fundamental - evangelikal - liberal - ja was denn nun?

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solana

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Beiträge: 4164

Re: fundamental - evangelikal - liberal - ja was denn nun?

von solana am 10.11.2014 12:09

Käme auf einen Versuch an, ob das dann besser funktionirte, wenn alle Gemeinden nur noch von Ältesten geleitet würden.

Allerdings ist es bisher ja auch schon so, dass Gemeinden mit einem Pfarrer trotzdem auch noch Älteste haben. Der Pfarrer ist nicht "Alleinherrscher", wenn auch "Alleinprediger", da er sich auf diesen Dienst in jahrelangem Studium vorbereitet hat. 

Also geht die Frage an Menschen aus Gemeinden ohne Pfarrer:
Wie sind den eure Erfahrungen dazu? Sind eure Gemeinden "offener" im Umgang mit anderen Konfessionen? Werden sie eher als "vollwertige Geschwister" angesehen als in Gemeinden mit Pastor? Ist bspw gemeinsames Abendmahl usw möglich?

Während meiner Studentenzeit war ich oft in einer Baptistengemeinde und war überall herzlich willkommen, auch zum Gebetskreis und Bibelkreis, sogar Einladungen zum Mittagstisch in die Familien gab es, um uns "heimatlosen" Studenten einen schönen Sonntag im Familienkreis zu ermöglichen. Wir waren ganz selbstverständlich "Geschwister", egal, aus welchem Konfessionshintergrund wir kamen. Und keiner drängte uns zu einer Erwachsenentaufe, um "richtig" dazu gehören zu können.
So stelle ich mir den Umgang mit "angenommenen" Geschwistern vor.
Gruss
Solana 

angeführte Bibelstellen (soweit nicht anders gekennzeichnet) sind aus Luther 1984/2017 zitiert nach dem Bibelserver

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marjo
Gelöschter Benutzer

Re: fundamental - evangelikal - liberal - ja was denn nun?

von marjo am 10.11.2014 12:09

Menschen die eine Gemeinde leiten möchten, sollten dies nicht tun. Denn die Leitung einer Gemeinde ist, wie alle Christen übrigens, immer Vorbild und Diener. Vorbild und Diener zu sein ist dabei keine frommdeutscher Leerphrase , sondern recht anstrengende und (er)nüchterne Realität im Leben eines Gemeindeleiters. Verantwortung tragen für die Nachfolge vieler anderer Mernschen. Darum ging es Paulus in seinen Briefen, darum sollte und muss es allen Gemeindeleitungen gehen. Da kann sich auch niemand mit "jeder ist für seine Nachfolge allein verantwortlich" herausreden. Denn so sehr Gott die Eigenverantwortung betont, hebt er ebenso die Verantwortung für diejenigen hervor, die Einfluss auf das Leben anderer Menschen nehmen.

viele grüße, marjo 

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Henoch
Gelöschter Benutzer

Re: fundamental - evangelikal - liberal - ja was denn nun?

von Henoch am 10.11.2014 11:41

Stimmt Micha,

deshalb sollen es mehrere, also mindestens zwei Älteste sein, so verstehe ich das Wort. Dadurch kann sich eine Gemeinde nicht auf eine Person fixieren...und die Last der geistlichen Gemeindeführung wird geteilt. Ebenso ist es einer einzelnen Person nicht so einfach möglich, eigene Lehren zu verbreiten, weil der andere mitreden und gegensteuern kann.

 

Hallo cipher,

damit wäre ja auch dieses Problem vermeidbarer, oder?

 

cipher schrieb: Daran leiden ja auch viele der Gemeinden heute, selbst die gleichen Bekenntnisses. Ein Prediger oder Pastor, der die Gemeinde in eine bestimmte Richtung steuert.

 

Henoch

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MichaR
Gelöschter Benutzer

Re: fundamental - evangelikal - liberal - ja was denn nun?

von MichaR am 10.11.2014 11:10

Ein Prediger oder Pastor, der die Gemeinde in eine bestimmte Richtung steuert

ja, das geht zu Recht schief, weil es eig. Älteste sein sollten, also biblisch erkannte Brüder, nach der Schrift, nicht nach gut-dünken, die die Gde gemeinsam leiten mit den Geschwistern und nicht einer vorn dran steht als "Aleinunterhalter" der zudem die bilischen Voraussetzungen vllt. gar nicht hat, ggf. (oder meist)

(auch wenn ich dafür wieder Kritik bekomme, da dies sicher bei vielen so ist und man das verständlicher Weise verteidigen wird.


sorry für mein Voting - denn vieles wäre eben anders, wenn man nicht eigensinnig irgendwelche "Gottesdienste" machen würde oder Gemeidestruckturen. Viele liese sich sicher vermeiden wenn wir uns mehr an das halten würden, was ER, der das Haupt ist, anordnete! - dies nur als ein typisches Beispiel für unseren Eigensinn und was dann dabei rauskommt wo wir einfach und schlicht nicht gehorchen wollen seiner Weisheit und Liebe.

Antworten Zuletzt bearbeitet am 10.11.2014 11:18.

cipher
Gelöschter Benutzer

Re: fundamental - evangelikal - liberal - ja was denn nun?

von cipher am 09.11.2014 23:03

StefanS schrieb: Wie meinst Du das? Auch wenn ich gerade nicht weiß, welche Frage Du im Speziellen meinst, aber mir war zumindest nichts unangenehm.
Ich meinte meine Frage: "Warum, denkst Du, hat Paulus aber davor gewarnt?", weil Du sie mit einer Gegenfrage beantwortet hattest.

Ja, die Bibelstellen hatte ich deswegen angeführt, weil es ja eben auch oft die Verführer und Antichristen sind, die "Gemeinden" gründen - wir hatten in unserer Umgebung mehrere solcher Fälle in den vergangenen Jahren und lernten auch Menschen kennen, die solchen Verführern auf den Leim gekrochen waren.
StefanS schrieb: Aber sind Menschen aus verschiedenen Denominationen per se uneins? Mag sein, dass das allgemeine Meinung ist, meine Meinung ist es nicht.
Es ist meine Meinung, die sich auf solche Erfahrungen gründet, die ich oben angedeutet habe. Lange Zeit war mir das auch einigermaßen gleichgültig, zu welcher Art Gemeinschaft sich jemand hielt - und im Grunde ist es mir auch heute noch gleichgültig, wenn ich feststelle, dass ich Bruder osder Schwester gleichen Geistes vor mir habe.
StefanS schrieb: Paulus warnte in den von Dir zuletzt angeführten Bibelstellen nicht vor unterschiedlichen Denominationen. Er warnte davor, dass Christen nicht auf persönlicher Ebene uneins sind, nur weil sie von unterschiedlichen Lehrern gelehrt wurden.
Hmmm - ich glaube, doch. Denn genau da beginnt ja das Zerteilen. Indem die Menschen unterschiedlichen Lehrern folgten, setzen sie sich dem einseitigen Einfluss dieses Menschen aus. Das ist kaum zu vermeiden, weil die Erkenntnis eines Jeden bekanntlich Stückwerk ist, geprägt von seiner Art, seiner Umgebung, seinem Verständnis usw.  Daran leiden ja auch viele der Gemeinden heute, selbst die gleichen Bekenntnisses. Ein Prediger oder Pastor, der die Gemeinde in eine bestimmte Richtung steuert. Die Frau eines Pastors einer FEG in unserer Nähe war sogar ein wenig stolz darauf, dass ihr Mann als Pastor sich Mühe gab, "seine Gemeinde" auf sich zu "prägen". Deswegen predige er so oft und so ausführilich. Das berichtete uns eine unserer Töchter, die sich dort angeschlossen hatte. Diese scheinbare "Vielfältigkeit" läuft letztlich nicht selten auf eine Art kleinen Cäsarentums hinaus. Da ist dann auf einmal der Mittelpunkt weg von Jesus zu einer ganz anderen Stelle geflutscht. Anderes ist wichtig geworden, Mitgliederzahlen, Spendenaufkommen - plötzlich wird der Zehnte interessant usw. Das sind nur wenige Beispiele, die ich erlebt habe.

Gäbe es diese Vielfalt, die Du wohl meinst, dann dürfte & könnte keine Einzelperson eine Gemeinde so dominieren, wie es erlebbar ist.

Eine Weile, nachdem wir die Gemeinde verlassen hatten, der wir viele Jahre angehörten, wechselte der Pastor die Stelle. Es kamen und gingen unterschiedliche Prediger, bis sich einer aus der Gruppe herauskristallisierte und mit seinen Anhängern in der Stadt eine neue Gemeinde gründete. Es gab viel Zank und Streit und Uneinigkeit. Der damalige Gemeindeälteste berichtete uns das voll Kummer. Es war genau das geschehen: Einige Mitglieder hatten jemanden gefunden, dem sie folgten und anhingen - er schien so viel mehr bieten zu können.


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StefanS

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Re: fundamental - evangelikal - liberal - ja was denn nun?

von StefanS am 09.11.2014 22:20

cipher schrieb: Hmm - ich habe den Eindruck, Du magst diese Frage nicht?
Wie meinst Du das?
Auch wenn ich gerade nicht weiß, welche Frage Du im Speziellen meinst, aber mir war zumindest nichts unangenehm.

cipher schrieb: Paulus warnte hier meines Wissens nicht vor Sekten und Verführern: 1. Kor. 1, 12 Ich rede aber davon, dass jeder von euch sagt: Ich gehöre zu Paulus! — Ich aber zu Apollos! — Ich aber zu Kephas! — Ich aber zu Christus! 13 Ist Christus denn zerteilt? Ist etwa Paulus für euch gekreuzigt worden, oder seid ihr auf den Namen des Paulus getauft? So wie auch in 1. Kor. 12,12-13 Rö. 12,5 | Eph. 4,4-6. Es geht schon um die Einheit und Einigkeit der Christen untereinander. Nicht in ihren Persönlichkeiten, Tun und Handeln, sondern, wie Solana schreibt, auf der geistlichen Ebene.

Naja, Du hattest zuerst Bibelstellen angeführt, in denen es um den Antichtisten und Verführer ging.
1. Joh. 2,18 | 2. Petr. 2,1 | 2 Tim. 3,1
Erinnerst Du Dich? Darauf bin ich eingegangen.

Bei den anderen Bibelstellen geht es für meine Begriffe um Mahnung zur Einheit.
Aber sind Menschen aus verschiedenen Denominationen per se uneins?

Mag sein, dass das allgemeine Meinung ist, meine Meinung ist es nicht.

So war mein Einstieg in das Thema, als ich den zentralen Satz meiner Einstellung fand - geschieben von Deiner Tochter:
Kayla schrieb: Eine Lösung dafür habe ich bislang nur auf persönlicher Ebene mit einzelnen Christen gefunden.

Paulus warnte in den von Dir zuletzt angeführten Bibelstellen nicht vor unterschiedlichen Denominationen.
Er warnte davor, dass Christen nicht auf persönlicher Ebene uneins sind, nur weil sie von unterschiedlichen Lehrern gelehrt wurden.
Und es gab sicher damals Verwirrung, weil der Prediger nicht mit einer perfekten Predigtausarbeitung auf Basis der Schlachterübersetzung, möglichst noch auf dem Smartphone als kostenlose App in den Gottesdienst marschierte, um eine weichgespülte Predigt zu halten, an der es keinen Anstoß geben konnte.
Zu der Zeit gab es mit Sicherheit mehr Notwendigkeit, nicht nur den Prediger sondern auch die Zuhörer zu korrigieren!

Ich bin aber Deiner Meinung, dass es auch heute noch Verirrungen gibt, die genauso maßgeregelt werden sollten.
In der Regel sehe ich dahinter aber immer Gemeindeleiter, die ihre "Macht" missbrauchen und ihre Gemeinde in die Irre leiten.

Wie gesagt ist das aber für meine Begriffe keine Frage von unterschiedlichen Denominationen.




So gibt es nun keine Verdammnis für die, die in Christus Jesus sind.

Antworten Zuletzt bearbeitet am 09.11.2014 22:22.

Christof
Gelöschter Benutzer

Re: fundamental - evangelikal - liberal - ja was denn nun?

von Christof am 09.11.2014 20:36

Liebe Ande,

mein Gedankengang war eben, dass wenn der Sohn und der Vater bei uns Wohnung gemacht haben, auch der Heilige Geist dauerhaft bei uns ist.

In Liebe
Christof

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Andersdenkende
Gelöschter Benutzer

Re: fundamental - evangelikal - liberal - ja was denn nun?

von Andersdenkende am 09.11.2014 20:05

Ihr Lieben....

Die Unterschiede kann ich mir nur so erklären, dass der Heilige Geist mit unserem Menschengeist verschmilzt und eine Einheit bildet. Und soviele Menschen es gibt soviele Meinungen gibt es auch. Es scheint so, dass der Heilige Geist kein Diktator ist, sondern Vielfalt wünscht - ich finde das gar nicht so schlimm. Man wird zum Denken und Forschen angeregt und erkennt was wirklich wichtig ist.

Davon abgesehen, dass ich nicht weiß, ob unser Menschengeist mit dem Heiligen Geist "verschmilzt"..........wenn Deine Aussage, die als Erklärung erst einmal garnicht schlecht aussieht, wahr wäre.......wie soll ich dann einen Bruder oder eine Schwester noch ermahnen (das sollen wir doch untereinander), kann er oder sie doch garnichts für die Vermischung des eigenen (sehr individuellen) Geistes mit dem Heiligen Geist und lebt doch letztlich in der Wahrheit des Vielfalt wünschenden Heiligen Geistes, der offensichtlich kein Diktator ist - im Grunde wäre dann ja jeder im Recht und wäre somit nicht "ermahn-bar"....und alle, die sich in welcher Form auch immer Christ nennen, sind es dann auch.....es gäbe also nichts Trennendes?!?!

Das sind keine Aussagen, das sind fragende Gedankengänge.....

Ande

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cipher
Gelöschter Benutzer

Re: fundamental - evangelikal - liberal - ja was denn nun?

von cipher am 09.11.2014 19:52

StefanS schrieb: Hat Paulus, Petrus oder Johannes vor Vielfältigkeit gewarnt?
Hmm - ich habe den Eindruck, Du magst diese Frage nicht? kopfkratz.gif

Paulus warnte hier meines Wissens nicht vor Sekten und Verführern: 1. Kor. 1, 12 Ich rede aber davon, dass jeder von euch sagt: Ich gehöre zu Paulus! — Ich aber zu Apollos! — Ich aber zu Kephas! — Ich aber zu Christus! 13 Ist Christus denn zerteilt? Ist etwa Paulus für euch gekreuzigt worden, oder seid ihr auf den Namen des Paulus getauft?  So wie auch in 1. Kor. 12,12-13 Rö. 12,5 | Eph. 4,4-6. Es geht schon um die Einheit und Einigkeit der Christen untereinander. Nicht in ihren Persönlichkeiten, Tun und Handeln, sondern, wie Solana schreibt, auf der geistlichen Ebene.

Das hat nichts damit zu tun, dass Gemeinden sich teilen, wenn sie "aus allen Nähten platzen", wie man das erstaunlicherweise auch heute manchmal erlebt. Aber wenn Baptisten und Charismatiker nicht "miteinander können", wenn eine Gemeinde sich den Namen ihres Gründers gibt, wenn Mitglieder der einen Denomination mit Gliedern der anderen nur im "Hasston" diskutieren können und Beschimpfungen zum Diskussionsstil gehören - und manche anderen Dinge, die hier auch schon erwähnt wurden, dann, finde ich, ist das eben das "Zerteilen" Christi. Freilich ist das auch "Vielfalt". Aber sicher nicht die Vielfalt, die wirklich gemeint ist.

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Christof
Gelöschter Benutzer

Re: fundamental - evangelikal - liberal - ja was denn nun?

von Christof am 09.11.2014 19:43

Henoch: Allerdings halte ich schon an der biblischen Definition von einem Christen fest. Wer Christus nicht in sich wohnen hat, der ist nicht sein.

Joh 14,23
Jesus antwortete und sprach zu ihm: Wenn jemand mich liebt, so wird er mein Wort halten, und mein Vater wird ihn lieben, und wir werden zu ihm kommen und Wohnung bei ihm machen.

Dies ist wohl die Voraussetzung für Christen: sie sollen Jesus lieben, dann wird er und der Vater Wohnung bei ihm machen. Eigentlich unvorstellbar, denn damit ist das Heilige im Menschen immer anwesend. Diese Liebe und auch Ehrfurcht vor Gott habe ich schon bei Gläubigen vieler Glaubensrichtungen gefunden und das hat uns dann auch immer verbunden. Da erscheint es unwichtig, ob der Sabbat Samstags gehalten wird und sogar ob Jesus nun schon immer Gott war wird unwichtig. Ich habe auch schon mit Zeugen Jehovas gebetet und gespürt, dass diese Liebe und Ehrfurcht vor dem Herrn da war.

Die Unterschiede kann ich mir nur so erklären, dass der Heilige Geist mit unserem Menschengeist verschmilzt und eine Einheit bildet. Und soviele Menschen es gibt soviele Meinungen gibt es auch. Es scheint so, dass der Heilige Geist kein Diktator ist, sondern Vielfalt wünscht - ich finde das gar nicht so schlimm. Man wird zum Denken und Forschen angeregt und erkennt was wirklich wichtig ist.

In Liebe
Christof

Antworten Zuletzt bearbeitet am 09.11.2014 19:44.
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