Züchtigung

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solana

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Beiträge: 4164

Re: Züchtigung

von solana am 20.05.2014 11:17

Ich denke, was die Kindererziehung betrifft, so sind die "Methoden" von vielen Faktoren abhängig und haben sich in Laufe der Zeit auch gewandelt (wie viele andere "Methoden" auch, zB der Arbeit...).

Das Wichtigste ist meiner Ansicht nach, dass Kinder in Liebe erzogen werden - und zwar so, dass sie diese Liebe auch spüren können.

Liebe bedeutet auch, den Kindern Wegweisung und Richtung zu geben, da wo sie selbst das noch nicht beurteilen können, ihnen Grenzen setzen, aber auch Freiräume zur Entfaltung geben. Und vor allem, ihnen zu vermitteln, dass sie den Eltern nicht "egal" sind, dass siesich  mit allem an die Eltern wenden können und nicht hängen gelassen werden, wenn sie mal etwas ausgefressen haben.

Gerade dieses "Sicherheit geben" war mir immer sehr wichtig, und ganz besonders schon im Säuglinsalter - dass ich die Kinder nicht schreien liess, damit sie lernen, dass die Eltern nicht auf jeden Mucks gesprungen kommen  und es "kräftigt ja die Lungen"..... Das einzige, was so ein kleines Kind da versteht, ist: "Mir geht es nicht gut und ich bin allein!"

Und ein älteres Kind spürt auch genau, ob es von den Eltern mit seinen Bedürfnissen ernst genommen wird und jederzeit auf sie zählen kann - oder ob die Eltern so mit sich selbst und ihrer eigenen "Selbstverwirklichung"  beschäftigt sind, dass ein Kind da nur "reinpasst", wenn es sich wie ein "Vorzeigekind" benimmt und ansonsten nur als "Störfaktor" im Weg ist.

Diese "positive Vermittlung"  finde ich viel wichtiger als die "Methodik".

Eltern machen in ihrer Erziehung immer Fehler, egal wie gut die Methoden sind.
Wir erziehen unsere Kinder ja auch für eine Welt, in der lauter "unperfekte" Menschen leben.
Aber die Liebe kann den Kindern darin Halt und Sicherheit geben und wenn sie wissen, dass ihre Eltern sie lieben, fällt es ihnen auch viel leichter, gesetzte Grenzen zu akzeptieren und "Strafmassnahmen" anzunehmen.
Dazu gehört auch, dass man Kindern (sobald sie verständig genug sind), den Sinn von Verboten erklärt. Ein einfaches "Nein" , das ohne ersichtlichen Grund durchgesetzt wird und von den Kindern als "Demonstration der elterlichen Macht und ihrer eigenen Ohnmacht und ihrem Ausgeliefertsein"  empfunden wird, weckt eher Trotz und Rebellion statt Einsicht und Folgsamkeit.
Das ist ein kleines Fazit aus meiner Erziehungserfahrung.
Gruss
Solana  

angeführte Bibelstellen (soweit nicht anders gekennzeichnet) sind aus Luther 1984/2017 zitiert nach dem Bibelserver

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marjo
Gelöschter Benutzer

Re: Züchtigung

von marjo am 20.05.2014 09:12

Wintergrün schrieb: ich hoffe nur nicht das du damit meinst das hin und wieder ein bissel Prügel den Kindern gut tun....

@ Wintergrün, ich meine das was ich sage, nicht was Andere vermuten. ;)

@Alle, Kinder sind nun mal nicht immer Gesprächsfähig- und willig. Erwachsene übrigens auch nicht, falls das irgendjemand überhaupt in Zweifel ziehen möchte. Wichtig ist, dass wir den Kindern Grenzen und Lenkung zukommen lassen. Hat man das vernachlässigt, bekommen solche Menschen große Probleme ein konstruktiver Teil jedweder Geselschaft zu werden.

gruß, marjo 

Antworten Zuletzt bearbeitet am 20.05.2014 09:12.

cipher
Gelöschter Benutzer

Re: Züchtigung

von cipher am 20.05.2014 09:07

Hmmm - an welcher Stelle hatte Marjo von Schlägen oder gar "Prügeln" geschrieben? Auch von "seelisch fertigmachen" konnte ich nichts lesen.

Mir scheint, Du interpretierst Texte zuweilen ein wenig zu stark. Es ist doch nicht gerade neu, dass Kinder nur mit Gesprächen manchal einfach nicht beizukommen ist. Gibt es in Deinem Repertoire denn nur diese beiden Wege - Reden oder "hauen"? Es gibt Möglichkeiten, die uns Eltern an die Hand gegeben sind, auch ohne, dass wir "Zuflucht" zur körperlichen Züchtigung nehmen müssen.

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Wintergruen
Gelöschter Benutzer

Re: Züchtigung

von Wintergruen am 20.05.2014 08:59

marjo schreibt 

Leider kommt man mit Einsicht und Gespräch auch nicht immer weiter. Kinder sind eben auch nur Menschen und daher für gute und begründete Argumente nicht immer zugänglich. Das kommt zum Einen daher, dass die Probleme nicht immer rational und zum anderen wir eben alle Sünder sind.

ich hoffe nur nicht das du damit meinst das hin und wieder ein bissel Prügel den Kindern gut tun.... Ich  habe 5 Kinder  großgezogen und keines wurde mit der Prügelstrafe erzogen( aus  denen sind sehr gute Menschen geworden, die auch das Herz am rechten Fleck haben und Gott immer bei sich haben )  .. ich denke wenn Eltern eine gewisse Autorität Kindern gegenüber ausstrahlen und Konsequent in ihrm Sagen und Handeln sind,Kindern geordnete Tagesabläufe schaffen und Regeln .. daß DAS Früchte trägt; statt dieses hin und her oder sie verprügeln..Mag sein das Prügel für den Moment helfen , da die kleinen sich nicht wehren können.. aber ich will nicht wissen wieiviele davon psychisch down sind.... Ich erlebe leider zu oft wie manche  Mütter und ganz besonderes jüngere Mütter mit ihren Kindern umgehen , was  so in der Art wie sie es handhaben niemals was werden kann .(aber sie wissen es warscheinlich  auch nicht besser,, viele davon sind leider auch Beratungsresistent) Und später ist das Heulen groß , dann wundert man sich warum sie aus der Bahn geraten und denken  oft das sind die Kreise in denen sie verkehren, die Umwelt also..usw...... Aber Erziehung, gute Erziehung in Liebe fängt in ganz ganz jungen Jahren an . Der Ton kann ja gelegentlich auch mal ansteigen, aber verprügeln muss man sie nicht.. vorallem trägt das zu nichts bei, außer in dem moment sie einzuschüchtern und seelisch fertig zu machen... DAS ist meine Meinung..

Gott ist gütig und ich lese nichs in der Bibel in der steht, das man Kinder verprügeln sollte.. nein, man wird aufgefordert im Sinne und nach dem Willen Gottes sie zu erziehen.. Das hört sich anders an  als verprügeln oder sie ständig anschreien usw.

LG

Antworten Zuletzt bearbeitet am 20.05.2014 09:12.

marjo
Gelöschter Benutzer

Re: Züchtigung

von marjo am 20.05.2014 08:41

Züchtigung im Sinne von brutaler Gewalt ist nicht notwendig um Kinder gut zu erziehen. Liest man in der Bibel übrigens auch niemals und man kann Gott in der Bibel nun wirklich nicht vorwerfen, das Fehlverhalten von Menschen zu beschönigen.

Leider kommt man mit Einsicht und Gespräch auch nicht immer weiter. Kinder sind eben auch nur Menschen und daher für gute und begründete Argumente nicht immer zugänglich. Das kommt zum Einen daher, dass die Probleme nicht immer rational und zum anderen wir eben alle Sünder sind.

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Hannalotti

-, Weiblich

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Beiträge: 387

Re: Züchtigung

von Hannalotti am 20.05.2014 05:58

wintergruen schrieb: wortwörtlich müsste ich es so übersetzen.. versorgt (εκτρεφετε) eure Kinder mit/in guter Erziehung ( παιδεια) gemäß den Willen Gottes ..


Hallo wintergruen,

danke für die Übersetzung! Das klingt doch um einiges besser.

Ich persönlich denke auch, dass mit der "Züchtigung" die Erziehung des Kindes ohne Schläge/Prügelstrafe gemeint ist. Vor einiger Zeit hatte ich dazu einen guten Beitrag von Eberhard Mühlan (Team F) gelesen, der die Bedeutung der betreffenden Bibelstelle übersetzte und erklärte und die eben nichts mit Prügel gemeinsam hat. Kann den Link zu dem Thema leider nicht mehr finden. Eberhard Mühlan und seine Frau Claudia haben selbst 10 (?) Kinder - eigene und adoptierte - und er spricht aus guter, eigener Erfahrung.

Grüße Hannalotti

Antworten Zuletzt bearbeitet am 20.05.2014 05:59.

Wintergruen
Gelöschter Benutzer

Re: Züchtigung

von Wintergruen am 19.05.2014 23:59



Ja liebe Burgen, sieht wohl so aus 

LG

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Burgen
Gelöschter Benutzer

Re: Züchtigung

von Burgen am 19.05.2014 23:35

ja, diese Worte hat Luther in seiner Uebersetzumg eingefuehrt.
Was vor Luther in den katholischen Schriften stand, weiß  ich leider nicht. 

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Wintergruen
Gelöschter Benutzer

Re: Züchtigung

von Wintergruen am 19.05.2014 23:15

Nun,, in der altgriechischen Schrift in Epheser steht ja nichts von züchtigen oder Zucht .. das Wort wird dort gar nicht gebraucht,, warum man das Wort in den Überetzungen gebraucht, keine Ahnung weshalb warum,, aber in der Originalschrift wie gesagt steht es definitiv  NICHT,, Ich habe es  gerade nachgeschlagen und geschaut.. 


εκτρεφετε αυτα εν παιδεια steht dort... das erste Wort lässt sich schwierig auf deutsch übersetzen,, heißt aber ähnlich wie versorgen,, 
wortwörtlich müsste ich es so übersetzen.. versorgt (εκτρεφετε)  eure Kinder mit/in guter Erziehung ( παιδεια)  gemäß den Willen Gottes .. so ist der Satz im Ganzen eher zu übersetzen,, 
im AT hab ich noch nicht nachgeschlagen ..

also Lucario .. ich hoffe du hast nun mehr Klarheit..:)

LG

Antworten Zuletzt bearbeitet am 19.05.2014 23:21.

Henoch
Gelöschter Benutzer

Re: Züchtigung

von Henoch am 19.05.2014 22:51

Hallo Lucario

Eph
6,4 Und ihr Väter, reizt eure Kinder nicht zum Zorn, sondern erzieht sie in der Zucht und Ermahnung des Herrn..



...und das bedeutet unter anderem, dass man für die Kinder betet, weil der Herr die Herzen der Menschen/der Kinder erreichen kann, besser als wir. Jeder von uns hat das schon an sich selbst erlebt. Das gibt Sicherheit und Zuversicht bei der Kindererziehung und bewirkt mehr als herumfetzen.

Wer die Studien über den Lebenslauf misshandelter Kinder liest, weiß, warum harte Strafe das Gegenteil von dem bewirkt, was man meint, damit erreichen zu wollen.

Wie soll man Kindern Liebe und Vergebung vermitteln, wenn man hart straft.

Gottes Liebe hat Gott dazu bewogen, unsere Strafe für unsere Sünden selbst am Kreuz zu bezahlen, damit wir dem Gericht entrinnen. Wer meint bei dem Schema Gesetz/Regel, Übertretung, Strafe bleiben zu wollen, obwohl wir alle wissen, das hat noich nie einen Menschen verändert, der kann das tun. Christus erwartet von uns, dass wir vergeben, wie uns vergeben ist und dass wir alle Sorgen vor ihn bringen, weil er echte Veränderung im Herzen eines Menschen bewirken kann und besonders in Kinderherzen. Auch das hat jeder von uns schon erlebt, nicht nur bei sich selbst, sondern auch bei eigenen oder fremden Kindern, für die er gebetet hat.

Gottes "Zucht" ist Vergebung und die Last des anderen (er)tragen, aber in Weisheit das Vergehen anzusprechen und auf den rechten Weg zu helfen durch vorbildhaftes eigenes Verhalten.

Wir sollen ermahnen und ermutigen, aber das eine nie ohne das andere.

Henoch

Antworten Zuletzt bearbeitet am 19.05.2014 23:02.
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