Gut gemeinte Sünde?

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StefanS

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Re: Gut gemeinte Sünde?

von StefanS am 26.10.2014 22:40


Kayla schrieb: Es geht mir auch gar nicht nur um den Fall, nur beim Lügen habe ich den Eindruck,dass es da besonders viele Grauzonen gibt, in denen es in gewisser Hinsicht sogar erwartet wird, z. B. beidem Beispiel mit meiner Cheffin.

Müssen wir als Christen wirklich immer für jede Situation eine glasklare Definition haben, ob eine Sünde vorliegt oder nicht?

Kann man sagen, wenn z.B. die Antwort auf die Frage nach unserem Wohlbefinden nicht wahrheitsgemäß ausfiel, sind wir in Sünde gefallen und brauchen demzufolge Vergebung?
Heisst das, wir müssen ständig unser Sündenkonto im Auge behalten?

So gibt es nun keine Verdammnis für die, die in Christus Jesus sind.

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cipher
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Re: Gut gemeinte Sünde?

von cipher am 26.10.2014 23:26

StefanS schrieb: Heisst das, wir müssen ständig unser Sündenkonto im Auge behalten?
Die Bibel sagt, es sei ausgeglichen. Also sollten wir uns darum nicht sorgen müssen.

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Kayla
Gelöschter Benutzer

Re: Gut gemeinte Sünde?

von Kayla am 26.10.2014 23:29

Ich glaube, das formuliert meine Fragen ganz gut. Ich mag nicht fragen, ob man das alles so genau nehmen muss, Aber manchmal faellt es gar nicht so leicht, zu entscheiden, ob das was man gerade tut, in irgendeiner Form Suende sein koennte.

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Kayla
Gelöschter Benutzer

Re: Gut gemeinte Sünde?

von Kayla am 26.10.2014 23:33

Da war wohl gerade gleichzeitig mit cipher gepostet, ich bezog mich auf Stefans Post.

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Cleopatra
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Re: Gut gemeinte Sünde?

von Cleopatra am 27.10.2014 07:33

Guten morgen, StefanS,

also meiner Meinung nach sollten wir uns selbst (nicht andere, sondern uns selbst) schon viel reflektieren, ob eine Süde vorliegt, ja.
Denn wie die Beispiele auch in den ersen Beiträgen hier zeigen, ist Sünde eben wirklich schlimm.
Und wir wollen doch eben genau die unterlassen, oder nicht...? Eben, weil sie gerade auch für Gott so schlimm ist und dafür gesorgt hat, dass deshalb Jesus sterben musste.

Und ich finde Kaylas BEispiele zu diesem Thema auch ganz interessant. Denn beides (Lügen über Gründe und Lügen über das eigene Wohlgefallen) kann man ja so hinstellen: Man will den anderen nicht "nerven", wenn es einem schlecht geht, man will der Tochter doch die Scham verhindern.... Usa wollte nur die Bundeslade schützen....

Lg Cleo


Die Bibelverse sollen meine Meinung bilden, nicht begründen
Zitate im Forum, wenn nicht anders vermerkt, aus der rev.Elberfelder

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marjo
Gelöschter Benutzer

Re: Gut gemeinte Sünde?

von marjo am 27.10.2014 07:42

StefanS schrieb: Heisst das, wir müssen ständig unser Sündenkonto im Auge behalten?

Auf jeden Fall bedeutet es, dass wir alles prüfen und nur das Gute behalten sollen. Es bedeutet, dass wir aus Gottes Wort lernen sollen und es in unser Leben integrieren. Von Verkrampfung keine Spur, sondern schlicht und ergreifend das Wort lebendig werden lassen. Ängstlich und verkrampf ist man nur, wenn man Gottes Wort eben noch nicht kennt, mit seinem Umgang noch nicht geübt ist. 

Ich plädiere für eine lebendige Integration von Gottes Wort in unser Leben. Anders kann es auch gar nicht sein. Deshalb haben Christen den Heiligen Geist bekommen. Er macht das Wort Gottes in uns lebendig. Die Frage, ob wir denn immer nach Geboten leben sollen oder auf "unser Sündenkonto" gucken müssen, stellt sich gar nicht. Wir tragen Gottes Wort in unseren Herzen mit uns herum. Dies zu begreifen ist ein wichtiger Bestandteil in unserer Nachfolge.

Niemand der Jesus lieb hat will sündigen. Wie in jeder Liebesbeziehung versuchen die Verliebten einander zu gefallen. Aus diesem Grund werden die Gebote und Liebe von Jesus auch in einem Atemzug genannt.

Praktischer Tip für Christen, die Probleme haben gute Entscheidungen zu treffen: Lest die Bibel und lebt die Bibel. Sie ist ein Schwert, kann daher verletzen und Schaden anrichten. Der Umgang muss und will also gelernt sein.

gruß, marjo   

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StefanS

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Beiträge: 435

Re: Gut gemeinte Sünde?

von StefanS am 27.10.2014 07:56

Liebe Cleo,

Cleo schrieb: also meiner Meinung nach sollten wir uns selbst ... schon viel reflektieren, ob eine Süde vorliegt, ja.

und wie soll das "reflektieren" aussehen?

Ich habe die Beiträge weitestgehend durchgelesen, um nicht etwas zu wiederholen, was schon längst gesagt ist.
Ich denke, @cipher hat es schon angesprochen und in seiner Antwort auf die Frage nach unserem "Sündenkonto" nochmal schön ausgedrückt:
cipher schrieb: Die Bibel sagt, es sei ausgeglichen. Also sollten wir uns darum nicht sorgen müssen.

Nein, ich reflektiere nicht mehr wie ich es früher tat!

Wenn das Abendmahl ausgeteilt wurde, habe ich mein Sündenkonto angeschaut, ob ich "würdig" bin für das Abendmahl.
Wenn ein Christ meinte, Rauchen ist Sünde und ich hab noch geraucht.
Oder Fernsehschauen, oder Fußball, oder Tanzen ... was für eine elende Liste, die mein Gewisssen belastet hat und der ich niemals gerecht wurde!

Nein Cleo, ich reflektiere nicht mehr! Ich hab ein Ziel und das ist, Jesus nachzufolgen!
Das reicht, denn ER (der Geist) wird mich in alle Wahrheit leiten!
Ich denke, das hat @cipher schon gesagt.

Christen, die sich im Zaum halten und ständig "reflektieren", können auch einfache Gutmenschen sein, die nach außen eine christliche Fassade haben. Da reiche ich nicht ran und von denen lasse ich mir heute auch kein schlechtes Gewissen mehr machen!

LG Stefan

 
 



So gibt es nun keine Verdammnis für die, die in Christus Jesus sind.

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StefanS

64, Männlich

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Beiträge: 435

Re: Gut gemeinte Sünde?

von StefanS am 27.10.2014 08:23

marjo schrieb: Die Frage, ob wir denn immer nach Geboten leben sollen oder auf "unser Sündenkonto" gucken müssen, stellt sich gar nicht.

Sie stellt sich denen, die "frisch" bekehrt sind und denen nun von ihrer christlichen Umwelt abverlangt wird, ein "guter" Christ zu werden.
Naja, ich spreche wohl aus einer schlechten Erfahrung.
Es gibt sicher auch Christen, die solche Wahrheiten von vornherein begreifen und nicht so rumeiern wie ich es tat.

Ich wollte auch nicht vom Thema abgleiten, weil es ja nicht um Sünde sondern um gut gemeinte Sünde ging.

So gibt es nun keine Verdammnis für die, die in Christus Jesus sind.

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marjo
Gelöschter Benutzer

Re: Gut gemeinte Sünde?

von marjo am 27.10.2014 08:40

StefanS schrieb: Sie stellt sich denen, die "frisch" bekehrt sind

Da ist natürlich was dran und an der Notwendigkeit die Bibel zu kennen kommt auch niemand dran vorbei. Da sind wir erfahrenen Christen als Vorbilder gefragt. Auch wenn es nicht immer begrüßt wird, sollte man sein Handwerkszeug eben kennen, sonst lernt man nicht damit umzugehen. Das schöne am heiligen Geist ist ja, dass er uns auch Lust (im Sinne von Hunger) nach dem Wort Gottes gibt. Den Drang SEIN Wort zu kennen und zu leben, fördern wir nach kräften.

Das mit dem "Sündenkonto" gehört am Anfang einfach dazu. Frisch geborene Christen bedürfen halt der Orientierung. Kaum wer kann sogleich begreifen, was Jesus am Kreuz und in der Auferstehung alles für uns getan hat. Nicht einmal das richtige Sündenverständnis ist vorhanden. Also nehmen wir junge Christen an die Hand, zeigen ihnen wer wir sind und weshalb Jesus etwas zu schreckliches hat erdulden und erleiden müssen. Tiefe Betroffenheit über die eigene Sündhaftigkeit führt dann Schritt für Schritt zu der großartigen Erkenntnis dessen, was in Christus Freiheit bedeutet.

gruß, marjo 

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Kayla
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Re: Gut gemeinte Sünde?

von Kayla am 27.10.2014 09:17

Ich stimme StefanS generell zu. Was nicht heißt, dass ich nicht auf Sünde achten würde. Mit den Jahren fiel mir so einiges auf, das mir vorher nie aufgefallen werde. Ich bitte z.B. oft Gott um Vergebung, wegen "Kleinigkeiten", z. B. wenn ich flüsternd schimpfe und fluche, weil ein Autofahrer mich auf meinem Fahrrad fast umgenietet hätte. Das fiel mir früher teilweise gar nicht auf. Oder wenn einem irgendeine Ungerechtigkeit passiert und man gerade einen schlechten Tag hat und sich dann in so eine selbstmitleidige, zornige Haltung hineinredet, das fiel mir mit der Zeit auf. Und auf manches kann ich eher achten, sodass ich in solchen Situationen inzwischen anfange zu beten.
Aber ich behalte das dann nicht für Tage im Gedächtnis, um immer wieder um die gleiche Sache um Vergebung zu bitten und mich zu schämen oder mich mit einer niedergeschlagenen, selbstverachtenden Haltung selbst zu bestrafen. Ich gehe inzwischen davon aus, dass es dann erledigt ist, wenn ich einmal um Vergebung gebten habe.
Natürlich sollte man versuchen, denselben Fehler nicht noch mal zu machen und das gelingt mir oft nicht, aber ich habe festgestellt, dass sich langfristig etwas ändern kann. Mir hat es aber eher geholfen, auf Gott zu blicken anstatt ständig auf meine Sünde und ich empfinde dieses sich ständig mit der eigenen Sünde beschäftigen teilweise auch eher als destruktiv. Zumindest meine Erfahrung ist, dass ich dann weniger auf Gott schaue und je weniger ich das tue, desto weniger ändert sich bei mir.

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