Das "Reich Gottes"/"Himmelreich"

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Cleopatra
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Beiträge: 5296

Re: Das "Reich Gottes"/"Himmelreich"

von Cleopatra am 04.09.2014 08:09

Also an sich finde ich das Thema ja wirklich spannend...

Ich habe nur ehrlich gesagt wiedermal Probleme, den rote Faden hier zu finden.

Reden wir über das Reich Gottes/Himmelreich jetzt und in der Zukunft, wie im Eingangspost geschrieben..?

Das wäre schön, denn das Thema Taufe, Gemeinde und so weiter könnte man dann ja bei Redebedarf gerne in einem anderen Thread besprechen, einfach, damit wir hier beim Thema bleiben.

Oder habe ich irgendwelche Zusammenhänge nicht verstanden...?

Lg Cleo

Die Bibelverse sollen meine Meinung bilden, nicht begründen
Zitate im Forum, wenn nicht anders vermerkt, aus der rev.Elberfelder

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Merciful
Gelöschter Benutzer

Re: Das "Reich Gottes"/"Himmelreich"

von Merciful am 04.09.2014 08:31

Hallo, Cleo,

mit meinem Hinweis auf die Gemeinde weiche ich meines Erachtens nicht vom Thema ab.

solana hatte gefragt, welche konkreten Auswirkungen das Reich Gottes auf unser Leben hat und wie er seine Herrschaft konkret realisiert.

In Hinsicht auf diese Frage ist mir eben der Hinweis auf die Gemeinde sehr wichtig. Gottes Liebe und Wirken zielt darauf ab, dass er uns als Brüder und Schwestern zusammenführt.

Dies ist eine konkrete Auswirkung des Reiches Gottes hier und jetzt auf Erden.

Merciful

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solana

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Re: Das "Reich Gottes"/"Himmelreich"

von solana am 04.09.2014 10:13

Ja, Mercful, das ist meiner Ansicht nach ein "Sichtbarwerden" des "Verborgenen, noch nicht offenbaren", aber schon jetzt gekommenen "Himmelreichs".

Indem wir die Liebe "ausleben"/in Taten umsetzen, die Gott durch seinen Geist in unser Herz ausgegossen hat, erfahren wir selbst seine Herrschaft und das Wirken des Heiligen Geistes in unserem Leben, erfahren, wie wir dabei in unserem ganzen Fühlen und Denken verwandelt werden - immer weiter n sein Bild hinein.

Und als Gemeinschaft richten wir ein Stück seines Herrschaftsbereichs in der Welt auf. 
Denn daran soll uns ja die Welt erkennen, so wird auch für die Welt ein Stück "Reich Gottes" sichtbar (Joh 13,35 Daran wird jedermann erkennen, dass ihr meine Jünger seid, wenn ihr Liebe untereinander habt.)


Mir geht es hauptsächlich um dieses "sichtbar/offenbar werden" des Verborgenen - das schon ganz "da" ist und zu dem wir im Glauben Zugang haben.


Um nochmal auf das "Erbe" zurück zu kommen.
Wenn ein armer Schlucker ein Schloss und ein Königreich "erbt" und das aller "rechtskräftig abgewickelt wurde, dann ist er "auf dem Papier" Schlossbesitzer und Herrscher.

Das wirkt sich in seinem Leben aber nur dann aus, wenn er auch das Schloss bezieht und die Herrschaft antritt.
Wenn er sich damit begnügt, dass es ja auf dem Papier steht und er es ganz fest glaubt und auch jederzeit allen das Papier unter die Nase halten und seinen Herrschaftsanspruch "beweisen" könnte - dann hat er selbst gar nicht davon und niemand erkennt in ihm einen König.
Er behält sein schmutziges Bettelgewand an und schläft in der Hundhütte, ernährt sich weiter von Abfällen und milden Gaben, tut sich selber leid in seinem Elend ...

Um sein Erbe, sein neues Leben wirklich anzutreten, muss er das Alte hinter sich lassen Stück für Stück.
Er muss die alten Fetzen ablegen und das königliche Gewand anlegen,das für ihn bereit liegt - sonst kann er nicht als Herrscher auftreten. Und nicht mit dem König aller Könige feiern, der uns in diese Stellung erhoben uns uns ein Fest bereitet hat:

Mt 22, 11 Da ging der König hinein, sich die Gäste anzusehen, und sah da einen Menschen, der hatte kein hochzeitliches Gewand an, 12 und sprach zu ihm: Freund, wie bist du hier hereingekommen und hast doch kein hochzeitliches Gewand an? Er aber verstummte. 13 Da sprach der König zu seinen Dienern: Bindet ihm die Hände und Füße und werft ihn in die Finsternis hinaus! Da wird Heulen und Zähneklappern sein.

Es ist so ein anschauliches Bild - das "Ablegen" des "alten Menschen" und "Anlegen" des neuen Menschen - wie in Kol 3 beschrieben.
Und manchmal gehen die alten Fetzen sehr schwer ab, sind uns schon sehr lieb geworden , "ans Herz gewachsen" und das Abreissen tut richtig weh ....
Aber wir können nicht die Kraft und Herrlichkeit des neue Lebens erfahren, wenn wir das Alte nicht loslassen ... nach und nach, so wie uns der Geist führt und zur Erkenntnis leitet:

Kol 3, 9 denn ihr habt den alten Menschen mit seinen Werken ausgezogen 10 und den neuen angezogen, der erneuert wird zur Erkenntnis nach dem Ebenbild dessen, der ihn geschaffen hat. 

Und wenn ein Herrscher nicht die Herrschaft in seinem Reich antritt, dann geht mit der Zeit alles drunter und drüber, jeder macht, was er will.
Dann verliert er die Herrschaft, kann nichts "beherrschen", seine Macht steht nur noch auf dem Papier. 
Dann gehts wie mit dem "leeren" Haus, das sauber und geschmückt, aber "leer" gelassen wird:

Mt 12, 44 Dann spricht er: Ich will wieder zurückkehren in mein Haus, aus dem ich fortgegangen bin. Und wenn er kommt, so findet er's leer, gekehrt und geschmückt.
45 Dann geht er hin und nimmt mit sich sieben andre Geister, die böser sind als er selbst; und wenn sie hineinkommen, wohnen sie darin; und es wird mit diesem Menschen hernach ärger, als es vorher war. So wird's auch diesem bösen Geschlecht ergehen. 

So ist es mit dem "Glauben", der keine Werke nach sich zieht, der sich im "realen Leben" gar nicht auswirkt, sondern nur in einer "Überzeugung" besteht, "dass es etwas Verborgenes gibt". Aber das Verborgene ist und bleibt zeitlebens verborgen - auch für ihn selbst.

Aber wir sind dazu berufen, "im Leben zu herrschen", nicht uns "beherrschen zu lassen:

Röm 5,17 Denn wenn wegen der Sünde des Einen der Tod geherrscht hat durch den Einen, um wie viel mehr werden die, welche die Fülle der Gnade und der Gabe der Gerechtigkeit empfangen, herrschen im Leben durch den Einen, Jesus Christus. 

Das Verborgene ist noch nicht offenbar, aber es ist dennoch eine Realtät in unserem Leben, die "greifbar" ist und die "ergriffen werden muss, um das Leben so zu leben, wie es uns vorherbestimmt ist.
Die Grundlage dafür ist, dass wir von IHM bereits ergriffen sind und er uns in seiner Hand hält, aus der uns nichts heraus reissen kann:

Phil 3,12 Nicht, dass ich's schon ergriffen habe oder schon vollkommen sei; ich jage ihm aber nach, ob ich's wohl ergreifen könnte, weil ich von Christus Jesus ergriffen bin. 

1Joh 3,2 Meine Lieben, wir sind schon Gottes Kinder; es ist aber noch nicht offenbar geworden, was wir sein werden. Wir wissen aber: wenn es offenbar wird, werden wir ihm gleich sein; denn wir werden ihn sehen, wie er ist.

Gruss
Solana

angeführte Bibelstellen (soweit nicht anders gekennzeichnet) sind aus Luther 1984/2017 zitiert nach dem Bibelserver

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solana

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Re: Das "Reich Gottes"/"Himmelreich"

von solana am 04.09.2014 10:41

Hallo Jjob
Herzlich Willkommen im Forum!
Ja, du hast recht, manches von unserem neuen Leben ist schon seeeeehr verborgen und in unseren Gemeinden haben Aussenstehene sicher grosse Probleme, uns an unserer geschwisterlichen Liebe als Jünger Jesu zu erkennen ... .
Dennoch bleibt uns der Weg dahin jederzeit offen, wir haben im Glauben Zugang zu diesem reichen Schatz, auch wenn wir uns oft genug als "untreue Verwalter" erweisen, bleibt doch Gottes Treue bestehen:

Röm 3, 3 Dass aber einige nicht treu waren, was liegt daran? Sollte ihre Untreue Gottes Treue aufheben?

2Tim 2,13 sind wir untreu, so bleibt er doch treu; denn er kann sich selbst nicht verleugnen.
  
Und ER steht trotzdem zu uns als einzelne Menschen und auch als Gemeinschaft.
Seine Aufforderung und sein Angebot bleit weiterhin aktuell - wir sollen aus seiner Fülle schöpfen, Salz und Licht sein.
Gruss
Solana 

angeführte Bibelstellen (soweit nicht anders gekennzeichnet) sind aus Luther 1984/2017 zitiert nach dem Bibelserver

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MichaR
Gelöschter Benutzer

Re: Das "Reich Gottes"/"Himmelreich"

von MichaR am 04.09.2014 12:13

1. nur ein wiedergeborener wird das reich gottes sehen. daran fehlts der mehrheit in jeder irdischen gemeinde/kirche/ecclesia. die einzig biblische ecclesia ist die ecclesia corpus christi, die hat aber nichts mit einer oertlichen gemeinde zu tun. 2. gott lebt nach jesaja in den himmeln und in den zerbrochenen herzen. nix zu lesen von gemeinden oder kirchen. wer also treibt dort sein unwesen? derjenige, der deine seele will, solnge du nicht wiedergeboren bist
Hallo Hiob, 
Friede dir!

....das unterschreib ich, das ist allermeist und zunehmend der Fall.
"Kriegsentscheidend" wird letztlich sein, wie wir hier zum Herrn Jesus Christus standen, unsere lebendige und offene und ungeheuchelte liebevolle Beziehung zu ihm und dem Vater, nicht die Gemeinde/Ecclesia.
Dennoch hat Christus auch die Gde. gegründet und ist auch für sie gestorben. Allerdings weltweit, jawohl^^
Hier ist im Prinzip neben Christus auch unsere "Heimat" ein kleiner Tempel indem die Seele zur Ruhe kommt. --> aber auch nur wenn Einheit im Geist und Sinn herrscht und dir Agape entgegenweht.^^ (weil das Wort Liebe ja schon unansehnlich zertreten wurde und überstrapaziert ist)

Ermunterung

Shalom Geschwister!

Antworten Zuletzt bearbeitet am 04.09.2014 12:16.

Merciful
Gelöschter Benutzer

Re: Das "Reich Gottes"/"Himmelreich"

von Merciful am 04.09.2014 14:53

Hm, ich weiß noch nicht so recht, worauf du in diesem Thread hinauswillst, solana.

Ich meine, deinem langen Beitrag heute kann ich gut zustimmen.

Aber dies sind ja alles eher biblische Grundkenntnisse.

Ich meine, diese sind doch allgemein bekannt, oder?

Was ist denn der Kernpunkt, um den es dir geht?

Oder anders gefragt: In Hinblick auf wen hast du diesen Thread gestartet?

Bist du der Meinung, dass es Geschwister hier gibt, die nicht wissen, dass wir durch den Glauben und die Liebe umgestaltet werden in das Bild Jesu hinein?

Oder geht es dir eher um die praktische Umsetzung dieser Umgestaltung? Es kann ja sein, dass wir auf unserem Weg Niederlagen erleben, fallen, sündigen, traurig werden, weil wir das Gefühl bekommen, es gehe nicht genügend voran in jenem Prozess der Erneuerung.

Geht es dir darum, Hilfestellung zu geben, zu trösten, zu ermutigen, den Weg mit Jesus vertrauensvoll weiterzugehen trotz der Erfahrung, eben noch nicht vollendet, noch nicht am Ziel zu sein?

Merciful

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solana

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Re: Das "Reich Gottes"/"Himmelreich"

von solana am 04.09.2014 15:45

Merciful schrieb:

Aber dies sind ja alles eher biblische Grundkenntnisse.

Ich meine, diese sind doch allgemein bekannt, oder?

Ja, Merciful, das sollte es wohl sein ... 
Aber wir sind ja doch in der Diskussion über Heilsgewissheit an ganz grundlegende Verständnisunterschiede gekommen.
Es schien gar nicht so allgemein bekannt zu sein, was wir schon "haben" mit unserer Wiedergeburt und was davon noch aussteht.
Ebenso wenig schien klar, wie  die Werke, die wir tun, in diesem Zusammenhang einzuordnen sind, was Grundlage unserer Erlösung ist und mit welcher Einstellung und Erwartung wir tun, was wir tun....

Und gerade diese Zusammenhänge, die ich - vielleicht ein bisschen zu ausführlich  - "ausgebreitet" habe, sind zwar "theoretisch" eigentlich jedem von uns klar.

Aber für mich war die "praktische Umsetzung" davon lange Zeit alles andere als klar.
Und es war mir auch lange Zeit überhaupt nicht bewusst.
Ich erlebte mich als "hin und her gerissen" zwischen 2 Lebenswelten, zwischen 2 Lebenswirklichkeitn, mein Denken und Fühlen war davon geprägt, dass ich an beidem zugleich festhalten wollte. Erst die Erkenntnis, wie sehr ich mich dessen "beraube", was mir an Fülle des neuen Lebens geschenkt ist und mir jederzeit zur Verfügung steht, weil ich gleichzeitig - "bewusstseinsmässig" - an den Strohhalmen in meinen Händen festhalten wollte, gleichzeitig meine "Selbstverwirklichung" weiterhin auch dort gesucht habe, wo "alle Welt" es tut.
Erst das Erkennen dessen, dass ich quasi nur die "Hundehütte" des Palastes bezogen hatte, statt aus dem Vollen zu schöpfen, hat mir Freiheit und inneren Frieden gebracht und ganz viel Freude.

Daher mein "drauf herum reiten" und versuchen, andere daran teilhaben zu lassen.
Aber wenn für dich das alles schon "kalter Kaffee" ist, entschuldige bitte meine Ausführlichkeit.
Wir können gerne noch ganz viele andere Aspekte dieses Themas unter die Lupe nehmen, die dir bzw euch am Herzen liegen.
Gruss 
Solana

 

angeführte Bibelstellen (soweit nicht anders gekennzeichnet) sind aus Luther 1984/2017 zitiert nach dem Bibelserver

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Merciful
Gelöschter Benutzer

Re: Das "Reich Gottes"/"Himmelreich"

von Merciful am 04.09.2014 17:02

solana schrieb: Aber wenn für dich das alles schon "kalter Kaffee" ist, entschuldige bitte meine Ausführlichkeit.

Dies habe ich so nicht gesagt. Aber, wie du auch selbst schreibst, die Theorie ist uns doch (fast) allen klar, haben wir doch die Bibel, insbesondere das Neue Testament, immer wieder gelesen und bedacht. Davon gehe ich zumindest aus.

solana schrieb: Erst das Erkennen dessen, dass ich quasi nur die "Hundehütte" des Palastes bezogen hatte, statt aus dem Vollen zu schöpfen, hat mir Freiheit und inneren Frieden gebracht und ganz viel Freude.

Für mein Empfinden hast du nun aber in deinen Beiträgen eben eher die Theorie erneut beschrieben. Auch in dieser Aussage fehlt mir die Praxis.

Hast du in dieser Aussage nicht eine Menge weggelassen? Ich meine, was hast du denn praktisch gemacht, um die Hundehütte zu verlassen und aus dem Vollen zu schöpfen? Dies würde ich nun gern wissen.

Denn es ist doch vermutlich nicht so gewesen, dass du zur Erkenntnis kamst, dass du in der Hundehütte lebtest und plötzlich hattest du inneren Frieden, Freiheit und Freude!? Was geschah denn dazwischen? Was genau hat sich gegenüber vorher geändert?

Merciful

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solana

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Re: Das "Reich Gottes"/"Himmelreich"

von solana am 04.09.2014 18:16

Merciful schrieb:

Denn es ist doch vermutlich nicht so gewesen, dass du zur Erkenntnis kamst, dass du in der Hundehütte lebtest und plötzlich hattest du inneren Frieden, Freiheit und Freude!? Was geschah denn dazwischen? Was genau hat sich gegenüber vorher geändert?

Nein, Merciful, das war nicht "plötzlich".
Das waren viele kleine Erkenntnisschrittchen auf einem Weg, der auch jetzt noch lange nicht zu Ende ist.
Und mit jedem Schrittchen konnte ich ein bisschen mehr loslassen, weil ich erkannte, wie wenig es doch "wert" war im Vergleich zu dem, was ich nicht haben konnte, weil meine Hände voll "Strohhalmen" war, an denen ich festhielt.
Manches ging über den Verlust. Erst im Verlust erkannte ich, wie wichtig mir das Verlorene gewesen war, wie sehr ich mich mit meinem Denken und Fühlen darauf ausgerichtet hatte, ohne dass es mir bewusst war.
Oder auch die Abhängigkeit von der Anerkennung und dem "Urteil" anderer Menschen, besonders von Menschen, die mir sehr lieb waren.

All diese Abhängigkeiten vom "Wohlwollen" anderer oder vom optimalen Zusammenspiel aller Umstände, um das zu erreichen, woran mein Herz (unbewusst) hing, all das machte mich sehr unfrei. Mir wurde klar, wie wenig ich das alles in der Hand hatte und wie begrenzt meine Einflussmöglichkeit doch war. Selbst wenn ich mit grösster Sorgfalt alles geplant hatte und mein Bestes gegeben, um ein optimales Ergebnis zu erreichen - dann konnte im letzten Moment etwas Unvorhergesehenes dazwischen kommen - und nicht nur war alles für die Katz, sondern evtl ging der Schuss auch noch nach hinten los und all mein Bemühen schadete (aufs Ganze gesehen) mehr als es nützte.

Und selbst wenn ich dann wirklich mein Ziel erreicht hatte, war die "Befriedigung" darüber nur von kurzer Dauer, es gab gleich wieder neue Herausforderungen und unerreichte Ziele, Dinge, die noch nicht "zufriedenstellend" waren .... eben "Haschen nach dem Wind, leben in die "Spardose", Zähne zusammenbeissen und zielstrebig sein Bestes geben und erst dann, wenn es erreicht ist, sich erlauben, Frieden und Glück zu finden.  

Das macht sicher nicht jeder genauso, aber ich lasse mich halt leicht unter Leistungsdruck setzen und setze mich auch selbst unter Druck - ohne mir dessen überhaupt richtig bewusst zu sein, sehe auf das, was noch nicht richtig und gut ist, finde keine Ruhe, bis es so ut ist wie möglich und ich sie mir "verdient" habe.

Deshalb hat die Erkenntnis der unverdienten Gnade für mich grosse Veränderungen gebracht. 

Und ich habe angefangen, im Einzelnen meine Motivation genauer zu hinterfragen "Warum ist mir diese oder jenes so unbedingt wichtig, was will ich damit eigentlich erreichen?"
Und bei vielem stellten sich dann "faule Kompromisse" mit dem Denken und den Zielen der "Welt" heraus. Ich habe mich zwar auf Gott verlassen, aber nicht nur, habe gar nicht so 100%ig mit ihm gerechnet, sondern mich selbst abgesichert, habe mein "Glück" so gesucht, dass es auch "aus der Perspektive der Welt" Anerkennung finden konnte ...

Aber wir können eben wirklich nur einem Herren dienen.
Und wenn uns unser Herr befreit, können wir diese Freiheit nur leben, wenn wir nicht auch noch gleichzeitig an so viel andeerm festhalten und "gefangen" nehmen lassen.
Und die Erkenntnis, wie sehr, das, was mir am Herzen liegt, mein ganzes Denken und Fühlen bestimmt und die Prioritäten setzt bei spontanem Handeln, hat mir geholfen beim loslassen. Manchmal musste ich aber ganz schön nachdrücklich mehrmals mit der Nase drauf gestubbst werden, bis ich es endlich kapiert habe.
Ich weiss nicht, ob du dir so mehr "Praktisches" darunter vorstellen kannst. 
Gruss
Solana

 

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MichaR
Gelöschter Benutzer

Re: Das "Reich Gottes"/"Himmelreich"

von MichaR am 04.09.2014 18:23

ja, das ist ein sehr praktisches Zeugnis, Solana, so lieben wir es, und es kommt uns nur allzu bekannt vor^^

Das ist das Himmelreich, und was mit dir passiert ist, nennt sich Heiligung: wir müssen nur ihn machen lassen und uns heiligen lassen - (Daran scheiterte es bei mir viel zu lange!)

Vielen Dank für dein Vertrauen und deine Offenheit!

Ja, seien wir ungeheuchelt: bei jeden von uns fehlts noch hier und da und sogar noch dort... Welch Lieben HERRn haben wir doch, das er an uns arbeiten möchte und uns nicht ganz auf den Mist wirft, wie es eigendlich sein müsste.... 

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