Postevangelikalismus
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Re: Postevangelikalismus
von Cleopatra am 27.05.2021 07:48Mir fällt auf, dass die Gefahr wirklich groß wird, wenn wir über einzelne Personengruppen sprechen (wie zum Beispiel Katholiken oder Pfingstgemeinden als Verallgemeinerung), einzelne Menschen zu Unrecht zu verletzen.
In den AGBs haben wir auch extra mit aufgenommen, dass wir uns ganz bewusst über Themen, nicht über Personen unterhalten.
Ich zitiere mal aus den Regeln, weil es dort am besten beschrieben ist:
Ich halte es für angebracht, das nochmal hier zu erwähnen und uns daran zu erinnern, damit der Thread keinen falschen Verlauf bekommt.
Liebe Grüße, Cleo
Die Bibelverse sollen meine Meinung bilden, nicht begründen
Zitate im Forum, wenn nicht anders vermerkt, aus der rev.Elberfelder
Re: Postevangelikalismus
von Dreifach am 27.05.2021 10:25Guten Morgen Cleopatra,
ad 1) Der von dir gebrauchte Ausdruck ‚verantwortlich machen' behagt mir gar nicht, dieses um so weniger, wenn er mit Gott in Verbindung gebracht wird. Gott für etwas verantwortlich machen, was besagt dieser Ausruck eigentlich? Wenn ich einen Menschen für etwas verantworlich mache, dann beschuldige ich ihn, seiner Verantwortung, ein anderes Wort für Verantwortlichkeit, nicht oder nicht genügend nachgekommen zu sein. Ich schiebe ihm die Schuld zu, ich sehe in ihm den Grund, dass er seiner Verantwortung nicht gerecht geworden ist. Letztlich klage ich ihn an. Schuldzuweisung, Grundangebung und Anklageerhebung aber auf Gott zu übetragen, ist ein Unding, letztliches mache ich dann Gott für alles, was schief oder falsch gelaufen ist, verantwortlich. Jeder, der in ernsthafter Weise ein christliches Leben führen will, wird sagen, dass das Sünde ist. Es ist Sünde, wenn ich Gott für Dinge habhaft machen will, die schief, falsch oder schlecht gelaufen sind. Denn das Adjektiv ‚verantwortlich' bedeutet, Verantwortlichkeit in sich schließend. Verantwortlichkeit ist als neuhochdeutsches Wort sprachgeschichtlich aus dem mittelhochdeutsch belegten Wort ‚Verantwortung' gebildet worden, Verantwortung aber bedeutet ursprünglich, „einen Vorschlag, einen Entwurf zu einer Antwort an den Kaiser machen". So erklärt es das Deutsche Wörterbuch. Sodann bedeutet Verantwortung Verteidigung (apologia, defensio). Erst in dritter Linie bedeutet Verantwortung Rechtfertigung, erstens vor Gericht, zweitens überhaupt. Eine vierte Bedeutung ist abstrakterer Natur, sie besagt, dass die Handlung der Verantwortung nur als Möglichkeit besteht. Aus diesem dürfte vollkommen klar sein, dass, wenn ich jemanden für ein Geschehen verantwortlich mache, ich ihn nicht nur beschuldige und anklage, sondern vielmehr meine eigene Verantwortung und Verantwortlichkeit für dieses Geschehen negiere und in Abrede stelle.
ad 2) Prophetie. Gern will ich, ohne mich meiner Verantwortung und Verantwortlichkeit für mein Gesagtes in irgendeiner Weise entziehen zu wollen, auf diese überaus reiche Thematik eingehen. Dieses Eingehen bedeutet aber, dass ich mir mehr Zeit ausbedinge, um die Dinge, wie ich sie sehe, in geordneter Weise darstellen zu können denn ich sage von mir, dass ich nicht nur ein Prophet bin, einer, der prophetisch redet, sondern dass ich auch ein Knecht Gottes bin, genau in der Weise, wie Jesus Christus und der Alte, der in dieser Anrede als Verfasser der Johannes-Apokalypse bezeichnet wird, von sich gesagt haben, dass sie Knechte Gottes seien. Ich nehme für mich in Anspruch, ein Prophet zu sein, das heißt, die Gabe der Prophetie zu besitzen, und ein Knecht Gottes zu sein. Ich hoffe, dass ich nicht an dieser mir von Gott übertragenen Aufgabe und in diesem mir von Gott anvertrauten Amt scheitern werde. Selbstverständlich werde ich in diesem Zusammenhang auch auf meine grundstürzend neuen Erkenntnisse, die ich aus einer kontinuierlichen Lektüre der Johannes-Apokalypse bezogen habe, zu sprechen kommen, denn wer sich einigermaßen mit der Johannes-Apokalypse, dem letzten Buch der Bibel, das die gesamte Bibel in sich zusammenfasst und auf einen neuen Boden stellt, auskennt, wird urteilen müssen, dass in ihr das Thema ‚Prophetie' eine hervorragende Rolle spielt.
ad 3) Auch zu den anderen von mir angesprochenen Dingen über Evangelikalismus (Postevangelikalismus) und Pentekostalismus, was deren Wortbedeutung und deren theologischer Inhalt angeht, will ich nicht ablassen, mein nur Angedeutetes in Ausführlichkeit einer allgemein verstehbaren Erklärung zu unterziehen. Aber, wie gesagt, es wird eine Weile dauern, Rom ist auch nicht an einem einzigen Tage erbaut worden, zudem bin ich als ein gut erzogener Deutscher ein sehr gründlich, obzwar auch ein sehr langsam arbeitender Mensch und Mitarbeiter Gottes in seinem Weinberg.
In brüderlicher Liebe, dein Dreifach.
Re: Postevangelikalismus
von Cleopatra am 27.05.2021 11:04Die Bibelverse sollen meine Meinung bilden, nicht begründen
Zitate im Forum, wenn nicht anders vermerkt, aus der rev.Elberfelder
Re: Postevangelikalismus
von Dreifach am 27.05.2021 12:02Hallo Cleopatra,
ich möchte doch noch eingehender auf deine letzte Antwort eingehen. Mein Bemerkung, dass ich ein Prophet und ein Knecht Gottes sei, war nicht persönlich gemeint, sie hat keine persönliche Bedeutung, sondern, da jede Berufung in gewisser Weise übernatürlich geschieht, sie ist von überntürlicher Natur. (Ich muss bemerken, dass mir das Wort ‚übernatürlich' eigentlich nicht so sehr behagt.)
Du kannst dir gar nicht vorstellen, wie sehr ich mich auf Themen, über die ich schreibe, konzentriere. Ich bin geradezu ein Ausbund der Konzentration, denn ich hasse die Diversität, die in der Welt geschieht und die sie in den Abgrund treibt. Ich hasse Diversität, ich liebe Universität. Also, besorge dich nicht um meine Konzentration, die in grundlegender Weise in die Materie einführen will. Denn ich sehe die Dinge mit anderen Augen als die meisten Menschen. Ich werde mir aber Mühe geben, nicht persönlich zu werden. Das halte ich, als ein subjektives Verfahren, für falsch.
Was das Thema ‚Postevangelikalismus', wie es richtig heißt, betrifft, will ich mich, ohne persönlich zu werden, zu gegebener Zeit äußern. Allerdings bin ich der festen Überzeugung, dass Postevangelikalismus und Corona-Epidemie Ereignisse sind, die man nur in einen unmittelabren Zusammenhang sehen kann.
Was deine Befürchtung betrifft, dass wir uns mehr und mehr von dem eigentlichen Thema entfernen, muss ich sagen, dass diese nicht eintritt, wenn die Gesprächspartner willens und fähig sind, sich auf den anderen ganz einzulassen und nicht vorschnell die eigene Meinung in den Vordergrund schieben.
Re: Postevangelikalismus
von Cleopatra am 28.05.2021 07:37Guten Morgen,
zu a) Nein, das Wort Verantwortung ist nicht unbedingt negativ oder mit Fehlern beheftet. Das verstehst du komplett anders ,als ich.
Also ich bin verantwortlich für meinen Hund. Ich bin auf meiner Arbeit verantwortlich, dass alles anständig funktioniert. Ich bin für die Ordnung und Sauberkeit meiner Wohnung verantwortlich und ich bin auch für mein Leben und für den Körper selbst verantworltlich. Ganz einfach und simpel
Um also beim Ursprung zu bleiben: Du hast dich entschieden, dich abzumelden, du hast dich entschieden, dich hier neu anzumelden.
Du sagst, dass Gott es dir auftrug- das kann keiner beurteilen, ich glaube, das möchte auch keiner. Aber entschieden hast du dich ja trotzdem.
zu 2) Da habe ich ja kurz schon etwas zu geschrieben, prima, wenn du dich da mit dran beteiligst. Und mach dir keinen Stress- jeder schreibt dann, wenn er kann. Ich war gestern auch erst am Abend zuHause und dann zu müde, um noch irgendetwas sinnvolles schreiben zu können
zu 3) Auch alles gut, so, wie es dir die Zeit erlaubt
Nun, dann wirst du dich bemühen müssen, dich auf den Postevangelikasmus zu reduzieren/konzentrieren.
Das hat natürlich nichts Böses als Grund, nein, es ist die Erfahrung.
Die Coronazeit wird hier sehr unterschiedlich wahrgenommen und gefühlt.
Jeder, der eine Meinung zu einem Thema hat (pro oder Contra zu allem Möglichen) ist sich sicher, dass die Meinung von Gott unterstützt ist. Jeder hat passende Bibelstellen und niemand ist hier, dem Gottes Meinung dazu egal ist.
Aber in Vergangenheit hat es leider zu Unfrieden und Streit geführt, weshalb ich jetzt hier auch konsequent dranbleibe.
Denn wir schreiben hier alle im öffentlichen Raum und geben Zeugnis ab- ob nun ein Gutes, oder Schlechtes.
Da du das Thema auch vor Corona begonnen hast, wird es dir hoffentlich leichter fallen, darauf zurückzukommen, und nicht auf deine Erkenntnisse, Corona und Offenbarung betreffend. Da gibt es schon ganz viele Theorien und "Erkenntnisse", von wirklich klugen und teilweise sehr erfahrenen, wissenschaftlich auskennenden Predigern.
Wenn Gott dir also hierüber eine Erkenntnis geschenkt hat, dann freue ich mich für dich mit. Dann genieße das Wissen.
Wir Übrigen werden schon zur richtigen Zeit von Gott "erleuchtet", Gott spricht ja auch zu uns und wird uns über alles in Kenntnis setzen, sobald er (Gott) der Meinung ist, dass es nun an der Zeit ist
Hier bin ich nochmal hellhörig geworden.
Kann es sein, dass du vielleicht falsche Erwartungen in dieses Forum hast...?
Ich meine- deine eigene Meinung stellst du ja auch dar, dieses Recht haben aber auch alle.
Wenn man zu Beginn eines Beitrages schreibt, dass diese Erkenntnis von Gott persönlih ist, dann ändert das erstmal nichts.
Schließlich weiß Gott auch, was für eine Plattform dies hier ist:
Es werden also definitiv Reaktionen kommen und es kann passieren, dass jemand der Meinung ist, dass Gott ihm etwas anderes gesagt hat.
Und es ist ein Forum, in dem eine Diskussion Grundbaustein ist.
Ich hoffe, dass deine Erwartungen nun nicht anders sind und dass du dir dessen bewusst bist.
Dies schreibe ich dir deshalb lieber gleich, nicht, dass du am Ende enttäuscht bist.
Liebe Grüße, Cleo
edit: Ein paar kleine Rechtschreibfehler
Die Bibelverse sollen meine Meinung bilden, nicht begründen
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Re: Postevangelikalismus
von nusskeks am 28.05.2021 14:24Postevangelikalismus ist keine neue Entwicklung. Bereits Anfang der 2000ner Jahre habe ich davon gehört und gelesen, wieso eine Bewegung so beschrieben wird. Das im Zusammenhang mit der aktuellen Pandemie zu sehen, ist also müßig.
Kurzgefasst beschreibt "Postevangelikalismus" die schrittweise Übernahme historisch-kritischer Theologien. Es sind in diesem Fall halt nicht Universitätsthelogen, welche die Bibel auf vielfältige Weise relativieren (Bsp: Sie nicht als WOrt Gottes sehen) sondern es sind überzeugte Christen, von denen man es zuvor nicht erwartet hätte.
One of Israel
pausenclown
Gelöschter Benutzer
Re: Postevangelikalismus
von pausenclown am 28.05.2021 16:02Hallo
Ich habe keine Ahnung was Postevangelikalismus bedeutet...
Kann mal jemand für mich Dummi erklären was das ist, oder ihr Ziel usw.
LG
Re: Postevangelikalismus
von nusskeks am 28.05.2021 16:45Ich hatte es bereits angedeutet. Es geht darum, die Bibel anzuzweifeln, weil der „moderne vernunftbegabte“ Mensch mit vielen biblischen Aussagen (Bsp.: Wunder, Jungrauengeburt, leibliche Auferstehung, Sünde oder Schöpfung) nichts mehr anfangen könne. „Post“ also im Sinne von „Hinter sich lassend“.
Das, was beispielsweise an den deutschen Universitäten an liberaler Theologie gelehrt wird, findet Schritt für Schritt Eingang in evangelikale Gemeinden, nur eben mit frommen Vokabular.
One of Israel
pausenclown
Gelöschter Benutzer