Leiden als Christ
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Leiden als Christ
von Annette am 13.09.2016 13:28Neulich ist mir ein Fleyer in die Hände gekommen,in dem Christen berichten wie sie von Gott übernatürlich geheilt worden sind.
Momentan ist mein Mann schon 2 Jahre im Pflegeheim.Er hat Parkinson.Er kann sich nicht bewegen und muß gelagert werden.Wir leiden unter der Situation als Ehepaar.Anderseits merke ich das Gott uns sehr nahe ist in unserem Leiden.
Gott gibt mir auch die Kraft mit der Situation umzugehen aber manchmal geht es mir nicht gut.
Das sind einfach einpaar nicht geordnete Gedanken die mir in dem Kopf rum gehen.
Habt ihr auch solch eine Situation gehabt?Wie geht ihr mit Leid um?Wie geht ihr mit Christen um die sagen Gott will das wir geheilt werden und für übernatürliche Heilung beten?(Ich habe Probleme damit!)
Nichts kann uns von der Liebe Gottes trennen!
Burgen
Gelöschter Benutzer
Re: Leiden als Christ
von Burgen am 13.09.2016 14:56Hallo Annette,
das ist wohl ein weit verbreitetes Geschehen.
Schon im AT, aber auch im NT werden uns viele Menschen vorgestellt, die in den unterschiedlichsten Leiden verstrickt sind. Manches mal ist das Leiden auch eine 'Heim'suchung Gottes.
Das ist bestimmt angesichts der ständigen Kriege und dem damit verbundenen Leid kaum zu verstehen.
Sein Leben zu meistern, jeden Tag neu. Das ist nicht einfach.
Einige Menschen leben von Tag zu Tag so, als wäre es ihr letzter Tag im Angesicht Gottes.
Das bringt immer wieder, jeden Tag neu, in die Abhängigkeit zu unserem Vater durch Jesus, seinen Sohn.
Er ist die Tür durch die wir gehen dürfen um bei Gott auszuruhen, uns stärken zu lassen und auch dem Herzen
Heilung und Frieden schenken zu lassen. Jeden Tag neu.
Es gibt sogenannte Heilungsgottesdienste.
Es gibt aber auch die Gebetshäuser, z.B. in Augsburg, in denen 24 Std lang gebetet, angebetet, Lobpreis geschieht.
Und plötzlich schenkt Gott gesundheitliche Heilung.
LG
Burgen
Re: Leiden als Christ
von Bithya85 am 13.09.2016 15:16Wenn er Heilung schenkt, super! Freu mich für die Leute. Gott kann Wunder tun und tut sie auch ab und zu
Schwierig wird es aber, wenn er es nicht tut. Dann kan ein unglaublich ermutigendes Zeugnis die Person nur noch mehr verunsichern, weil dann auch noch so Sachen dazu kommen wie "Warum tut Gott bei mir nichts? Mag er mich doch nicht? Sind die anderen geistlicher als ich? Mache ich irgendwas falsch? Liegt es an mir? Habe ich nicht genug geglaubt?" Was der Heilung auch nicht grade zuträglich ist.
Ich weiß auch nicht genau, wie man optimal damit umgehen kann. Glaube nicht, dass es eine Patentlösung gibt. Heilungsgottesdienste sehe ich inzwischen eher kritisch, grade deswegen, weil ja nicht alle geheilt werden (können). Und die, die es nicht werden, gehen noch fertiger nach Hause als sie gekommen sind. Unter Umständen. Eben weil so ein Format gewisse Erwartungen weckt, die nicht unbedingt erfüllt werden. (Klar gibt es darunter auch einige schwarze Schafe.)
Gemig-Blog Schaut gerne mal vorbei
geli
Gelöschter Benutzer
Re: Leiden als Christ
von geli am 13.09.2016 16:31Ich denke, es ist nichts dagegen einzuwenden, wenn wir uns mit der Bitte um Heilung an Gott wenden.
Allerdings müssen wir es ihm überlassen, wie er auf ein solches Gebet antwortet. Einige werden geheilt, einige nicht.
Warum Gott in dem einen Fall so antwortet, und in dem anderen Fall anders - das wissen wir nicht.
Schlimm ist es nur, wenn man demjenigen, der nun nicht geheilt wurde, dann "Schuldgefühle" einredet: "Du hast nicht genug geglaubt, du hast irgendwo eine versteckte Sünde, Du hast dies und das falsch gemacht... "
Wir müssen einfach "blind" darauf vertrauen, dass Gott uns liebt und er darum für uns das Beste will. Auch wenn dieses "Beste" nicht immer so danach ausschaut.
Ich persönlich habe vor vielen Jahren einmal für eine Sache gebetet - und nix ist passiert. Damals war ich sehr enttäuscht, um es gelinde auszudrücken.
Einige Jahre später dagegen hat Gott mir geholfen. Da war beim ersten Gebet wohl seine Antwort: "Noch nicht".
Ich vertraue einfach auf die Stelle in Rö. 8,28, wo es heißt, dass uns, die wir Gott lieben, alle Dinge zum Besten dienen müssen. Auch wenn ich sein Handeln nicht immer verstehe.
Aber eines ist ganz sicher: Wir werden das Ziel erreichen - nämlich einmal für immer bei ihm zu sein. Und dann sind wir alle geheilt - denn dort gibt es keine Krankheiten, keine Not, keine Schmerzen und keine Tränen mehr.
Und bis dahin gibt er uns die Kraft, die wir brauchen, um "durchzuhalten".
Lg, geli
Re: Leiden als Christ
von alles.durch.ihn am 13.09.2016 17:02Da gehts mir ähnlich, wie dir, Bithya - Annette und geli, ihr habt es auch ähnlich angedeutet.. :)
Inzwischen sehe ich alles, was "beworben" und an die große Glocke gehängt wird, auch eher kritisch. Ich will keinesfalls alles verdammen, nein, aber ich denke und erlebe, dass Gott mich im Großen und im Kleinen ganz praktisch auch zu Hause im Stillen Kämmerlein, wo es nur um ihn und mich geht (es keiner CDs, Bücher, Seminare und bombastischer Gemeinden bedarf) anrühren, heilen und befreien kann, wann immer und wie es ihm beliebt.
Auch im kleinen, persönlichen Kreis mit Geschwistern, meine volle Zustimmung, aber mich stößt es inzwischen ab, dass vieles einfach auf die Sensationsbefriedigung der Menschen/des Fleisches ausgelegt ist, auch wenn Jesus noch so sehr erwähnt wird. Denn er sagt auch (sinngemäß) in seinem Wort: ihr habt alles in meinem Namen getan, aber weicht von mir, ich kenne euch nicht! Wen er damit meint, das muss jeder von uns für sich selbst herausfinden, Fakt ist aber demnach, dass nicht alles, was in seinem Namen geschieht, auch von ihm ist! Und wie heißt es auch im Wort?! Der Glaube kommt durch die Predigt. Ich glaube, dass es Menschen gibt, die mitnehmen, was gut ist/ Heilung usw und Gott dann wieder vergessen und/ oder dann (zurück) auf den Beifahrersitz verfrachten. "Echter Glaube" hängt mMn nicht von Heilung ab - er kann durch Heilung entstehen, aber es ist kein Garant. All dies erwähne ich, weil oft argumentiert wird, dass Menschen dadurch zu Jesus finden sollen.
Ich glaube ganz sicher, dass auch Gesundheit und Wohlstand uns sehr wohl von Gott trennen können, nämlich, wenn sie zum Götzen werden und seinen Platz (die 1.Stelle in unserem Leben) einnehmen (wollen). Diese Gefahr sehe ich bei diesen großangelegten Aktionen! Gott kann uns alles geben, sehr richtig, aber dies kann uns sehr gut zum Fallstrick werden, weil wir ihn vergessen, wenn es uns "zu" gut geht. Andernseits kann es zum Zeugnis werden, wenn wir durch seine Gnade befähigt sind, ihn auch in der Wüste kein bischen weniger zu lieben, als wenn er uns alles auf dem goldenen Tablett serviert! Und sind es nicht gerade die Wüstenzeiten, in denen uns Gott ganz besonders nahe ist - wir seine Gegenwart viel intensiver erfahren, wenn es ans Eingemachte geht?! Uns kann alles, was uns Leiden verschafft, in vielerlei Hinsicht wundervoll zum Segen werden. Er prüft und läutert uns, zieht uns an sein Herz und hat die Möglichkeit, uns zu begegnen und zu verändern (weil wir endlich mal mehr Zeit für ihn haben^^) - all dies würde ich für eine perfekte Gesundheit nicht missen wollen!! (und genau das kann aber passieren...) Ich denke, wir können unserem himmlischen Vater auch hier absolut vertrauen, dass er genaustens darüber Bescheid weiß, wer wann was braucht!
Füteineinder beten, ja klar, so ist es Gottes Wille, mit dem Zusatz, dass genau dieser geschehen möge!
Amen :)
Liebe Segenswünsche
adi/ alles.durch.ihn
..ich will den Herrn loben allezeit und seinen Namen preisen! <3
Re: Leiden als Christ
von Annette am 13.09.2016 17:18Gibt es einen Unterschied ,weil wir Jesus Christus nachfolgen, leiden oder leiden weil wir zB.Krank geworden sind?
Jesus im Leide nahe sein!? Das Leiden Jesus mittragen? Ist glaube ich ein" katholischer "Gedanke."Mutter Theresa".Menschen die unschuldig leiden sind Jesus besonders nahe?
Sorry,es sind nur so Gedanken.
Übrgens habe ich mal eine Heilung erlebt.Meine Kniescheibe ist abgenutzt.Ich konnte sehr schlecht laufen.Habe sogar eine Spritze bekommen.Ins Kniegelenk.Hat aber nicht geholfen! War dann zur Gebetsnacht.Dort wurde für Kniegelenke gebetet.Seidem habe ich keine Schmerzen mehr und kann laufen.
Es stimmt das wir jeden Tag auf Gottes Gnade angewiesen sind.Wenn es uns zu gut geht vergessen wir es.Mir geht es jedenfalls so.
Wenn ich für meinen Mann bete ,so bete ich das Gottes Wille geschehe.Das mein Mann inneren Friede hat trotz seiner Situation.Das ihm Jesus ganz nahe ist.
Nichts kann uns von der Liebe Gottes trennen!
Re: Leiden als Christ
von alles.durch.ihn am 13.09.2016 17:34hm, liebe Annette, ich glaube, es ist wichtig, dass wir nie vergessen, wie sehr Jesus für uns gelitten hat, wie schwer die Sünde wiegt, dass er für uns streben "musste" und Gott seinen Sohn für uns gab. Erfassen, wirklich begreifen kann man es nur vergleichsweise minimal, es ist zu gewaltig, um dass man es angemessen würdigen und verstehen kann.. mal für mich gesprochen.
Mit Jesus leiden, sein Leid mittragen, das find auch ich befremdlich..
lsg, adi
..ich will den Herrn loben allezeit und seinen Namen preisen! <3
geli
Gelöschter Benutzer
Re: Leiden als Christ
von geli am 13.09.2016 18:41Ich denke, es kann passieren, dass Jesus uns, wenn wir leiden, besonders nahe kommt. Manche Zeugnisse von Menschen, die wegen ihres Glaubens im Gefängnis waren und auch gefoltert wurden, drücken das so aus.
Allerdings soll das nicht heißen, dass wir "absichtlich" leiden wollen, das Leid extra suchen, oder andere im Leid alleine lassen - mit der Begründung, wir würden ihnen damit helfen, Jesus besonders nahe zu kommen.
Ich hab letztens einen Bericht gelesen, wo Mutter Theresa (weil Du sie oben erwähnt hast) Menschen Schmerzmittel oder andere Erleichterungen in ihren Krankheiten verweigert hat, mit der Begründung, sie könnten so Jesus näher sein.
Das ist meiner Meinung nach nicht Gottes Wille, sondern da wird an den Menschen nach einer "Lehre" gehandelt, die von Menschen aufgestellt wurde.
Wir sollen ja eben den anderen in seinem Leid oder in seiner Not nicht alleine lassen, sondern mit ihm weinen und die Last mit ihm tragen.
Dazu gehört auch, dass wir füreinander beten, oder auch, dass wir die Schmerzen des anderen lindern, sofern es in unserer Macht steht.
Wie und auf welche Art Jesus jedem Menschen nahe kommen will - das müssen wir ihm überlassen!
Er weiß am besten, was jeder braucht.
Lg, geli
Re: Leiden als Christ
von Bithya85 am 13.09.2016 20:59mich als Evangelische würde echt mal interessieren, was katholische Leute dazu denken. Weil im evangelischen Glauben hab ich die Idee, dass man Jesus Leiden mittragen kann noch kaum gehört und kann mir auch nicht so wirklich was darunter vorstellen. Außer vielleicht, dass wir fühlen können, was sein Herz bricht, wenn Menschen sich gegenseitig fertig machen oder Gott auf eine ganz schräge Weise repräsentieren.
Mutter Teresa hat den Leuten Schmerzmittel verweigert? Scheint ja nicht so eine Heilige gewesen zu sein wie alle sagen... hätte ich jetzt nicht gedacht. Ich wusste ja, dass sie sehr streng war zu ihren Leuten, aber irgendwo gehts einfach zu weit. Eine gute Freundin von mir hat vorgestern entbunden und wenn sie da, und auch in der Zeit danach keine Schmerzmittel bekommen hätte, wäre sie doch verrückt geworden! Es gibt zwar Leute, die sich durch Schmerzen Gott näher fühlen, aber ich glaube, das ist ne Minderheit und vor allem können die doch dann nicht sagen, das müssen jetzt alle so sehen.
Ich kenn das zwar auch, dass man Jesus besonders in Schwierigkeiten spürt, aber bei mir ist das dann so, dass er mir hilft, damit klar zu kommen und einen Weg raus zu finden. Es wäre doch dann ein Hohn, wenn ich grade Schmerzen suchen würde. Naja, vielleicht schreibe ich etwas chaotisch. Bin wohl schon etwas müde
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geli
Gelöschter Benutzer
Re: Leiden als Christ
von geli am 13.09.2016 22:28Nein, ich finde das überhaupt nicht "chaotisch" - Du hast ja recht damit.
Natürlich gibt es Schmerzen und Leid - auch im Leben von Christen.
Und wir können Gott dann vielleicht besonders spüren, oder besser gesagt: Er ist uns dann besonders nah.
Aber ich finde es fast "pervers", um es mal so auszudrücken, wenn wir Leid und Schmerzen suchen würden, damit wir Jesus nah kommen.
Schmerzen und Leid suchen, oder andere leiden lassen, damit Gottes Nähe erfahren werden kann?
Müssen wir Gott wirklich manipulieren, damit er sich uns zuwendet und wir (oder andere) seine Zuwendung spüren können?
Müssen wir wirklich nachhelfen, damit Gott uns gnädig ist?
Ich glaube nicht.
Lg, geli