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Greg

-, Männlich

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Beiträge: 707

Re: Warum Christentum, und wenn ja, WIE?

von Greg am 06.06.2016 12:02

Frage 1: Warum Christentum? Ich bin mir über sämtliche Denominationen und Religionsrichtungen im Klaren, frage mach aber, warum ich letztendlich Christ bin. Wäre ich in der Türkei aufgewachsen, so wäre ich wohl ein überzeugter Muslim. Ist mein Glauben nur von meiner Herkunnft bestimmt? Also klar, man könnte es mit Gnade beschreiben, dass ich das Vorrecht hatte, hier aufzuwachsen und diese Botschaft hier und vor allem so Ausführlich kennen zu lernen. Ich habe auch von krassen Wundern in meiner Familie gehört, was für mich den Glauben eigentlich bestätigen sollte. Und dennoch berührt es nicht mein Herz. Und der Glaube den ich habe, ist doch mehr oder minder letztendlich nur das Produkt meiner heimatlichen Lokalität und der mir gegebenen Kultur. Aber was wenn ich mich zu tiefst irre und der Islam der einzig wahre Weg ist und Jesus nur eine Lüge letztendlich ist? Also klar, irgendwas in mir sagt: Islam ist eine Sekte und Jesus der einzige Weg. Aber wenn man es wirklich so benennen will: Warum soll das Christentum der eigenliche und einzige Weg sein? Abgesehen von dem einzigartig- lukrativen Angebot, welches keine andere Religion zu bieten hat. Fakt für mich ist: Einige Muslime sind durch ihren sorgfältigen Lebenswandel viel näher an Gott als so manch ein gehäuchelter Christ (Und ja, von denen habe ich ohne Ende kennen gelernt, hasse sie zu tiefst und frage mich aber langsam trozdem, ob ich nicht auch einer von denen bin.) Versteht hier jemand was ich meine? 

Antwort: Warum nicht? 

Die Religionszugehörigkeit ist nicht zwangsläufig eine Frage der Herkunft. Sonst müssten all Türken in der Türkei Moslems sein und alle Deutsche Christen. Es müsste unabdingbar sein, das die Herkunft und die Prägung bestimmt, wer welchen Glauben zugehörig wird. Ist aber nicht so. 

Ich habe in einem anderen Thread aufgezeigt, wie in China das Christentum sich explosionsartig ausbreitet.

Was aber sein kann, und das wäre ein anderer Punkt: Das dein glaube etwas ist, was Du ohne zu hinterfragen übernommen hast von der Familie, gemeinde und Tradition. Das du da hineingewachsen bist und jetzt feststellt, das das, was du glaubst, nicht etwas ist was du selbst entdeckt hast sondern übernommen hast.

"Gemeindekinder", also Kinder Christlicher Eltern die in einer Gemeinde aufwachsen, sind in der gefahr sich anzupassen und zu lernen, wie man alles richtig macht damit alle glücklich sind und sie nicht auffallen. Vielleicht bist Du an einem punkt gekommen, wo du merkst, das du alles richtig machst, aber nie wirklich davon begeistert oder überzeugt bist. Es berührt dich nicht, weil du wahrscheinlich einfach angepasst hast. 

Es ist auch schwer sich daraus zu lösen, weil man dann einen offernbarungseid des glaubens leistet und sagen muss "Eigentlich Glaube ich an gar nichts von dem, was hier erzählt wird" und alle in der umgebung fallen aus allen wolken.


Einige Muslime sind durch ihren sorgfältigen Lebenswandel viel näher an Gott als so manch ein gehäuchelter Christ (Und ja, von denen habe ich ohne Ende kennen gelernt, hasse sie zu tiefst und frage mich aber langsam trozdem, ob ich nicht auch einer von denen bin.) Versteht hier jemand was ich meine?

Also diese Heuchler hasst du sehr wahrscheinlich, weil sie vielleicht das wiederspiegeln, was du auch bist. Du bewunderst einige Moslems, weil sie etwas gefunden haben, wovon sie überzeugt sind. Du bist vielleicht nicht überzeugt, hast alles getan um überzeugt zu wirken und es letztendlich selbst gelaubt und die bestätigung von anderen erhalten, das du überzeugt bist.

Da du kein oberflächlicher mensch bist, hegst du tiefe zweifel, ob es deine eigene Überzeugung ist, oder ob du nur etwas übernommen hast. 

Ich wage mal die behauptung: Du bist einer von denen. 

Aber das ist okay, weil diese Erkenntnis (wenn sie deiner Wahrnehmung entspricht) zeigt einfach, das Gott zu dir spricht und möchte, das du wirklich, wirklich, wirklich von ihm überzeugt bist, auf die tiefgründige, fragende, grübelnde und gar zweifelnde art und weise, wie du bist.

Wie Thomas willst Du ihn selbst anfassen, es reicht dir das Hörensagen nicht, das dieser Christus wahrhaftig auferstanden ist.

 

Ich bin eine fröhliche Knackwurst! 

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solana

-, Weiblich

  Urgestein

Forenmoderator

Beiträge: 4164

Re: Warum Christentum, und wenn ja, WIE?

von solana am 06.06.2016 11:28

Hallo Trisgrump
Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag, alles Gute und Schöne für dein neues Lebensjahr und Gottes reichen Segen!
Und natürlich herzlich Willkommen im Forum.

 

Ich finde es sehr gut, dass du Austausch suchst, auch wenn dir vielleicht niemand wirklich befriedigende Antworten auf deine Fragen geben kann.
Aber auch Gedankenanstösse können weiterbringen, erkennen und entscheiden musst du ja sowieso selbst. Wir können halt unsere Sicht aus unseren Erfahrungen schildern.

Bei mir ist es quasi anders herum als bei dir; ich stamme aus einem Elternhaus, die mit Glauben nicht viel am Hut haben. Ich bin aber schon früh, am Anfang der Grundschule, in eine christliche Kindergruppe eingeladen worden und habe dort sehr viel gelernt, bin auch in den Glauben "hineingewachsen" - aber immer in der "Reibung" und Auseinandersetzung mit meiner Umgebung, auch mit dem Elternhaus. Dadurch habe ich mich eigentlich immer bewusst dafür entscheiden müssen, zu glauben und daran festzuhalten - gegen das, was ich beim Aufwachsen in meiner unmittelbaren Umgebung erlebt habe.
Als wir dort wegzogen und ich in der neuen Stadt keinen Anschluss an eine lebendige Gemeinde fand, wurde es dann total schwer, ich war erst 11 und noch nicht wirklich in allem gefestigt, offen für Einflüsse und auch an vielem interessiert.....

In den Jahren danach stellte sich mir auch immer mehr die Frage "Warum Christentum?" Und: "Gibt es nicht vielleicht noch etwas Besseres?" Und: "Ist am Ende vielleicht doch alles eins, alle Religion und Philosophie läuft auf ein und dasselbe raus - dann wäre es doch vielleicht am Besten, eine "Metaebene" zu suchen, nach dem, was allen gemeinsam ist und worauf alles letztendlich hinausläuft?"

In die letztgenannte Richtung ging ich dann so lange, bis ich merkte, je mehr "meta", desto abgehobener, desto weniger wurde davon in meinem Leben konkret. Und umso mehr fühle ich mich den "naiv-gläubigen", "traditionellen" Christen und auch "intoleranten" Anhängern anderer Religionen und Philosophien überlegen. Ich habe mich mit vielen Dingen beschäftigt und sie in mein Weltbild "eingebaut".

Als ich dann doch immer mehr den Verlust des Bodenkontakts spürte, beschloss ich, mich wieder mehr in ein "Konkretes" zu vertiefen und da war mir das Christentum halt am nächsten.
Intensives Bibellesen führt mich zu der Erkenntnis, dass ich hier alles fand und nicht mehr weitersuchen musste, es war wie ein "nach Hause Kommen" und zu wissen, dass ich hier richtig bin.
Ich habe mich zwar interessehalber noch mit anderen Richtungen beschäftigt, um zu verstehen, was dort anders ist und zu verstehen, was am christlichen Glauben besonders ist.

Und bin zu dem Schluss gekommen, dass - kurz gesagt - alle anderen einen Weg zum Ziel suchen und aufzeigen.
Die christliche Verkündigung geht davon aus, dass das Ziel erreicht ist und der Weg, den wir mit Christus gehen, ein Weg vom erreichten Ziel her ist, auf dem das umgesetzt und konkretisiert wird, was wir im Glauben schon in aller Fülle erhalten haben und was im Glauben schon vollendet ist.
Für mich kam deshalb nichts anderes mehr in Frage, auch wenn mir durch die Beschäftigung mit anderen Richtungen vieles klar geworden ist, insbesondere über das "Funktionieren" des "Ego" usw...

Zweifel und Anfechtungen kommen immer. Man ist nie an dem Punkt, dass man über alle Zweifel erhaben unerschütterlich fest steht - so jedenfalls meine Erfahrung.
Glauben kann man nicht "auf Vorrat", er ist jeden Moment neu und aktuell, immer wieder muss man sich neu dafür entscheiden, ob man Gott die Ehre geben will oder auf das hören und vertrauen, was uns durch unser Umfeld suggeriert wird und was wir durch unsere Erziehung auch verinnerlicht haben - in Bezug auf die Frage, worauf es im Leben ankommt und wodurch es sinnvoll wird und wodurch ein Mensch seinen Wert bekommt usw.
Solange beides übereinstimmt, man quasi seinem Gottesbild und den Vorstellungen "der Welt" gleichermassen genügen kann, läuft alles leicht.
Die Probleme kommen dann, wenn beides nicht zusammen zu bringen ist sind wir vor die Frage gestellt werden: "Wem glaube ich mehr?" Und je mehr man erkennt und erlebt, um so tiefer kann diese Frage gehen und einen treffen.....

Kurz gesagt, war ich auch schon an dem Punkt, wo ich Gott nicht mehr vertrauen konnte.
Ich konnte aber auch nicht mehr ganz zurück, dazu hatte ich zu viel erkannt und mich auch Fragen gestellt, Dinge an mich herangelassen, die man ohne Gott gar nicht aushalten könnte ohne dass alles sinnlos und beliebig würde (Menschen ohne Glauben blenden solche Fragen einfach aus und leben mehr an der Oberfläche, füllen Leere einfach mit Aktivität, die nicht hinterfragt werden muss. Wer aber einmal einen Schritt darüber hinaus tut, kann das nicht einfach wieder so rückgängig machen und so leben als hätte er nichts erkannt).

Jedenfalls konnte ich an dem Punkt nicht mehr glauben, dass Gott es wirklich gut mit mir meint, ich fühlte mich ausgeliefert, so ähnlich wie in Röm 9 beschrieben wird, dass ein Töpfer Gefässe zur Unehre macht und dann zerschlägt - als so ein Gefäss fühlte ich mich, das sich nicht dagegen wehren kann ....
Ich konnte aber auch keinen anderen Ausweg erkennen, als dem stillzuhalten .... aber Gott vertrauen, dass er es gut mit mir meint und ihn gar lieben - das ging nicht ....
Ich habe ihm das auch so gesagt.
Er hat mich gehört und mich trotzdem durchgetragen mit grosser Liebe. Und hat mich gerade darin sehr viel erkennen lassen und sehr viel an mir und meiner Einstellung geändert.
Nicht schlagartig, nicht auf einmal, aber nach und nach. Und ich kam oft aus dem Staunen nicht mehr heraus ...
Und hat mich immer mehr in den Frieden und die Freude geführt, die ich vorher vermisst hatte. So ähnlich wie ein überschäumend gärender Wein das Fass bald zersprengt und dann immer mehr zur Ruhe kommt und ausreift ....

Davon kann ich nur berichten und dich ermutigen, alles vor Gott zu bringen, dich deiner Gefühle nicht zu schämen. Er wird zu dir stehen und handeln - auch wenn ich es damals nicht einmal mehr erwarten und darauf hoffen konnte, so schwach war mein Glaube, habe ich es doch erlebt.
Das wünsche ich dir auch!
Gruss
Solana

angeführte Bibelstellen (soweit nicht anders gekennzeichnet) sind aus Luther 1984/2017 zitiert nach dem Bibelserver

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Burgen
Gelöschter Benutzer

Re: Oase 32 ; Meine Stärke und mein Lied ist der HERR, er ist für mich zum Retter geworden. 2.Mose 15,2

von Burgen am 06.06.2016 10:21


Wunderschönen Guten Morgen uns allen - Gottes Segen für dieses Tag !

Losung : Jesaja 5,8Lukas 12,15

Wehe denen, die ein Haus zum andern bringen und einen Acker an den andern rücken,

bis kein Raum mehr da ist und sie allein das Land besitzen!
***
Seht zu und hütet euch vor aller Habgier; 

denn niemand lebt davon, dass er viele Güter hat.
*****************************************************

Tageslese: Sprüche 9, 1 - 10
Fortlaufende Lese: 1. Korinther 15, 20 - 28

*****************************************************
Redaktionsgebet:
Herr, unser Schöpfer, der du uns die Erde geschenkt hast, wir beten für alle, die sich dem Landraub, dem Mißbrauch des Bodens und der Gier widersetzen.
Wir beten für alle, die sich für ein gerechtes Teilen deiner Gaben einsetzen.
Wir bitten dich: Öffne uns die Augen für unser eigenes Denken und Handeln und zzeige uns, was wir ändern sollten.


 

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Greg

-, Männlich

  fester Bestandteil

Beiträge: 707

Re: Warum Christentum, und wenn ja, WIE?

von Greg am 06.06.2016 10:00

@Trisgump

Willkommen im Forum!

Kopfmenchen sind cool! Sie sind die besten! Es gibt einfach zu wenig davon bei den Evangelikalen Christen.

Gefühlsmenchen sind softige soft-softs die den tiefgang eines halbleeren glases Apfelschorle haben.

So, nachdem ich etliche verägert habe und etliche zum lachen gebracht habe, BTT:

Das, was Du denkst, spürst, hinterfragst, zweifelst ist völlig in ordnung und Gut. Es zeigt, das du ein gesunder Christ bist, der nicht alles für selbstverständlich nimmt.

Ich vermute, das du in einer charimatisch evangelikalen umgebung aufgewachsen bist, wo man dir klar gesagt hat was du zu glauben und zu denken hast, wo auch sehr, sehr viel vom Gefühl gesteuert wird. Vielleicht haben dich die leute versucht dazu zu animieren, beim Lobpreis mehr gefühl zu zeigen, während rundherum die post abgeht fragst du dich innerlich, warum wir zum zehnten mal diese inhaltlich fragwürdige Liedzeile singen.

Viele Fragen zu haben ist gut, gut, gut gut! Lass dir von niemanden einreden, das dies problematisch ist und du es besser wissen solltest.

Als kopfmensch liest du wahrscheinlich gerne, den die birne braucht ständig futter.

Ein guter startpunkt den ich dir empfehlen kann ist ein buch von dem Pastor Timothy Keller namens "Warum Gott? Vernünftiger Glaube oder Irrlicht der Menschheit?"

Er geht auf viele Fragen ein, die Du stellst und erklärt "Warum Glaube? Warum Gott? Warum Christsein?". Das wie ist das besondere, das sind keine Softeis Antworten wie "weil dat so is", sondern da wird sehr viel aus der geschichte, philosophie und anderen disziplinen verwendet, um die standpunkte zu verdeutlichen.

Und der mann hat die beste erfahrung damit. Vor vielen Jahren begann er als Pastor in New York, wo ihn kollegen attestiert haben, das er scheitern würde. Warum? Weil New York ein hochburg der liberalen pluralistischen skeptiker ist, die rein gar nichts mit dem christlichen glauben anfangen kann.

Und genau diese menschen erreichte er als sehr kopflastiger christ mit einer recht kopflastingen ausrichtung seiner botschaft.


 

Ich bin eine fröhliche Knackwurst! 

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Lila

-, Weiblich

  fester Bestandteil

Beiträge: 731

Re: Warum Christentum, und wenn ja, WIE?

von Lila am 06.06.2016 08:37

Lieber Trisgump,

 

ich glaube, deine jetzige tiefe Zweifeln kann für Dich ein Segen sein. Irgendwo in deinem Herzen spürst Du genau, dass ein geheucheltes Christen Dasein ist nicht von Gott.

Das "Christentum" als solche ist eine sehr weite Begriff. Was versteht man darunter? Ja, Glaube an Jesus. Ok. Aber warum widersprechen sich gegenseitig verschiedenen christliche Theologen? Und warum spricht Jakobus eindeutig von einen lebendige und einen toten Glaube, die erst an die Werken erkennbar sind? Jesus zeigt uns den richtige Reihenfolge:

Da sprach Jesus zu den Juden, die an ihn gläubig geworden waren: Wenn ihr in meinem Worte bleibet, so seid ihr wahrhaftig meine Jünger, 32 und ihr werdet die Wahrheit erkennen, und die Wahrheit wird euch frei machen!
Jn 8,32

1. In Jesus Worte bleiben, bedeutet das zu tun, was Er sagt.
2. Erst dann werden wir Seiner Jünger!
2. Wenn wir Ihn gehorchen werden wir als Jünger die Wahrheit erkennen (Interessant, nicht?)
3. Erst wenn wir gehorchen haben, und als Jünger die Wahrheit erkannt haben, werden wir frei!

 

In Offb 2-3 lesen wir die Sendschreiben an die Gemeinden, die stellvertretend auch für uns seine Gültigkeit hat. Von der sieben Gemeinden, war nur eine, der keine Tadel brauchte, die übrigen sechs wurden aufgefordert zu bekehren. Aber was so wunderbar ist, dass Jesus blieb nicht bei der Diagnose stehen, sondern zeigte den Weg auf zur Wiederherstellung.

Also, wenn Dich jetzt Zweifel plagt, denke nicht dass Gott nicht mit Dir ist. Ich wurde auch in einem christliche Familie ziemlich streng erzogen worden, doch es gab bei mir auch die Moment, wo ich wusste, das alles hilft mir nicht, wenn ich selbst nicht mein Leben in Gottes Hände legen kann. Man sagt es treffend: Gott hat keine Enkelkinder, sonder nur Kinder.

Ich wünsche Dir, dass Gott deine jetzige Situation zum Segen verwandelt und ich bin sicher, dass alle die Gott anrufen, werden erhört, auch wenn nicht immer so, wie wir uns es oft vorstellen.

LG

Lila

Du bist mein Schirm und mein Schild; ich harre auf dein Wort.
Psalm 119,114 

Antworten Zuletzt bearbeitet am 06.06.2016 08:40.

Merciful

54, Männlich

  Urgestein

Beiträge: 2406

Re: Warum Christentum, und wenn ja, WIE?

von Merciful am 06.06.2016 08:21

Warum Christentum?

Ich meine, Gott hat in Christus die Welt mit sich versöhnt.

Diese Versöhnungstat schließt und bezieht zunächst und grundsätzlich alle Völker ein.

Muss letztlich nicht ein jeder Mensch aus dem, was ihm gegeben wird, das Beste zu machen suchen?

Besteht nicht für einen jeden Menschen die Aufgabe darin, das, was ihm gegeben worden ist, zu prüfen und das Gute zu bewahren?

Merciful

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alles.durch...

61, Weiblich

  fester Bestandteil

Beiträge: 967

Re: Warum Christentum, und wenn ja, WIE?

von alles.durch.ihn am 06.06.2016 08:06

Hallo Trisgump, auch von mir alles Gute zum neuen Lebensjahr - möge es eine entscheidende Wende mit sich bringen..  

Ich bin am Überlegen, ob Menschen, die einen christlichen Hintergrund es "schwerer" haben, zu einer wirklichen Beziehung zu Gott zu finden, weil sie zig "Vorgaben in die Wiege gelegt bekamen", damit aufgewachsen sind, wie mit dem Zähneputzen und weniger die Gelegenheit wahrgenommen haben, Dinge zu hinterfragen, aber ich glaube doch eher, dass dies von Mensch zu Mensch grundsätzlich sehr unterschiedlich ist. 
 
 
Bei mir waren es zB die beiden Großmütter und der damalige Reliunterricht, die mir einiges mit auf den Weg gaben, wofür ich heute sehr dankbar bin. 
Was ich meine beobachten zu können ist, dass der Hang zum Intellekt und Perfektionismus den Weg zu Gott erschwert, nicht zu vergessen, die Tatsache, dass es den Meisten hier in Europa doch verhältnismäßig gut geht. 

Der Einzug sämtlicher Einflüsse macht "die Wahl zur Qual" - die vielfältigen Angebote und "Vorzüge" der anderen Glaubensrichtungen und die Möglichkeit des Atheismus kommt hinzu. All dies kann mE sowohl Vor- als auch Nachteile haben, ebenso die Berührung mit Namenschristen, ja, da kennt wohl jeder von uns abschreckende Beispiele, oder macht sich, wie du, Gedanken, ob er selbst einer ist.. 

 
Viel weiter wird dich meine Gedankensammlung vorerst wohl nicht bringen - all dies hast du vermutlich vielfach selbst durchdacht.. Ob dich theologische "Weisheiten" jetzt wirklich weiterbringen, weiß ich nicht - das Thema möchte ich eh an unsere "Spezies" hier weiterreichen..    
Dass du mit deiner Situation unzufrieden bist - dein Christsein hinterfragst - ist ein sehr wichtiger Schritt, finde ich. Ich wünsche dir von Herzen, dass dir hier und wo auch immer Menschen begegnen, die dich in deinen Fragen begleiten und deren Antworten dir weiterhelfe, vor allen Dingen aber -  und damit möchte ich deine Frage aus meiner Sicht beantworten - ein offenes Herz für unseren Herrn!!  <3 


Viel Segen und eine ganz besondere Begegnung mit Ihm wünsche ich dir! 
lg, alles.durch.ihn

..ich will den Herrn loben allezeit und seinen Namen preisen! <3


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Pal

67, Männlich

  Urgestein

Beiträge: 2513

Re: Warum Christentum, und wenn ja, WIE?

von Pal am 06.06.2016 07:25

Tris:
Einige Muslime sind durch ihren sorgfältigen Lebenswandel viel näher an Gott als so manch ein gehäuchelter Christ (Und ja, von denen habe ich ohne Ende kennen gelernt, hasse sie zu tiefst und frage mich aber langsam trozdem, ob ich nicht auch einer von denen bin.) Versteht hier jemand was ich meine?

Kein "sorgfältiger Lebenswandel" zeigt Gottesnähe! - Wohl aber beeindruckt dich die von solchen Personen ausgehende Ganzherzigkeit.

Oh, ja ich verstehe dich sehr gut!
Mußte selbst auch diese Hürde nehmen:
https://www.youtube.com/watch?v=js9LykBLnwk

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Henoch
Gelöschter Benutzer

Re: Warum Christentum, und wenn ja, WIE?

von Henoch am 06.06.2016 07:24

Hallo Trisqump,

Zu Deinen Fragen:

Vorab: Deinen Fragen entnehme ich, dass Du Christentum lebst. Da ist es wirklich egal, ob Du diese oder jene Religion hast. Christ sein ist etwas anderes. Als Christ  hast Du die Offenbarung Gottes durch den heiligen Geist im Inneren. Du hast rettenden Glauben, gewirkt durch die Macht und Kraft Gottes, die auch Jesus Christus auferweckt und verherrlicht hat. Dieser Glaube ist gekennzeichnet durch verschiedene Wirkungen am inwendigen Menschen. Fehlt das, fehlt Dir das entscheidende noch.

Ein paar wichtige Wirkungen: Der heilige Geist führt Dich in alle Wahrheit, er offenbart den Sohn Gottes und bringt Dich in innige Gemeinschaft mit dem unsichtbaren Gott, den Du dann als gegenwärtig und lebendig erfährst und dem Du vertraust. Er führt Dich über das bloße Bibelwissen, das im Verstand erfasst werden kann, hinaus in Bereiche der Erkenntnis des Sohnes Gottes, die über den natürlichen Verstand hinausgehen, aber mit dem erneuerten Verstand erfassbar sind (das ist nicht mystisches!) und macht Dich gewiss darüber, dass das Wort Gottes wahr und vollkommen vertrauenswürdig ist. Er gibt Dir Heilssicherheit. Er verändert Dein innerstes Wesen zu Gott hin, auf allen Ebenen, also seelisch und geistlich, charakterlich und verstandesgemäß.

 

Frage 1: Warum Christentum?
Ich bin mir über sämtliche Denominationen und Religionsrichtungen im Klaren, frage mach aber, warum ich letztendlich Christ bin. Wäre ich in der Türkei aufgewachsen, so wäre ich wohl ein überzeugter Muslim. Ist mein Glauben nur von meiner Herkunnft bestimmt? Also klar, man könnte es mit Gnade beschreiben, dass ich das Vorrecht hatte, hier aufzuwachsen und diese Botschaft hier und vor allem so Ausführlich kennen zu lernen. Ich habe auch von krassen Wundern in meiner Familie gehört, was für mich den Glauben eigentlich bestätigen sollte. Und dennoch berührt es nicht mein Herz. Und der Glaube den ich habe, ist doch mehr oder minder letztendlich nur das Produkt meiner heimatlichen Lokalität und der mir gegebenen Kultur. Aber was wenn ich mich zu tiefst irre und der Islam der einzig wahre Weg ist und Jesus nur eine Lüge letztendlich ist? Also klar, irgendwas in mir sagt: Islam ist eine Sekte und Jesus der einzige Weg. Aber wenn man es wirklich so benennen will: Warum soll das Christentum der eigenliche und einzige Weg sein? Abgesehen von dem einzigartig- lukrativen Angebot, welches keine andere Religion zu bieten hat. Fakt für mich ist: Einige Muslime sind durch ihren sorgfältigen Lebenswandel viel näher an Gott als so manch ein gehäuchelter Christ (Und ja, von denen habe ich ohne Ende kennen gelernt, hasse sie zu tiefst und frage mich aber langsam trozdem, ob ich nicht auch einer von denen bin.) Versteht hier jemand was ich meine?

 

Ich verstehe, was Du meinst. Es freut mich, "Dass Dir etwas sagt, dass Jesus der einzig wahre Weg ist". Alles andere ergibt sich daraus, was ich oben schrieb.

 

Frage 2: Die kostenlose Gnade
Hat Jesus noch Gnade mit mir? Theoretisch habe ich gelernt, dass er sie hat. Was bei mir wohl das Problem ist, ist dass ich selbst nicht viel Gnade aufbringen kann und das evtl. auch auf Jesus mehr oder weniger unbewusst auf Jesus übertrage. Was ist aber, wenn ich bestens über seine Gebote im Klaren war und mehr als andere dazu die Vorraussetzungen hatte jene einzuhalten? Ich hätte es besser wissen müssen und bin so oft derbe abgeschmiert. Wie sehr will ich garnicht sagen. Einmal habe ich gelernt, dass Jesus alles bis auf die "Sünde wieder den Heiligen Geist" vergeben kann. Aber machen wir Christen Gott vielleicht letztendlich nur zu einem "kuschelGott"? Vielleicht ist meine Denkweise auch zu sehr nach Jüdischer Sichtweise geprägt, was aber wenn nicht. Ach ja, ich bin enormer Perfektionist und gehe mit niemanden wie mit mir selbst so hart ins Gericht. Innerlich permanent einen Zeigefinger auf mich gerichtet der mir den Glauben abspricht. Tag für Tag. Minute für Minute! (Mit mir willst du nicht tauschen!) Jaja, ich weiß. Anfechtung! Was aber wenn dieser hässliche Zeigefinger recht hat?

 

Wenn der heilige Geist in Dir wohnt, wird er innere Mensch verändert. Dann liebst Du Gott, suchst seine Nähe, willst aus Liebe zu ihm Veränderung und erhältst die Kraft dazu. Ohne die Erlösung durch  Christus passiert das, was Du schreibst. Du willst Dich selber ändern, scheiterst, gehst mit Dir selbst ins Gericht, scheiterst, wirst entweder zornig auf Gott, weil er Dich zu Dingen auffordert, die Du nicht kannst oder gehst irgendwann davon aus, dass Gnade ist, dass er es wohl nicht so genau nimmt. Du kennst das Leben aus Gott noch nicht.

 

Frage 3: Ist er mit mir?
Josua 1,5b ist der Vers, mit dem ich schon als Kind aufwegwachsen bin und der sich in mir eingebrannt hat. Er ist längst Teil von mir. Aber was sagt mir, dass dem so ist? Habe das Gefül, dass Jesus mich bereits verworfen hat, was sein gutes Recht meiner Meinung nach wäre. Denn ganz gleich worum ich bitte (und seien es nur elende Kopfschmerzen...) irgendwie bekomme ich nach meinem Gefühl her null Efüllung. Um wieviele endlose Zeichen habe ich gebeten und fühle mich immer noch elend alleine? Vielen erzähle ich sturr gelernte Wahrheit und erzähle aber nicht, was mein Herz eigentlich zumir schreit. Und dieses theoretische Wissen hat trozdem oft genug gereicht, dass Menschen sogar zu mir introvertierten Menschen aufsehen und mich als guten Christen betitteln. Leider sage ich jetzt aus Überzeugung: Das bin ich wenn ich nach dem Gesetz gehe kein Stück weit, und frage mich, wann ich es das letzte mal war. Warum fühlt es sich in mir so elend kalt an, warum verliere ich das Interesse, die Kraft und die Motivation zu beten? Anfechtung oder liegt es an falschem Glauben? Also nochmal? Woran kann ich merken, dass er noch bei mir ist?

Es bin sicher, dass er in Dir wirkt, denn sonst hättest Du die Fragen und auch diese Sehnsucht nach ihm nicht. Aber ich denke, dass Du ganz am Anfang bist und ihn nur undeutlich erkennst. Du willst zu ihm kommen, das bewirkt ER und da er den Glauben und das Vertrauen zu IHM in Deinem Herzen wirken muss, brauchst Du ihn auch da. Du brauchst IHN, ER ist der WEG, nicht Du selbst. Ich denke, es ist wichtig, dass Du alles von IHM erwarten lernst. Er muss Dich retten, er muss Dich überführen von Sünde, er muss Dir zeigen, dass Du Dich nicht selber ändern kannst, er wird Dich verändern...Bitte ihn darum und sieh, was ER tut und schau weniger darauf, was Du tun solltest.

 

Was Deine Arbeitsstelle betrifft, sage ich jetzt nichts. Denn soweit ich das beurteilen kann, fehlt Dir noch die Basis, das Vertrauen in Gott und die Erfahrung seiner Kraft in deinem Leben. Aber vertraue ihm, er hat auch das im Griff.

 

Henoch

 

Antworten Zuletzt bearbeitet am 06.06.2016 07:28.

Pal

67, Männlich

  Urgestein

Beiträge: 2513

Re: Warum Christentum, und wenn ja, WIE?

von Pal am 06.06.2016 07:18

Tris:
...warum ich letztendlich Christ bin. Wäre ich in der Türkei aufgewachsen, so wäre ich wohl ein überzeugter Muslim.

Lieber Tris, auch ein herzliches willkommen von mir!
Du behauptest hier etwas, was mir in mehrfacher Weise "aufstößt".
Was bist du wirklich? - Bist du "überzeuter Christ", wie du "überzeugter Muslime" wärest, wenn du nur wo anders aufgewachsen wärest?
Dann beschreibst du dein kaltes Herz gegenüber Jesus Christus und hälst dich damit wirklich für einen "Christen"? -

Irgendwas hinkt doch da! - Oder?
liebe Grüße--.---

PS: meine persönliche Geschichte kannst du dir hier angucken =>
https://www.youtube.com/watch?v=2rN1bnGH6Io

Tris:
Josua 1,5b ist der Vers, (Ich will dich nicht verlassen noch von dir weichen.) mit dem ich schon als Kind aufwegwachsen bin und der sich in mir eingebrannt hat. Er ist längst Teil von mir. Aber was sagt mir, dass dem so ist? Habe das Gefül, dass Jesus mich bereits verworfen hat, was sein gutes Recht meiner Meinung nach wäre.
....Leider sage ich jetzt aus Überzeugung: Das (ein guter Christ) bin ich, wenn ich nach dem Gesetz gehe, kein Stück weit, und frage mich, wann ich es das letzte mal war. Warum fühlt es sich in mir so elend kalt an, warum verliere ich das Interesse, die Kraft und die Motivation zu beten? Anfechtung oder liegt es an falschem Glauben? Also nochmal? Woran kann ich merken, dass er noch bei mir ist?

Brauchst du wirklich darauf noch eine Antwort, von einem anderen Menschen, wo dir dein Herz selbst die eindeutige Antwort gibt?
Der schöne Vers alleine kann kein Teil von dir sein, wenn dein Herz "tod in Sünde" ist. (Du kennst dich ja in der Bíbel aus, Unglaube ist Sünde!) -
Auf der anderen Seite ist es ein gutes Zeichen, das du dein Herz hier ausschüttest, denn es besteht ja noch die Chance mit dem glimmenden Docht...(Mat 12:20) - und das wünsche ich Dir!

Antworten Zuletzt bearbeitet am 06.06.2016 07:26.
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