Unterschied zwischen Ermahnen und Urteilen

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StefanS

64, Männlich

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Beiträge: 435

Re: Unterschied zwischen Ermahnen und Urteilen

von StefanS am 10.06.2014 15:43

Liebe solana,

solana schrieb:
wir sollten uns doch bewusst bleiben, dass wir nicht Jesus sind und dass er uns nicht aufgefordert hat: "Geht in die Gotteshäuser (Bauwerke oder übertragen) und schlagt alles kurz und klein, was da nicht reinpasst.

so denke ich auch.

Wir haben oftmals die "Wild-Wild-West-Manier" - erst schießen, dann denken.

Nach dem Motto: Falls es nicht stimmt, kann ich mich ja immer noch entschuldigen.
Wenn dann mein Gegenüber es nicht annimmt ist es sein Problem.
Mein Problem bin ich jedenfalls los und ich kann wieder ruhig schlafen!

Nein, mein Problem bin ich nur los, wenn ich es auf den HERRN werfe.
Und wenn mir Liebe mangelt, dann halte ich meinen Mund, bis ich voller Liebe auf meinen Bruder/meine Schwester zugehen kann.
Den Rest lenkt Jesus ganz allein.

LG StefanS



So gibt es nun keine Verdammnis für die, die in Christus Jesus sind.

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Rapp
Gelöschter Benutzer

Re: Unterschied zwischen Ermahnen und Urteilen

von Rapp am 10.06.2014 15:30

So kommt es: wir schrieben gleichzeitig!

Ja, was mache ich denn mit einem Heiden? Ich versuche ihn als Freund zu gewinnen und in die Gemeinde herein zu lieben... Das soll also wie ich es verstehe auch mein Umgang mit Menschen sein, die sich mal nichts sagen lassen und damit vom Weg der Nachfolge weichen.

Da habe ich Nachholbedarf, ich lerne.

Willy

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Rapp
Gelöschter Benutzer

Re: Unterschied zwischen Ermahnen und Urteilen

von Rapp am 10.06.2014 15:21

Ja, wieder einmal steht in einem griechischen Wort weit mehr drin , als im Wort, das bei der Übertragung in unsere Sprache übrig bleibt. Im Wort ermahnen steckt doch antippen, den Drohfinger heben... Tja, im Griechischen steckt aber vielmehr ermuntern, ermutigen, bei der Hand nehmen und führen, trösten, vertreten, in eine bestimmte Richtung drängen, warnen, wenn jemand falsch liegt.

Hieraus könnt ihr ersehen welch ein Wunderwerk die Übersetzung der Bibel eigentlich ist. Hier überhaupt noch sinnvolles zu schreiben ist an sich ne Höchstleistung!!

Urteilen mag ich nicht - höchstens über mich selbst und was bleibt dabei? Einiges, das ich euch lieber nicht mitteile...! Da flieh ich schließlich in die Arme Jesu, der mich liebt, obwohl er mich kennt!

Willy

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solana

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Re: Unterschied zwischen Ermahnen und Urteilen

von solana am 10.06.2014 11:14

StefanS schrieb:

Wenn ich mir vorstelle, dass Jesus alles, selbst das Tische umwerfen im Tempel, aus Liebe zu den Menschen tat, dann muss ich mich schämen, weil ich oft so negativ denke und meine Mitmenschen so wenig liebe.

Guten Morgen

Ja, dieses Bespiel wird oft als Rechtfertigung von Menschen angeführt, die sich das Recht herausnehmen andere durch "unsensible" Kritik zu verletzen.

 

Es liegt mir fern, zu sagen, sagen, dass Christen ja immer den Mund halten sollen und ja niemandem zu nahe treten.
Aber wir sollten uns doch bewusst bleiben, dass wir nicht Jesus sind und dass er uns nicht aufgefordert hat: "Geht in die Gotteshäuser (Bauwerke oder übertragen) und schlagt alles kurz und klein, was da nicht reinpasst.

Wir sollen uns von falschen Lehren fernhalten - dazu müssen wir die "Sache beurteilen" "sachlich fundiert" im Einzelnen die Aussagen widerlegen bzw richtigstellen.

Das ist etwas völlig anderes als Menschen zu "verurteilen".

Wenn man ein "Urteil" über einen Menschen ausspricht, stempelt man ihn ab und legt ihn fest.

Jesus hat Menschen wie dem Schächer am Kreuz noch die Chance bis zu ihrer Todesstunde "offen" gelassen. Wer sind wir, dass wir uns anmassen, diese "Offenheit" durch ein festschreibendes Urteil aufzuheben, indem wir ihnen "absprechen", dass sie "echte Christen" seien.
Gruss
Solana

angeführte Bibelstellen (soweit nicht anders gekennzeichnet) sind aus Luther 1984/2017 zitiert nach dem Bibelserver

Antworten Zuletzt bearbeitet am 10.06.2014 11:18.

Cleopatra
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Re: Unterschied zwischen Ermahnen und Urteilen

von Cleopatra am 10.06.2014 11:01

Leeeeesen wir mal in Matthäus 18 rein...

Ich habe ciphers Hinweis erst genommen und erstmal geguckt, an wen die Rede ist.
Jesus spricht mit den Jüngern.
Ab Vers 15 geht es um Sünde:

15 Wenn aber dein Bruder sündigt, so geh hin, überführe ihn zwischen dir und ihm allein! Wenn er auf dich hört, so hast du deinen Bruder gewonnen.
16 Wenn er aber nicht hört, so nimm noch einen oder zwei mit dir, damit aus zweier oder dreier Zeugen Mund jede Sache bestätigt werde!

17 Wenn er aber nicht auf sie hören wird, so sage es der Gemeinde; wenn er aber auch auf die Gemeinde nicht hören wird, so sei er dir wie der Heide und der Zöllner!

so, und nu wollen wir mal sehen (ich denke, das passt insgesammt, zeigt es doch die EInstellung Jesu, oder?)

- mir fällt auf, dass, wenn jemand gegen mich sündigt, ich zu ihm hingehen soll.

Verschweigen? nein.

Zu anderen gehen und ihne davon erzählen? nein

Die Tat/Sünde ansprechen? ja

Den Menschen den Glauben absprechen...? nein

 

Nun, dieser Mensch ist jetzt aber seeehr uneinsichtig.

Da diese Sünde nun wirklich schlimm ist in meinen Augen, suche ich mir einen Zeugen, um nochmals dieses Thema anzusprechen.

- wird der Mensch "verurteilt"? Nein, die Sünde wird erneut angesprochen

- geht es ums "schlecht darstellen"? Nein, denn im Vers vorher sehen wir, dass es bei Einsicht sehr posiiv ist

 

Dann, als letzter Schritt wird die Gemeinde hinzugezogen.

Das werden sehr schlimme Sünden gewesen sein. Ich mööchte auch nicht zu viel hineininterpretieren.

Meiner Meinung nach müssen Missstände, Irrlehren, und Sünden angesprochen werden. Aber mit welchem Ziel und auf welchem Weg, mit welcher Motivation?

Das kann jeder nur für sich beurteilen. Wenn ich meinen Nächsten liebe, und eine Sünde sehe, ihn aber nicht bloßstellen möchte, dann ist doch der erste Weg zu dieser Person hin, und nicht über diese Person redent, oder...?
Und mir ist sehr wichtig, der Unterschied: Die Tat und der Mensch.

Verurteile ich die Sünde, oder gleich den ganzen Menschen? Ich denke, bei zweiterem machen wir usn selbst schuldig.

 

Lg Cleo

 

 

Die Bibelverse sollen meine Meinung bilden, nicht begründen
Zitate im Forum, wenn nicht anders vermerkt, aus der rev.Elberfelder

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marjo
Gelöschter Benutzer

Re: Unterschied zwischen Ermahnen und Urteilen

von marjo am 10.06.2014 09:08

Aus dem Heuchler - Thread möchte ich meinen folgenden Beitrag auch hier her übernehmen.

StefanS schrieb: Wenn ich mir vorstelle, dass Jesus alles, selbst das Tische umwerfen im Tempel, aus Liebe zu den Menschen tat, dann muss ich mich schämen, weil ich oft so negativ denke und meine Mitmenschen so wenig liebe.

Ein sehr guter Gedanke. Dazu kann ich beitragen, dass im Griechischen das Wort für "ermahnen" (parakaleo) auch "trösten" bedeutet*. Daher ist auch der Heilige Geist, wenn er in der Bibel als Tröster angekündigt wird, gleichzeitig Tröster und Ermahner und (über)führt in alle Wahrheit.

gruß, marjo




* Danke an pausenclown, dass er mir diesen Sachverhalt wieder ins Gedächnis gerufen hat.

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Greg

-, Männlich

  fester Bestandteil

Beiträge: 707

Re: Unterschied zwischen Ermahnen und Urteilen

von Greg am 10.06.2014 08:03

Zwei Daumen hoch fuer Cleo und das Forumsteam! (Siehe info thread zum singenden priester). Damit steht dieses thread doch im andren licht.

Ich bin eine fröhliche Knackwurst! 

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Greg

-, Männlich

  fester Bestandteil

Beiträge: 707

Re: Unterschied zwischen Ermahnen und Urteilen

von Greg am 09.06.2014 19:16

Nachdem das kind schon in den brunnen gefallen ist philosophieten wir ueber die bedeutung von ermahnen und urteilen.

Ich bin eine fröhliche Knackwurst! 

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solana

-, Weiblich

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Forenmoderator

Beiträge: 4164

Re: Unterschied zwischen Ermahnen und Urteilen

von solana am 09.06.2014 18:28

Ja, lieber Klaus, Röm 12, 1+2 ist ein wunderbares Beispiel, was "Vollkommenheit" bedeutet.
Wie sollen uns mit unserem Körper und allen Sinnen, mit allem, was uns ausmacht, Gott als "Opfer" darbringen - das "heilig" = ausgesondert, um allein ihm vorbehalten zu sein. 
damit ihr prüfen könnt, was Gottes Wille ist, nämlich das Gute und Wohlgefällige und Vollkommene.

Und nur das in unserem Herzen und Sinn "herrschen" lassen und nur ihm unseren Körper dienen lassen.

Dh nur den Früchten Geistes Raum geben in unserem Herzen:

Gal 5, 22 22 Die Frucht aber des Geistes ist Liebe, Freude, Friede, Geduld, Freundlichkeit, Güte, Treue, 23 Sanftmut, Keuschheit;

Und den "Begierden des Fleisches widerstehen, ihnen keinen "Raum" und keine "Nahrung", unser Gefühlsleben nicht ihnen überlassen, das sie es beherrschen können und wir unsere Gedanken und Gefühle in ihren Dienst stellen:

19 Offenkundig sind aber die Werke des Fleisches, als da sind: Unzucht, Unreinheit, Ausschweifung, 20 Götzendienst, Zauberei, Feindschaft, Hader, Eifersucht, Zorn, Zank, Zwietracht, Spaltungen, 21 Neid, Saufen, Fressen und dergleichen.

Wir sollen uns betrachten als "allein Gott vorbehalten", nur das "Gute, Wohlgefällige und Vollkommene" im "Garten unseres Herzens" aufgehen und gross werden lassen und nicht dem "Unkraut" erlauben, es zu überwuchern und zu ersticken.
Wir sind "versiegelt" durch den Heiligen Geist und dürfen diese "Siegel" in Anspruch nehmen, um uns dem "Negativen" zu entziehen, dass nach unseren Gedanken und Gefühlen greift und sie "erfüllen" will und "in den Dienst nehmen".

Sich nicht auf das Böse "fokussieren", sondern sich auf das Gute konzentrieren:

Phil 4, 4 Freuet euch in dem Herrn allewege, und abermals sage ich: Freuet euch! 5 Eure Güte lasst kund sein allen Menschen! Der Herr ist nahe! 6 Sorgt euch um nichts, sondern in allen Dingen lasst eure Bitten in Gebet und Flehen mit Danksagung vor Gott kundwerden! 7 Und der Friede Gottes, der höher ist als alle Vernunft, bewahre eure Herzen und Sinne in Christus Jesus. 8 Weiter, liebe Brüder: Was wahrhaftig ist, was ehrbar, was gerecht, was rein, was liebenswert, was einen guten Ruf hat, sei es eine Tugend, sei es ein Lob - darauf seid bedacht! 9 Was ihr gelernt und empfangen und gehört und gesehen habt an mir, das tut; so wird der Gott des Friedens mit euch sein.

Röm 12,14 Segnet, die euch verfolgen; segnet, und flucht nicht. 15 Freut euch mit den Fröhlichen und weint mit den Weinenden. 16 Seid eines Sinnes untereinander. Trachtet nicht nach hohen Dingen, sondern haltet euch herunter zu den geringen. Haltet euch nicht selbst für klug. 17 Vergeltet niemandem Böses mit Bösem. Seid auf Gutes bedacht gegenüber jedermann. 18 Ist's möglich, soviel an euch liegt, so habt mit allen Menschen Frieden. 19 Rächt euch nicht selbst, meine Lieben, sondern gebt Raum dem Zorn Gottes; denn es steht geschrieben (5.Mose 32,35): »Die Rache ist mein; ich will vergelten, spricht der Herr.« 20 Vielmehr, »wenn deinen Feind hungert, gib ihm zu essen; dürstet ihn, gib ihm zu trinken. Wenn du das tust, so wirst du feurige Kohlen auf sein Haupt sammeln« (Sprüche 25,21-22). 21 Lass dich nicht vom Bösen überwinden, sondern überwinde das Böse mit Gutem.

Wir können das Böse nicht "niederkämpfen" - wir können nur dem in uns Raum und Herrschaft geben, der es besiegt hat, sonst haben wir keine Chance. 

Sorry, das war jetzt ein bisschen OT und gehört eigentlich eher ins "Ursprungsthema", wie wir uns der Heuchelei enthalten... (ich find grad keine "Schäm-Smily - denkt euch einen dazu )

Gruss
Solana

angeführte Bibelstellen (soweit nicht anders gekennzeichnet) sind aus Luther 1984/2017 zitiert nach dem Bibelserver

Antworten Zuletzt bearbeitet am 09.06.2014 18:33.

Klaus
Gelöschter Benutzer

Re: Unterschied zwischen Ermahnen und Urteilen

von Klaus am 09.06.2014 17:41

Hallo zusammen!

Ein Beispiel biblischer Ermahnung findet sich z.B. in Röm.12:1:

Ich ermahne euch nun, Brüder, durch die Erbarmungen Gottes, eure Leiber darzustellen als ein lebendiges, heiliges, Gott wohlgefälliges Opfer, was euer vernünftiger Gottesdienst ist (Elberf.)

In dem Dienst von Paulus war Geist und Seele so geschieden, daß er durch die "Erbarmungen Gottes" ermahnte und nicht durch sich selbst. Dies finde ich bemerkenswert; und daß ich dies bemerkenswert finde, ist z.B. ein Urteil.

Klaus

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