Hassen

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solana

-, Weiblich

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Forenmoderator

Beiträge: 4164

Re: Hassen

von solana am 13.08.2014 16:45

Hallo Wintergrün
Am Anfang des Artikels wird das klargestellt, was hier im Forum auch schon mehrfach gesagt wurde: dass der "Hass" in der Bibel nicht dem dt Wort "hassen" entspricht, das dt Wort ist dafür viel zu krass und zu einseitig in seiner Bedeutungsnuance:

Als hebräisches Äquivalent für das deutsche Lexem „hassen / Hass“ findet sich im Alten Testament שׂנא śn’ / שִׂנְאָה sin’āh; darüber hinaus wird für „hassen“ keine andere Wurzel verwendet. Die → Septuaginta gibt שׂנא śn’ mit dem Standardäquivalent μισέω miseō wieder; dies „stellt den ausdrücklichen Gegenbegriff zu ‚lieben’ dar“ (Lipiński, 828). Das Substantiv שִׂנְאָה sin’āh „Hass“ wird meist mit μĩσος misos übersetzt, seltener auch mit ἔχϑρα echthra „Feindschaft“. Alttestamentlich bezeichnet „Hass / hassen“ allgemein einen „emotionalen Zustand der Aversion“ (Lipiński, 829). Dementsprechend kann „Hass“ im Hebräischen, anders als im Deutschen, in verschiedenen Härtegraden zum Ausdruck kommen: Während das Wort „hassen“ im Deutschen ein sehr massiver Ausdruck ist, wird שׂנא śn’ „hassen“ im Hebräischen auch als bloße Zurückweisung, als Gegenteil von Bevorzugung, als Widerwillen, aber auch als deutliche Feindschaft mit boshaften Absichten verwendet (vgl. Dietrich, 49).

Gruss
Solana 

angeführte Bibelstellen (soweit nicht anders gekennzeichnet) sind aus Luther 1984/2017 zitiert nach dem Bibelserver

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MichaR
Gelöschter Benutzer

Re: Hassen

von MichaR am 13.08.2014 17:11

ja und damit wird es rund, Danke Solana:

denn nun könnte man etwa durchaus korrekt überstetzen (Römer)
"Jakob habe ich geliebt, Esau habe ich abgewiesen/ geringer geachtet" und schon wird's rund! 

Jetzt kann man den Bibelübersetzern nen Vorwurf machen, warum sie nicht genau übersetzten, doch wie so oft, liest man gar nicht den Text sondern übersetzt Wort für Wort anhand eines Lexikons oder so, insbesondere wenn es schnell gehen soll (?) Dann kommt eben so was bei raus^^ Leider :( 

Hier versagt sogar die sorgfältig übersetzte Elberfelder und die Interlinearübersetzung, wobei dort schon sichtbar wird, das es eben nicht einfach "Hassen" heist, wie bereits herausgearbeitet!

Danke an alle, die hier mit-aufgeklärt haben! Behalten wir, was wir gelernt haben zu seiner Ehre im Gedächtnis!

LG
Micha 

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Pal

66, Männlich

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Beiträge: 2513

Re: Hassen

von Pal am 13.08.2014 19:03

Micha: Behalten wir, was wir gelernt haben zu seiner Ehre im Gedächtnis!

Also da habe ich jetzt gelernt, wie ich es nie machen werde!

Ihr seid schon beim theologischen Wort-Studium.

Ich lese und versuche zu verstehen... und zwar so wie ein Kind...

schade.... seid mir nicht böse, aber das ist nicht "meine Welt" - Wobei ihr ruhig getrost auf eurem Weg weiter "Bibel erklären" könnt!

Ich bleibe bei meinem "Bibel-bastel-bogen"

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MichaR
Gelöschter Benutzer

Re: Hassen

von MichaR am 13.08.2014 19:32

verstehe ich jetzt nicht Pal, was hat dich denn nun so verärgert? Das wir genau in der Schrift forschen wie sich die Dinge genau verhalten, etwa wie die Beröer? Das wir der Sache durch genaues Wort-Studium nochmal nachschauen?
Und was ist bitte ein "Bibel-Bastel-Bogen" ?

Es täte mir leid, wenn ich dich iwie verletzt hätte, doch womit? heist es nicht "prüft aber alles"? Sollten wir nicht prüfen oder was ist los?
Über was sich da gerade geärgert? Das manches eben so nicht geschrieben steht? Also langsam versteh ich nichts mehr...
Ich bin doch hier unter bibeltreuen Christen, die sein Wort lieben und als weise - und für uns allerbeste Ordnungen in seiner Weisheit die  uns verordnet ist - erkannt haben, oder nicht?
Da gibts auch nix auszulegen oder so, das steht explizit sogar mehrfach so geschrieben...

jetzt bin ich langsam etwas irritiert.... geht es um Warheitsfindung, also um sein Wort, das Warheit ist, und uns frei machen soll,- oder um Rabulistik?*²

lg
Micha

²die fragwürdige Kunst der Rechthaberei 

Antworten Zuletzt bearbeitet am 13.08.2014 21:06.

marjo
Gelöschter Benutzer

Re: Hassen

von marjo am 13.08.2014 20:36

Hallo Micha und Pal,

wie bei Micha und Rapp sehe ich auch hier, dass ihr euch näher steht, als es die Reaktionen nahelegen würden. Zurücklehnen und nachdenken, hilft vielleicht.

herzlichen gruß, marjo

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Pal

66, Männlich

  Urgestein

Beiträge: 2513

Re: Hassen

von Pal am 13.08.2014 21:13

Lieber Micha, nein ich habe mich nicht geärgert und du hast mich nicht verletzt!

Nur bin ich nicht einig um ein eindeutiges Wort derart zu "entstellen"!
Man kann einfach nicht aus "Haß/hassen" ein "abweisen/ geringachten" machen. Das ist für mich nicht ok! Denn dann treffe ich einfach nicht den wichtigen Punkt.
Wenn GOTT zornig ist, dann ist das gerecht und gut. Wenn GOTT einen Haß empfindet, dann ist das nichts anderes!
============

Der "Bibel-Bastel-Bogen" wurde mir eigentlich als Spott angehängt, weil ich derart mit der Bibel umgehe, wie ihr es ja hier lesen könnt. Nicht theologisch und nicht studiert, sondern eben so wie ein Schulkind seinen "Bastel-Bogen" versucht zu begreifen.

Ich möchte euch allen noch ein Beispiel schreiben.
Ihr kennt alle das wunderschöne Hohelied der Liebe aus 1.Kor.13.
Hier ist es die Liebe eines Menschen auf Erden zu seinen Mitmenschen. Die Liebe des menschgewordenen Gottessohnes, wie sie Zeit seines Erdenlebens wirksam war.

Doch nun möchte ich euch etwas fragen:
Wenn da steht:
1Ko 13:5...  sie läßt sich nicht erbittern, sie rechnet Böses nicht zu, 1Ko 13:6..., sie erträgt alles, 1Ko 13:7 sie glaubt alles, sie hofft alles, sie erduldet alles.

Was meint ihr, hat das im Himmel noch genauso seine gleiche Gültigkeit, insbesondere zu den Hölleninsassen?
Kann es sein, das diese Liebe, gegenüber dem Teufel und den Höllischen, ihre Gültigkeit verliert?
Könnte dann nicht eher ein gerechter, guter, göttlicher Hass dafür steht? - obgleich unser menschlicher Horizont für solch eine Darstellung sehr beschränkt ist?

Antworten Zuletzt bearbeitet am 13.08.2014 21:17.

MichaR
Gelöschter Benutzer

Re: Hassen

von MichaR am 13.08.2014 21:21

denke wir sind genug damit beschäftigt unsere nächsten zu lieben, also für die Engelswelt hab ich da (noch) keinen Platz, sorry, aber vllt. bist du ja unterbeschäftigt?

Im Ernst: Soll sich der um die Engel kümmern, der sich da besser auskennt als wir. Uns ist da viel zu wenig drüber gesagt (sicher nicht zufällig!)
Was unsere Feinde betrifft, machen wir es so, wie Christus sagte und gut, oder?

lg
Micha 

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Henoch
Gelöschter Benutzer

Re: Hassen

von Henoch am 13.08.2014 21:30

Hallo Pal,

 

Was meint ihr, hat das im Himmel noch genauso seine gleiche Gültigkeit, insbesondere zu den Hölleninsassen? Kann es sein, das diese Liebe, gegenüber dem Teufel und den Höllischen, ihre Gültigkeit verliert?


Ich denke, da können wir uns anhand der Bibel nur annähern.

Gottes Zorn (nicht Hass!) wird ja beschrieben und er ist ein verzehrendes Feuer wider jede Ungerechtigkeit. Zugleich ist er aber ein liebender Gott, der sich erbarmt wegen unserer Schwachheiten, immer wieder zu sündigen, weshalb er ja in Jesus eine Lösung anbot.

Wie reagieren denn Menschen darauf, selbst wenn sie als Gläubige vertraut mit dem Herrn sind, wenn sie dem verherrlichten Herrn begegnen? Nun sie gehen zu Boden, alle Kraft weicht aus ihnen, sie drohen zu sterben und sind darauf angewiesen, dass der Herr sie stabilisiert (siehe Daniel, Johannes...).

Ich denke, auch wenn der Herr und der Vater natürlich auch die verlorenen Menschen lieben, könnten diese Menschen die Gegenwart des Herrn nicht ertragen. Und natürlich kann sich Gott nicht selbst verleugnen und unerlöste Sünder annehmen, denn dann wäre er nicht mehr heilig, also abgesondert von jeder noch so kleinen Sünde.

Er nimmt den Gläubigen in Christus an, weil er ihn in Christus sieht, also reingewaschen durch sein Blut von jeder noch so kleinen Sünde eines ganzen Lebens. Anders dürften und könnten wir keine Gemeinschaft mit Gott haben.

Nur deshalb können wir auch dann zu Gott kommen, wenn wir sündigen. Wäre die Gemeinschaft durch Sünde getrübt, dann hätten wir ja nicht eine Sekunde Gemeinschaft mit Gott. Da aber unsere Sünden weggewaschen sind, bleibt die Gemeinschaft mit Gott unter allen Umständen stabil.

Ich würde Gottes Abweisen von Sünde und damit auch von denen, die die Sünde lieben, nicht als Hass bezeichnen, sondern als Folge davon sehen, dass Gott heilig ist und dass er die Liebe und die Gerechtigkeit ist.

Henoch

 

 

 

Antworten Zuletzt bearbeitet am 13.08.2014 21:41.

cipher
Gelöschter Benutzer

Re: Hassen

von cipher am 13.08.2014 21:59

Hesekiel 18,23: Oder habe ich etwa Gefallen am Tod des Gottlosen, spricht GOTT, der Herr, und nicht vielmehr daran, dass er sich von seinen Wegen bekehrt und lebt?
2. Petrus 3,9: Der Herr zögert nicht die Verheißung hinaus, wie etliche es für ein Hinauszögern halten, sondern er ist langmütig gegen uns, weil er nicht will, dass jemand verlorengehe, sondern dass jedermann Raum zur Buße habe.
Gott, der sich selbst die Qualen auferlegt hat, um möglichst jeden Menschen zu retten, soll "Hass" empfinden auf die, die sein Angebot abgelehnt haben? Hass auf die, die vielleicht tatsächlich sich selbst im Wege standen? Verblendet, getäuscht, veführt vom eigenen Ich? Er, der alle retten will soll die hassen, die den letzten Fehler nicht erkennen? Er muss gerecht sein - er ist Gott und kann nicht anders handeln, wie schon mehrfach geschrieben.

Ich finde es überaus bedenklich, ihm menschliche Regungen zuschreiben zu wollen! Warum? Darum:
Jesaja 55,8-9: 8 Denn meine Gedanken sind nicht eure Gedanken, und eure Wege sind nicht meine Wege, spricht der HERR; 9 sondern so hoch der Himmel über der Erde ist, so viel höher sind meine Wege als eure Wege und meine Gedanken als eure Gedanken.

Antworten Zuletzt bearbeitet am 13.08.2014 22:37.

Wintergruen
Gelöschter Benutzer

Re: Hassen

von Wintergruen am 13.08.2014 22:11

Lieber Pal, 
du schreibst: 

Ich denke mir nicht das ein Himmelsbewohner in der Ewigkeit noch für einen Hölleninsassen einen Funken von Liebe hat. Das scheint mir UNDENKBAR!


ich denke wer in das ewige Leben kommt im Paradies, wird mit der Höllenwelt nichts zu tun haben . Der Mensch wird mit seinem Tode entweder den Hass mitnehmen oder die Liebe. Wenn er mit Liebe ins Paradies kommt, wird er keine Hassempfindungen  mehr kennen. Auch die Höllenwelt wird er  danach nicht   mehr kennen.. Deshalb ist für mich die Äußerung das er für die Höllenmenschen Liebe oder Hassempfindungen haben wird, jenseits meines christlichen Versändnisses. 

Was sollte am Hölleninsassen noch geliebt werden, wo Gott ihn verabscheut und "haßt"?

für mich persönlich klingen solche Worte sehr kaltherzig . Ich empfinde für einen Gottlosen oder wen auch immer  eher Mitleid wenn ich ehrlich bin und wünsche mir das derjenige zur Vernunft kommt und somit zum Glauben . Das ganze basiert auf Nächstenliebe.
Nach dem Tod ist die Hölle , das Böse  und die darin Verlorenen eine Sache Gottes. Völlig unbedeutend für mein jetziges Dasein .
``
Wenn ich ihn noch weiter lieben und bemitleiden würde, dann hieße das, das ich mit Gottes Urteilen nicht einverstanden wäre

wie gesagt , ich denke nicht das wir nach dem Tod also wenn wir im Paradies sind, überhaupt irgendeine Konfrontation mit ``Böse, Hass und ähnlichen negativen Dingen ``haben werden . Deshalb auch keine negativen Empfindungen . 
 
Im Algemeinen denke ich , weil es auch so geschrieben steht, das Hass etwas sehr Schlechtes ist , das jeder christ verusuchen sollte dieses auszumerzen..Hass ist keinster Hinsicht gut und muss auch nicht in verschiedenen  Situationen beschönigt werden, toleriert oder sich passend gerdet . Es gibt auch nichts wo man sagen könnte, ey da war der Hass aber sehr gut und angebracht...Wut hat man hier und da mal.. aber wenn Wut und Zorn Wurzeln ansetzen, so entsteht Hass. Der lässt sich sehr schwer ausmerzen. Würde Gott die Menschen nach dem Sündenfall hassen, so hätte er nicht zur Versöhnung seinen Sohn geschickt..Es heißt auch das Gottes Zorn auf die Menschen lastete und nicht Hass..
Hass bringe ich nur in Zusammenhang damit, wenn es heißt das wir das Böse hassen sollen . Das ICH beispielsweise das Morden hassen sollte um es nicht zu vollziehen, oder den Ehebruch usw.. Das bezieht sich auf  Taten, auf Sachen ..jedoch nicht auf Menschen , weil sie andersgläubig sind oder Atheisten, Sünder . oder oder oder oder..

abgesehen davon ist es für uns völlig unwichtig und auch nicht fördernd wenn wir uns damit beschäftigen wie Gott denkt oder warum er hier und da so gehandelt hat woanders anders usw...welche Emotionen er hatte oder welche Aggressionen oder was weiß ich was.... Ich finde unser aller Augenmerk sollte eher darin liegen zu fragen: ``Was will Gott von mir ```und das ist uns offenbart worden.. Also bevor man hier und da philosophiert was Gott denkt, und bla bla bla... sollten wir zusehen wie oder was zu tun ist um gerettet zu werden.. wie merzt man Hass aus dem Herzen und wie gelangt man zur vollkommenen Nächstenliebe usw....

LG

Antworten Zuletzt bearbeitet am 13.08.2014 22:17.
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