Warum sündigten die allerbesten Menschen?
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Re: Warum sündigten die allerbesten Menschen?
von solana am 25.09.2016 14:04Hallo Bithya
Ich habe mir mal den link angehört und fand die Ausführungen sehr interessant.
Ich finde, es ist eine sehr gute psychologische Analyse dessen, was sich wohl in Eva abgespielt haben mag. Und was uns auch heute noch in ganz subtiler Weise dazu bringt, uns von Gott so zu entfernen in unserer inneren Einstellung, so dass es nur noch ein ganz winziger - folgerichtiger - Schritt ist, Sünde tatsächlich zu tun. Das in die Tat umzusetzen, was eigentlich im Denken schon vollzogen ist.
Ich würde nicht sagen, dass er damit eine umfassende und einzig richtige Interpretation der Sündenfallgeschichte gibt (diesen Anspruch erhebt er ja auch gar nicht), aber es ist etwas sehr Wichtiges, das wir daran verstehe und lernen können:
Wo und wie uns die Verführung subtil trifft, woran sie uns packt und warum wir an dieser Stelle so verletzlich sind und was es in uns anstellt, wenn wir dieser Versuchung nachgeben - in uns selbst, Gott gegebnüber und auch zwischenmenschlich.
Und wenn wir uns mehr mit dieser psychologischen Analyse befassen, können wir Erkenntnisse gewinnen, die uns helfen, diese subtile Verführung vielleicht ein bisschen früher zu erkennen ....
Und es macht auch deutlich, wonach wir uns alle so sehr sehnen, nämlich ein Zustand, wo das wieder aufgehoben ist, was uns jetzt so sehr unter Druck setzt: Verbergen zu müssen und eine Rolle spielen zu müssen, in der wir nicht angreifbar sind. Weil jede Schwäche, die wir offen zeigen, gnadenlos von unseren Mitmenschen ausgenutzt wird, um uns kleiner und sich selbst dadurch grösser zu machen (auch Christen sind da keine Ausnahme!).
Wir sehnen uns danach, einfach ganz so sein zu dürfen wie wir sind. Schwächen zeigen zu dürfen, ohne dass uns jemand darauf festnagelt - sondern stattdessen das Gute in uns sieht und daran glaubt, dass wir mit Gottes Hilfe diese Schwäche schon besiegt haben und dass dieser Sieg sich immer mehr in unserem Leben zeigen wird, je weiter wir uns auf Gottes Stärke einlassen. Und uns so begegnet wie Gott uns "gemeint" hat und wohin er uns vollenden wird.
Gott selbst kommt uns so entgegen und holt uns raus aus dem "Verbergen-müssen" und "falschen Schein aufrecht erhalten müssen, damit uns ja keiner verletzen und unterbuttern kann". Wenn wir ihm vertrauen und nicht aus Angst das Licht scheuen.
Joh 3,19 Das ist aber das Gericht, dass das Licht in die Welt gekommen ist, und die Menschen liebten die Finsternis mehr als das Licht, denn ihre Werke waren böse.
Wer sich so von Gott befreien lässt, der kann auch anderen Menschen so - in Liebe - begegnen, dass sie nicht "verbergen" und eine unangreifbare Rolle spielen müssen. Und ich finde, das sollte unser Ziel im Umgang miteinander sein.
Dann müssen wir nicht mehr "Ehre voneinander nehmen" (Joh 5,44 Wie könnt ihr glauben, die ihr Ehre voneinander annehmt, und die Ehre, die von dem alleinigen Gott ist, sucht ihr nicht?). Gott begegnet uns so, dass wir das ganz loslassen können, was wir meinen, zu unserer Sicherheit in unseren Händen vorweisen zu müssen. Dann werden wir bereit zu "empfangen", statt uns zu nehmen .....
So können wir uns darauf konzentrieren, auch einander zu geben, statt voneinander nehmen zu müssen und unsere Ansprüche geltend machen und durchsetzen zu müssen. Denn dann leben wir aus der Fülle dessen, was wir von Gott empfangen, eine Fülle, die "volle Genüge" schenkt und jeden Mangel ausfüllt.
Das sind mal ein paar unsortierte Gedanken, zu denen mich der Vortrag geführt hat.
Gruss
Solana
angeführte Bibelstellen (soweit nicht anders gekennzeichnet) sind aus Luther 1984/2017 zitiert nach dem Bibelserver
Re: Warum sündigten die allerbesten Menschen?
von Bithya85 am 25.09.2016 14:24ich glaube auch nicht, dass er die einzig richtige Interpretation hat, aber eine sehr interessante und schlüssige, finde ich. Eine, mit der ich auch was anfangen kann und wo ich merke: Das betrifft mich persönlich.
LG
Gemig-Blog Schaut gerne mal vorbei
geli
Gelöschter Benutzer
Re: Warum sündigten die allerbesten Menschen?
von geli am 25.09.2016 15:31Ich glaube, dass ein zerbrochenes Herz auch erkennt, dass es ohne IHN nichts tun kann - zumindest nichts, was Bestand haben könnte.
Ein zerbrochenes Herz erkennt auch, dass alles, was ohne ihn getan ist, Sünde ist.
Auch wenn es eine Sache ist, die "harmlos" aussieht.
Denn später Jesus hat ja gesagt: "Bleibt in mir, denn ohne mich könnt ihr nichts tun".
Ja, und natürlich können wir ohne ihn auch nicht "nicht sündigen". Eben deshalb, weil alles "ohne ihn" schon von selbst Sünde ist.
Nur "in Ihm" sind wir von der Sünde freigesprochen.
Das hatten Adam und Eva wohl nicht erkannt - und trafen ihre eigene Entscheidung. Eine Entscheidung über eine eigentlich "kleine" Sache - die auf den ersten Blick gar nicht wirklich wie "Sünde" aussieht.
Denn: Was ist schon dabei, einen Apfel zu essen? Wo sie doch auch von allen anderen Bäumen essen durften? Warum also nicht auch von diesem?
Sooo schlimm konnte das doch nicht sein...
Und schon hatten sie etwas "ohne ihn" getan - hatten ihren eigenen Massstab dafür gesetzt, was "schlimm" und was "nicht schlimm" sein sollte.
Bzw. sie hatten eine Sache getan, die ja eigentlich (in ihren Augen) sogar "gut" aussah.
Aber Gott setzt die Massstäbe - und sie gelten ganz konsequent, unbestechlich und unparteiisch.
Wie oft tun wir das Gleiche? (Hier schließe ich mich nicht aus )
Wieviele "Grauzonen" gibt es im täglichen Leben - ach, die Sache? Das kann doch nicht soooo schlimm sein...
Wenn ich z.B. nur daran denke, dass Jesus gesagt hat, dass wir Rechenschaft ablegen müssen über jedes Wort - Hilfe!
Wie viele Worte sprechen wir im Laufe eines Tages "ohne ihn"? (Ich jedenfalls...
Dank Gott leben wir in der Gnade - und Gott vergibt uns. Darauf mussten Adam und Eva noch warten - auf den Erlöser, den Gott schicken würde.
Ja, sie konnten sündigen, obwohl sie das Prädikat "sehr gut" erhielten - denn sie hatten die Freiheit von Gott bekommen, auch eigene Entscheidungen treffen zu können/dürfen!
Lg, geli
Re: Warum sündigten die allerbesten Menschen?
von Pal am 25.09.2016 17:42...natürlich können wir ohne ihn auch nicht "nicht sündigen". Eben deshalb, weil alles "ohne ihn" schon von selbst Sünde ist.
Nur "in Ihm" sind wir von der Sünde freigesprochen.
...Dank Gott leben wir in der Gnade!
Ja. liebe Geli, so sehe ich das auch!
Dabei wird mein Gewissen, bis zum heutigen Tage, wegen meiner schwachen Menschlichkeit, vom Gesetz verurteilt und angeklagt. Eben weil ich, aus mir heraus die hochheiligen, göttlichen Anforderungen so unsagbar oft verfehle.
Aber dann ist da die Unverdientheit der einfachen Gnade! - Ein Geschenk, ohne meine Gegenleistung!
Und nur damit komme ich zu dem "neuen Gesetz der Freiheit", wo das freigesprochene Gewissen, ohne Angst und Beschuldigungen, Jesus ungehindert lieben kann...nach dem Maß des Gnade, nach dem Maß des Glaubens und nicht nach meiner eigenen Anstrengung!
geli
Gelöschter Benutzer
Re: Warum sündigten die allerbesten Menschen?
von geli am 25.09.2016 17:51...natürlich können wir ohne ihn auch nicht "nicht sündigen". Eben deshalb, weil alles "ohne ihn" schon von selbst Sünde ist.
Nur "in Ihm" sind wir von der Sünde freigesprochen.
...Dank Gott leben wir in der Gnade!
Lieber Pal,
ich heiße immer noch geli...
Re: Warum sündigten die allerbesten Menschen?
von Pal am 25.09.2016 18:45Yes, sorry, Geli, ich habs verbessert! -- lG
Auch @DerArme bringt es auf den Punkt:
Die zerbrochenen Herzen sind diejenigen , die erkannt haben , das sie ohne Gottes Einfluß - und seiner damit verbundenen Herrschaft - nicht in der Lage sind nicht zu sündigen . Das Gesetz des Geistes des Lebens in Jesus Christus oder das Gesetz der Sünde.
Entweder Fleisch / Natürlichkeit oder Geist / "Göttlichkeit" - und die Beiden sind ja bekanntlich Erzfeinde und lassen sich keinesfalls unbeschadet vermischen!
Burgen
Gelöschter Benutzer
Re: Warum sündigten die allerbesten Menschen?
von Burgen am 25.09.2016 21:01Hallo ihr Lieben,
gerade frage ich mich, inwieweit Fleisch einerseits Sünde ist? Wir sind ja aus Fleisch, Haut, Organe usw.
Manchmal denke ich, dass wir zu schnell darüber hinweggehen, weil wir wissen, dass wir in der Freiheit Christi frei sind.
Aber dabei kam mir gerade der Gedanke, ob die Freiheit, aus der wir leben, nicht eigentlich an die Gesetze Gottes und seine Gebote gekoppelt sind.
Das würde bedeuten, wir sind frei, ja. Aber die Freiheit ist die Rückseite der Münze, die Gesetze, Gebote, Propheten usw.
Was ich meine, ist ein anderer Blick auf den Gehorsam, der ja, trotz Freiheit, geboten ist.
Versteht ihr?
Wintergruen
Gelöschter Benutzer
Re: Warum sündigten die allerbesten Menschen?
von Wintergruen am 26.09.2016 12:28Liebe Burgen
ich kann dir die Frage aus meiner Sicht beantworten ..
die Freiheit muss nicht an die Gesetze Gottes und seine Gebote gekoppelt sein.. Die kann auch an die ``Gesetze und Gebote`` des Teufels gekoppelt sein .
Unter Freiheit verstehe ich die Wahl die wir haben.. zu wählen ob wir die Gesetze Gottes annerkennen wollen , oder die Gesetze des Teufels... Entscheiden wir uns für die Gesetze des Teufels, werden wir Sklaven des Teufels.. Entscheiden wir uns für die Gesetze Gottes,werden wir Sklaven Gottes (aber im positivem Sinn)
Freiheit bedeutet für mich ´´die Wahl die wir SELBER treffen zwischen den beiden ´´ Gott gab uns die Freiheit das SELBST zu entscheiden ...
Aber egal wozu man sich entscheidet, ist Gehorsam notwendig . Das ist nun mal zwangsläufig die Folge...Ich bin aber immer frei zu wählen ob ich den Gehorsam Gott gegenüber widme oder dem Teufel.. Wir haben sozusagen nur eine Willensfreiheit zum Guten oder zum Bösen . Beides hat aber Folgen , verbunden mit Gesetzen , Gehorsam usw
LG
Re: Warum sündigten die allerbesten Menschen?
von Greg am 07.10.2016 09:13Sie waren sehr gut, aber nicht perfekt. Sie waren ohne schuld erschaffen, aber nicht unfähig, sich schuldig zu machen.
Der einzig perfekte ist Christus. Er ist auch der einzige der nicht fähig ist, sich schuldig zu machen.
Ich bin eine fröhliche Knackwurst!