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Sonnenkind

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Re: Gedanken zur Religion

von Sonnenkind am 03.01.2016 10:51

Hallo,

nach meiner Meinung (und Erfahrung) machst du zwei Voraussetzungen, die man anzweifeln kann:

Der Mensch hat zweifellos ein ausgeprägtes Bedürfnis, man könnte sagen inneres Verlangen nach Halt, Orientierung im Kosmos, (religiöser) Gewissheit.

Wenn ich mir die Masse der Menschen in meiner Umgebung ansehe, dann erkenne ich kein inneres Bedürfnis nach Religion. Die Bedürfnisse sind: Essen, Liebe, ein tolles Auto, Sex, Unterhaltung . . . (die Reihenfolge ist beliebig). Religion ist erst einmal nicht dabei. Möglicherweise drückt sich deine Behauptung in einer Zunahme der Versicherungspolicen aus . Aber die meisten Menschen leben mit Fernsehen und/oder Joggen und der Befriedigung ihrer materiellen Bedürfnisse einfach so vor sich hin. Religion wird als dekorative Zugabe für Hochzeiten und Beerdigungen gebraucht. Mehr nicht.

Ganz offensichtlich ist es so, dass zwischen der Religion eines Menschen und dem religiös-kulturellen Umfeld in das er hineingeboren wird ein enger Zusammenhang besteht.

Das mag in einer sehr allgemeinen Bedeutung so sein - wir essen Schweinefleisch und Rindfleisch. Aber macht die religiöse Umgebung tatsächlich Glauben?
Gerade unter Atheisten, Agnostikern und in der Heidenszene sind mir Menschen begegnet, die in einer sehr konservativen christlichen Umgebung groß geworden sind und sich davon abgewandt haben - sei es, weil sie die christliche Religion als zu zwanghaft oder als hohle Form empfunden haben. Als Beispiel: Ein hochangesehener Asatru-Vertreter war aufgrund einer Behinderung ab seinem 6. Lebensjahr in einem Internat, das von einem orthodox-reformierten Ehepaar betrieben und geleitet wurde; Grundschüler mussten zur Strafe, wenn sie etwas angestellt haben, Paulus-Briefe abschreiben! (Auch wenn ich nicht an die Hölle glaube, aber solche "Christen" sollten dort schmoren ). Es finden sich auch viele ehemalige Katholiken dort, die den direkten Zugang zu Gott und Inhalte in den kirchlichen Formen vermissten.

Demgegenüber treffe ich in christllichen Foren immer wieder auf Menschen, die gar nicht in einer christlichen Familie aufgewachsen sind, aber von Jesus selbst zum Glauben gerufen wurden. Mein Vater glaubte an gar nichts; er war Schulleiter und erteilte immer den Unterricht, für den ihm Lehrer fehlten, also zuzeiten auch Religionsunterricht. Als ich ihn deshalb zur Rede stellte, war seine zynische Antwort: "Kinder brauchen Märchen. Ob ich ihnen die aus der Bibel oder die von Grimm erzähle, ist letztlich egal!" 

Zusammengefasst: Nach meiner Überzeugung kann man Glauben nicht selbst "machen". Man wird von Gott gerufen, von Christus berührt, vom Heiligen Geist getragen und getröstet. Warum dies dem einen Menschen geschieht und einem anderen nicht, ist Gottes Wille, den wir demütig zu akzeptieren haben.

Demzufolge muss ich mit allen Menschen auskommen. Ich kann die bedauern, denen kein christlicher Glaube geschenkt wurde. Aber als Menschen achten und als Nächste lieben - das gebührt allen.

Gruß
Sonnenkind

. . . Ich habe euch gegeben alle Pflanzen, die Samen bringen, auf der ganzen Erde (1. Mos. 1,29)

Antworten Zuletzt bearbeitet am 03.01.2016 10:55.

Rapp
Gelöschter Benutzer

Re: Gedanken zur Religion

von Rapp am 03.01.2016 09:56

Na ja, ich laufe nun Gefahr mich zu wiederholen. Egal. Aber ich frage nun mal ganz einfach: Was hat wohl Religion mit einer innigen Liebesbeziehung zu tun? Wohl nix!

Ich zitiere einen alten Rabiner: Religion ist der beste Weg Gott niemals zu begegnen.

Meine Beziehung zu Jesus und zu Gott, dem Vater, ist die Beziehung eines Kindes zu seinen Geschwistern und den Eltern: wir lieben uns, hängen aneinander und wollen dem Vater Freude bereiten. Das hat nix mit Religion, Riten und anderem Zauber zu tun. Hier geht es um Liebe, nicht um Kadavergehorsam.

Ich denke gerade an die so oft zitierten zehn Gebote. Eine Eigenart der hebräischen Sprache ist es, dass z.B. sollen und werden den gleichen Wortstamm haben. So kann ich auch lesen: Wenn ich dein Gott sein darf, wirst du keine andern Götter neben mir haben. Du wirst nicht stehlen, lügen u.a.m., denn ich bin dein Gott... Eben Liebesbeziehung und nicht angelernter Kram.

Dass ich kaum verstanden werde ist mir klar. Schließlich reiße ich mit diesen Gedanken manche Masken runter. Religion ist ja ein großartiges Versteck für eigene Lügengebäude. Muss nicht unbedingt sein, aber trifft nur zu oft zu.

Genug, ich geh nun raus...

Willy

Antworten Zuletzt bearbeitet am 04.01.2016 14:55.

NorderMole
Gelöschter Benutzer

Re: Wortkette(1)..Winter..und alles was zu dieser zeit dazugehört, und nur dazu!

von NorderMole am 03.01.2016 07:07

Anis

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NorderMole
Gelöschter Benutzer

Re: Wortkette (5)

von NorderMole am 03.01.2016 07:06

Teeei

Antworten

NorderMole
Gelöschter Benutzer

Re: Wortkette 3 (biblisch)

von NorderMole am 03.01.2016 07:06

Antipas

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NorderMole
Gelöschter Benutzer

Re: Wortkette (1) biblisch _Land, Stadt, Fluss

von NorderMole am 03.01.2016 07:05

Thophet

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kahate

82, Männlich

  Neuling

Beiträge: 81

Re: Gedanken zur Religion

von kahate am 03.01.2016 03:21

Hallo christ90,

vielen Dank für diesen Eröffnungsbeitrag mit den Gedanken zur Religion.

Ich finde, Du hast Deine Gedanken und Überlegungen sehr klar dargestellt, so wie mir das mit meinen Gedanken noch nicht so ganz gelungen ist.
Allerdings hätte ich mich gerne darüber versichert, ob ich den Satz Deines Beitrages richtig verstanden habe, in dem Du schreibst:

Ich würde soweit gehen zu behaupten, dass jene natürliche Religiosität (die es wohlgemerkt in ihrer Reinform niemals gab und gibt) etwas die Menschen vereinendes-, festgefügte, intellektualisierte, konstitutionalisierte, dogmatisch erstarrte Religion etwas die Menschen trennendes ist.

Wolltest Du damit sagen, dass nach Deiner Meinung jede natürliche Religiosität etwas die Menschen Vereinendens ist, DAGEGEN aber jede festgefügte, intellektualisierte, konstitutionalisierte, dogmatisch erstarrte Religion etwas die Menschen Trennendes ist?

Hmm, wenn ich Dich SO richtig verstanden habe, dann steckt in Deiner Darstellung meiner Meinung nach sehr viel Wahrheit.
Auf die verschiedenen Beiträge der Leserinnen und Leser bin ich schon sehr gespannt...

Ebenfalls nachdenkliche und nicht weniger herzliche Grüße von kahate

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Silberstreif

61, Männlich

  Neuling

Beiträge: 7

Re: Flüchtlingskrise - Vorbote der Endzeit?

von Silberstreif am 03.01.2016 02:31

Nicht zu Ende gehört, aber eine Empfehlung aussprechen, die Finger davon zu lassen? Klingt sehr voreingenommen. Letztlich mutmaßt du selbst über den Inhalt, wobei du dem Autor Mutmaßungen und mangelnde Fakten vorwirfst... Ich habe mir die Zeit genommen, fand auch nicht alles toll, was er da von sich gab. Dennoch ist es wichtig und richtig, dass auch vermeintlich unpopuläre Meinungen ausgesprochen werden dürfen. Da gleich "Hetze!" zu konstatieren, finde ich gelinde gesagt zu einseitig. Das Leben ist nicht schwarz-weiß, auch wenn heute gern in diesen Kategorien gedacht wird. Letztlich ist der Pastor in seiner Gemeinde sehr angesehen und wird auch überregional zur Kenntnis genommen. Dieses Mundtot-machen-wollen hatten wir vor 80 Jahren auch schon mal in Deutschland. Diesmal kommt es aber nicht von rechts. Das macht es aber nicht besser.

Aber back on topic.  

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Cosima
Administrator

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Chatadmin

Beiträge: 951

Re: Hauskreis-Miteinander aktuell

von Cosima am 02.01.2016 23:53


Tuer_Leben_Jesu.jpg
Das Leben von Jesus Christus - dargestellt auf einer Tür!
Durch seine Liebe zu uns - sond wir Auserwählte!

Ihr seid von Gott auserwählt und seine geliebten Kinder, die zu ihm gehören.
Darum sollt ihr euch untereinander auch herzlich lieben mit Barmherzigkeit,
Güte, Bescheidenheit, Nachsicht und Geduld. Kol. 3,12 (HFA)

Diesen Vers habe ich diese Woche ganz bewußt gelesen und nun möchte ich gern
mit euch darüber nachdenken. Wenn man flüchtig darüber liest, klingt es einfach,
doch dann kamen mir Bedenken...Ja, ich gehöre zu Jesus, das ist gewiss...
Aber wie kann ich diese Vorgaben umsetzen? Jedes Wort ist eine Herausforderung,
dachte ich mir. Doch dann wurde mir klar: Jesus in mir! Nur ER kann das in mir
bewirken...Und es ist jeden Tag neu eine Herausforderung!
Ich bin gespannt auf eure Gedanken dazu.

Wir laden alle Hauskreisteilnehmer ein, mit uns darüber nachzudenken,

am Sonntag, den 3. Januar 2016, um 20:30 Uhr, in den Chatraum Hauskreis-Miteinander.

Wir freuen uns auf euch,
eure Regula und Cosima.

Die Liebe gibt nie jemand auf, in jeder Lage vertraut und hofft sie für andere; alles erträgt sie mit großer Geduld. 1.Kor.13:7 GNB

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christ90

35, Männlich

  Motiviert

Beiträge: 121

Gedanken zur Religion

von christ90 am 02.01.2016 22:04

Wie bereits am Titel ersichtlich ist das Anliegen dieses Threads kein spezifisch christliches. Es geht mir vielmehr um das Phänomen menschlicher Religiosität im Allgemeinen. Um den Threadverlauf nicht von vorn herein einzuengen, habe ich mich dazu entschieden diesen „offenen" Titel zu wählen. Im Übrigen erachte ich es auch in einem spezifisch christlichen Forum nicht für verfehlt, dem Thema Religion an sich, einschließlich des Umgangs mit anderen Religionen, einen gesonderten Thread zu widmen.

Nun, wie fange ich am besten an? -

Vorneweg sei gesagt, dass ich Religion nicht stets nur als etwas Menschen vereinendes, sondern immer wieder auch als etwas dieselben trennendes erlebt und empfunden habe. Dabei spreche ich wohlgemerkt nicht von gewaltsamen Auseinandersetzungen jedweder Art. Vielmehr erlebte und erlebe ich religiöse Haltungen zuweilen als etwas, das einer tieferen zwischenmenschlichen Begegnung im Wege steht. Auch wenn man gegen die jeweilige andersgläubige Person charakterlich nichts einzuwenden hat, einander freundlich gegenüber tritt und sich in Toleranz übt, so hinterlässt die offensichtliche religiöse Differenz doch ein Gefühl von Beklommenheit, Unsicherheit, Ratlosigkeit...Recht kann schließlich nur einer haben, der andere geht unweigerlich fehl; Religion hat schließlich einen Wahrheitsanspruch und damit etwas Ausschließendes an sich.

Die Frage, die mich in letzter Zeit verstärkt beschäftigt, ist, ob und inwiefern dies wohl so sein muss, bzw. worin die Ursachen dafür liegen. -

Ein allen Religionen gemeinsames Merkmal ist die Vermittlung von Halt. Der Mensch hat zweifellos ein ausgeprägtes Bedürfnis, man könnte sagen inneres Verlangen nach Halt, Orientierung im Kosmos, (religiöser) Gewissheit. Aus dieser Gewissheit erwächst ihm innere Befriedung, Kraft und Vitalität, Identität, sowie insgesamt ein verstärktes Selbstgefühl. Unbestimmte Religiosität vermag ihm diesen Halt kaum zu bieten - zu allen Zeiten machten sich Menschen ihre Religionen -, obendrein ist diese nicht gemeinschaftsfördernd. Dieses Bedürfnis nach Halt findet seinen nach außen hin sichtbaren Ausdruck in den verschiedenen weltanschaulichen Vereinigungen, Ideologien, Kulten, esoterischen Konzeptionen... insbesondere jedoch in den religiösen Vereinigungen mannigfaltigster Art. Überall finden Menschen diesen Halt.

Welchen Ausdruck dieser Halt nun findet suchen sich die Menschen in der Regel nicht aus. Ganz offensichtlich ist es so, dass zwischen der Religion eines Menschen und dem religiös-kulturellen Umfeld in das er hineingeboren wird ein enger Zusammenhang besteht. (Dieser Umstand sollte zu denken geben. Auch wir sind diesbezüglich ja keine Ausnahmen. Man muss sich vorstellen: Wären wir nicht in Europa geboren und aufgewachsen, so hätten die meisten hier mit hoher Wahrscheinlichkeit mit dem Christentum gar nichts am Hut.) Ferner lassen sich noch Bezüge herstellen zwischen der Persönlichkeit, der Biographie und der religiösen Einstellung einer Person; was hier zu weit führen würde.
 
Hierin sehe ich gewissermaßen ein Dilemma: Ein undefiniertes, zunächst allen Menschen gemeinsames, wenngleich höchst subjektives Streben, Tasten nach dem höheren auf der einen-, ein tiefes Verlangen nach Halt, Struktur, innerer Gewissheit auf der anderen Seite, dessen Preis darin liegt, dass es, wie eingangs geschildert, die Menschen entzweit, sie einander mit Vorbehalt begegnen lässt. Ich würde soweit gehen zu behaupten, dass jene natürliche Religiosität (die es wohlgemerkt in ihrer Reinform niemals gab und gibt) etwas die Menschen vereinendes-, festgefügte, intellektualisierte, konstitutionalisierte, dogmatisch erstarrte Religion etwas die Menschen trennendes ist.

Einen weiteren Umstand, der einer gegenseitigen Verständigung im Wege steht sehe ich darin, dass die meisten Menschen in eine Religion gleichsam hineinwachsen, diese von Beginn weg in sich aufnehmen, internalisieren, ehe sich ein wahrhaft natürlich-existenzielles Verlangen überhaupt herausbilden konnte. Fehlt dieses jedoch, bzw. geriet es in Vergessenheit, so fehlt damit ein entscheidendes Element zur gegenseitigen Verständigung. Man spricht dann mit einer Selbstverständlichkeit in religiösem Vokabular von Dingen, die den anderen befremden muss. Dabei bildet besagtes Streben und Sehnen nach dem höheren, nach Heil, m. E. den alleinigen Ausgangspunkt, das Fundament wahrer, gehobener Religiosität.

Was wären eure Lösungsansätze? Schreibt gerne eure Gedanken diesbezüglich.

Nachdenkliche Grüße...
c90

Antworten Zuletzt bearbeitet am 02.01.2016 22:18.
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