Die Rolle der christlichen Seele
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WhiteEagle
Gelöschter Benutzer
Re: Die Seele des Christen
von WhiteEagle am 20.07.2014 11:51Hallo Stefan,
selbstverständlich ist die Seele bei der Auferstehung dabei. Die Seele ist Mittler zwischen Geist und Leib und also dem Geist untergeordnet und dem Leib übergeordnet. Ohne Seele kann kein Leib auferstehen. Deshalb sind die Doktrinen der Zeugen Jehovas und Siebenten Tags Adventisten grundlegend falsch, die behaupten, die Seele sterbe mit dem physischen Körper.
Als seelische Wesen sind wir unfrei, d.h. wir beschäftigen uns nur mit dem was uns Lust macht. Andererseits wehren wir ab, was uns Unlust bringt bzw. geben etwas nach, dem was Unlust bringt, um größere Unlust zu vermeiden.
Zum Beispiel geht jeder morgens auf Arbeit, obwohl er lieber im Bett (das wäre seine Lust) bleiben wiürde. Er tut also etwas, wozu er im Moment keine Lust hat, um größere unlust, die ihm entstehen würde, wenn er weniger Geld bekäme, zu entgehen.
So funktioniert das gesamte menschliche Leben. Um Veränderungen im Leben hervorrufen zu können, muss also das objektiv Gute lustbetont werden und das objektiv Schlechte unlustbetont, damit derjenige der objektiv Schlechtes liebt davon abkommt.
In diesem Sinne ist es geradezu notwendig, dass wir alles unternehmen, um von Gott wirklich begeistert zu sein. Und wenn man an die Fussballweltmeisterschaft zurückdenkt, dann hat man bei vielen Christen eine Begeisterung gesehen, die sie für die göttlichen Dinge nicht aufbringen.
Dass, was uns am meisten begeistert, ist unser subjektiver Gott!
LG,
White Eagle
Re: Die Seele des Christen
von solana am 20.07.2014 11:54Was die "Stimmungsmache" angeht, denke ich (jetzt mal ganz unabhängig von der genauen Begriffsdefinition derSeele), ist die Seele "reagierend", dh je nachdem, worauf sie "ausgerichtet" wird, so reagiert sie mit den dementsprechenden Emotionen und Gedanken.
Sehr schön wird das in der Sprache der Psalmen ausgedrückt zB immer wieder in Ps 42:
Ps 42,6 Was betrübst du dich, meine Seele, und bist so unruhig in mir? Harre auf Gott; denn ich werde ihm noch danken, dass er meines Angesichts Hilfe und mein Gott ist.
Die Seele selbst ist "blind", versteht nicht und reagiert nur auf das, mit dem sie konfrontiert wird.
Not und Bedrängnis, Unsicherheit und Gefahr "wühlen" die Seele auf wie Meereswogen, werfen Sorgen auf, ersticken Freude und Lebensmut.
Nun bringt der Beter sich selbst ("seine Seele") dazu, wegzusehen von den "aufwühlenden" Umständen hin zu Gott und im Vertrauen auf ihn "auszuharren".
So ähnlich wird auch im NT der Blick gelenkt:
Hebr 12, 1lasst uns ablegen alles, was uns beschwert, und die Sünde, die uns ständig umstrickt, und lasst uns laufen mit Geduld in dem Kampf, der uns bestimmt ist,
2 und aufsehen zu Jesus, dem Anfänger und Vollender des Glaubens,
Dadurch bestimmt dann nicht mehr "die Situation" bzw die eigene begrenzte Fähigkeit angesichts der Situation das "Seelenleben", sondern "die Sorgen können auf IHN geworfen werden" und die Seele erlebt so Befreiung und inneren Frieden - entgegen aller "vernunftmässigen" Einschätzung der Situation:
Phil 4,7 Und der Friede Gottes, der höher ist als alle Vernunft, bewahre eure Herzen und Sinne in Christus Jesus.
Und aus diesem Frieden entspringt Freude (als weitere "Frucht des Geistes"), und das führt in den Lobpreis - wie es so schön in den Psalmen sichtbar wird: Erst Erschrecken, Sorge, Verzagtheit - dann wendet sich der Blick, es entsteht Friede, Freude, Lob und Dank.
Gruss
Solana
angeführte Bibelstellen (soweit nicht anders gekennzeichnet) sind aus Luther 1984/2017 zitiert nach dem Bibelserver
WhiteEagle
Gelöschter Benutzer
Re: Die Seele des Christen
von WhiteEagle am 20.07.2014 11:58Hallo Tefila,
ebensowenig wie der Geist getötet werden kann, kann die Seele getötet werden. Das ist die eindeutige Aussage. Mit dem Sündenfall verdarb ein falschen Denken die Seele und die Verderbtheit der Seele führte dazu, dass es zum physischen Tod kam.
Bleibt man nun im falschen Denken und damit in falschen Haltungen gefangen, so wird - weil alles Wahre immer mehr abprallt, die Seele im Falschen immer mehr verfestigt, und sie hat dann eben immer einen Leib, der nicht richtig funktionieren kann. So hat also ein solcher Mensch ständigen Seelen- und Körperschmerz. Das ist die Hölle.
LG,
White Eagle
tefila
Gelöschter Benutzer
Re: Die Seele des Christen
von tefila am 20.07.2014 12:08hallo White eagle,
ich hab manchmal Angst, dass du hier und da Ansichten mitteilst, die der Bibel widersprechen. Dein letzer Satz hier ist eben nicht die Hölle, die die Bibel beschreibt.
Wenn du deine Ansichten, die mir nicht geläufig sind, auch nicht bereit bist (denke bitte an unsere PN`s) mit Bibelstellen zu untermauern - bitte nicht böse sein, dann haben sie ja keinen Wert als Wort Gottes.
In den Bibelstellen, die ich heute vorher aufgeschrieben hatte, geht es nur darum, dass der Geist des Gläubigen aufgenommen wird.
Sonst hätte Jesus und Stephanus und David ja sagen müssen: Nimm Geist und Seele auf! Warum haben sie denn nur vom Geist gesprochen?
Vielleicht bringst du ein paar Belegstellen für deine Meinung(-en)?
Re: Die Seele des Christen
von StefanS am 20.07.2014 12:26Liebe Tefila,
Ohne dir jetzt zu nahe treten zu wollen, aber ich habe als Ersteller des Threads eine etwas andere Intention gehabt.
Mir ging es eben nicht um die Auferstehung der Seele oder des Leibes.
Das ist für mich geklärt mit 1.Thessalonicher 5,23.
Mir ging es tatsächlich um die Rolle der Seele.
Die Bibel spricht so viel von der Seele und wie wir sie ansprechen und motivieren sollen.
Wenn es nun wie cipher anmerkt um eine seelische "Besoffenheit" geht, die er kategorisch ablehnt, dann muss es ja klare biblische Richtlinien dafür geben, wieviel Seele der Geist verträgt.
LG StefanS
PS:
Ich werde wohl erst nächste Woche wieder an meinem PC sitzen.
Bis dahin schreibe ich sehr mühsam ohne Zitatfunktion über Smartphone und muss mich einfach kurz fassen.
Solanas Beitrag ist aber sehr wohl bei mir angekommen.
So gibt es nun keine Verdammnis für die, die in Christus Jesus sind.
Re: Die Seele des Christen
von StefanS am 20.07.2014 12:31Hallo White Eagle,
Bitte bleib auch du beim Thema.
Ich werde die Überschrift entsprechend verändern!
Danke und Gruß
Stefan
So gibt es nun keine Verdammnis für die, die in Christus Jesus sind.
tefila
Gelöschter Benutzer
Re: Die Seele des Christen
von tefila am 20.07.2014 12:34Oh bitte entschuldige Stefan, ja du hast Recht, ich bin total wo abgebogen in eine andere Richtung.
(Ich mach ggf. für meine Frage mal irgendwann ein eigenes Thema auf)
Hier also wieder zu Stefans Eingangsthema:....
Was ist nun die Seele des Christen?
Ist sie ebenfalls erneuert, oder unterliegt sie in ihrem Verlangen nach Sättigung allen möglichen geistigen Strömungen?
Re: Die Rolle der christlichen Seele
von StefanS am 20.07.2014 12:42Im Zusammenhang mit der Fußball WM meinte White Eagle, dass wir Christen beim Gottesdienst bei weitem nicht die Begeisterung aufbringen, wie bei einem Tor für die deutsche Mannschaft.
Warum eigentlich?
Gehört sich das möglicherweise nicht?
So gibt es nun keine Verdammnis für die, die in Christus Jesus sind.
Re: Die Rolle der christlichen Seele
von solana am 20.07.2014 12:47Hallo Tefila
Ich verstehe diese Stelle vor der AT-Vorstellung der Zweiheit von Körper und Seele, wie oben schon erwähnt fussend auf der Stelle:
1Mo 2,7 Da bildete Gott der Herr den Menschen, Staub von der Erde, und blies den Odem des Lebens in seine Nase, und so wurde der Mensch eine lebendige Seele. (Schlachter)
Deshalb bringt es nichts, die viel später "verfeinerte" Unterscheidung des "nichtkörperlichen" Teils in Geist und Seele hier auch mit unterbringen zu wollen.
Sondern es ist einfach so - der göttliche "Lebensodem" erhält die Menschen am leben. Wird der weggenommen, am Ende unseres Erdendaseins, bleibt der "Staub" als unbelebter Rest zurück:
Ps 104, 29 Verbirgst du dein Angesicht, so erschrecken sie; nimmst du weg ihren Odem, so vergehen sie und werden wieder Staub.
Unsere Bestimmung ist es dann (eigentlich), zu unserem Schöpfer zurückzukehren, in dem zugleich auch die Quelle unseres Lebens ist:
Ps 90,3 Der du die Menschen lässest sterben und sprichst: Kommt wieder, Menschenkinder!
Aber seit dem Sündenfall ist dieser Rückweg abgeschnitten, der Mensch lebt in der Trennung von Gott und ist damit "geistlich tot" - genau wie vor dem Sündenfall angekündigt:
1. Mose 2,16 Und Gott der HERR gebot dem Menschen und sprach: Du darfst essen von allen Bäumen im Garten, 17 aber von dem Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen sollst du nicht essen; denn an dem Tage, da du von ihm isst, musst du des Todes sterben.
Gottesferne = Ferne von der Quelle des Lebens = Tod
Das bedeutet aber nicht, dass der unsterbliche Teil des Menschen sich einfach "in Luft auflöst", sondern bedeutet "Weiterexistenz in der Gottesferne" = in der Hölle.
So verstehe ich diese Stelle.
Gruss
Solana
Entschuldige bitte Stefan für das OT - ich hatte den Beitrag gerade schon fertig(nur noch nicht abgeschickt), als ich sah, dass du darauf nicht weiter eingehen wolltest.
angeführte Bibelstellen (soweit nicht anders gekennzeichnet) sind aus Luther 1984/2017 zitiert nach dem Bibelserver
Re: Die Rolle der christlichen Seele
von StefanS am 20.07.2014 12:49Verstehe ich dich richtig, liebe solana, dass der Seele jeder erdenkliche Freiraum gelassen werden soll, um im christlichen Sinne loslassen zu können?
So gibt es nun keine Verdammnis für die, die in Christus Jesus sind.