Warum ich eine Gemeinde brauche

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Flauschi

54, Männlich

  Neuling

Beiträge: 8

Warum ich eine Gemeinde brauche

von Flauschi am 16.03.2016 19:02

Hallo

Ich habe mir für mich mal überlegt, warum ich eine Gemeinde brauche.

Zum einen, weil Jesus immer wieder die Gemeinschaft zu seinen Jüngern (auch in der Gruppe / Gemeinschaft) gesucht hat. Ich dachte gerade, wenn Jesus die Gemeinschaft mit den Gläubigen sucht und nicht nur  2-er-Beziehungen, dann wird es wohl für etwas gut sein.

Nun, in der Gemeinde habe ich Gemeinschaft und somit Beziehungen. Ich habe nichts gegen das Internet und dessen Möglichkeiten, aber ich denke, dass tiefere Beziehungen vorwiegend in der 'realen' Welt stattfinden. Ich möchte aber keinesfalls die 'reale' Gemeinde und die Internet-Community gegeneinander ausspielen. Beides hat seine Berechtigung!

Nun, was bringe es, in eine Gemeinde zu gehen ?

Zum einen kann ich mich in der 'realen' Gemeinde selber besser einbringen, persönliche Gespräche führen. Fragen stellen, wo ich Hilfe brauche und Fragen beantworten. Ich kann meine persönlichen Erfahrungen einbringen und selber von den Erfahrungen Anderer profitieren.

In der Gemeinde kann ich für andere beten und selber Gebet empfangen.

Oft habe ich schon positive Berichtigung/en bekommen oder weitergegeben. Diese kann ich in einem persönlichen Gespräch auch besser annehmen.

Auch die Seelsorge darf nicht vergessen werden zu erwähnen.

Die Geistesgaben, die Gaben des Geistes sind wohl nur schwer alleine auszuleben Obwohl diese nicht nur in der Gemeinde gelebt werden sollten :) .

Lieben und Liebe empfangen. Knuddeln

Im weiteren denke ich an all die tollen Dinge, die viele Gemeinden sonst noch anbieten wie Schulaufgabenhilfe, Deutschkurse, Finanzberatung, Eheberatung, sonstige Kurse, Seminare, usw..

Meine Kleingruppe / Hauskreis möchte ich auch nicht missen.

Ein weiterer sehr wichtiger Punkt ist die Kinderarbeit. Bedenken wir, dass 80% der Menschen die zum Glauben an Jesus finden, in ihrer Kindheit schon mal von Jesus gehört haben. Diesbezüglich können Gemeinden einen super Beitrag leisten.

Ich weiss auch, dass in meinem Fall Jesus von mir möchte, dass ich in meine Gemeinde gehe. Somit ist das auch mit Gehorsam verbunden. Es ist klar nicht so, dass mich Jesus dazu verknurrt. Aber ich weiss, dass es für mich so richtig ist und stimmt. Ich bin Jesus sehr dankbar für meine Gemeinde und die damit verbundene Gemeinschaft.

 

Meine Gedanken sind bestimmt keine Absolutheit oder vollendet. Warum gehst Du in eine reale Gemeinde? Was spornt Dich an? Bin gespannt auf Eure positiven Ergänzungen.

 

Flauschi

 

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Rapp
Gelöschter Benutzer

Re: Warum ich eine Gemeinde brauche

von Rapp am 17.03.2016 10:47

Da hast du ja gute Gedanken geäußert, lieber Flauschi.

Als ich 17 war besuchte ich zum ersten Mal eine biblische Gemeinde. Da hatte ich schon ein wenig Mühe. Ich war Anwärter auf die Berufsklasse der Musikschule. So fand ich die meisten Lieder, die da gesungen wurden, seien Schnulzen... Doch gerade die Art, wie diese Menschen sangen packte mich: das war was ganz anderes als bei uns in der Landeskirche: sie sangen aus dem Herzen. Das klang zwar oft falsch und laut. Aber das Singen war echt!!
So ging es nicht lange und ich war in dieser Gemeinde zu Hause.

Manches Mal bekam ich notwendige Korrektur, nicht selten ein deutliches Stopsignal. Oder mal nen kräftigen Tritt in den Allerwertesten, damit ich begriff, dass Christsein eben auch ganz schön harte Arbeit sein kann. Als Solochrist hätte mir all das gefehlt.

Ja, wo soll ich meine Gaben, mein Können für Gott einsetzen, wenn ich Solist bin? Ich denke an meinen Freund Alvar, der viele Jahre in Afrika lebte. Wir besprachen gerade eine brenzlige Situation in der Gemeinde. Die hatte sich durch einen Gastredner ergeben. Wir hatten erst im Nachhinein erfahren, dass dieser Mann sich aus allen Gemeinden zurückgezogen hatte. Alvar hielt sich bislang aus der Diskussion heraus. Doch dann sagte er trocken. Ich habe gelernt, dass eine Elefantenherde ungefährlich ist, im Gegensatz zu einzeln lebenden Tieren. Die  fühlen sich schwach und greifen sofort an, wenn man ihnen nahe tritt. Hüten wir uns deshalb vor Solochristen. Gemeinden sind durch ihre Vielfalt stark...

Gemeinde ist trotz aller Fehler ihrer Glieder immer noch die beste Lösung, die ich bisher kenne. Wenn da jemand ist, mit dem ich Mühe habe, muss ich ihm ja nicht auf die Pelle sitzen. Ich darf auch ein klein wenig auf Distanz gehen. Vor allem trachtet nach Frieden... der übertrifft oft jede Vernunftlösung! (meine etwas freie Übertragung).

Das ist mal ein kleiner Ausschnitt von dem, was Gemeinde für mich bedeutet.

Willy

PS: Ein Chor wird erst zum Klangkörper, wenn jedes Glied aufhört zu einem Wald voller Solisten zu gehören...

Antworten Zuletzt bearbeitet am 17.03.2016 10:54.

solana

-, Weiblich

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Forenmoderator

Beiträge: 4164

Re: Warum ich eine Gemeinde brauche

von solana am 17.03.2016 10:53

Hallo Flauschi
Danke für deine Überlegungen.
Ja, ich finde es auch gut, sich mal darüber Gedanken zu machen, was man von der "realen" Gemeinschaft mit anderen Christen eigentlich erwartet, auch zu sehen, was es einem bisher schon gebracht hat und dankbar dafür zu sein. Auch sich selbst zu fragen, ob und wie man das selbst auch anderen geben kann.

Ein Punkt, der mir noch dazu einfällt, ist, dass wir im "realen" Leben ja auch sehr viel mit Nichtchristen zu tun haben, uns auf sie und ihr denken, ihre Wertvorstellungen einstellen, um zu verstehen, wie sie "ticken", wenn wir uns mit ihnen unterhalten ....

Wenn nun auf der anderen Seite unsere Gemeinschaft mit Christen auf die "virtuelle" Welt beschränkt bleibt, dann kann ich mir vorstellen, dass das zu einer Art Spaltung führen kann in ein "reales Leben in der Welt" und ein "virtuelles christliches Leben". Und ich kann mir vorstellen, dass es dadurch schwieriger wird, mit Gottes lebendiger Präsenz im Alltag zu rechnen, das "reales" Leben auf ihn ausgerichtet zu leben und ihn darin "konkret" zu erfahren.
Gruss
Solana 

angeführte Bibelstellen (soweit nicht anders gekennzeichnet) sind aus Luther 1984/2017 zitiert nach dem Bibelserver

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Rapp
Gelöschter Benutzer

Re: Warum ich eine Gemeinde brauche

von Rapp am 18.03.2016 07:32

Einen besondern Aspekt des Gemeindelebens darf ich in letzter Zeit hautnah erfahren. Nachdem ich gesundheitlich reduziert bin muss ich mich auf verschiedene Arten absichern, da ich ja allein wohne. So bekam ich Besuch von unserem Seniorpastor. Es ergab sich folgendes Gespräch: "Sag mal, hilfst du gern?" "Ja, brennts irgendwo?" "Nein, aber lass dir jetzt helfen..." Hilfe anzunehmen will gelernt sein. Das ist nicht immer ganz einfach.

Ich habe das Glück, dass die Gemeinde im Nachbarhaus ist und da wohnt auch der Hausmeister mit seiner Familie. Am Morgen zwischen neun und halb zehn ruf ich da schnell an. Tu ich das mal nicht wird nachgefragt ob ich Hilfe brauche...

Eine große Hilfe ist mir auch Aisha. Sie begleitet mich überall hin. Im Gottesdienst ist sie auch immer dabei, als Begleithund gehört sie einfach dazu.

Ein Pastor einer anderen Gemeinde sagte mir. "So etwas lass ich nicht zu: In umseren Gottesdiensten gibts keine Hunde, niemals werde ich sowas dulden." "Du kannst dich darauf verlassen: ich werde deine Gemeinde meiden..."

Ich bin sehr dankbar für meine Gemeinde. Sie akzeptiert mich wie ich eben noch bin: alt und vielleicht ein wenig schrullig... Nebenbei bemerkt: den besten Kontakt habe ich zu den jungen Leuten...

Willy

Antworten Zuletzt bearbeitet am 18.03.2016 07:34.

Cleopatra
Administrator

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Beiträge: 5300

Re: Warum ich eine Gemeinde brauche

von Cleopatra am 19.03.2016 09:39

Ich finde eine Gemeinde auch unglaublich wichtig.
Es gab eine Zeit, in der ich nicht oft da war. Ich habe sie sehr vermisst.

Ich denke auch, dass die Gemeinde Jesus sehr wichtig ist, schließlich wird sie mit der "Braut jesu" berglichen.

In der Gemeinde ist es so wie in einer Familie.
Jeder ist unterschiedlich, jeder kann sich auch unterschiedlich einbringen.
Das Bild vom Körper finde ich da so wunderschön.
Und als ich nach einem Unfall mal lange nichts tun konnte, erhielt ich sehr viel Unterstützung, Hilfe und Gebet.

Ich denke auch, dass zB solche christlichen Communitys viellen ein großer Segen sein kann.
Da, wo es keine Gemeinde in der Nähe gibt, da, wo sonst nur wenige Christen sind oder eben auch junge Menschen, die sich nicht so trauen, nach außen hin ihre Fragen zu stellen.
Aber die Gemeinde finde ich trotzdem dem nicht gleichzusetzen, eine Gemeinde im realen Leben ist meiner Meinung nach viel wichtiger.

Heute kann man sich überall kostenlos anmelden.
Wenn es mal Gegenwehr gibt, Korrekturen, oder Ähnliches,nwas unangenehm ist, kann man jederzeit (leider erfahrungsgemäß festgestellt auch nach einem letzten Austeilen) sich löschen und einfach woanders neu anfangen.
So lernt man keine Korrektur oder Kritikfähigkeit.
Auch kann man am Bildschirm viel schreiben, aber wie das wahre Leben ist, wie wir uns da verhalten, das kann ein Bruder oder eine Schwester im realen Leben einfach besser beurteilen.

Damit will ich keine christlichen Communitys schlecht reden ;-D
Aber im Vergleich ist eine Gemeinde einfach wichtiger.
Internet-Möglichkeiten können zudem ein riesen Segen sein.

Lg Cleo

Die Bibelverse sollen meine Meinung bilden, nicht begründen
Zitate im Forum, wenn nicht anders vermerkt, aus der rev.Elberfelder

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Rapp
Gelöschter Benutzer

Re: Warum ich eine Gemeinde brauche

von Rapp am 22.03.2016 09:19

Dr Solochrischt

Warum gehts dänn nid als Solochrischt?
Warum chas allei nid gah?
Will'd alleini ganz verlore bisch u der niemer Hälfe cha

Ein Chrischt bruucht der ander,
der ander bruucht mig,
so hälfed mir enander i sis Riich!

Vielleicht schaffst du die Übersetzung, sonst sende mir ne PN, ich helfe ja gern.

Autor unbekannt

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Wintergruen
Gelöschter Benutzer

Re: Warum ich eine Gemeinde brauche

von Wintergruen am 22.03.2016 15:47

Fortsetzung vom Solochrist

Wänn'd am Bode lischund Krise häsch,
was machsch dänn ganz elei?
Chasch Bedure ha und truurig si, doch das bringt di nöd uf
d'Bei.

 

Mängisch stinkt dir alls und d'Freud isch weg,
möchtsch am liebschte wir dervo,
doch elei chunsch du au nüme zwäg, s'brucht der Zweit, wo
z'Hilf cha cho.

öppemal bruchsch eine, wo der seit:
„Was d'jetzt machsch, isch verchehrt."
Oder wo der d'Hand uf d'Achsle leit, und di zrugg zu Jesus
zehrt.

Söttsch emal dann doch eleige si
und kän Fründ meh um di gseh,
euse Herr isch immer ganz derbi, er verlaht di gar nie meh. 

-----------

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Wintergruen
Gelöschter Benutzer

Re: Warum ich eine Gemeinde brauche

von Wintergruen am 22.03.2016 15:51

die Übersetzung (ein schöner Text wie ich finde )

Warum geht's denn nicht als Solochrist,
warum kann es alleine nicht gehn?
weil du alleine ganz verloren bist und dir niemand helfen kann.

 

Ein Christ braucht den anderen, der andere braucht mich,
so helfen wir einander auf dem Weg in sein Reich
Ein Christ braucht den anderen, der andere braucht mich,
so helfen wir einander in sein Reich.

Wenn du am Boden liegst und Krisen hast
was machst du dann ganz alleine?
du kannst bedauern und traurig sein,
doch das bringt dich nicht auf die Beine.

Manchmal geht dir alles auf die Nerven und die Freude ist weg,
du möchtest am liebsten weit weg flüchten
doch alleine kommst du nicht mehr klar,
es braucht den Zweiten, der dir zu Hilfe kommen kann.

Ab und zu brauchst du einen, der dir sagt: "Was du jetzt machst, das ist verkehrt!",
oder der die die Hand auf die Schulter legt
und dich zurück zu Jesus zehrt.

Solltest du dann doch einmal alleine sein,
und keinen Freund mehr um dich sehen,
unser Herr ist immer ganz dabei,
er verlässt dich gar nie mehr. 

LG

Dietrich Bonhoeffer sagte: „Es ist unendlich viel leichter, in Gemeinschaft
zu leiden als in Einsamkeit." Wir werden nicht von Leiden verschont, aber
wir können uns im Leiden unterstützen, wie es ja heisst: „Geteiltes Leid ist
halbes Leid, geteilte Freude ist doppelte Freude."

 

Antworten Zuletzt bearbeitet am 22.03.2016 15:56.

Rapp
Gelöschter Benutzer

Re: Warum ich eine Gemeinde brauche

von Rapp am 22.03.2016 16:19

Danke Wigrü!

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Cleopatra
Administrator

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Beiträge: 5300

Re: Warum ich eine Gemeinde brauche

von Cleopatra am 25.03.2016 09:21

Dieses Gedicht hat was, ja, so sehe ich es auch.

Dietrich Bonhoeffer sagte: „Es ist unendlich viel leichter, in Gemeinschaft zu leiden als in Einsamkeit." Wir werden nicht von Leiden verschont, aber wir können uns im Leiden unterstützen, wie es ja heisst: „Geteiltes Leid ist halbes Leid, geteilte Freude ist doppelte Freude."

Das kann ich nur unterstreichen
Lg Cleo

Die Bibelverse sollen meine Meinung bilden, nicht begründen
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