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marjo
Gelöschter Benutzer

Re: Zwischen Werkslosigkeit und Glaubenswerken

von marjo am 11.06.2015 14:54

Pal schrieb: Also wenn mich ein "Zug" zu mehr biblischer Wahrheit bringen kann, dann ist mir völlig egal, wer der Schaffner und wer gerade der Zugführer oder der Heizer ist...

Nein, ich meinte mein Beispiel genau so, wie ich es schrieb. Mach daraus gerne Deinen eigenen Sinn oder Deutung. Aber wenn Du verstehen willst, was die Leute hier stört, dann nimm den Sinn, den ich meinte und mache Dir Gedanken darüber.

Gruß, marjo 

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emil
Gelöschter Benutzer

Re: Zwischen Werkslosigkeit und Glaubenswerken

von emil am 11.06.2015 14:53

Also wenn mich ein "Zug" zu mehr biblischer Wahrheit bringen kann, dann ist mir völlig egal, wer der Schaffner und wer gerade der Zugführer oder der Heizer ist...

Der Vergleich scheint bei Dir nicht angekommen zu sein...

Dann bin ich dankbar, das ich mitfahren durfte. Denn keiner wird ja gezwungen, sich an einem Thread zu beteiligen, der ihm gar nicht gefällt. Nicht wahr?

Da hst Du natürlich vollkommen Recht. Aber dann erlaube die Frage, warum Du in unterschiedlichen Foren unterwegs bist und Threads eröffnest, wenn Du auf abweichende Ansichten Anderer gar nicht so erpicht bist? Wie wäre es, wenn Du einfach einen Blog betreibst, in dem Du Deinen Gedanken vollkommen ungehindert freien Lauf lassen kannst, ohne, dass jemand deren Fluss stört?

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clausadi

72, Männlich

  Neuling

Beiträge: 25

Re: Zwischen Werkslosigkeit und Glaubenswerken

von clausadi am 11.06.2015 14:51


Pal schrieb:
Wenn ich hier schreibe, dann gehe ich logischerweise von mir selbst aus und kann nur mein Leben reflektierend einbringen.

Und das ist wohl das Problem! Du redest nur von dir, dich selbst darstellend! Wen aber interessiert das hier im Forum? Und wie ich schon sagte, dein „alter Schweinhund" ist hier überhaupt nicht von Interesse. Merkst du das denn gar nicht? 

Pal  schrieb:
Ja, auf der einen Seite, ist diese "Testpublikum" für mich sehr lehrreich. Doch auf der anderen Seite geht es mir keinesfalls um das "wonach die Ohren jucken"! Nein, das war nicht mein Anliegen!

Mir ging es hauptsächlich um biblischen "input".


Ach ja? Weshalb du auch auf sachliche „biblische" Argumente bezüglich deines Thema „Glaube und Werke" überhaupt nicht eingehst, sondern betreibst stattdessen ausführliche Selbstdarstellung?
Wie @emil ganz richtig feststellte, geht es dir um dich und um dich und dann noch um dich. Weshalb du ein Publikum suchst, welches dir dein Ego streichelt und dir die Eier schaukelt. Dies aber nicht mit uns! Und mir tun die Leute jetzt schon Leid, denen du predigen willst. 


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marjo
Gelöschter Benutzer

Re: Praxis: Wann ist man (jemand) ein Christ und wie stellt man das fest?

von marjo am 11.06.2015 14:49

Kayla schrieb: Ich dachte früher, dass es dann etwas in der Ausstrahlung sein muss, wie eine Art Heiligenschein, aber das fehlt mir definitiv auch.

Na, den Schein der Heiligkeit haben wir hoffentlich nicht. (kleines Wortspiel)

Ich erinnere mich an eine Wirtschaftsprüferin. Vor etwa 8 Jahren traf ich sie zum ersten Mal. Sie prüfte unsere Bücher. Tatsächlich hatte sie keinen Heiligen Schein, aber das war wohl auch so klar. Tatsache war aber auch, dass ich fast sofort bemerkte, dass mit ihr etwas "nicht stimmte". Sie war (ist) freundlich, aber das sind viele. Kompetent, aufmerksam, sicheres Auftreten usw. usw.... alles schön und gut. Aber da war noch mehr.

Sicher kannst Du Dir vorstellen wie lange ich brauchte um diese Prüferin anzusprechen. Das ich es überhaupt tat ist eigentlich schon die "Nachricht" an sich. Aber ich tat es. Sie ist Christ. Mir war es klar. Lange bevor ich sie angesprochen hatte oder überhaupt nur das Thema darauf kam.

Woran habe ich es erkannt? Keine Ahnung. Nichts vom Verstand her. Trotzdem war es eine innere Gewissheit. Sonst hätte ich sie nie im Leben angesprochen. 

Was wir haben ist keinen Heiligenschein. Trotzdem hat es damit zu tun. Es ist die Heiligung an sich. Ganz praktisch wirkt sich das "In der Welt, aber nicht von dieser Welt" (Johannes 17) in der Wahrnehmung der Menschen aus, ohne das man es genau erklären könnte.

Kayla schrieb: Ich merke in mir mit den Jahren schon eine Veränderung (wenngleich ziemlich langsam, ich brauche wohl immer eine Weile), aber ob sich das nach außen zeigt, wage ich zu bezweifeln.

Selber Weg hier. Mittlerweile traue ich mich sogar Gott zu bitten die Veränderung zu beschleunigen. DAS ist auch eine "Meldung", zumindest bei mir.

Kayla schrieb: Aber dazu kam auch die Erkenntnis, dass es besser ist, Gott darum zu bitten, dass er mich verändert, anstatt krampfhaft an einer nach außen sichtbarer Veränderung zu arbeiten

Es war bei mir vor etwa 10 Jahren als ich aufgegen habe. Am Boden zerstört, Ehe beschädigt. Was tun? Alles dem Ewigen überlassen. Klingt theoretisch? Oh, das ist es nicht. Unter Tränen habe ich Gott angefleht mich zu verändern. Von innen. Nicht mit einer Therapie oder mit antrainiertem Verhalten. SOndern von Grund heraus zu verändern. Ich habe meine Frau dies mitgeteilt. Sie glaubte mir, hielt geduldig durch. Heute sind wir Gott unendlich dankbar für diese Erfahrung, auch wenn es keine leichte Zeit war, damals.

Mein Fazit: Dem Ewigen die Bereitschaft zur Veränderung vor die Füße werfen und einfach zu realisieren, dass man es selber nachhaltig nicht bewerkstelligen kann.  

Ich bedauere heute jeden der meint, sich selbst ändern zu müssen oder zu können. So viel Krampf und Leid wie ich in dem Versuch mich zu ändern erlebt habe, wünsche ich niemandem.

viele grüße, marjo 


   
    
  

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solana

-, Weiblich

  Urgestein

Forenmoderator

Beiträge: 4164

Re: Praxis: Wann ist man (jemand) ein Christ und wie stellt man das fest?

von solana am 11.06.2015 14:34

Hallo Marjo
Mal anders herum gefragt: Woran erkennen oder spüren andere das denn bei dir?
Und wenn das vor ein paar Jahren noch anders war - damals warst du doch auch schon Christ - wie hat man das denn damals gespürt?
Und kannst du dir vorstellen, dass jemand, bei dem man das nicht in derselben Weise wahrnimmt wie bei dir, trotzdem Christ ist? 

Du schreibst:

letztendlich können nur zwei Personen wirklich wissen, ob Du Christ bist. 1. Gott und 2. Du.

Und es gibt sogar Menschen, die sich selbst nicht sicher sind, ob sie sich als "Christ" bezeichnen würden oder nicht.

Ist es dann überhaupt möglich, als Aussenstehender Unterscheidungskriterien anzulegen?
Und womöglich sogar jemandem, der sich selbst als überzeugten Christen sieht, anhand dieser Kriterien das Christsein "abzusprecchen" . (ich meine jetzt, von dem, was man an seinem Verhalten wahrnimmt, nicht von seinem Bekenntnis her - also wenn er bspw Christus nicht als seinen Herrn sieht oder ähnliches).
Gruss
Solana 

angeführte Bibelstellen (soweit nicht anders gekennzeichnet) sind aus Luther 1984/2017 zitiert nach dem Bibelserver

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jalvar

40, Männlich

  Neuling

Beiträge: 64

Re: Schiffbruch mit Bibel

von jalvar am 11.06.2015 14:30

- Fortsetzung -

Micha 6,8 Es ist dir gesagt, Mensch, was gut ist und was der HERR von dir fordert, nämlich Gottes Wort halten und Liebe üben und demütig sein vor deinem Gott.

Marjo schrieb: So einfach ist das.

 

Für dich vielleicht. Bei mir war/ist das anders, gerade darum, weil ich mich vor Zeiten aufmachte, um meinen Glauben konkret abzustimmen und daher kann ich dir auch sagen, daß eben diese Konkretisierung meinen Glauben vor harte Zerreißproben stellte und ich beinahe täglich darum bemüht war/bin, eine innere Balance zu finden.

Um mal auf den von dir eingestellten Vers (Micha 6,8) Bezug zu nehmen:

Sich in Liebe zu üben und demütig gegenüber der Schöpfung zu sein, das kann sehr wohl eine Sache sein, die man seit frühester Kindheit im Gefühl hat und im Geiste pflegt, weil diese Gesinnung, Haltung (etc.) dem inneren Glauben innewohnt und eine Herzensgrundlage bildet, ganz unabhängig vom Diktat irgendeiner Religion. Und diese Grundhaltung (unabhängig jeder Konfession) würde ich im weiteren Verlauf gerne als "innere religio" bezeichnen, damit wir wissen, was gemeint ist.

Nun besagt dieser Vers aber (wie auch andere in der Bibel), daß wir nicht nur demütig gegenüber der Schöpfung sein und Liebe üben, sondern uns an Gottes Wort halten sollen.

Und hier berühren wir buchstäblich das Zentrum, so wie es durch das Wort selbst zur Sprache kommt: Gottes Wort.

Jeder, der seinen Glauben diesbezgl. konkretisieren möchte, wird sich irgendwann fragen: "Wie finde und erfahre ich eigentlich Gottes Wort - wer oder was teilt mir dieses mit?

Zwei Antworten scheinen hier nahe zu liegen:

1) Die zugehörige Gemeinschaft
2) Die Schriften

Bezogen auf die Christenheit sind also Kirche und Bibel gemeint.

Aufgrund meiner Pilgerschaft (so möchte ich meinen Weg der Konkretisierung einmal nennen) habe ich zuerst meine zugehörige Religionsgemeinschaft befragt.

Diese Institution behauptet, Jesus Christus selbst habe sie ins Leben gerufen und ins Amt gesetzt, nicht nur als einzig wahre und selig machende Kirche, die darum auch mit apostolischen Vollmachten versehen wurde, sondern zudem autorisiert wurde, glaubensnotwendige Dogmen aufzustellen, die für die christliche Gemeinschaft verbindlich sind. Diese Dogmen besagen, daß allein die röm.-katholischen Kirche Rettung und Heil gewährt.

Willst du das abstreiten Marjo?

Hast du das Recht es abzustreiten, wenn es sich hier doch um Gottes Wort handelt (laut Testament und Tradition)? Wie soll eine kleine Seele hier bestehen, die um Wahrheit ringt und eine Orientierung sucht, die Gottes Wort entspringt, wenn zugehörige Quellen auf Realitäten verweisen, die zugleich der christlichen Lehre selbst zu widersprechen scheinen?

Wie sieht denn dieses Heil jener Institution in der Realität aus?

Die Vatikanverschwörung - Sex, Intrigen und geheime Konten

Was sagt dir das, Marjo?

Wohin mich meine Pilgerschaft führte, das kann ich dir genau sagen und ich denke, daß meine Fragen selbstverständlich für einen Christen sind. Ich suchte nach dem Wort Gottes und fand unvereinbare Widersprüche in seiner Vermittlung. Wie soll ein Mensch damit umgehen, der zB. in der katholischen Tradition aufwächst und von den Ungeheuerlichkeiten erfährt? Je nach Gemüt, Charakterstärke, Sozialisation (etc.) steht er/sie vor einer Zerreißprobe.

Was ist nun Gottes Wort? Wie offenbart sich mir Gottes Wort in der Realität? Ist die stellvertretende Kirche nicht die heilige Körperschaft des göttlichen Wortes? Kann/darf es sein, daß das Wort Gottes an der Kirche zerbricht oder bricht nur die katholische Kirche das originäre Wort Gottes?

Welche Bedeutung aber hätte das Wort Gottes, wenn es keine Integrität besitzt und wie soll sich der Gläubige verhalten, der seinen guten Glauben zu bewahren sucht? Sollte er dem Wort Gottes folgen, das von der Kirche repräsentiert wird, auch wenn es der Lehre Christi widerspricht oder sollte er vielleicht doch dem eigenen Gewissen folgen?

Endlich: das eigene Gewissen, endlich kommt eine Kraft ins Spiel, die evtl. wirklich Orientierung bietet. An dieser Stelle darf/sollte man vermutlich auch gleich fragen, wer oder was stellt hier auf Erden für meine "innere religio" die höchste Autorität dar? Die Kirche, ihr Kanon oder mein Gewissen?

Wie kann es überhaupt sein, daß die stellvertretende Kirche Christi (der Leib Christi) für all die Abscheulichkeiten verantwortlich ist, wo sie sich selbst doch auf Vers Mat 16,18 beruft, wo es heißt "Ich aber sage dir: Du bist Petrus und auf diesen Felsen werde ich meine Kirche bauen und die Mächte der Unterwelt werden sie nicht überwältigen (Mt 16,18)". Bibel Online

Was bedeutet das? (nicht nur für Katholiken, sondern für die allgemeine Christenheit?)

Irgendwas stimmt doch vorne und hinten nicht! Welche Kräfte sind hier am Werk? Von welchem Gott reden wir überhaupt? Gibt es möglicherweise doch mehrere übergeordnete Kräfte, die sich für Gottheiten ausgeben oder vielleicht auch über göttliche Kräfte verfügen, aber nicht mit der Lehre Christi übereinstimmen?

Jesus sagte, wer mich gesehen hat, der hat auch den Vater gesehen, seinen Vater und Gott. Wer aber ist dieser Vater? Wurde er uns nicht durch den Menschen Jesus Christus sichtbar? Wer aber hat Jesus wahrhaft gesehen und erlebt? Alle nachfolgenden Generationen vertrauen lediglich den Überlieferungen, die von Jesus erzählen, von seiner Botschaft.

Was aber ist der Kern seiner Botschaft? Das, was heute die röm-kath. Kirche praktiziert? Welche Kirche/Gemeinschaft ist nun diese, von der Mat 16/18 in Wahrheit spricht? Welche Gemeinschaft repräsentiert also wahrlich Christi Gemeinschaft?

Lieber Marjo, für mich ist es alles andere als einfach gewesen und die eigentliche Odyssee hat ja nicht mit dem Austritt aus besagter Kirche begonnen, sondern mit dem Studium der Quellen selbst.

Wie ich dir/euch schon auseinanderlegte, habe ich in der Bibel Zuflucht gesucht, da ich dachte, hier würde ich wahre Orientierung finden, zumal ich noch immer auf der Suche nach Gottes Wort war, um meine "innere religio" abzugleichen. Wo würde ich also Gottes Wort finden, wenn nicht in der heiligen Schrift selbst. Ich kann dir aber sagen, je genauer ich Gottes Wort ins Auge fasste, desto schwieriger wurde die ganze Angelegenheit. Anfangs bin ich ganz naiv an die Sache herangegangen, genau so naiv, wie ich meine katholische Konfession durchs Leben trug und die sonntäglichen Messen aufsuchte ...

Irgendwann konnte und wollte ich aber nicht mehr aktiv am kath. Abendmahl teilnehmen. Das war keine logische Entscheidung, sondern eine innere Folge, eine innere Konsquenz, die etwas mit meiner 'inneren religio' zu tun hatte. (Ich habe auch meine Ernährung umgestellt, mir den Fleischkonsum abgewöhnt, diesen unfassbaren Leichenschmaus. Nur mal so nebenbei: wir werden als Kannibalen aufgezogen. Wir quälen und töten unsere Mitwelt. Wir halten Gemeinschaft mit Totessern und sind selbst zu solchen verkommen.)

Wenn man die Bibel genauer untersucht, dann wird man sehr bald feststellen, daß es unterschiedliche Übersetzungen gibt, die in ihren Aussagen manchmal sehr differieren. Dabei kann ein einziges Wort einen ganzen Satz, Absatz in ein anderes Licht rücken. Welche Übersetzung aber gibt das Wort Gottes in seiner ursprünglichen Bedeutung wieder? Wer entscheidet das?

Gott? Wenn ja, wie vermittelt er mir sein Wort?

Wie bekomme ich also die richtige Übersetzung an die Hand? Ich könnte Gott selbst befragen, aber wie mache ich das, zumal Kirche und Bibel offenbar keine eindeutigen und zuverlässigen Mittler darstellen.

Wie gesagt, die Sache mit der Übersetzung war/ist nur der Anfang. Nun könnte man den Mangel der Übersetzungen einfach auf die Redakteure schieben. Aber die Übersetzungen sind nur eine Überleitung zu viel schwerwiegenderen Problemen.

Ich habe in der Bibel so viele Berichte, Geschichten, Aussagen gefunden, die sich nicht nur zu widersprechen scheinen, sondern vom Grundsatz her (prinzipiell) nicht widersprüchlicher sein könnten, zumal hier keine beliebiger Autor vorgestellt wird, sondern die höchste Autorität, nicht nur in Bezug auf Wahrheit, Recht und Integrität.


Grüße
J.

 

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marjo
Gelöschter Benutzer

Re: Schiffbruch mit Bibel

von marjo am 11.06.2015 14:27

jalvar schrieb: Lieber Marjo, ich danke dir hier erstmal für deine Konkretisierungen und das Offenlegen deiner Schlüsse (*). Ich habe den Eindruck, daß es dir schwer fällt, einfach von deinen Erfahrungen zu berichten und du die Bibel möglicherweise instrumentalisierst - um Druck zu erzeugen?!

Auf jeden Fall instrumentalisiere ich die Bibel. Dazu ist sie ja da. Sie dient dazu (nicht nur) Dir zu zeigen, dass biblische Aussagen keine Theorie sind, an meinem Beispiel.

Fühlst Du bei meinen Aussagen tatsächlich eine Art von Druck? Interessant. Von Außen, oder von Innen?
jalvar schrieb: Was in den Schriften steht und was hier und da zu Gebote steht, das ist mir sehr wohl bekannt, zumal ich viel Zeit auf das Studium der Schriften verwendet habe, nicht nur in Bezug auf die Bibel.

Da machst Du keinen Unterschied zu allen Christen. Jedem sind die Schriften (hoffentlich) ausgiebig bekannt. Welche praktische Auswirkung hat das? Das Wissen um die Schrift hat noch niemandem geholfen.

Ein konrketes Beispiel zu Römer 8? Tja, da könnte ich Dich wohl nur einladen mein Leben anzuschauen, den Alltag. Wobei es eher erstaunlich ist, dass Du für Römer 8,16 ein praktisches Beispiel möchtest. Eine innere Rückversicherung und Dialog. Was soll man da praktisch sagen? Ich spreche mit Gott und stelle fest, dass er in mir ist. Einfach wil ich mich Stück für Stück in die Richtung ändere, die mir die Bibel als Zeichen für die Innewohnung des Heiligen Geistes nennt (zum Beispiel. Gal 5,22). 

jalvar schrieb: Du verweist auch hier immer wieder auf Auszüge der Schrift, ohne dabei auch nur ein konkretes Beispiel zu geben, wie sich das Besagte denn nun konkret in deinem Leben gestaltet. Es bleibt daher eine theoretische Phrase, wenn auch biblisch fundiert.

Theoretisch sind meine Phrasen nur, wenn Du die Erfahrung nicht teilst.   
jalvar schrieb: wobei du dich selbst fragst ...

War rein rhetorisch, kein Ausdruck der Unsicherheit.
  
Was mich interessiert ist, wozu willst Du das wissen?


gruß, marjo
   


   



   

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Kayla
Gelöschter Benutzer

Re: Praxis: Wann ist man (jemand) ein Christ und wie stellt man das fest?

von Kayla am 11.06.2015 14:15

Was die Erkennbnarkeit von Christen angeht, so sind die Kategorien von "Deutlichkeit" sehr verschoben. Als Christ wird man erkannt. Oder, ich formuliere anders: Wenn man mit Jesus lebt und sich von ihm verändern lässt, wird man erkannt, auch ohne verbal (für Nichtchristen) unangenehm aufzufallen oder lautstark auf fromme Aktivitäten hinzuweisen. Man wird nicht immer positiv erkannt, aber darauf haben wir ja auch keine Verheißung.

Das ist aber genau das, was ich schwer verstehe. Woran wird man denn dann erkannt - vor allem, wenn sich die Menschen um einen herum eben auch vorbildlich verhalten, wie ich das z. B. im Nachhilfeinstitut oder bei Freunden kenne? Ich dachte früher, dass es dann etwas in der Ausstrahlung sein muss, wie eine Art Heiligenschein, aber das fehlt mir definitiv auch. Natürlich kommt es in langen, intensiven Gesprächen durchaus mal raus, aber die gibt es eben auch nur mit engen Freunden und nicht z. b. auf der Arbeit. Ich finde es dann schwer, festzustellen, worin diese "Früchte", die ja erkennbar sein sollen, bestehen. Ich merke in mir mit den Jahren schon eine Veränderung (wenngleich ziemlich langsam, ich brauche wohl immer eine Weile), aber ob sich das nach außen zeigt, wage ich zu bezweifeln.

Bei mir hat dieser elender Zustand den Effekt, dass ich meine Abhängigkeit von Jesus spüre. Körperlich. In all den von Dir beschriebenen Situationen stelle ich fest, wie unfähig ich bin. Das ist großartig. Ich empfinde es so, in all meinen Unzulänglichkeiten. Ich werde Gott dafür immer lieben.

So geht es mir auch und ich denke auch, dass das letzten Endes die wichtigste Erkenntnis für mich war, dass ich nichts ohne ihn tun kann, gerade mit meinen Ängsten und sozialen Schwierigkeiten, die ich irgendwie immer als sehr unchristlich empfinde. Aber dazu kam auch die Erkenntnis, dass es besser ist, Gott darum zu bitten, dass er mich verändert, anstatt krampfhaft an einer nach außen sichtbarer Veränderung zu arbeiten, bei der ich leider meine Beziehung zu Gott oft vernachlässigte - es ging dann ja um die äußeren Dinge und nicht um die inneren. Das hat sich geändert, aber das Ergebnis ist, dass ich gar nicht sagen könnte, ob irgendjemand, der mich nicht besonders gut kennt, noch erkennen könnte, dass ich Christ bin. Es muss sich ja auf irgendeine Weise zeigen, oder?

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jalvar

40, Männlich

  Neuling

Beiträge: 64

Re: Schiffbruch mit Bibel

von jalvar am 11.06.2015 13:51

Hallo Community,

da bin ich wieder. Im weiteren Verlauf möchte ich auf eure letzten Antworten (Marjo, Damaris, Solana) Bezug nehmen, wobei sich dieser Beitrag wohl eher auf Marjo bezieht. Wie ihr ja meinen Erstbeiträgen entnehmen konntet, bin ich vordergründig an euren Glaubenswegen interessiert und wie sich eure 'persönliche' Beziehung zu Jesus und/oder Gott gestaltet - ganz konkret.

Neben all den Fragen, die mich beschäftigen, habe ich hier eine Frage aufgeworfen, die nicht nur ein zentrales bibl. Thema darstellt, sondern vermutlich für alle Gott-Suchenden eine wesentliche Frage und großartige Hilfestellung darstellt, nämlich diese: Wie ihr den Willen Gottes in eurem persönlichen Leben erfahrt, bzw. in Erfahrung bringt?! Grundsätzliche Forderungen (Gebote) lassen sich in der Bibel nachlesen, das ist wohl jedem klar, aber wie konkretisiert sich eure persönliche Beziehung zu Jesus und/oder Gott? Wie sieht dieses Verhältnis in eurem Leben ganz konkret aus? Auf welche Weise kommuniziert ihr miteinander? Wie läßt sich eine persönliche Beziehung herstellen, wenn diese Person nicht sichtbar ist? (etc.) 

Antworten wie diese ...

Marjo schrieb: Marjo schrieb: Bevor man den Willen einer Person erfährt, muss man diese Person kennenlernen. Den Willen Gottes zu erfahren ist also ganz simpel: So, wie man in jeder Beziehung den Willen einer anderen Person herausbekommt, wenn gemeinsam und vor allem miteinander lebt. In diesem Fall ist es halt jemand, der nicht sichtbar ist und der meist nicht verbal antwortet. Diese Hürde ist jedoch gar keine, da Gott andere Wege der Kommunikation aufgezeigt hat.

helfen mir nicht wirklich weiter, weil sie allgemeine Aussagen bleiben. Was in den Schriften steht und was hier und da zu Gebote steht, das ist mir sehr wohl bekannt, zumal ich viel Zeit auf das Studium der Schriften verwendet habe, nicht nur in Bezug auf die Bibel. Es ist aber eine Sache, das zu rezitieren, was in der Bibel steht und es als Abstraktum zu predigen oder es anhand eigener Praxisbeispiele (aus dem eigenen Leben) zu veranschaulichen.

Lieber Marjo, auf meine nochmalige Frage, wie denn nun deine Kommunikationswege konkret aussehen, erhielt ich folgende Antwort ...

... abstrakt bleibt es nur, wenn man keine Erfahrung mit etwas hat. Damit möchte ich Dir nicht zu nahe treten, sondern beschreiben, wie es bei mir war. Ich war nämlich, auch aufgrund meiner röm.-kath. Erziehung, schon von früher Kindheit an davon überzeugt, dass es Gott gibt. Daran hatte ich nie auch nur den kleinsten Zweifel. War ich dadurch Christ? Nicht im Geringsten. Denn eine reine Überzeugung von der Existenz macht mich zu... was? Einem Überzeugten? Einen Wissenden? Gar einen Erlösten?

Was hat das mit Deiner Frage zu tun? Nichts. Alles. Denn ob meiner festen Überzeugung zur Frage OB es Gott gibt hatte ich keinerlei Kommunikation mit ihm. In meiner kindlichen Phantasie (die nicht vor Erwachsenen Halt macht) griff Gott zwar ab und an ins Treiben der Menschen ein, um irgendwelche tollen Dinge zu machen, aber mir begegnete weder ein brennender Busch noch brüllte mir jemand irgendwas aus dem Himmel zu. Er war "da oben" und ich hier unten, mir weitgehend selbst überlassen.

Was will Gott von mir? Na, das hat er uns doch bereits gesagt:

Micha 6,8 Es ist dir gesagt, Mensch, was gut ist und was der HERR von dir fordert, nämlich Gottes Wort halten und Liebe üben und demütig sein vor deinem Gott.

So einfach ist das. Wie sieht denn das im Alltag aus?

Römer 8,13- 17: 13 Denn wenn ihr nach dem Fleisch lebt, so werdet ihr sterben müssen; wenn ihr aber durch den Geist die Taten des Fleisches tötet, so werdet ihr leben. 14 Denn welche der Geist Gottes treibt, die sind Gottes Kinder. 15 Denn ihr habt nicht einen knechtischen Geist empfangen, dass ihr euch abermals fürchten müsstet; sondern ihr habt einen kindlichen Geist empfangen, durch den wir rufen: Abba, lieber Vater! 16 Der Geist selbst gibt Zeugnis unserm Geist, dass wir Gottes Kinder sind. 17 Sind wir aber Kinder, so sind wir auch Erben, nämlich Gottes Erben und Miterben Christi, wenn wir denn mit ihm leiden, damit wir auch mit zur Herrlichkeit erhoben werden.

Praktischer geht es nicht, oder? Wir werden von Gottes Geist getrieben. Wo ist denn der? Bei der Hinwendung zu Jesus bekommt man ihn. Wer diesen Geist nicht hat, ist eben auch kein Christ (Römer 8,9).

Du verweist auch hier immer wieder auf Auszüge der Schrift, ohne dabei auch nur ein konkretes Beispiel zu geben, wie sich das Besagte denn nun konkret in deinem Leben gestaltet. Es bleibt daher eine theoretische Phrase, wenn auch biblisch fundiert.

Du schreibst weiter ...

Marjo schrieb: Generell ist es der Heilige Geist, also Gott in uns, der eine zentrale Rolle in unserem Leben hier spielt. Da lohnt sich viel drüber nachzudenken. Der Heilige Geist ist es, der mich verändert. Das sieht praktisch so aus, dass mir richtige Gedanken zur richtigen Zeit kommen. Ich wichtige Dinge rechtzeitig sehe und an viele Bibelverse erinnert werde, die mir in meiner aktuellen Lage helfen oder mit Menschen begegnen, die mir zur richtigen Zeit das richtige Sagen, geben oder nehmen usw. usw. usw.

Endlich wirst du konkreter: Du kommst nicht nur auf den Heiligen Geist zu sprechen, sondern erörterst deine eigene Lebenspraxis. Du sprichst von richtigen Gedanken zur richtigen Zeit, daß du wichtige Dinge rechtzeitig siehst, die dich an Bibelstellen erinnern oder dir Menschen begegnen, die dir das Richtige sagen, geben.

wobei du dich selbst fragst ...

Was unterscheidet das alles in der obejktiven (also distanzierten) Wahrnehmung von "Zufällen"? Nichts. Vielleicht eine konstruktive Anhäufung statistischer Willkür. Woher weiß ich denn selber, dass es Gott ist der durch die verschiedenen Personen, Situationen und Dinge zu mir spricht? 

und wie folgt zu belegen versuchst ...

Na durch die Bibel, durch Verse wie in Römer 8. Da ich weiß, wie Gott kommuniziert und ich seinen Geist habe, bin ich in der Lage Dinge zu sehen, die außer mir und denen, die diesen Geist auch haben, nicht sehen und auch nicht verstehen. Ich selbst bin also der "Beweis" für Gottes Handeln.

Lieber Marjo, ich danke dir hier erstmal für deine Konkretisierungen und das Offenlegen deiner Schlüsse (*). Ich habe den Eindruck, daß es dir schwer fällt, einfach von deinen Erfahrungen zu berichten und du die Bibel möglicherweise instrumentalisierst - um Druck zu erzeugen?!

Liebe Grüße,
J.

PS: (*) auch wenn ich deinen letzten Schluß für einen Zirkelschluß halte.

Antworten

marjo
Gelöschter Benutzer

Re: Praxis: Wann ist man (jemand) ein Christ und wie stellt man das fest?

von marjo am 11.06.2015 13:39

Hallo Kayla.

letztendlich können nur zwei Personen wirklich wissen, ob Du Christ bist. 1. Gott und 2. Du.

Würden wir zwei uns begegnen, könnte ich Dir vielleicht dabei helfen, Deinen Stand zu erkennen. Nicht sofort, aber im Laufe der Zeit, in der Begegnung, im Gespräch und in der Beobachtung, könnte ich Dir die Dinge mitteilen, die ich beobachte. Ein geschultes Auge, sozusagen. Irgendwie bekomme ich oft Zugang zu introvertierten Menschen. Vermutlich, weil ich sie gut verstehen kann.

Was die Erkennbnarkeit von Christen angeht, so sind die Kategorien von "Deutlichkeit" sehr verschoben. Als Christ wird man erkannt. Oder, ich formuliere anders: Wenn man mit Jesus lebt und sich von ihm verändern lässt, wird man erkannt, auch ohne verbal (für Nichtchristen) unangenehm aufzufallen oder lautstark auf fromme Aktivitäten hinzuweisen. Man wird nicht immer positiv erkannt, aber darauf haben wir ja auch keine Verheißung.
   

Kayla schrieb: Heute weiß ich es gar nicht mehr, ich weiß nur, dass ich, obwohl ich Christ bin, soziale Ängste habe und in Stresssituationen schnell hilflos und überfordert bin. Genau das, was ein Christ nicht zeigen soll, denn als Christ soll man ja ruhig, gelassen, offen und freundlich sein. Das schaffe ich seit Jahren nicht, trotz vielen Gebeten. Und wenn genau das einen Christen auszeichnet, dann bin ich wohl keiner und ebenso einige Freunde die ich habe, die ähnliche Schwierigkeiten haben.

Sehr schönes Beispiel. Jetzt stell Dir das noch vor als christlicher Mann. Haupt der Familie, Vater, Verantwortlich, oberstes Vorbild in allen Dingen... dann hast Du beschrieben wie ich wahr bis vor... hm, ich würde mal sagen bis vor 5 Jahren traf das noch zu 100% auf mich zu. Heute noch zu 50%, plus / minus 20%.

Bei mir hat dieser elender Zustand den Effekt, dass ich meine Abhängigkeit von Jesus spüre. Körperlich. In all den von Dir beschriebenen Situationen stelle ich fest, wie unfähig ich bin. Das ist großartig. Ich empfinde es so, in all meinen Unzulänglichkeiten. Ich werde Gott dafür immer lieben.

gruß, marjo 

Antworten
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