Der reiche Jüngling, Matth 19,16-26

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cipher
Gelöschter Benutzer

Re: Der reiche Jüngling, Matth 19,16-26

von cipher am 09.08.2014 18:23

Jonas.sw schrieb: Jemand der meint, sich aus eigener Kraft erlösen zu können, der hat es schwer zu Jesus zu finden.
Ich glaube sogar, dass es nahezu unmöglich ist für einen, der nach "Selbsterlösung" strebt, zu Jesus zu finden. Er wird ihn ja nicht einmal suchen.

Antworten Zuletzt bearbeitet am 10.08.2014 10:17.

solana

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Re: Der reiche Jüngling, Matth 19,16-26

von solana am 09.08.2014 18:02

Nein, lieber Pal, ich bin natürlich auch noch nicht in der Vollendung ankekommen.
Aber mein altes Leben, meine "Leiche", gehört eben zu dem, was ich hinter mir lasse und war ich vergesse.

Das, was ich in den Fokus meiner Aufmerksamkeit nehme, wonach ich mich orientiere, ist mein neues Leben, nicht die Fetzen meines alten Lebens.
Die Fetzen lasse ich los, ich halte sie nicht fest.
Das ist nicht immer leicht, weil "mein Herz" auch dagegen rebelliert und mich verklagen will ... aber ich weiss, Gott ist grösser als unser Herz.
Gruss
Solana 

angeführte Bibelstellen (soweit nicht anders gekennzeichnet) sind aus Luther 1984/2017 zitiert nach dem Bibelserver

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Pal

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Re: Der reiche Jüngling, Matth 19,16-26

von Pal am 09.08.2014 17:52

Liebe Solana, ich stimme da schon mit Dir überein. In soweit gebe ich dir auch recht, wo ich im "neuen Leben des Geistes" wandle. Alles klar!

Freude die Fülle, Überwindung durch das Christusleben in mir! - Was kann es schöneres geben? -

Aber so funktioniert Christleben nicht fortwährend. (Vielleicht bei Dir, aber leider nicht bei mir!)
Es gibt hier und heute auch die Konfrontation, eben mit einem FEIND.
Da habe ich einen Hass als überaus nützlich empfunden. Ebend um dem FEIND in der effektiven Weise zu begegnen.
Psa 139:21 Sollte ich nicht hassen, die dich, HERR, hassen, und keinen Abscheu empfinden vor deinen Widersachern?

Solana: ... ihr seid gestorben, und euer Leben ist verborgen mit Christus in Gott. Das ist jetzt schon vollendete Tatsache.

Ja und Nein! -
Solange du in Christus bleibst: JA!
Aber in dem Moment, wenn irgend du noch der geringsten Sündhaftigkeit nachgibst: NEIN!

Da ist der Feind, da ist das Hassenswerte...!
Oder bin ich dann die" Lots-Frau", und erstarre zur Salzsäule, weil ich mich mit meinem eigenen Zukurzkommen auseinandersetzen muß?

Solana:
Ja, man kann aber "beide Seiten der Medaille" nicht auseinanderreissen. Darin besteht ja die "Dynamik" des "Sterbeprozesses" - dass er nicht im Tod stehenbleibt, sondern zum Leben befreit.

Mache ich Dir diesen Eindruck, das ich nur im Sündenleben mit hasserfüllter Brust gegen das alte Monster in mir kämpfe?
Oh nein!
Ich lebe Christus aus Darreichung seiner Gnade.
Aber ich reiße diese Herrlichkeit nicht auseinander von der Disziplin des: "ich sterbe täglich" - Sterben/töten ist mein Gewinn etc.

1Ko 9:27 ... sondern ich zerschlage meinen Leib und behandle ihn als Sklaven, damit ich nicht andern predige und selbst verwerflich werde...
Diese Aussage wäre dann ev. auch so einer "Salzsäulen-Mentalität" von Paulus entsprungen. Oder?

 



Antworten Zuletzt bearbeitet am 09.08.2014 17:58.

solana

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Re: Der reiche Jüngling, Matth 19,16-26

von solana am 09.08.2014 17:32

Pal schrieb:

Könnte "Hass" jemals eine Anforderung des "Gottes der Liebe" sein? Ja, wenn es darum geht Sünde und Heiligkeit zu trennen!

Ja, man kann aber "beide Seiten der Medaille" nicht auseinanderreissen.
Darin besteht ja die "Dynamik" des "Sterbeprozesses" - dass er nicht im Tod stehenbleibt, sondern zum Leben befreit.

Kol 3,1 Seid ihr nun mit Christus auferstanden, so sucht, was droben ist, wo Christus ist, sitzend zur Rechten Gottes. 2 Trachtet nach dem, was droben ist, nicht nach dem, was auf Erden ist. 3 Denn ihr seid gestorben, und euer Leben ist verborgen mit Christus in Gott. 4 Wenn aber Christus, euer Leben, sich offenbaren wird, dann werdet ihr auch offenbar werden mit ihm in Herrlichkeit. 5 So tötet nun die Glieder, die auf Erden sind, Unzucht, Unreinheit, schändliche Leidenschaft, böse Begierde und die Habsucht, die Götzendienst ist. 6 Um solcher Dinge willen kommt der Zorn Gottes über die Kinder des Ungehorsams. 7 In dem allen seid auch ihr einst gewandelt, als ihr noch darin lebtet. 8 Nun aber legt alles ab von euch: Zorn, Grimm, Bosheit, Lästerung, schandbare Worte aus eurem Munde; 9 belügt einander nicht; denn ihr habt den alten Menschen mit seinen Werken ausgezogen 10 und den neuen angezogen, der erneuert wird zur Erkenntnis nach dem Ebenbild dessen, der ihn geschaffen hat. 11 Da ist nicht mehr Grieche oder Jude, Beschnittener oder Unbeschnittener, Nichtgrieche, Skythe, Sklave, Freier, sondern alles und in allen Christus. 12 So zieht nun an als die Auserwählten Gottes, als die Heiligen und Geliebten, herzliches Erbarmen, Freundlichkeit, Demut, Sanftmut, Geduld; 13 und ertrage einer den andern und vergebt euch untereinander, wenn jemand Klage hat gegen den andern; wie der Herr euch vergeben hat, so vergebt auch ihr! 14 Über alles aber zieht an die Liebe, die da ist das Band der Vollkommenheit. 15 Und der Friede Christi, zu dem ihr auch berufen seid in "einem" Leibe, regiere in euren Herzen; und seid dankbar. 16 Lasst das Wort Christi reichlich unter euch wohnen: Lehrt und ermahnt einander in aller Weisheit; mit Psalmen, Lobgesängen und geistlichen Liedern singt Gott dankbar in euren Herzen. 17 Und alles, was ihr tut mit Worten oder mit Werken, das tut alles im Namen des Herrn Jesus und dankt Gott, dem Vater, durch ihn.

 
Da steht nicht: "Vernichtet, tötet ab, zieht aus - und bleibt dann tot und nackt im Staub der Vernichtung liegen."

Sondern wir sollen "vergessen, was da hinten liegt" (Phil 3,13) und  "suchen, was droben ist", "den neuen Menschen anziehen", "in einem neuen Leben wandeln".
Der "Tod/Vernichtung" ist nur Durchgangsstation ins neue Leben.

1Kor 15,53 Denn dies Verwesliche muss anziehen die Unverweslichkeit, und dies Sterbliche muss anziehen die Unsterblichkeit.

Vollendet wird dieser Prozess erst einst in Herrlichkeit.
Aber er beginnt schon hier und jetzt. Und wir leben schon hier und jetzt von unserer neuen Identität in Christus her 

Denn ihr seid gestorben, und euer Leben ist verborgen mit Christus in Gott.

Das ist jetzt schon vollendete Tatsache.
Und das ist die Grundlage für mein "Selbstverständnis" (nicht meine "Leiche"), das gibt mir die Perspektive für mein Leben vor (nicht, das, was ich "zurücklasse", was "dahinten" ist ). Das, was ich zurücklasse, "vergesse ich" und strecke mich nach dem Ziel aus und lebe vom Ziel, von der Vollendung her. Wie willst du deinen Lauf vollenden, wenn du dich weigerst, aus dem Staub aufzustehen und zurückblickst statt nach vorn? (Du kennst doch die Geschichte von Lots Frau ....).
Gruss
Solana

angeführte Bibelstellen (soweit nicht anders gekennzeichnet) sind aus Luther 1984/2017 zitiert nach dem Bibelserver

Antworten Zuletzt bearbeitet am 09.08.2014 17:33.

Merciful
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Re: Der reiche Jüngling, Matth 19,16-26

von Merciful am 09.08.2014 17:05

»Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst« (3.Mose 19,18).

(Evangelium nach Matthäus 19,19; Luther 1984)

Ich greife nochmal zurück auf dieses Wort Jesu aus dem hier betrachteten Text aus Matthäus 19.

Wenn das oder ein Ziel der Nachfolge darin bestünde, die Selbstliebe auf 0% herunterzuschrauben, so würde dies in der Konsequenz bedeuten, dass wir dann auch bei 0% Nächstenliebe angekommen wären. Denn wir sollen unsere Nächsten lieben wie uns selbst.

Würden wir uns selbst nicht mehr lieben, so könnten wir antworten: Ich liebe mich nicht mehr, also muss ich auch meinen Nächsten nicht (mehr) lieben.

Das kann's doch wohl nicht sein.

Zu verleugnen haben wir die Begierden, die sündlichen Neigungen unseres Fleisches, die boshaften Regungen. Diese gilt es zu verneinen und durch Glauben und Liebe haben wir sie überwunden.

Merciful

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Pal

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Re: Der reiche Jüngling, Matth 19,16-26

von Pal am 09.08.2014 15:30

Ich merke, ihr versteht meine Perspektive nicht.

Könnte "Hass" jemals eine Anforderung des "Gottes der Liebe" sein?
Ja, wenn es darum geht Sünde und Heiligkeit zu trennen!

Cleo:
Und wenn in diesem Text das griechische Wort so definiert wird und diese Bedeutung hat, dann können wir es doch so annehmen, oder nicht...?

Ich, für meinen Teil, bin froh das Deutsch der Bibel zu verstehen und nicht verändern zu müssen... Denn was, wenn die "neue Version" irrtümlich wäre?







Antworten Zuletzt bearbeitet am 09.08.2014 15:31.

Cleopatra
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Re: Der reiche Jüngling, Matth 19,16-26

von Cleopatra am 09.08.2014 14:51

Oh danke Merciful,

ich finde, das hast du sehr gut zusammengefasst, genauso sehe ich es auch.

Lg Cleo

Die Bibelverse sollen meine Meinung bilden, nicht begründen
Zitate im Forum, wenn nicht anders vermerkt, aus der rev.Elberfelder

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Merciful
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Re: Der reiche Jüngling, Matth 19,16-26

von Merciful am 09.08.2014 14:49

Das ist doch klar, Pal, dass wir uns als mit dem Christus gekreuzigt betrachten.

Wer damit ernst macht, der ist eine neue Kreatur, das Alte ist vergangen.

Jene Rede, die da sagt, dass der Mensch auch sich selbst lieben darf, heißt nicht, dass er seine sündige Natur liebt.

Die sündlichen Neigungen gilt es natürlich zu verneinen.

Aber wenn wir wissen, dass Gott uns liebt, so dürfen, ja müssen wir uns doch auch lieben (als Menschen, als neue Kreaturen).

Darum haben wir auch in den Beziehungen zu anderen Menschen immer beides zu beachten: sowohl die Liebe (Nächstenliebe) als auch jenen 'Hass' sogar oder gerade gegenüber den allernächsten Verwandten.

Es ist, wie die Cleo richtig sagt, eine Frage der Priorität. Gott wertschätzt die natürliche Gemeinschaft. Aber die natürliche Gemeinschaft soll die Beziehung zu Gott und den Dienst für Gott nicht hindern.

Soweit ich weiß bist du verheiratet. Ich denke, du liebst doch auch deine Frau. Und doch musst du sie 'hassen' um Jesu willen. Dies bedeutet ja nicht, dass du ihr Böses tust oder tun sollst, nein, im Gegenteil, du sollst sie lieben,  ihr Gutes tun. Aber die Ehe soll dich nicht in deiner Nachfolge hindern.

Ich denke, dies ist der Sinn der Worte Jesu.

Merciful

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Cleopatra
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Re: Der reiche Jüngling, Matth 19,16-26

von Cleopatra am 09.08.2014 14:46

Hallo Pal,

ganz kurz, da du mich direkt ansprichst:

Es geht in diesem Thread hier nicht um Salomo, sondern um diesen reichen Jüngling.

Und es gibt einen riesigen Unterschied zwischen der Sünde an sich (die Handlung, die wir hassen) und den Sünder (den Menschen).

Und wenn in diesem Text das griechische Wort so definiert wird und diese Bedeutung hat, dann können wir es doch so annehmen, oder nicht...?

Es ist natürlich manchmal schwer, wenn man etwas übersetzt. zB gibt es eben im Deutschen mehrere Bedeutungen für ein Wort im Griechischen.
Ich selbst kann kein Griechisch. Auch kein Hebräisch. Deshalb bin ich immer sehr dankbar für solche "Übersetzungen", von Usern, die sich damit auskennen und mir damit weiterhelfen

Aber ich möchte das Thema hier nicht zu sehr verändern, ich wollte nur kurz Stellung dazu nehmen.

Lg Cleo

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Merciful
Gelöschter Benutzer

Re: Der reiche Jüngling, Matth 19,16-26

von Merciful am 09.08.2014 14:30

Sicherlich wäre es auch wichtig, Lukas 14,26 im Zusammenhang zu lesen und vom ganzen Neuen Testament her zu verstehen.

Aber hier in diesem Thread geht es ja um Matthäus 19.

Eine gewisse Ähnlichkeit scheint freilich zu bestehen. Wie der junge Mann in Matthäus 19 seinen Reichtum nicht weggab und Jesus nicht folgte, so kamen die Menschen in der Erzählung Jesu in Lukas 14 nicht zu jenem Abendmahl, da andere Dinge oder Menschen (z.B. der neu erworbene Acker) ihnen wichtiger waren.

Merciful

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