Das Dielemma mit der gleichgeschlechtlichen Liebe

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Henoch
Gelöschter Benutzer

Re: Das Dielemma mit der gleichgeschlechtlichen Liebe

von Henoch am 18.11.2014 09:43

Also bevor wir uns hier auf die richtige Definition von Gemeindezucht einigen, würde ich gerne mal den Gedanken in die Runde werfen, wie eine gute Gemeinde im Idealfall den Einzelnen auffangen und integrieren kann, damit es erst gar nicht so weit kommt, dass er sich einen anderen "Ausgang" sucht.


Hallo Maike,

Danke für die Frage, vieleicht kann ich beitragen, dass die Vorurteile über Gemeindezucht kleiner werden.

Gemeindezucht bedeutet, dass die Gemeinde einen "Erziehungsauftrag" hat. Sie soll dafür sorgen, dass Menschen sicher werden im Wort Gottes. Dazu gehört alles (also Predigt, Seelsorge, etc...) was dazu beiträgt, dass sich der Gläubige weiterentwickeln kann und in der Gnade reift. je mehr er zu Jesus hingebracht wird, desto stärker ist er im Glauben und überwinden. Er weiß, dass er von Jesus angenommen ist - mit seiner Sünde - und dass er von Jesus abhängig ist - im Kampf gegen die Sünde -. Das gibt ihm Hoffnung, Halt und Kraft. In dieser Kraft kann er überwinden. So wird er bewahrt vor Straucheln und Fallen.

Wenn einer strauchelt oder fällt, gibt es viele Fangnetze, die die Vertraulichkeit sicherstellen, wie z.B. Sünde bedecken oder das Gespräch unter vier Augen, das wäre die erste Stufe. Meistens ist es auch die Letzte.

Erst wenn das Verhalten des Betroffenen Zweifel aufkommen lässt, ob er wiedergeboren ist, weil er sich anhaltend und willentlich so schändlich verhält, dass das in Frage gestellt werden darf, dann gibt es weitere Schritte, die alle erst einmal das Ziel haben, ihn zu Jesus zu bringen und wieder in die Gemeinde zu integrieren.  Auch das geschieht vertraulich.

Der Ausschluss wäre nach langem Ringen um die Seele des Betroffenen der allerletzte und sehr traurige Schritt und der darf nur unter ganz bestimmten Umständen und nach ganz bestimmten Regeln und nach allen anderen Bemühungen um diesen Menschen getan werden und zwar von den Ältesten und von sonst niemanden.

Ziel ist es, dass derjenige eine Chance hat zu erkennen, dass es sein kann, dass er kein Kind Gottes ist und er sich ernstlich bekehrt, damit er nicht verloren geht. Nichts ist liebloser, als einen Menschen im Glauben zu lassen, er sei gerettet, wenn dies mehr als zweifelhaft ist. Da sollte er ermutigt werden, sich selbst zu prüfen. Selbstverständlich wird der Betroffene während der ganzen Zeit und auch weiterhin im Gebet begleitet und das Ziel ist, dass er zu Jesus zurückfindet und  wieder integriert wird.

So verstehe ich die Gemeindezucht und es gäbe es sicher noch viel dazu zu sagen. Hier geht es um Fürsorge, Liebe und Hilfestellung und nicht um "Rausschmiss".

Henoch

Antworten Zuletzt bearbeitet am 18.11.2014 09:58.

cipher
Gelöschter Benutzer

Re: Das Dielemma mit der gleichgeschlechtlichen Liebe

von cipher am 18.11.2014 10:10

Ich persönlich finde diesen Artikel recht ausführlich und gründlich: Gemeindezucht

Eigentlich finde ich allerdings, dass man das Thema ausgliedern sollte.

Antworten Zuletzt bearbeitet am 18.11.2014 10:11.

solana

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Re: Das Dielemma mit der gleichgeschlechtlichen Liebe

von solana am 18.11.2014 10:42

Henoch schrieb:

Wenn einer strauchelt oder fällt, gibt es viele Fangnetze, die die Vertraulichkeit sicherstellen, wie z.B. Sünde bedecken oder das Gespräch unter vier Augen, das wäre die erste Stufe. Meistens ist es auch die Letzte.

Erst wenn das Verhalten des Betroffenen Zweifel aufkommen lässt, ob er wiedergeboren ist, weil er sich anhaltend und willentlich so schändlich verhält, dass das in Frage gestellt werden darf, dann gibt es weitere Schritte, die alle erst einmal das Ziel haben, ihn zu Jesus zu bringen und wieder in die Gemeinde zu integrieren.



Hallo Henoch
Gegen so etwas habe ich ja auch gar nichts gesagt.
Mich stört nur die "ungleiche Gewichtung" der Sünden und die ungleichen Spielräume, die einem Sünder zugestanden werden.


Um nochmal auf "Süchte" wie bspw das Rauchen zurück zu kommen:

Da sieht es jeder ein, dass es unheimlich schwer ist , davon los zu kommen und wenn es einer nun wirklich nicht schafft, dann wird er doch auch nicht ausgeschlossen,oder doch?
Oder wenn sich jemand beim Anblick von köstlichem Essen nicht beherrschen kann und immer wieder schwach wird und der Versuchung nachgibt ... Dafür hat jeder Verständnis.

Und ist es nicht doch genauso mit Egoismus und sonstigen "Schwächen" durch die wir immer wieder in Versuchung geraten und oft genug nicht widerstehen können und um Vergebung bitten müssen? Das ist doch auch "Götzendienst am Ego".
Aber niemand erwartet von sich selbst oder anderen, davon ganz frei zu werden, bevor er Anrecht auf Teilnahme in der christlichen Versammlung hat.

Ein HS "erliegt" ja nicht nur irgendeiner Versuchung.
Es ist ein fundamentales Bedürfnis nach enger menschlicher Bindung, das er wie jeder andere auch hat. Sex ist ja nicht der Hauptbestandteil der Ehe, sondern die Patnerschaft, das Leben miteinander teilen.
Und sich dessen enthalten - so stark ist eben nicht jeder.

In der katholischen Kirche werden wiederverheiratete Geschiedene ja auch von bestimmten Dingen ausgeschlossen.
Nach Jesu Wort, dass, wer eine Geschiedene freit, die Ehe bricht, ist das nur konsequent, denn dann lebt ein Wiederverheirateter in beständiger Unzucht.

Aber eigentlich verstehe ich Jesu Worte so, dass sie gegen diese "Sündenhierarchie" gerichtet sind und sie nicht untermauern oder "umorganisieren", noch neue Verfehlungen mit an die Spitze setzen.
Hier geht es ja um die Aufdeckung der Heuchelei: Einerseits Ehebrecher zu steinigen und andererseits - wenn man selbst Lust auf Sex mit anderen Frauen hat und die eigene zu langweilig geworden ist - dann entlässt man sie halt einfach mit einem Scheidebrief und ist frei "sündlos" das zu run, was man will.

Und Jesus stellt auch noch sündige Gedanken und böse Worte auf dieselbe Stufe. Einer, der in seinem Herzen die Begierden zulässt und seiner Vorstellung freien Lauf lässt, brich auch schon die Ehe.

Und genaus das wird wieder "rückgängig" gemacht, wenn man HS eine "Sonderstellung" unter den Sünden einräumt und von so veranlagten Menschen verlangt, ohne Partnerschaft bleiben zu müssen, um "würdig" für die Gemeinschaft zu sein.

Denn welcher HS lässt sich den durch ein 4 Augen Gespräch "umpolen"?
Also ist doch der Gemeindeausschluss schon vorprogrammiert.
Warum macht man da für die Teilnahme an der Versammlung Bedingungen an die Selbstbeherrschung, die man selbst wahrscheinlich auch nicht erfüllen könnte?

Ich will damit nicht sagen, dass wir einfach alles gut heissen solle (das ist in der bisherigen Diskussion ja wohl auch klar geworden).
Aber ich meine, dass wir miteinander mehr Barmherzigkeit üben sollten und nicht von anderen mehr verlangen als von uns selbst. Nur weil wir selbst in diesem einen Bereich keine Probleme mit Selbstbeherrschung und Verzicht haben.
Gruss
Solana

angeführte Bibelstellen (soweit nicht anders gekennzeichnet) sind aus Luther 1984/2017 zitiert nach dem Bibelserver

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Maike

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Re: Das Dilemma mit der gleichgeschlechtlichen Liebe

von Maike am 18.11.2014 10:47

Hallo Henoch,

So verstehe ich die Gemeindezucht und es gäbe es sicher noch viel dazu zu sagen. Hier geht es um Fürsorge, Liebe und Hilfestellung und nicht um "Rausschmiss".

Ja, ich verstehe es auch so. Habe auch grundsätzlich kein Problem mit Gemeindezucht.

Was ich aber eigentlich sagen wollte: Wenn wir in den Gemeinden das leben, was dieser Vers aussagt:

Mk 10,29-30: Jesus sprach: Wahrlich, ich sage euch: Es ist niemand, der Haus oder Brüder oder Schwestern oder Mutter oder Vater oder Kinder oder Äcker verlässt um meinetwillen und um des Evangeliums willen, der nicht hundertfach empfange: jetzt in dieser Zeit Häuser und Brüder und Schwestern und Mütter und Kinder und Äcker mitten unter Verfolgungen - und in der zukünftigen Welt das ewige Leben.

nämlich einander Bruder und Schwester zu sein, kann das den ein oder anderen davor bewahren, sich aus Einsamkeit in die Arme eines Menschen zu werfen oder sich in eine Sucht zu verstricken oder ähnliches.

Ich glaube, dass Gemeinschaft etwas sehr heilendes ist und dass es nicht für jedes Problem einen speziell ausgebildeten Seelsorger braucht. Gemeinschaft, nämlich das Anteilnehmen am Leben des anderen, ist Seelsorge.

Maike

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solana

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Re: Das Dielemma mit der gleichgeschlechtlichen Liebe

von solana am 18.11.2014 11:02

Maike schrieb:

nämlich einander Bruder und Schwester zu sein, kann das den ein oder anderen davor bewahren, sich aus Einsamkeit in die Arme eines Menschen zu werfen oder sich in eine Sucht zu verstricken oder ähnliches.

Ich glaube, dass Gemeinschaft etwas sehr heilendes ist und dass es nicht für jedes Problem einen speziell ausgebildeten Seelsorger braucht. Gemeinschaft, nämlich das Anteilnehmen am Leben des anderen, ist Seelsorge.

Ja, Maike.
Erst annehmen und geben - dann kann der Betroffene( mit der Zeit, wenn er es nicht gleich schafft) auch auch darauf verzichten, sich das anderswo zu suchen.
Nicht erst Verzicht fordern als "Vorbedinging" für die "Würdigkeit".

Genauso hat Gott doch auch an uns gehandelt: aus Gnade hat er uns zuerst alles geschenkt, was wirzum erfüllten Leben brauchen.
Und erst dann hat er von uns verlangt, unseren "minderwertigen Ersatz", unsere "Götzen" loszulassen und immer mehr aus seiner Fülle heraus zu leben.
Gruss
Solana
 

angeführte Bibelstellen (soweit nicht anders gekennzeichnet) sind aus Luther 1984/2017 zitiert nach dem Bibelserver

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Henoch
Gelöschter Benutzer

Re: Das Dielemma mit der gleichgeschlechtlichen Liebe

von Henoch am 18.11.2014 11:05

Hallo Maike,

ja, so ist das in einer guten Gemeinde. Bei uns ist das so. Und das hilft mir in meiner Krankheit, dass meine Geschwister an mich denken, für mich beten und sich um mich kümmern, auch wenn ich nur selten im Hauskreis oder in die Gemeinde gehen kann. Ich bin nicht alleine und sie sind ein Brief Christi an mich in meinem Leben.

Henoch

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MichaR
Gelöschter Benutzer

Re: Das Dielemma mit der gleichgeschlechtlichen Liebe

von MichaR am 18.11.2014 11:16

Ich persönlich finde diesen Artikel recht ausführlich und gründlich: Gemeindezucht Eigentlich finde ich allerdings, dass man das Thema ausgliedern sollte.
Hallo Cipher, auf deine Bemerkung was ich dich kann, geh ich mal nicht ein, aus Liebe...(Und ich weis auch nicht was ich dir angetan habe, das du so auf mich reagierst...)

Jo, -  also, jetzt bestätigst du selber was du an mir angefochten hast,- die Stichelei war unnötig, und nun gibst du mir sogar noch Recht indem du auf die Biblischen Vorgehensweisen selbst hinweist in deinem Link...

soll das einer noch verstehen?, sorry 


und ja ich gebe dir Recht, das thema sollte ausgegliedert werden. Da - und an vielen weiteren Stellen - besteht dringend Erklärungsbedarf und bibl. Korrektur! - um weitere ständige vorzeitige Urteile zu fällen oder dagegen zu reden.
Aber ich bin wieder mal erstmal draußen. Henoch oder andere können das alles auch gut erklären.

Kopfschüttel...das soll geschwisterliche Liebe sein, also wirklich ... komm, das können wir besser, oder?

kann mir das nur so erklären, das Gemeinde- Zucht, also das Wort Zucht negativ belegt ist, weil man aus der Welt züchtigen mit dem Bambusrohr in Verbindung bringt, was böse ist - von daher nehme ich an das dies so assoziiert wurde und einem liebenden Christen Gemeindezucht bei HS als lieblos unterstellt wird.
Doch hier ist eben ein Irrtum. HS sollte in Liebe unter die Zucht gestellt werden, oder neudeutsch, vllt unter Erziehung, falls das Wort noch erlaubt ist.
Oder liebevolle Zurechtweisung und coatching .... möglich, aber so stehts halt nicht in der Bibel, obwohl schon angeraten wird den "Bruder in Sanftmut wieder zurechtzubringen"
Drum haben wir biblisch orientierten hier die biblischen Begrifflichkeiten gewählt, die wohl unbekannt waren und für irretationen sorgten.
Das ist mir aber inzwischen schon mehrfach aufgefallen, sogar das sich an den Begrifflichkeiten selbst gestoßen wurde. Hier täte dringend Aufklärung not! (und dies bitte nicht als überheblichkeit werten, sondern als den Versuch einer sachlichen Analyse was hier ständig passiert!)

Antworten Zuletzt bearbeitet am 18.11.2014 12:58.

Maike

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Re: Das Dilemma mit der gleichgeschlechtlichen Liebe

von Maike am 18.11.2014 12:50

Solana schrieb:
Erst annehmen und geben - dann kann der Betroffene( mit der Zeit, wenn er es nicht gleich schafft) auch auch darauf verzichten, sich das anderswo zu suchen.

Ganz genau. Wobei ich noch ergänzen möchte: Gemeinschaft und Annahme braucht man nicht nur am Anfang, sondern auch nach 10 Jahren oder 20 Jahren. Denn es wird mit den Jahren nicht automatisch leichter, sich die Befriedigung nicht anderswo zu suchen. 

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solana

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Re: Das Dielemma mit der gleichgeschlechtlichen Liebe

von solana am 18.11.2014 12:58

Ja, Maike, so meinte ich das auch.
Ich möchte dir auch noch meinen Respekt aussprechen, genau wie Hannalotti für deine Konsequenz in der Nachfolge und für deinen Mut, mit diesem Thema so offen umzugehen. Das ist sicher nicht leicht.
Gruss
Solana 

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jonas.sw

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Re: Das Dielemma mit der gleichgeschlechtlichen Liebe

von jonas.sw am 18.11.2014 13:15

Hallo, wünsche allen ganz viel Kraft vom Herrn Jesus Christus, die mit Unzuchtssünden zu kämpfen haben.
Das ihr immer wieder von der Gegenwart Jesus neu erfüllt werdet.
Ich bitte das auch für mich.

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