Richtige Gemeinde finden....

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Bergpredigt
Gelöschter Benutzer

Richtige Gemeinde finden....

von Bergpredigt am 08.08.2018 16:31

Liebe Geschwister im Herrn!

ich habe mir sehr lange überlegt ob ich meine Frage hier schreiben soll, da ich in einem anderen Forum diesbezüglich keine so guten Erfahrungen gemacht habe. Da der Versuch natürlich gross ist einem "Suchenden" die eigene Konfession ans Herz zu legen. Nun gut, ich wage es trotzdem.

Erstmal eine Kurz-Vorstellung von mir:

Ich bin männlich und glücklichst verheiratet (meine Frau ist auch bekehrt und mein grosses Geschenk von Gott an mich). Leider bin ich körperlich sehr krank und meine Leistungsfähigkeit ist stark eingeschränkt. Ich bin (und war ich schon immer) sehr Gerechtigkeits-Liebend und ein Harmonie-Bedürftiger Mensch. Da die Welt weder gerecht ist noch vor Harmonie strotzt habe ich mich also selbst (vor allem im Arbeitsleben) verleugnet und mich angepasst. Ich bin an der Ellenbogen-Mentalität, Verlogenheit und dem bösen ICH der Menschen (auch von mir) zerbrochen.

Ich sehne mich sehr nach einer Gemeinde vor Ort, so wie die Bibel sie anmahnt und wo Liebe zwischen den Geschwistern herrscht.

Leider habe ich den Gemeinden (evangelikal, Brüdergemeinde, STA, Evangelisch, katholisch) immer wieder statt Liebe einfach nur Egoismus und Ausgrenzung erlebt. Statt Hirtentum gabs Unterdrückung und Drohung. Statt Frieden gabs Streit usw. Von der Schere vom Reden und Tun möchte ich gar nicht anfangen.

Natürlich steht es mir nicht zu zu richten (Gott sei Dank!). Natürlich ist mir klar dass wir alle Sünder sind.

Mein Problem: Ich bin Menschenscheu da ich oft enttäuscht wurde und sicherlich auch aufgrund meiner Persönlichkeit. Und wenn ich dann in der Gemeinde quasi alle Sünden (auch untereinander) sehe wie in der Welt bin ich depressiv, traurig und verstimmt und micht zieht diese "Scheinheiligkeit" dann immer weg von meinem Glauben und Gott.

Wir sollen ja nicht schlecht voneinander reden und vegeben. In Ordnung. Aber der Vertrauensverlust bleibt erstmal bis Buße getan wird da. Diese Buße habe ich nur nie erlebt. Die wird zwar gerne eingefordert...aber entschuldigt hat sich bis jetzt keiner. Geändert auch nicht. Im Gegenteil: Da schwingt auch immer durch "Wer bin ich und wer bist Du".

Wie bin ich also Vorgegangen:

Nach Fassungslossigkeit, Wut-Abgabe an Gott, tiefer Traurigkeit, Leugnung und Fehlersuche bei mir, Versuch zur Retten was zu Retten ist schließlich Resignation und Zurückzug.

Ich habe sogar zeitweise meinen Glauben verleugnet - wegen dieser Heuchelei und habe meine Bibel in den Papierkorb geworfen. Meiner Beziehung zu Gott hat die Gemeinde eher geschadet, da ich den Glauben verloren habe dass es in den Gemeinden anders zugeht als in der Welt. Eine Welt die ich verachte. Geholfen hat mir die Gemeinde viel bei Predigten und Wissen über Gott. Nur die Praxis ist halt das Problem.

Mittlerweile habe ich wieder zu meinem Glauben zurückgefunden. Und bin versucht nicht auf die Sünden meiner Geschwister zu schauen...sondern auf meine eigenen Sünden.

Trotzdem habe ich den inningen Wunsch nach Gemeinschaft. Aber ich traue mich einfach nicht mehr. Ja, ich weiß noch nicht einmal wo ich hingehen soll. Denn an den Früchten sollen wir doch erkennen. Und wenn ich statt Liebe Kaltherzigkeit finde gehe ich immer rückwärts wieder raus.

Kennt jemand mein Problem? Wie habt Ihr das gelöst?

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pray

61, Weiblich

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Beiträge: 996

Re: Richtige Gemeinde finden....

von pray am 08.08.2018 21:11

Lieber Bergpredigt,
ja, ich kenne dein Problem und würde es gemeinsam mit den anderen gern aufarbeiten und vor allem lösen, woran sowas liegt. Auch für mich selber etwas, denn ich habe meinen kleinen Bibelkreis und der ist mir mehr "Gemeinde" als meine Gemeinde, wo ich sonntags in den Gottesdienst gehe.
Ich schreibe mal meine ersten Gedanken her:
Zunächst mal gibt es kaum Briefe in der Bibel, worin die Gläubigen nicht erstmal an die Liebe untereinander "erinnert" werden und wo Paulus sogar auf Missstände zu sprechen kommt. Die Sendschreiben in der Offenbarung kennst du sicher auch. Außerdem werden wir ermahnt, einander zu  e r t r a g e n.Das alles klingt für mich so, als gäbe es den Schalter nicht, der sich umlegt und jedes Christen Herzleuchte blinkt für jeden anderen Christen.
Wohlgemerkt, es geht nicht um Äußerlichkeiten, Küsschen links, Küsschen rechts, Lächeln an, freundliche (unverbindliche) Nachfragen usw, - wenn es darum ginge, würden andere Religionsgemeinschaften besser abschneiden, sondern es geht echt um die Liebe und tiefes Vertrauen innendrin, die sich dann auch im Handeln bemerkbar machen sollte.
Als erstes möchte ich dich fragen: Was genau hast du in den Gemeinden vermisst??

Wenn jemand, wie du von dir ja selber schreibst - ein eher zurückhaltender und schüchterner Mensch ist, der auch nicht auf andere Christen zugeht und z.B. sie mal zu sich einlädt oder sich für eine AufGABE anbietet, kann es sein, dass man Schlusslicht wird und nirgends "reinkommt" und dann einsam wird.
Oder dass man sich anfürsich wünscht, dazuzugehören, aber sich doch lieber auf Dauer nicht festmacht und investieren mag. Oder man sich ein Gegenüber wünscht, das ist, wie man selber oder das den eigenen Erwartungen entspricht und dann bekümmert ist, dass der Andere anders reagiert oder andere Empfindlichkeiten oder sogar ein etwas anderes Bibelverständnis hier und da hat. Das habe ich sogar in den Jahren im christlichen Forum gelernt, mich anzupassen, nicht gleich beleidigt zu sein, eben lernen mit verschiedenartigen Christen "gemeinsam" zu bleiben, auch wenn ich mich mal ärgere z.B.

Manchmal ist man auch selber vielleicht gar nicht wirklich bereit große und viele und herzliche Freundschafte zu  p f l e g e n und das weiß Gott und lässt erstmal laufen.
Daher erstmal die Frage oben an dich, was genau du dir gewünscht hättest und ob du selber auch bereit gewesen wärst, dich trotz deiner Beeinträchtigungen irgendwie  e i n z u b r i n g e n.

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pray

61, Weiblich

  tragende Säule

Beiträge: 996

Re: Richtige Gemeinde finden....

von pray am 08.08.2018 21:20

Ach so, mir fällt noch was ein:
Mir geht es auch so, dass ich mich mittlerweile in dieser Welt immer unwohler fühle, es passiert so viel Schlimmes und Böses und es ist echt so, dass das Unrecht überhand nimmt, wie es die Bibel ja schon gesagt hat und die Straftaten und die menschlichen Abgründe werden immer ekliger und schrecklicher und unmenschlicher. Ich bin froh, dass vieles an mit vorbei geht, weil ich kein TV gucke und von den Nachrichten nur im Radio morgens das Nötigste mitkriege.

Umso wichtiger ist mir aber dann ein christlicher Kreis (und sei er noch so klein), wo ich dann auftanken und "andoggen" kann, wo Gottes Prinzipien gelten und die Freude und Singen und gute Sachen vorhanden sind - "meine kleine Gotteswelt sozusagen" - für eine Zeitlang aussteigen vom Tand der Welt.
Christen brauchen ihresgleichen - unbedingt.

Antworten Zuletzt bearbeitet am 08.08.2018 21:21.

Leah
Gelöschter Benutzer

Re: Richtige Gemeinde finden....

von Leah am 08.08.2018 21:30

Hallo Bergpredigt,

ich habe eine solche Erfahrung schon gemacht und bin noch immer in der Gemeinde.

Im Rückblick lag das Problem an einer gestörten Beziehung zum Herrn und das hatte mehrere Ursachen. Ich hatte nicht vergeben, bzw. auch gar nicht gewusst, wie das richtig geht, denn wir sollen ja nicht irgendwie vergeben. Und ich hatte falsche Vorstellungen davon, was es heißt: ich will keine Opfer sondern Barmherzigkeit. Ich hatte auch die Idee, dass es als Christ in erster Linie um gut oder böse geht. In erster Linie geht es aber darum, in IHM zu bleiben und dort zur Ruhe zu kommen. Denn wenn wir zuerst das Himmelreich suchen, also Nähe zu unserem Herrn, dann wird alles andere dazugegeben, eben auch die Fähigkeit zu vergeben und zu lieben und dem Herrn zu vertrauen.

Ursache war, dass ich dachte, die Sünde trennt mich von Gott und trübt die Beziehung. Es ist aber umgekehrt, die getrübte Beziehung führt zu Sünde. Daher war ich unsicher, ob ich wirklich so wie ich bin zu IHM kommen darf und die Sünde wurde größer (Bitterkeit/Depression). Ich wurde immer unsicherer, ob er mich annehmen würde und bin auch fast vom Glauben abgefallen.

Die Lösung war: Zuerst das Himmelreich und die Nähe vom Herrn suchen.

Vieleicht hilft Dir diese Betrachtung: https://www.soundwords.de/der-juenger-den-jesus-liebte-a10015.html

Für mich gab es Zeiten, da wollte ich unter keinen Umständen mehr in die Gemeinde, aber ich merkte, der Herr wollte gerade das. Und im Rückblick waren nicht sie das Problem, sondern ich in meiner harten Sicht. Der Herr kann solche "schmerzhaften zwischenmenschlichen Störungen" heilen, aber dazu müssen wir ihm vertrauen, in seiner Liebe zur Ruhe kommen und trotz alle Nöte in die Gemeinde gehen. Und damit wir das lernen können, brauchen wir unbedingt Geschwister, die wir einfach deshalb lieben sollen, weil der Herr das so will. Ich muss heute sagen: "Hut ab vor meinen Geschwistern, die es mit mir so gut und in Liebe ausgehalten haben, als ich so mit ihnen "haderte". Und ja, sie haben auch Fehler gemacht, aber sie machten das wichtigste richtig, denn sie vergaben mir und sie blieben nahe beim Herrn.

Leah

 

Antworten Zuletzt bearbeitet am 08.08.2018 21:40.

Bergpredigt
Gelöschter Benutzer

Re: Richtige Gemeinde finden....

von Bergpredigt am 09.08.2018 00:12

Hallo,

ja, ich kenne dein Problem und würde es gemeinsam mit den anderen gern aufarbeiten und vor allem lösen, woran sowas liegt.
=》 Geimsam aufarbeiten klingt gut.

Auch für mich selber etwas, denn ich habe meinen kleinen Bibelkreis und der ist mir mehr "Gemeinde" als meine Gemeinde, wo ich sonntags in den Gottesdienst gehe.
=》 Kann ich verstehen. 

Zunächst mal gibt es kaum Briefe in der Bibel, worin die Gläubigen nicht erstmal an die Liebe untereinander "erinnert" werden und wo Paulus sogar auf Missstände zu sprechen kommt. Die Sendschreiben in der Offenbarung kennst du sicher auch. Außerdem werden wir ermahnt, einander zu e r t r a g e n.Das alles klingt für mich so, als gäbe es den Schalter nicht, der sich umlegt und jedes Christen Herzleuchte blinkt für jeden anderen Christen.
=》 Das ist vermutlich der Dreh- und Angelpunkt des Ganzen Problems. Es war nämlich schon immer so in den Gemeinden....Die ganzen Briefe sind ja durchsetzt von solchen Mahnungen und Zurechtweisungen. Mein Fehler ist daher sicherlich gewesen von falschen Voraussetzungen auszugehen. Ich hätte gründlicher lesen sollen.

Wohlgemerkt, es geht nicht um Äußerlichkeiten, Küsschen links, Küsschen rechts, Lächeln an, freundliche (unverbindliche) Nachfragen usw, - wenn es darum ginge, würden andere Religionsgemeinschaften besser abschneiden, sondern es geht echt um die Liebe und tiefes Vertrauen innendrin, die sich dann auch im Handeln bemerkbar machen sollte.
=》 Gerade diese Oberflächligkeiten mit Bussi links und rechts nerven mich ja. Gut, die werden dann noch mit christlichen Floskeln untermauert und wir beten für Dich oder der Einladung zum Mittag/Abendessen. Aber: Nach einer gewissen Zeit bekommt man raus ob es ehrlich oder eben nur oberflächlich ist.

Was genau hast du in den Gemeinden vermisst??
=》 Die Liebe untereinander.


Wenn jemand, wie du von dir ja selber schreibst - ein eher zurückhaltender und schüchterner Mensch ist, der auch nicht auf andere Christen zugeht....
=》 Ich hab mich gegenüber meinen Geschwistern sehr offen gezeigt (entgegen meiner Veranlagung als bewußte Entscheidung. Das kam auch gut an und ich konnte so Sympathie ernten. Ich hab auch oft gehört: Deine Offenheit ist so schön, wertvoll, erfrischend usw...). Diese Offenheit konnte ich an den Tag legen da ich sie wie als meine leiblichen Geschwister sah. Offenheit ist aber immer Verletzlichkeit. Leider wurde mein Vertrauen missbraucht. Nicht nur einmal.

sie mal zu sich einlädt oder sich für eine AufGABE anbietet, kann es sein, dass man Schlusslicht wird und nirgends "reinkommt" und dann einsam wird.
=》Ja, durch meine zahllosen Probleme dreh ich mich gerne um mich. Wobei ich aber auch ein sehr mitfühlender, hilfsbereiter Mensch bin. Leider bin ich nur, genau win in der Welt auch, nicht mehr sonderlich gefragt. Klar, die Stühle darf man aufräumen....

Oder man sich ein Gegenüber wünscht, das ist, wie man selber oder das den eigenen Erwartungen entspricht und dann bekümmert ist, dass der Andere anders reagiert oder andere Empfindlichkeiten oder sogar ein etwas anderes Bibelverständnis hier und da hat. Das habe ich sogar in den Jahren im christlichen Forum gelernt, mich anzupassen, nicht gleich beleidigt zu sein, eben lernen mit verschiedenartigen Christen "gemeinsam" zu bleiben, auch wenn ich mich mal ärgere z.B.

=》 Ja, genau da habe ich den Fehler auch bei mir gesucht. Und da steckt schon such Wahrheit drin.
Aber: Ich habe ein paar Voraussetzungen an Gemeinde-Glieder die, so denke ich, Basic-Anforderungen sind und auch nicht übettrieben sind:
1.) Ich möchte nicht belogen werden (von kleinen Notlügen abgesehen)
2.) Ich möchte nicht betrogen oder grob ausgenutzt werden.
3.) Ich möchte keine menschlichen Drohungen erhalten die nicht biblisch begründet sind.

Ja, was soll ich sagen. Und da wünsch ich mir Echte Nächstenliebe und Angenommen sein wenn noch nicht einmal die 3 Punkte funktionieren. Wo ist da die Basis?

Manchmal ist man auch selber vielleicht gar nicht wirklich bereit große und viele und herzliche Freundschafte zu p f l e g e n und das weiß Gott und lässt erstmal laufen.
=》 Ja, da kömnte was dran sein.

Daher erstmal die Frage oben an dich, was genau du dir gewünscht hättest und ob du selber auch bereit gewesen wärst, dich trotz deiner Beeinträchtigungen irgendwie e i n z u b r i n g e n.

=》 Es gibt von SCM Hännssler einen Film der heißt "Der Junge der nicht Lügen konnte". Es handelt von einem geistig behinderten Jungen mit all seinen Problemen der aber nie log und aufrichtig war. 

Solch einen Freund/Geschwister hätte ich gern. Jemand der mich nicht willentlich belügt (Lüge ist ja viel mehr als nur Worte....) Jemand der es Ehrlich mit mir meint. Der Rest wäre schon....ist aber keine Voraussetzung. Beim Einbringen tue ich mich schwer. Vor allem wenn man schon mehrmals abgelehnt wurde - auch in der Gemeinde und nur zum Tellerwäscher gebraucht wird.

Fortsetzung folgt.


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Bergpredigt
Gelöschter Benutzer

Re: Richtige Gemeinde finden....

von Bergpredigt am 09.08.2018 00:22

Mir geht es auch so, dass ich mich mittlerweile in dieser Welt immer unwohler fühle, es passiert so viel Schlimmes und Böses und es ist echt so, dass das Unrecht überhand nimmt, wie es die Bibel ja schon gesagt hat und die Straftaten und die menschlichen Abgründe werden immer ekliger und schrecklicher und unmenschlicher. Ich bin froh, dass vieles an mit vorbei geht, weil ich kein TV gucke und von den Nachrichten nur im Radio morgens das Nötigste mitkriege.

=》 Ja, kann ich gut verstehen.Ich schau mir die Welt (trotz meiner Abscheu) aber immer gründlich an und informiere mich auch ausserhalb des Christentums. Denn Gott hat mich nunmal in diese Welt gestellt. 

Umso wichtiger ist mir aber dann ein christlicher Kreis (und sei er noch so klein), wo ich dann auftanken und "andoggen" kann, wo Gottes Prinzipien gelten und die Freude und Singen und gute Sachen vorhanden sind - "meine kleine Gotteswelt sozusagen" - für eine Zeitlang aussteigen vom Tand der Welt.
Christen brauchen ihresgleichen - unbedingt.

=》 So sollte es sein und ging auch jahrelang gut. Wenn man aber echte Hilfe benötigt und in irgendeiner Form bedürftig ist zeigt sich die Wahrheit. Hier wie Dort. 




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Bergpredigt
Gelöschter Benutzer

Re: Richtige Gemeinde finden....

von Bergpredigt am 09.08.2018 00:44

Im Rückblick lag das Problem an einer gestörten Beziehung zum Herrn und das hatte mehrere Ursachen. Ich hatte nicht vergeben, bzw. auch gar nicht gewusst, wie das richtig geht, denn wir sollen ja nicht irgendwie vergeben.

=》 Am Vergeben liegts nicht. Diese Vermutung kommt immer wieder in christlichen Kreisen. Nein, es liegt am Vertrauen! Vergeben kann ich einseitig und ALLES. Da auch mir vergeben wurde. Vertrauen kann ich erst wieder wenn eine Änderung stattfindet. Sprich: Reue auftritt mit dem Wunsch sich in Zukunft anders zu verhalten. Das liegt aber nicht in meiner Verantwortung!
Sicherlich sollte/muss ich immer wieder neuen Geschwistern ein Grund-Vertrauen schenken. Das fällt mir nach jeder Enttäuschung nur leider immer schwerer.


Ursache war, dass ich dachte, die Sünde trennt mich von Gott und trübt die Beziehung. Es ist aber umgekehrt, die getrübte Beziehung führt zu Sünde. Daher war ich unsicher, ob ich wirklich so wie ich bin zu IHM kommen darf und die Sünde wurde größer (Bitterkeit/Depression). Ich wurde immer unsicherer, ob er mich annehmen würde und bin auch fast vom Glauben abgefallen.

Die Lösung war: Zuerst das Himmelreich und die Nähe vom Herrn suchen.

=》 Da stimme ich zu.

Für mich gab es Zeiten, da wollte ich unter keinen Umständen mehr in die Gemeinde, aber ich merkte, der Herr wollte gerade das. Und im Rückblick waren nicht sie das Problem, sondern ich in meiner harten Sicht. Der Herr kann solche "schmerzhaften zwischenmenschlichen Störungen" heilen, aber dazu müssen wir ihm vertrauen, in seiner Liebe zur Ruhe kommen und trotz alle Nöte in die Gemeinde gehen.

=》 Ja, das mag sein. Die Frage ist nur: Wer ist seine Gemeinde. Die Gemeinden selbst sprechen doch den anderen Gemeinden ab die wirklichen Gemeinden zu sein. Ich kann nur die "Früchte" betrachten und muss urteilen obwohl ich nicht verurteilen darf. Ich habe an viele Türen geklopft und um Hilfe gebeten. Da stößt man auf taube Ohren. Klar, die junge dymanische Jesus-Kämpferin die auch gerne ihren Zehnten gibt ist überall gerne gesehen. Aber die Welt ist da nicht anders.

Darum ist die Frage ja: Wie finde ich die richtige Gemeinde. Eine Gemeinde wo gelebt wird was gesagt wird. Eine Gemeinde wo die Liebe untereinander herrscht. Ich will nicht in irgendeine Gemeinde gehen nach dem Motto Augen zu und durch. 

Meine Frau meint z.B.: So sind die Menschen eben. Christen wie Nicht-Christen. Meine Frau ist dsnn aber auch Verschlosen in der Gemeinde. Mich befriedigt aber solch eine Ansichtsweise nicht. Denn dann kann ich auch in einen Buchklub gehen. Wenn Gemeinde dann Richtig. Denn in der Gemeinde will ich keine Maske tragen müssen. Ich will aber auch nicht auf die Schlachtbank. Und so ging es meiner Seele.












Antworten Zuletzt bearbeitet am 09.08.2018 00:52.

Leah
Gelöschter Benutzer

Re: Richtige Gemeinde finden....

von Leah am 09.08.2018 07:28

Hallo bergpredigt,

also dann geht es wohl in erster Linie darum, wer ist seine Gemeinde. Nun, z.B. auch die Gemeinde, die uns im Korintherbrief geschildert wird. Da war doch so einiges schwer erträglich. Ein Durcheinander im Gottesdienst, Lieblosikeiten ernsterer Art, die sogar beim Abendmahl zum Ausdruck kamen, Hurerei innnerhalb der Gemeinde, und vieles andere....

Aber Paulus schreibt in Vers 2:  ....an die Gemeinde Gottes in Korinth....

und ab Vers 4 heißt es: Ich danke meinem Gott allezeit euretwegen für die Gnade Gottes, die euch gegeben ist in Christus Jesus, 5 dass ihr durch ihn in allen Stücken reich gemacht seid, in allem Wort und in aller Erkenntnis. 6 Denn die Predigt von Christus ist unter euch kräftig geworden, 7 sodass ihr keinen Mangel habt an irgendeiner Gabe und wartet nur auf die Offenbarung unseres Herrn Jesus Christus. 8 Der wird euch auch fest machen bis ans Ende, dass ihr untadelig seid am Tag unseres Herrn Jesus Christus. 9 Denn Gott ist treu, durch den ihr berufen seid zur Gemeinschaft seines Sohnes Jesus Christus, unseres Herrn.

Paulus sieht die Korinther in den Augen Gottes. Er liebt sie, erweiß um ihren Mangel und er schreibt ihnen dazu auch, aber er sieht auch, dass der Herr sie vollenden wird.

Das ist also eine Gemeinde Gottes.

Muss man sich alles gefallen lassen? Nein!

Biblisch kann man eine Gemeinde verlassen, wenn

1. keine Gemeindezucht betrieben wird (z.B. Ungläubige beim Abendmahl)

2. glaubensgefährdende Irrlehre verkündigt wird (z.B. Das Evangelium wird angetastet)

3. eigensinniger Gottesdienst gemacht wird, der den Geist dämpft (z.B. Frauen predigen)

4. Gotteslästerliche Inhalte gepredigt werden  ( z.B. Christus sei nicht Gott, ...)

Aber selbst da muss zuerst wirklich alles versucht werden, diese Missstände freundlich aufzudecken und zu helfen.

Leah

 

PS: Ich habe wegen eines Kurzbesuches abgebrochen zu schreiben. Eigentlich wollte ich noch erzählen, wie es mir mit meinen Ängsten gegenüber meinen Geschwistern ging. Sie hatten mich missverstanden und daher sehr tief verletzt (allerdings hatte ich sie auch verletzt!). Ich denke, das lässt sich, wie Deine Frau sagt, wirklich nicht vermeiden. Als ich so arg litt (ich hatte Panikattacken und massive Angst vor Ihnen), sagte mir der Herr nicht etwa, ich werde dafür sorgen, dass Du besser verstanden wirst, sondern: "Ich werde dafür sorgen, dass Du sie liebst, weil ich das will und nicht, weil sie etwas können oder tun, weshalb Du sie liebst." Tja. Ich dachte, das schaffe ich niiie (falscher Gedanke!). Und als ich dann durch die (sehr schmerzliche) Erziehung des Herrn durch war, da ging das plötzlich und ich hatte Vertrauen. Nicht in die Geschwister, sondern in den Herrn. Interessanterweise stellte sich zugleich heraus, dass sie immer das Richtige zur Ermahnung und Ermutigung gesagt hatten, wenn ich es auch falsch verstand oder sogar, wenn sie es auch in einem anderen Zusammenhang sagten. Da merkte ich, dass ich ihnen als meine Ermahner und Ermutiger trauen kann, weil ich dem Herrn trauen kann. Ich denke, dass wir uns in allem an den Herrn klammern dürfen. Er hört unser Schreien und macht uns keine Vorwürfe außer dem einen: "Warum kommst Du nicht? Ich will Dich erquicken!" Und er ist das Haupt der Gemeinde. Durch ihn sind wir da richtig.

Antworten Zuletzt bearbeitet am 09.08.2018 07:55.

Cleopatra
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Re: Richtige Gemeinde finden....

von Cleopatra am 09.08.2018 07:47

Lieber Bergpredigt,
du sprichst von echter Hilfe, die du brauchst und nicht bekomst. Darf ich fragen, inwiefern diese Hilfe gemeint ist? Ist es ein "Kann einer morgen für mich einkaufen" oder mehr ein "hast du mal ein Liederbuch für mich"? Verstehst du, was ich damit meine?
Ich weiß ja nun nicht, in welchem Ort du wohnst (musst du auch nicht schreiben). Aber ich meine, es gint INternetsuchmaschinen, in denen man Gemeinden auch ortsbezogen suchen kann und eben deren Glaubensinhalt nachlesen kann.

Das wäre erstmal eine Idee.
Ja, die Welt wird immer ungemütlicher. Um so wichtiger finde ich aber dann auch eben, eine Gemeinde zu haben, damit man eben mit seinen Glaubensgeschwistern gemeinsam leben und lernen kann.
Eine Gemeinde besteht aus Menschen. Und wie man so schön sagt- niemand ist perfekt. Auch wir selbst nicht, wenn wir eine Gemeinde eben suchen.
Ich denke, das allerwichtigste bei der Gemeindesuche ist erstmal Gott zu bitten, eine geeignete Gemeinde zu finden. Ihn zu bitten, dir zu zeigen, wo du hingehen kannst. Und wenn einzelne Menschen noch nicht genügend geschliffen sind (Gleichnis vom Ton und Töpfer aus Jesaja), dann lasse dich nicht abschrecken, denn an dir arbeitet Gott ja auch noch.
Lg Cleo

Die Bibelverse sollen meine Meinung bilden, nicht begründen
Zitate im Forum, wenn nicht anders vermerkt, aus der rev.Elberfelder

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Bergpredigt
Gelöschter Benutzer

Re: Richtige Gemeinde finden....

von Bergpredigt am 09.08.2018 08:01

Hallo Leah,

ich fürchte (für mich) dass Du mit Deinem letzten Post Recht hast. So lese ich das nämlich auch aus der Schrift heraus.

Was ist wenn ich zu schwach für so etwas bin. Ich trage keinem meiner Geschwister etwas nach. Ehrlich nicht.

Wenn ich eine starke Persönlichkeit wäre das auch zu schaffen. Meine Seele ist aber (sehr) empfindsam. Was dann?

Ich gehe da vor die Hunde. Von Wachstum will ich gar nicht reden. 

Ist wohl dann mein Problem.

Wahrscheinlich hat meine Frau Recht und meine Wunsch-Gemeinde ist ein Luftschloss und erst im Himmel so.



Danke!

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