"Alles, was ihr tut..."
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Henoch
Gelöschter Benutzer
Re: "Alles, was ihr tut..."
von Henoch am 29.10.2014 11:48Hallo Solana,
Du fragst, warum das "Wie" wichtiger ist als das "Was". ich denke, weil wir Zeugnis sein sollen für die Liebe Christi. ER soll durch uns in diese Welt hineinleuchten.
Wir sollen nicht durch große Werke, sondern durch unser Herz auffallen. Wir sollen ein Brief an die Welt sein, der von der vergebenden Liebe Gottes erzählt durch die Art und Weise, wie wir die Dinge tun.
Und Du fragst, wie das werden könnte. Nun wir haben die Verheißung, dass uns der Herr das steinerene Herz wegnimmt und uns ein fleischernes gibt. Da ist aber natürlich jeder auf einem anderen Entwicklungsstand. Gerade dadurch können wir leuchten, indem wir jeden so annehmen, wie uns Christus angenommen hat, nämlich mit unserer Schwachheit und Unvollkommenheit.
Der Himmel ist kein Ort, um Liebe zu lernen. Die Liebe, die Gott meint, ist wie die Sonne. Sie scheint auf den Misthaufen genau so, wie auf die Rosen. Im Himmel gibt es keine Misthaufen.
Und bis wir das können, handelt der Herr sanft und geduldig an unseren Herzen, damit wir in der Liebe hinwachsen zu dem, der das Haupt ist, Christus.
Henoch
Re: "Alles, was ihr tut..."
von solana am 29.10.2014 12:16Hallo Henoch
Mit der Frage: Warum ist das so?
meinte ich eigentlich nicht:
Du fragst, warum das "Wie" wichtiger ist als das "Was".
sondern:
Warum "wir viel zu sehr darauf ausgerichtet sind, "was" wir (und andere) tun und über dessen "Richtigkeit" streiten, anstatt uns mehr um das "wie" zu bemühen und das in den Vordergrund zu stellen."
Als Beispiel der immer wieder diskutierte "Umgang im Forum".
Wir "streiten" um die Richtigkeit der Auslegung einer Bibelstelle im Sinne des "Was" zu tun ist, um in Übereinstimmung mit Gottes Willen zu leben. Und im "Eifer des Gefechts" verlieren wir das "Wie" völlig aus den Augen im Umgang miteinander.
Zeigt sich unsere "Übereinstimmung mit dem Willen Gottes" nicht vielmehr daran, wie wir jetzt aktuell, genau in dieser Gesprächssituation miteinander umgehen und unser ganzes Leben als "Gottesdienst" leben? Oder ist es wichtiger, die "einzig richtige Verhaltensweise für eine ganz bestimmte Situation (nicht jetzt aktuell, sondern "theoretisch" erörtet) "heraus zu streiten", gegen "falsche Meinungen" - ohne "Rücksicht auf Verluste"?
Warum lassen wir uns da so leicht hinreissen?
Und könnte man das irgendwie ändern?
Gruss
Solana
angeführte Bibelstellen (soweit nicht anders gekennzeichnet) sind aus Luther 1984/2017 zitiert nach dem Bibelserver
Henoch
Gelöschter Benutzer
Re: "Alles, was ihr tut..."
von Henoch am 29.10.2014 12:34Hallo Solana,
das können wir nur so ändern, dass wir den Anderen annehmen, auch wenn er es "falsch" macht. Jeder wächst und ist nicht ad hoc vollkommen.
Ich auch nicht . Wir können nicht vom Anderen erwarten, was wir selbst nicht können.
Und was sagt da die Bibel:
Röm 2,1 Darum, o Mensch, kannst du dich nicht entschuldigen, wer du auch bist, der du richtest. Denn worin du den andern richtest, verdammst du dich selbst, weil du ebendasselbe tust, was du richtest.
Wir können also das Problerm nicht am anderen lösen, sondern dürfen in Liebe und Geduld den anderen ertragen. Wenn das alle tun, dann gibt es keinen Streit und jeder "übersieht" in Liebe die Fehler des anderen, bedeckt also die Sünde, statt sie aufzudecken.
Wenn ich im Forum "angeschossen" werde, dann vergebe ich das und gehe ich nicht darauf ein, und bleibe ich möglichst sachlich beim Thema. So mache ich das praktisch (so gut ich halt kann...)
Henoch
Kolosser 3:
12 So zieht nun an als die Auserwählten Gottes, als die Heiligen und Geliebten, herzliches Erbarmen, Freundlichkeit, Demut, Sanftmut, Geduld;
13 und ertrage einer den andern und vergebt euch untereinander, wenn jemand Klage hat gegen den andern; wie der Herr euch vergeben hat, so vergebt auch ihr!
14 Über alles aber zieht an die Liebe, die da ist das Band der Vollkommenheit.
15 Und der Friede Christi, zu dem ihr auch berufen seid in "einem" Leibe, regiere in euren Herzen; und seid dankbar.
16 Lasst das Wort Christi reichlich unter euch wohnen: Lehrt und ermahnt einander in aller Weisheit; mit Psalmen, Lobgesängen und geistlichen Liedern singt Gott dankbar in euren Herzen.
MichaR
Gelöschter Benutzer
Die Radnabe und seine Speichen...
von MichaR am 29.10.2014 12:42und dein Letzter Post, Solana, ja, da sprichst du was fundamentales an!
Es geht nicht um das was - die Summer aller Teile, sondern um das wie = super!
Nun, denke das ist Wachstum und die Einheit wird kommen durch Bibelstudium und um die Gesinnung "Täter des Wortes" zu werden, nicht allein Hörer, die wir anfangs ja allermeist nur sind und uns selbst betrügen wie Jakobus treffend erkennt.
Wie - durch seine Nähe, seine Gnade - wir können das nicht, der alte Mensch ist zu stark!
Wann - wenn wir reifer werden, werden wir alle wie Speichen eines Rades zu ihm hinwachsen, der im Bild die Nabe darstellt.
Je näher wir ihm sind, desto näher werden wir zumindest tendenziell sein, nicht?
Gebet ist nötig, wenn wir von herzen beten das wir eins werden, wird er an uns arbeiten und an den anderen Gliedern.
Er wird welche hinfort tun und welche hinzu.
Der Gedanke alle wie auch immer ggf. nur "christlich angehauchten" Leute erreichen zu wollen, sieht sehr lieb aus und ist auch wohlgemeint und großherzig, aber nicht machbar mE.
Jeder muss eben "sein Nest" finden, der eine in der römisch-kath. Landeskirche mit ihren Gepflogenheiten, der andere in Charismatischen Bewegungen usw. -
Alle Lehren zu vereinen kann gar nicht gelingen, das es wiedersprüchlich wäre und auch nicht das Evangelium des Paulus etwa. Das ist schlicht unmöglich, wer das will, wird scheitern oder ggf. riskieren das die "reiferen" oder älteren das Schiff verlassen.
Liebe ohne Wahrheit ist Lüge. Das ist dann keine Liebe im Biblischen Sinne mehr, sondern eine ggf. Gefühlsregung. Liebe hingegen ist eine Lebenseinstellung durch die Nähe am HERRn und seinem Wort, das allein die Warheit ist.
Wenn man sich aber auf den kleinsten gemeinsammen Nenner einigt, etwa das allein "SEIN WORT gilt" dann hätten wir hier einen Grundstock auf den sich aufbauen lässt, ansonsten vllt einen Traum der sich nicht erfüllen lässt.
dies Worte werden vllt. mal wieder anecken, ich weis es nicht, aber ich sehe hinter dem Thema die inständige Liebe auf Einheit, die jedoch nur MIT ihm und seinem Wort geht, unabhängig von vllt. zweitrangigen "Lehrmeinungen" - die kann man ja auch mal stehen lassen.
Auf Kosten der Wahrheit des Evangeliums hingegen sollte keiner, der meint Liebevoll zu sein, Abstriche machen (!!)
Aber wir können ja verstärkt darum beten, wohl wissend, dass dann rel. sicher Bedrängnis von Außen kommen wird, damit wir eins werden - uam.
Insgesamt werden wir zu ihm hinwachsen und auch in der Liebe wachsen und der Wahrheit, das geschieht automatisch wenn wir auf ihn sehen.
seid alle lieb gegrüßt!
Ach ja, weil ich grade den parallel getippten Post von Henoch noch lese: ja zustimm in allem: wir werden eine "Gesinnung" anstreben wenn wir liebe haben, die nötig ist - alles aber wird vom HERRn kommen, der in uns angefangen hat!
Entscheidend ist, das wir AM Weinstock bleiben, nur so können wir tun, was wir tun sollen (!)
Re: "Alles, was ihr tut..."
von solana am 29.10.2014 13:09Ich auch nicht .
Oh, das war nicht auf dich "gemünzt", Henoch.
Es "passiert" halt immer wieder - und meistens merken wir es erst, wenn der Streit sich immer mehr zuspitzt. Und dann ist es schwierig, aus der Sache wieder raus zu kommen, weil es schon ziemlich "emotional" geworden ist, die Gemüter sich erhitzt haben und aus der "Sache" eine "persönliche Betroffenheit" geworden ist, in der viele gar keinen Widerspruch mehr ertragen können, ohe das als "Ablehnung ihrer Person" zu verstehen.
Das finde ich sehr gut: den Blick von mir selbst und meiner "Verletzung" und dem "bösen" Gegner weg und weg davon, dass ich die Richtigkeit beweisen und andere überzeugen muss. Und uns darauf besinnen, dass wir "dienen" (und der andere auch, so gut er es kann).
Denn ist es nicht "unsere Verletzung", nicht etwas "Persönliches". Und wir müssen nicht "zurückschlagen".
Ja, Micha, du hast recht, Gebet ist sehr wichtig. Und das Bewusstsein, dass wir alle auf dem Weg sind, sollte "Ungeduld" und "Unduldsamkeit" mit anderen bremsen.
Sehr schöne praktische Vorschläge.
Gruss
Solana
angeführte Bibelstellen (soweit nicht anders gekennzeichnet) sind aus Luther 1984/2017 zitiert nach dem Bibelserver
MichaR
Gelöschter Benutzer
Die innere Einstellung ist erheblich...
von MichaR am 29.10.2014 13:37Du hast schon Recht: Es kommt auf die inntere Einstellung an!
Wenn wir täten, was er sagt, was wir eig. tun sollten, weil wir ihn lieben - dann sähe vieles besser aus:
* so ziemlich alles was wir tun gelingt uns und er segnet uns über Bitten und verstehen! - s. etwa Ps 1
Es ist das allerbeste Leben, das wir uns vorstellen können, wenn wir wagen ganz auf ihn zu vertrauen - in Allem!
Und ihm gehorsam werden wollen (Heiligen lassen durch sein Wort) Da liegt unbandig Segen drauf! - er gibt uns die Freude, die Fülle, Genüge in allem,
und will, das unsere Freude vollkommen ist - so lieb ist er (!!)
Das ist aber Erkenntnis und Wachstum und allein seine Gnade - wenn WIR Wollen, das ER über uns herscht!
also nicht wie die, die ihm zunächst Palmzweige auf den Weg streuten und riefen Hosianna, gepriesen sei, der da kommt..." und ihn letztlich verachtend anschrieen: "Wir wollen nicht das dieser über uns hersche!" - sondern durch Erkenntnis seiner überaus großen Liebe und Großzügigkeit eben doch wollen, das dieser über uns zu herschen beginnt! (Da wir wissen oder zum. Ahnen, das dies das beste Leben wäre, das vorstellbar ist!)
Denn es ist so = ER ist Liebe über alles und gibt die Fülle! umsomehr wir uns auf seinen Wegen bewegen
Re: "Alles, was ihr tut..."
von solana am 29.10.2014 14:03Noch ein Punkt fällt mir ein.
Wenn wir uns als "in seinem Namen dienend" sehen, haben wir ein ganz bestimmtes Selbstverständnis, unsere "Identität" ist ihn IHM.
Gal 2,20 Ich lebe, doch nun nicht ich, sondern Christus lebt in mir. Denn was ich jetzt lebe im Fleisch, das lebe ich im Glauben an den Sohn Gottes, der mich geliebt hat und sich selbst für mich dahingegeben.
Dh ich sehe meine Identität nicht in der Abgrenzung gegen andere, sondern verstehe mich als Glied am Leib Christi - und den anderen auch.
Diese Perpektive vereint und verwischt doch nicht alle Unterschiede, betont die "einzigartige Rolle", die jedem Glied an seinem Platz mit seinen Fähigkeiten zukommt. Niemand muss sich sich "anpassen", seine "Eigenheit" aufgeben, um in einem "grossen Einheitsbrei" untergrührt zu werden. Keiner hat das Recht, einen anderen in Frage zu stellen, weil er in einer bestimmten Angelegenheit anders denkt und handelt und keiner ist deshalb weniger wert - solange es alles von Herzen im Dienst unseres Herrn geschieht und nicht "in unserem eigenen Namen", um uns selbst und unsere eigene Grossartigkeit heraus zu stellen.
Dann "stören" auch Unterschiede nicht, stellen nicht die Richtigkeit unserer eigenen "Meinung" in Frage. Sondern wir ergänzen einander und bereichern uns gegenseitig.
(im Idealfall )
(Es sei denn, wir trauen es unserem Herrn nicht zu, dass er in der Lage ist, sein angefangenes Werk in jedem von uns auch zum Ziel zu bringen - ohne dann wir "mit der Brechstange nachhelfen", wo er unserer Meinung nach zu langsam arbeitet )
Gruss
Solana
angeführte Bibelstellen (soweit nicht anders gekennzeichnet) sind aus Luther 1984/2017 zitiert nach dem Bibelserver
Henoch
Gelöschter Benutzer
Re: "Alles, was ihr tut..."
von Henoch am 29.10.2014 16:46Hallo Solana,
ein schöner Thread .
Mir fällt auch noch was ein.
Was machen mit Kritik? Also da kann man ja schlecht sagen, das "vergebe" ich und beachte es nicht. Das wäre ja arrogant. ich denke, eine gute Übung zur Demut ist, dass man Kritik ernst nimmt und in sich geht. Auch dann, wenn der andere vergessen hat, seine Kritik angenehm und freundlich zu verpacken. Dann sollte man die Packung nicht beachten und sich dennoch mit dem Inhalt auseinandersetzen. Aber nicht mit der Person, die das Präsent gereicht hat, sondern mit dem Inhalt und sich selbst.
Henoch
Re: "Alles, was ihr tut..."
von Pal am 29.10.2014 17:13Cleo: Wie kannst du zB "In Jesu Namen" die Wohnung aufräumen...?
Ich denke mir die allermeisten Dinge meiner Erden-Lebzeit sind solche "alltäglichen" Dinge, die anundfürsich nichts mit "fromm" oder "Religion" zu tun haben.
Dennoch kann ich sie mit einer gewissen "Kopplung an Jesus" vollbringen. Das ist mit dem angeführten, wichtigen Vers von Solana gemeint.
Ich soll alles, ja wirklich alles (!) in dieser "Ankopplung" an meinen Lebensquell vollbringen. Dann arbeite ich meinen Alltagswerk in der Fokusierung auf meinen Schöpfer, dann stehe ich morgens früh aus dem Bett und ergreife Seine Hand, dann atme ich jeden Atemzug in einem Grundtenor von Dankbarkeit und Bewußtsein seiner Selbst.
Das wird dann zu meiner "zweiten Haut" -
MichaR
Gelöschter Benutzer
Re: "Alles, was ihr tut..."
von MichaR am 29.10.2014 17:30naja ich könnte die Wohnung aufräumen, weil ich ahne, das er das will - entgegen meinem Willen - "könnte", nicht müsste!
So sehe ich das.
Oder anders formuliert: ich könnte IHN dies (in mir) machen lassen, und mich faulen Hund beiseite stellen
oder noch besser: ich versuche IHN zu ehren, weil es MIR Freude macht und den alten Hund glücklich ?!