Wir haben zu kämpfen?
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Re: Wir haben zu kämpfen?
von nusskeks am 16.06.2021 20:28Solche Situationen kenne ich. Damals waren das bei mir richtige Kämpfe. Ich wollte gerne etwas kaufen, wusste aber wie unnütz, unweise oder eigenwillig es war. Da ging Gott mit mir durch einen unangenehmen Lernprozess, der sich mir erst später als wohltuend erschloss.
Denen die Gott lieben, dienen alle Dinge zum Besten (Rö 8,28). Dieser Satz hat sich mir eingeprägt. Er fordert mich heraus und das auf so vielen Ebenen. Wie ein Prüfstein zu der Frage, ob meine Theologie auch in der Praxis angekommen ist.
One of Israel
Burgen
Gelöschter Benutzer
Re: Wir haben zu kämpfen?
von Burgen am 16.06.2021 23:45das sind interessante Überlegungen.
Dazu fallen mir zwei Beispiele ein.
1. Pornographie.
Sie wird betrachtet. Und darüber, über die Augen, kommt es in das Innere des Menschen.
Für viele Menschen ist das scheinbar kein Problem.
Die Menschen stumpfen in gewisser Weise ab, andere werden süchtig auf die Gefühle, die die Bilder auslösen.
Als wiedergeborener Christ allerdings ist das ein Problem.
Gerade im Buch der Weisheitssprüche wird dieses Thema auch beleuchtet und gewarnt.
2. König David
gelangweilt auf seiner Terrasse liegt, während seine Soldaten auf dem Kampffeld sich befinden.
Und diese Situation, David schaut Bathseba bei ihrem Bad zu, hat Folgen,
die den Mann die unbeschwerte Beziehung zu seinem Gott kostet.
Unreinheit der Speisen des AT sind ja nun aufgehoben. Dennoch ist es gut, nicht alles zu essen.
Das hat unterschiedliche Gründe.
In der Heiligen Schrift lesen, sich mit ihr zu beschäftigen, reinigt - durch das Wasserbad des Wortes.
Jedenfalls ist das erlebbar. Und darüber bin ich wirklich sehr dankbar.
Perfekt zu werden ist allerdings nicht das Ziel.
Jesus nimmt den Sünder an.
Das hat er uns vorgelebt. Und das tut er auch heute.
Wie dankbar darf jeder sein, der darauf bauen kann, dass er ein geliebtes Kind Gottes ist - in und durch Jesus.
Re: Wir haben zu kämpfen?
von nusskeks am 17.06.2021 06:40Interessant fand ich dabei, dass eine rein materielle Speise jemanden kultisch unrein machen konnte. Es waren ja auch nicht nur Speisen, die sowas vermochten. Im AT findet man so einige Situationen, die einen Menschen unrein machten. Für den Neuen Bund gibt es im NT keine solche Hinweise mehr.
Klar ist jedoch, dass ungesunde, unreine Speisen, weiterhin ungesund sind. Man sollte sie nicht oder nur in Maßen essen.
Bestehen bleibt auch, dass eine bittere Quelle nicht erst durch die Zugabe weiterer Gifte bitter wird. Sünde im Leben eines heutigen Menschen, ist eben nicht lediglich die Folge eines Tuns, sondern die Bestätigung des Seins. Die Tat folgt dem Sein.
Entsprechend muss der Eintritt in das Reich Gottes mit einer Änderung des Seins beginnen. Die Bibel nennt es Neugeburt. In den Augen vieler Menschen hingegen, ist das Heil das Ergebnis lebenslangen Tuns. Sie denken, dass man sich das Heil erarbeiten muss und kann. Fatal! Denn wenn die Gerechtigkeit die vor Gott gilt erst das Ergebnis menschlichen Tuns ist, wird niemand erlöst. Nein. Die Gerechtigkeit die vor Gott gilt kann ein Mensch nicht erreichen, egal wie lange er dafür arbeitet.
Diese Gerechtigkeit wird ihm aus Gnade im Glauben geschenkt. Erst dann ist er Teil des Leibes Christi und durch den Heiligen Geist versiegelt. Dieser Geist ist es, der ihn überhaupt erst fähig macht Werke zu tun, da er sie im Menschen wirkt. Von dort geht es dann nach Außen. Wie kann man auch als Botschafter zur Versöhnung mit Gott aufrufen, wenn man gar kein Mandat dazu hat?
One of Israel
Re: Wir haben zu kämpfen?
von Cleopatra am 17.06.2021 07:24Guten Morgen,
Merciful, von welchen Bedürfnissen schreibst du denn?
Ich sehe da eien großen Unterschied zwischen existenziellen Bedürfnissen und allen anderen Bedürfnissen.
Zum Beispiel der Hunger: Klar, je größer der Hunger wird, umso mehr denkt man an Hunger und umso stärker wird das Bedürfnis, diesen Hunger zu stillen.
Aber bei emotionalen Bedürfnissen zum Beispiel oder den "Luxus-Bedürfnissen", weiter oben auf der Bedürfnispyramide, da sehe ich das nicht so.
Ich denke da an Menschen, die gerade im Krieg leben. Oder an den Mönch und die Nonne, die auch entschieden haben, alles komplett nach hinten zu stellen und alles Leben nurnoch Gott zu widmen.
Auch denke ich an Bedürfnisse wie Ego hochpuschen, eigene Wünsche, die immer stärker werden, umso mehr man auf sie schaut und so weiter.
Bei diesen Bedürfnissen würde ich ja erst Recht empfehlen, sich mit Gott und seinem Wort zu beschäftigen.
Drehen sich unsere Gedanken um unsere Bedürfnisse, dann werden sie auch stärker. Das weiß schon die Werbeindustrie, indem sie versucht, uns klarzuachen, dass es uns erst besser geht, wenn wir deren Produkt kaufen.
Wenn es uns aber auch emotional nicht gut geht, dann hilft es erst Recht, uns mal zum Beispiel Psalm 139 durchzulesen oder andere Bibeltexte, die zeigen, wie sehr wir von Gott geliebt werden und was der wirkliche Grund unserer Existenz ist. Und das ist nicht eigene Befindlichkeiten im Blick zu halten und alle Energie darin zu verwenden, diese zu stillen un hochzuhalten, sondern Gott eine Ehre zu sein.
Ich denke auch, dass es immer unterschiedlich stark ist, auch der Wunsch nach dem Bibellesen.
Aber wir sollten das nicht von unserer Lust abhänig machen, sondern von unserer Entscheidung.
Das sind meine Gedanken zu dem, was ich von dir gelesen hatte. Vielleicht hilft es dir ja ein wenig.
Liebe Grüße, Cleo
Die Bibelverse sollen meine Meinung bilden, nicht begründen
Zitate im Forum, wenn nicht anders vermerkt, aus der rev.Elberfelder
Re: Wir haben zu kämpfen?
von Cleopatra am 17.06.2021 07:36Wenn ich so lese, was ihr nusskeks und Burgen geschrieben habt, muss ich daran denken, dass wir zwei Dinge differenzieren sollten:
Das eine ist natürlich die Sündhaftigkeit an sich und dass nichts natürlich von außen etwas daran ändern kann, genauso wie auch die Errettung.
Aber das andere ist eben doch noch da.
Ich sehe zum Beispiel wirklich bei eingen Menschen (auch Christen), die sich sehr viel in letzter Zeit mit vielen negativen Botschaften in den Medien beschäftigt haben.
Und auch bei mir selbst habe ih es gemerkt, dass, wenn ich mich lange Zeit nur mit negativen Dingen beschäftige, dass sich das auf meine Laune auswirkt.
Irgendwann kann ich ein Gemecker dann nicht mehr richtig kompensieren udn es wird mir zu viel.
Ich erlebe einige Menschen, die insgesamt sehr negativ geworden sind. Das hört man nicht nur bei Gesprächen oder Fragen um ein bestimmtes Thema, sondern das sieht und spürt man schon.
Zum Beispiel schauen einige Menschen sehr viel wütend drein, auch die Körperhaltung hat sich zum Teil verändert.
Auch habe ich erlebt, dass Menschen unterschiedliche Themen immer auf dieses eine negative Thema drehen, um dann (unbewusst?) die negativen Gedanken darüber weiterzugeben.
Im Moment ist das sogar so enorm viel.
Und deshalb waren dies auch meine Gedanken, eben, dass wir auch viel darüber steuern können, was in uns rein kommt.
Ich selbst brauche dann auch manchmal gespräche mit liebevollen, teilweise älteren Personen, die über vielem stehen,weil sie schon Schlimmeres erlebt haben.
Auch Gespräche über die Bibel, über Gott, einfach mal eine Art Urlaub für die Seele.
Wenn man sich dann auseinandersetzt mit Dingen, die eben wirklich wichtig sind (unsere Seele, andere Menschen- ihre Seele), dann ist das sehr hifreich.
Liebe Grüße; Cleo
Die Bibelverse sollen meine Meinung bilden, nicht begründen
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Re: Wir haben zu kämpfen?
von nusskeks am 17.06.2021 08:08Was uns in unserem Umfeld begegnet hat natürlich einen Einfluß auf uns. Daher hatte ich auch einige Gedanken zu den Grundlagen unseres Seins beschrieben. Die Neugeburt in uns, also der Heilige Geist, ist es, von dem wir uns prägen lassen müssen. Er ist es, der uns in die Lage versetzt das zu lernen, was Paulus in Rö 12,1+2 schreibt
Um diesen Lernprozess verstehen zu können, war es für mich nötig zu erkennen wer und was ich bin und wessen Werke ich tu, wenn ich mich von Gott leiten lasse.
Das geht mir genauso, allerdings meist im Internet. In meinem realen Umfeld sind die Menschen viel gefasster. Das liegt vermutlich auch daran, dass man es im Internet nie mit einer representativen Auswahl an Menschen zu tun hat. Oft trifft man dort Menschen, die sich sozial und / oder theologisch isoliert haben.
Die Frage nach dem was wichtig ist, wurde mir nach bei meiner ersten schweren Erkrankung deutlich. Es ist traurig, dass es erst durch so einer Situation dazu kam, aber ich bin froh, dass es überhaupt dazu kam und ein Umdenken ermöglicht wurde. Hier ist dann die praktische Umsetzung von Rö 12,2 wichtig.
One of Israel
Re: Wir haben zu kämpfen?
von Merciful am 17.06.2021 15:06Merciful, von welchen Bedürfnissen schreibst du denn?
Werden grundlegende Bedürfnisse ignoriert oder unterdrückt, nehmen sie nach und nach an Intensität zu.
Ich schrieb von grundlegenden Bedürfnissen. Also nicht von solchen Bedürfnissen, die in jener Pyramide weiter oben stehen.
Und das ist nicht eigene Befindlichkeiten im Blick zu halten und alle Energie darin zu verwenden, diese zu stillen ...
Werden grundlegende Bedürfnisse ignoriert oder unterdrückt, nehmen sie nach und nach an Intensität zu.
Davon war in meinem Beitrag nicht die Rede, alle Energie zu verwenden, jene grundlegenden Bedürfnisse zu stillen.
Im Gegenteil schrieb ich von 'ignorieren' und 'unterdrücken'.
Dadurch werden jene Bedürfnisse stärker, da sie nicht gestillt werden.
Merciful
Leah
Gelöschter Benutzer
Re: Wir haben zu kämpfen?
von Leah am 17.06.2021 17:33Hallo Ihr Lieben,
Was mir noch dazu einfällt, ist, dass ich immer wieder feststelle, dass ich gar nicht kämpfen kann, weder gegen Bedürfnisse, noch gegen Sünde, noch gegen Unglaube oder gegen Anfechtung...egal was.
Wandelt im Geist, dann werdet ihr die Werke des Fleisches nicht vollbringen....oder eben: kommt her zu mir, ihr Mühseligen, ich will Euch Ruhe geben....
Wenn ich die Kurve kriege und im Glauben an Gottes Kraft und Macht bete statt zu kämpfen, dann greift der Herr ein. So meine Erfahrung.
Wenn auch nicht immer so, wie ich will...
Re: Wir haben zu kämpfen?
von nusskeks am 17.06.2021 17:46Welche Bedürfnisse meinst Du? Der Begriff ist so pauschal, dass ich mir nichts darunter vorstellen kann... oder eben alles mögliche. Grundsätzlich stimme ich Dir zu was den Kampf angeht. "Im Geist zu wandeln" ist etwas, was ein Lernprozess ist (s. Rö 12,1+2). Mir standen diverse Sünden jahrelang im Weg und ich habe sie bekämpft wo ich nur konnte. Heute bin ich froh, dass es nicht geklappt hat. Ich würde mich vermutlich noch heute damit abkrampfen oder mich, was noch schlimmer ist, für meinen Erfolg feiern.
So blieb mir nur die Verzweiflung über mein Unvermögen. Nicht angenehm. Ich wünschte, ich hätte es nicht auf diese Weise lernen müssen. Allerdings ging es nicht anders. Heute bin ich dankbar dafür. Und ich bin meiner Ehefrau dankbar, die das mitgetragen hat. Sie hat auch die Geduld aufgebracht als ich ihr mitteilte, dass ich bereit sei, mich verändern zu lassen. Denn woher sollte ich damals wissen, wie lange dieser Prozess dauern würde? Ohne Glauben könnte man dieses Vorhaben auch nur als Wagnis bezeichnen. Meiner Frau und mir blieb nur die Gewißheit DAS Gott mich ändern würde. Es genügte. Ihr und mir.
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Leah
Gelöschter Benutzer
Re: Wir haben zu kämpfen?
von Leah am 17.06.2021 19:42Hallo Nusskeks,
Ja, so ging es mir auch.
Welche Bedürfnisse fragst Du. Also alle die, von denen ich weiß, der Herr will es nicht. Das kann ja bei verschiedenen Kindern Gottes verschiedenes sein. Der Herr weiß, welches Herz sich durch welche Verlockungen von der Einfalt zu ihm abbringen lässt. Oft ist es das, worauf man stolz ist oder woran das Herz hängt.
Leah