Wie "wandelt" man im Geist?

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Henoch
Gelöschter Benutzer

Re: Wie "wandelt" man im Geist?

von Henoch am 04.06.2017 17:21

Wie wandelt man im Geist? Indem man am Weinstock bleibt...und wie bleibt man am Weinstock? 

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Merciful

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Re: Wie "wandelt" man im Geist?

von Merciful am 04.06.2017 20:36

Als aber Kephas nach Antiochia kam, widerstand ich ihm ins Angesicht, denn er hatte sich ins Unrecht gesetzt.

Denn bevor einige von Jakobus kamen, aß er mit den Heiden; als sie aber kamen, zog er sich zurück und sonderte sich ab, weil er die aus der Beschneidung fürchtete.

Und mit ihm heuchelten auch die andern Juden, sodass selbst Barnabas verführt wurde, mit ihnen zu heucheln.

(Brief des Paulus an die Galater 2, 11-13; Lutherbibel 2017)

Der Apostel Petrus hatte an Pfingsten vollmächtig zu den Juden gesprochen. Er hatte den Namen Jesu gepredigt und Buße verkündet zur Vergebung der Sünden.

In Antiochia aber hatte er sich ins Unrecht gesetzt. Aus Furcht vor den Juden heuchelte er, indem er sich von den Heiden absonderte.

Offensichtlich unterscheidet sich das Auftreten des Petrus in Antiochia von dem in Jerusalem.

Warum trat er in Antiochia nicht auch in jener Vollmacht auf, die ihm in Jerusalem gegeben worden war?

Lässt sich die Unterschiedlichkeit der Verhaltensweisen des Petrus darauf zurückführen, dass er einmal im Geist wandelte und einmal nicht?

Wenn ja, so wäre zu klären, worin sich der Wandel des Petrus in Jerusalem und in Antiochia unterschied.

Warum hatte er in Jerusalem keine Furcht vor den Juden, in Antiochia hingegen hatte er Furcht vor den Juden!?

Merciful

Antworten Zuletzt bearbeitet am 04.06.2017 21:06.

Burgen
Gelöschter Benutzer

Re: Wie "wandelt" man im Geist?

von Burgen am 04.06.2017 20:53

@Merciful, ich denke, dass die meisten Christen diese kraftvolle Art und auch die Art der Ängstlichkeit leben.

Ich denke, dass bei Petrus der alte Charakter neben dem mit dem Heiligen Geist erfüllte Ausdruck findet.

In Jerusalem waren sie gerade mit dem Geist erfüllt worden.

In Antiochia lebte er nach dem alten Muster, bzw. hatte Angst, denn Juden durften nicht zusammen mit Heiden essen.

Gruß
Burgen


 

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Merciful

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Re: Wie "wandelt" man im Geist?

von Merciful am 04.06.2017 21:09

Ich denke, mehr kann ich nun hier nicht schreiben.

Bin sehr müde und habe Kopfschmerzen.

Ab morgen konzentriere ich mich wieder auf andere Aufgaben.

Gute Nacht!

Merciful

Antworten Zuletzt bearbeitet am 04.06.2017 22:13.

solana

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Re: Wie "wandelt" man im Geist?

von solana am 04.06.2017 22:29

Ich denke, gerade an dieser Geschichte mit dem heuchelnden Petrus zeigt sich deutlich, dass wir nicht ein für allemal "fertig" und perfekt sind, wenn wir den Heiligen Geist empfangen haben und - so wie es in Röm 8 formuliert ist - damit "geistlich" sind und nicht mehr "fleischlich": Röm 8,9 Ihr aber seid nicht fleischlich, sondern geistlich, da ja Gottes Geist in euch wohnt.

 

Auch dann brauchen wir noch immer wieder Ermahnungen wie: Gal 5,25 Wenn wir im Geist leben, so lasst uns auch im Geist wandeln.

Und Erinnerung daran, was der Geist in uns bewirken kann, wie: 2Tim 1,6 Aus diesem Grund erinnere ich dich daran, dass du erweckest die Gabe Gottes, die in dir ist durch die Auflegung meiner Hände.7 Denn Gott hat uns nicht gegeben den Geist der Furcht, sondern der Kraft und der Liebe und der Besonnenheit.

All die Ermahnungen und Erinnerungen wären nicht nötig, wenn wir Menschen nicht doch auch etwas dazu tun müssen, damit wir im Heiligen Geist "wandeln".
Und das zielt auf die Frage des Eingangsthreads - oder, wie Henoch es formuliert hat:

Wie wandelt man im Geist? Indem man am Weinstock bleibt...und wie bleibt man am Weinstock?

Auch hier steht ja eine Aufforderung: Joh 15,4 Bleibt in mir und ich in euch. Wie die Rebe keine Frucht bringen kann aus sich selbst, wenn sie nicht am Weinstock bleibt, so auch ihr nicht, wenn ihr nicht an mir bleibt.

Was können wir also tun, um dieser Aufforderung nachzukommen?
Bzw wie können wir verhindern, dass das "Fleisch" uns beherrscht und den Geist verdrängt?

Gal 5,17 Denn das Fleisch begehrt auf gegen den Geist und der Geist gegen das Fleisch; die sind gegeneinander, sodass ihr nicht tut, was ihr wollt.

Wir werden entweder von dem einen oder von dem anderen "regiert" und "wandeln" dann darin, tun entweder die "Werke des Fleisches" oder bringen die "Frucht des Geistes" hervor (Gal 5, 19-23)

Gruss
Solana

angeführte Bibelstellen (soweit nicht anders gekennzeichnet) sind aus Luther 1984/2017 zitiert nach dem Bibelserver

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Merciful

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Re: Wie "wandelt" man im Geist?

von Merciful am 04.06.2017 22:42

solana schrieb: Was können wir also tun, um dieser Aufforderung nachzukommen?

Nun, diese Frage habe ich ja schon am Anfang des Threads beantwortet.

Merciful schrieb: Wir empfangen den Geist im Wort und er regiert unseren Willen, indem wir bleiben an seinem Wort.

So bleiben wir in Gott und Gott in uns. So bleiben wir am Weinstock und bringen Frucht.

Indem wir auf Jesus schauen, aus der Gnade des Gekreuzigten leben und den Weg seiner Gebote laufen.

Dies bedeutet ganz praktisch, mit der Bibel zu leben.

Damit schließt sich hier für mich der Kreis.

Ich stehe wieder dort, wo ich am Anfang des Threads gestanden habe.

Merciful

Antworten Zuletzt bearbeitet am 05.06.2017 09:23.

Burgen
Gelöschter Benutzer

Re: Wie "wandelt" man im Geist?

von Burgen am 04.06.2017 23:38

Ja, zurück zum Kreuz, sein Blut in Anspruch nehmen, sich fortwährend seiner Gnade bewusst sein.

Das Leben unter diesem Gesichtspunkt mit und durch das Wort des Christus gestalten, leben.

Gruss
Burgen 

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solana

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Re: Wie "wandelt" man im Geist?

von solana am 05.06.2017 10:29

Ich hatte weiter oben einen Aspekt angesprochen, auf den ich noch ein bisschen weiter eingehen möchte.

 

Es wurde ja festgestellt, dass wir das nicht "von uns selbst aus machen" können, im Geist zu wandeln, dass es Gottes Werk ist.
Aber wir haben durchaus die Möglichkeit, uns seinem Wirken zu entziehen.
Ein sehr praktisches und anschauliches Beispiel finde ich dafür im 1. Johannesbrief:

1Joh 3,17 Wenn aber jemand dieser Welt Güter hat und sieht seinen Bruder darben und verschließt sein Herz vor ihm, wie bleibt dann die Liebe Gottes in ihm?

Die Liebe Gottes, die in unser Herz ausgegossen ist durch den Heiligen Geist, bewegt unser Herz, wenn wir jemanden in Not sehen; sei es materielle oder auch körperliche oder auch seelische Not.
Wenn wir unser Denken und Tun von dieser Liebe bestimmen lassen, dann "beherrscht" der Heilige Geist unser Leben und wir "wandeln im Geist".

Wir haben aber auch die Möglichkeit "unser Herz zu verschliessen". ZB durch "Argumente" die der "Weltgeist" uns einflüstert und die unserem "Fleisch" sehr gut einleuchten ......wie zB "der ist doch selbst schuld an seiner Misere, was ich da tun kann ist eh nur ein Tropfen auf den heissen Stein, ich bringe mich, mein Geld, meine Zeit und Energie usw lieber "sinnvoller" anderswo ein .....

In diesem Augenblick treffen wir dann eine Wahl, setzen Prioritäten und zeigen dadurch, was uns im Leben das Wichtigste ist und bestimmen, wer in uns "regiert".

Das gilt bspw auch in Gesprächen mit anderen: Mt 12,34 Ihr Otterngezücht, wie könnt ihr Gutes reden, die ihr böse seid? Wes das Herz voll ist, des geht der Mund über.

Dieses, unser Herz wird verändert durch das Werk des Heiligen Geistes.
Je mehr wir es ihm öffnen und und seinem Drängen - gegen die "Argumente und das Denken der Welt" um uns herum - nachgeben und unser Fühlen, Denken und Handeln davon bestimmen lassen, um so mehr verändert er unser "steinernes" Herz zu einem, das für Gottes Reden empfänglich ist.

Wir können das Wirken des Geistes in uns nicht "machen".
Wir können nur Türen des Herzens öffnen oder verschliessen.
Wir müssen entscheiden, was wir "hineinlassen" wollen und wem wir Raum geben, womit wir unsere Gedanken beschäftigen: Phil 4, 8 Weiter, Brüder und Schwestern: Was wahrhaftig ist, was ehrbar, was gerecht, was rein, was liebenswert, was einen guten Ruf hat, sei es eine Tugend, sei es ein Lob – darauf seid bedacht!

Das sind ein paar Gedankensplitter zur "praktischen Umsetzung im Alltag".

Gruss
Solana

angeführte Bibelstellen (soweit nicht anders gekennzeichnet) sind aus Luther 1984/2017 zitiert nach dem Bibelserver

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Pal

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Re: Wie "wandelt" man im Geist?

von Pal am 05.06.2017 12:38

Sehr gut beschrieben @Solana!
In der vergleichbaren Weise sehe ich auch die Geschichte vom barmherzigen Samariter.
Der Barmherzige handelte im Geist der Nächstenliebe - und das war der "wandel im Geist".
Der Levit und Priester hatten andere, fleischliche Prioritäten, die ihnen dazu verhalfen an der Chance vorbeizueilen!
Sie retteten gleichsam ihre Haut (ihre Zeit, Energie, Ego) und verloren Gottes Liebe.

Das Zünglein an der Waage, ist für mich:

Luk 10:33 Aber ein gewisser Samariter, der auf der Reise war, kam zu ihm hin; und als er ihn sah, wurde er innerlich bewegt;

Das war die Inspiration und der Zugriff des Hl.Geistes, welches den Samaritaner zum Wandel im Geist verhalf...

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Merciful

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Re: Wie "wandelt" man im Geist?

von Merciful am 05.06.2017 13:21

solana schrieb: In diesem Augenblick treffen wir dann eine Wahl, setzen Prioritäten und zeigen dadurch, was uns im Leben das Wichtigste ist und bestimmen, wer in uns "regiert".

In meiner Wahrnehmung erhält der Begriff 'Prioritäten setzen' in deiner Aussage eine zu einseitige Bewertung.

Denn du platzierst deine Aussage inmitten solcher Begriffe wie 'das Herz verschließen', 'Weltgeist' und 'Otterngezücht'.

Pal brachte das Beispiel vom barmherzigen Samariter.

Auch dieser musste Prioritäten setzen.

Er tat es, indem er sich für die Liebe entschied und in dieser handelte.

Prioritäten zu setzen ist auch für Christen unumgänglich.

Merciful

Antworten Zuletzt bearbeitet am 05.06.2017 13:40.
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