Mit bzw. ohne das Gesetz Mose
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Re: Mit bzw. ohne das Gesetz Mose
von solana am 02.07.2016 17:42Danke für eure Gedanken dazu.
Ich denke auch nicht, dass mit Jesu Aussage Mt 5,19 Wer nun eines von diesen kleinsten Geboten auflöst und lehrt die Leute so, der wird der Kleinste heißen im Himmelreich; wer es aber tut und lehrt, der wird groß heißen im Himmelreich. gemeint ist, dass wir unbedingt jede kleinste Anweisung im Gesetz genauestens befolgen müssen - und wehe, wenn nicht.
Denn Jesus verteidigt auf der anderen Seite bspw seine Jünger gegen die Vorwürfe gesetzestreue Juden, als sie mit ungewaschenen Händen assen. (Mk 7) oder bspw am Sabbat Ähren ausrauften. Und er selbst heilte ja auch Kranke am Sabbat.
Auf die Vorwürfe sagte er:
Mk 7, 5 Da fragten ihn die Pharisäer und Schriftgelehrten: Warum leben deine Jünger nicht nach den Satzungen der Ältesten, sondern essen das Brot mit unreinen Händen?
6 Er aber sprach zu ihnen: Wie fein hat von euch Heuchlern Jesaja geweissagt, wie geschrieben steht (Jesaja 29,13): »Dies Volk ehrt mich mit den Lippen; aber ihr Herz ist fern von mir.
7 Vergeblich dienen sie mir, weil sie lehren solche Lehren, die nichts sind als Menschengebote.«
Bei den Geboten sollten wir uns vor Augen halten, wozu sie gegeben wurden, verstehen und "mündig" damit umgehen - nicht stur am Buchstaben kleben und dabei das Wichtigste vergessen:
Mt 23,23 Weh euch, Schriftgelehrte und Pharisäer, ihr Heuchler, die ihr den Zehnten gebt von Minze, Dill und Kümmel und lasst das Wichtigste im Gesetz beiseite, nämlich das Recht, die Barmherzigkeit und den Glauben! Doch dies sollte man tun und jenes nicht lassen.
Ebenso bzgl des Sabbats:
Mk 2,27 Und er sprach zu ihnen: Der Sabbat ist um des Menschen willen gemacht und nicht der Mensch um des Sabbats willen.
Die Gebote sind uns als Wegweisung gegeben, damit wir ein erfülltes Leben in Gottes Segen führen können.
Nicht um uns unter "Stress" zu setzen mit erhobenem Zeigefinger und Strafandrohung.
Als die "Freien" sind wir nicht dazu befreit, uns nicht mehr um Gottes Gebote scheren zu müssen.
Wir sind vom "Fluch des Gesetzes" befreit, dh wenn wir es nicht schaffen, das Gesetz zu halten und sündigen, dann zieht das für uns nicht den Fluch und Tod nach sich, es es für den Ungehorsam angekündigt ist und wir werden dadurch nicht automatisch Knechte der Sünde, wie es ohne die vergebende Gnade der Fall wäre: Röm 6,14 Denn die Sünde wird nicht herrschen können über euch, weil ihr ja nicht unter dem Gesetz seid, sondern unter der Gnade.
Aber diese Freiheit ist eben keine Freiheit zum Gesetzesbruch:
Röm 6, 15 Wie nun? Sollen wir sündigen, weil wir nicht unter dem Gesetz, sondern unter der Gnade sind? Das sei ferne!
16 Wisst ihr nicht: wem ihr euch zu Knechten macht, um ihm zu gehorchen, dessen Knechte seid ihr und müsst ihm gehorsam sein, es sei der Sünde zum Tode oder dem Gehorsam zur Gerechtigkeit?
1Petr 2, 15 Denn das ist der Wille Gottes, dass ihr mit guten Taten den unwissenden und törichten Menschen das Maul stopft -
16 als die Freien und nicht als hättet ihr die Freiheit zum Deckmantel der Bosheit, sondern als die Knechte Gottes.
Der Wille Gottes für uns ist noch umfassender als die Einzelforderungen des Gesetzes.
Wir sollen nicht nur Verbotenes meiden und Vorschriften einhalten - wir sollen lieben und Gutes tun.
Damit halten wir nicht nur das Gesetz ein, sondern gehen darum hinaus. So wie es Jesus gelehrt hat. So können wir mit Paulus sagen, wir sind "in dem Gesetz Christi" (1. Kor 9,21).
Und das Halten des Gesetzes ist zugleich die Frucht des Heiligen Geistes, die er in uns wirkt. So heisst es am Ende der Aufzählung in Gal 5,23 gegen all dies ist das Gesetz nicht.
Das Wirken des Heiligen Geistes hält Gottes Gebote und geht noch weit über die Forderungen hinaus. Und lässt uns auch erkennen, wo wir etwas ausser Acht lassen dürfen (zB Hände waschen) und was das Ziel des Gebotes ist (Sabbat um des Menschen willen) und was das Wichtigste ist (Liebe, Barmherigkeit, Recht, Glauben ...).
Gruss
Solana
angeführte Bibelstellen (soweit nicht anders gekennzeichnet) sind aus Luther 1984/2017 zitiert nach dem Bibelserver
Re: Mit bzw. ohne das Gesetz Mose
von Pal am 02.07.2016 21:47Bei den Geboten sollten wir uns vor Augen halten, wozu sie gegeben wurden, verstehen und "mündig" damit umgehen.
Das Wirken des Heiligen Geistes hält Gottes Gebote und geht noch weit über die Forderungen hinaus. Und lässt uns auch erkennen, wo wir etwas ausser Acht lassen dürfen (zB Hände waschen) und was das Ziel des Gebotes ist (Sabbat um des Menschen willen) und was das Wichtigste ist (Liebe, Barmherigkeit, Recht, Glauben ...).
Gottes Gebote sind für uns Menschen gegeben worden, und nicht gegen uns.
Nun hat das Gesetz aber darüber hinaus einen gottgewollte Aufgabe.
Und zwar um jegliches "Eigene-kraft-Werk" schachmatt zu setzen und mir zu zeigen, wie abgrundtief verdorben mein Eigenpotential ist.
Röm 7:12 Das Gesetz ist ja heilig, und das Gebot ist heilig, recht und gut. Röm 7:13 Ist denn, das da gut ist, mir zum Tod geworden? Das sei ferne! Aber die Sünde, auf daß sie erscheine, wie sie Sünde ist, hat sie mir durch das Gute den Tod gewirkt, auf daß die Sünde würde überaus sündig durchs Gebot. Röm 7:14 Denn wir wissen, daß das Gesetz geistlich ist; ich bin aber fleischlich, unter die Sünde verkauft
Und was ist die Lösung?
Ein Halten von (gottgegebenen) Gesetzen, ohne gesetzlich zu sein.
In einer Herzenseinstellung von Demut, Abhängigkeit, Liebe und Glaube.
Gal 3:22 Aber die Schrift hat alles beschlossen unter die Sünde, auf daß die Verheißung käme durch den Glauben an Jesum Christum, gegeben denen, die da glauben. Gal 3:23 Ehe denn aber der Glaube kam, wurden wir unter dem Gesetz verwahrt und verschlossen auf den Glauben, der da sollte offenbart werden. Gal 3:24 Also ist das Gesetz unser Zuchtmeister gewesen auf Christum, daß wir durch den Glauben gerecht würden. Gal 3:25 Nun aber der Glaube gekommen ist, sind wir nicht mehr unter dem Zuchtmeister.
In dieser Gesinnung sollten die wiedergeborenen Judenchristen ihre Einsetzungen befolgen.
Und in der gleichen Gesinnung von Jesus-Bedürftigkeit sollten die wiedergeborenen Heidenchristen ihre verhältnismäßige "Regellosigkeit" benützen, nicht um verkehrte Dinge zu treiben sondern =>
Re: Mit bzw. ohne das Gesetz Mose
von Lila am 02.07.2016 22:06
Nur so...
Es steht nämlich auch im Galaterbrief...
Ein jeder aber prüfe sein eigenes Werk; und dann wird er seinen Ruhm bei sich selbst haben und nicht gegenüber einem andern. 5 Denn ein jeder wird seine eigene Last tragen.
Gal 6,4-5
Lila
Du bist mein Schirm und mein Schild; ich harre auf dein Wort.
Psalm 119,114
Re: Mit bzw. ohne das Gesetz Mose
von Pal am 02.07.2016 22:13Um es noch auf mein heutiges Christenleben umzumünzen, möchte ich meinen ist es wie folgt:
Gott gibt mir in mein Leben verschiedene Regeln, Verordnungen.
An diesen Gesetzen kann ich merken, das ich sie, gemäß meinem natürlichen Ego-wesen, immer und immer wieder breche.
Denn mich gelüstet es im Grunde nach ganz anderen Dingen, als sie mir von Gott vorgeschrieben werden.
Die Lösung ist dann nicht, um mir alle Regeln zu entfernen. Oder sie selbst für ungültig zu erklären.
Sondern um mir zu helfen, das ich anhand meiner Gesetze lerne, das sie nur durch den Geist, durch die Liebe zu Jesus, wirklich (gottgewollt) gehalten werden.
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Hier mal ein aktuelles Beispiel.
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Nehmen wir die Europafußballmeisterschaft.
Wenn ich mir sage, Fußball ist mir zu "weltlich", dann kümmer ich mich nicht darum.
Mache ich daraus ein Gesetz, mit typisch menschlicher Gesetzlichkeit, dann verurteile ich gleich alle Mitchristen, die genau das jetzige Spiel sehen "müssen".
Dann ist meine Gesinnung die typisch pharisäische.
Ich enthalte mich von der "Weltlichkeit" und alle anderen müßten das mir gleichtun.
Das wäre falsch.
Richtig wäre, das ich dem HERRN dankbar bin, wenn eben für mich solche Dinge unnötig sind und ich Gott dafür danke.
Denn mein Mitchrist sieht darin überhaupt keine "Sünde" oder "Zeitvergeudung" (strenge Rechnenschaft ablegen von jeder unnötigen Minute...) und genießt das Spiel.
Sein Gewissen ist frei von solcher Einengung und kann Gott, auch in so einem Sport-wettkampf, verherrlichen.
Dieser Christ darf dann wiederum nicht die "engen Gewissen" verhöhnen, was ja auch wiederum Lieblosigkeit und Spannungen im Leib Christi hervorrufen würde.
Könnte man diese "Konstellation" so ungefähr auf unser heutiges Leben projezieren?
Re: Mit bzw. ohne das Gesetz Mose
von Lila am 02.07.2016 22:46Ach, liebe Pal, Du bist dankbar, dass für Dich das Fußballspiel unnötig ist...
....aber die andere verherrlichen Gott in so einem Sport-wettkampf...
Wenn die Demut zur Schau gestellt wird, verliert es seine Eigenschaft.
Du bist mein Schirm und mein Schild; ich harre auf dein Wort.
Psalm 119,114
Re: Mit bzw. ohne das Gesetz Mose
von Lila am 02.07.2016 22:55So schön wie David über Gottes Gesetz sich freut:
Das Gesetz des Herrn ist vollkommen, es erquickt die Seele; das Zeugnis des Herrn ist zuverlässig, es macht den Unverständigen weise. 9 Die Befehle des Herrn sind richtig, sie erfreuen das Herz; das Gebot des Herrn ist lauter, es erleuchtet die Augen.
Psalm 19,8-9
Du bist mein Schirm und mein Schild; ich harre auf dein Wort.
Psalm 119,114
Burgen
Gelöschter Benutzer
Re: Mit bzw. ohne das Gesetz Mose
von Burgen am 03.07.2016 00:32Gerade denke ich darüber nach, aus welchem Grunde hat Gott durch Mose Gesetze formuliert und
da kommt mir zunächst der Korintherbrief in den Sinn.
Dazwischen liegen ca 3 Tausend Jahre.
Es liegen also 'Welten' zwischen dem hebräischen und umweltbedingten Denken und formulieren
und dem griechisch geprägten Denken, ausgehend von Paulus usw. bis 2 Tausend Jahre zu unserem Denken.
Mir selbst geht es so, dass es meinem Herzen Frieden schenkt, wenn ich daran denke, dass wir alle die gleiche
Botschaft Gottes erhalten und uns immer wieder darauf stützen können.
Und so ist mir der Gedanke an die Gesetze Gottes für das Glaubensleben immer wieder eine Herausforderung, in dem Sinne,
dass ich sie nicht alle präsent habe.
Und bei solchem Thread motiviert es, die 10 Gebote mal wieder zu durchdenken und mit Jesus Kontakt aufzunehmen.
Es ist uns die ganze Schrift und nicht nur Lieblingsverse zum Leben gegeben.
Und deswegen danke ich Gott, meinem Vater, dass er mir hilft.
Grüsse
Burgen
Re: Mit bzw. ohne das Gesetz Mose
von Pal am 03.07.2016 07:49Und deswegen danke ich Gott, meinem Vater, dass er mir hilft.
Genau, denn nur durch die übermenschlichen Anforderungen eines hochheiligen Gesetzes konnte ich, in mir selbst, den Bankrott erklären. Weil ich es selbst niemals schaffen kann. Und so finde ich =>
So schön wie David über Gottes Gesetz sich freut:
Ja, mein inwendiger Mensch freut sich! Aber mein alter Mensch wird genau durch dieses Gesetz "gekreuzigt"!
Re: Mit bzw. ohne das Gesetz Mose
von Lila am 03.07.2016 08:39Diese Satz von Solana finde ich einen sehr guten Gedanken, und musste ich an Paulus Worte erinnern:
Wir sollen nicht nur Verbotenes meiden und Vorschriften einhalten - wir sollen lieben und Gutes tun.
Gott aber, der reich ist an Erbarmen, hat um seiner großen Liebe willen, mit der er uns geliebt hat, 5 auch uns, die wir tot waren durch die Übertretungen, mit dem Christus lebendig gemacht — aus Gnade seid ihr errettet! — 6 und hat uns mitauferweckt und mitversetzt in die himmlischen [Regionen] in Christus Jesus, 7 damit er in den kommenden Weltzeiten den überschwenglichen Reichtum seiner Gnade in Güte an uns erweise in Christus Jesus. 8 Denn aus Gnade seid ihr errettet durch den Glauben, und das nicht aus euch — Gottes Gabe ist es; 9 nicht aus Werken, damit niemand sich rühme. 10 Denn wir sind seine Schöpfung, erschaffen in Christus Jesus zu guten Werken, die Gott zuvor bereitet hat, damit wir in ihnen wandeln sollen.
Ef 2,4-9
Gesegneter Sonntag wünsche ich Euch!
Lila
Du bist mein Schirm und mein Schild; ich harre auf dein Wort.
Psalm 119,114
Re: Mit bzw. ohne das Gesetz Mose
von sonnenschein am 11.08.2016 21:50Hallo ja, wir sollen lieben und Gutes tun, und dies lässt sich nicht auf das Einhalten von Regeln eingrenzen
ich finde das Gesetz wichtig als Maßstab, weil ich gemerkt habe, dass wir sonst uns selbstgerecht in Sünde schwelgen
doch das Gesetz müssen wir verstehen und dazu wurde uns die Bergpredigt gegeben, aufgrund des Irrglaubens, dass sie Gnade
alle moralischen Forderungen Gottes absvhwächt ist eine falsche tHEOLOGIE enstanden, die Bonhöffer billige Gnade nannte
ich habe dazu ein Buch geschrieben http://workupload.com/file/wXuYH8t