Lügen oder Ausreden
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NorderMole
Gelöschter Benutzer
Lügen oder Ausreden
von NorderMole am 11.03.2015 07:21Dieses Thema bewegt mich mitunter im Herzen.
U.a. was, wenn Wahrheit, i.w.s. Ehrlichkeit, auch Schaden anrichten kann etc. ... .
Wer lügt ist auch nicht um ausreden verlegen so manchesmal.
Dann ist da noch der "Spruch von Kinder der Lüge, welchen ich
im ehem. Gemeindeumfeld vernommen hatte.
Wie denkt Ihr darüber, was denkt Gott, resp. steht noch geschrieben
über dieses Gebot "Du sollst nicht lügen" ?
Stehe manchmal auch ratlos da, wie ein "Pausengeiger".
Bin dankbar und gespannt auf Eure Antworten !
Re: Lügen oder Ausreden
von Cleopatra am 11.03.2015 07:34Guten morgen,
ich denke, Lügen sind nicht gut. Es steht ja auch "dein Ja sei Ja und Nein sei Nein" im Zusammenhang mit Schwören.
Auch, wenn wir etwas absichtlich anders darstellen, die Gewichtung zu sehr auf einer Seite, dann ist es nicht ok, denke ich (Beispiel: Ich hab den ganzen Tag Wäsche gemacht, ich arme...."- und in Wirklichkeit war es einmal Waschmaschine auf, Wäsche rein und am Ende aufhängen)
Wir sollen die Wahrheit sagen, ja. Ich denke aber auch, dass wir manchmal Taktgefühl haben sollten und überlegen, was wir sagen (Beispiel: "Du bist aber dick geworden"- Ist die Wahrheit aber ist es nötig gewesen...?)
Lg Cleo
Die Bibelverse sollen meine Meinung bilden, nicht begründen
Zitate im Forum, wenn nicht anders vermerkt, aus der rev.Elberfelder
NorderMole
Gelöschter Benutzer
Re: Lügen oder Ausreden
von NorderMole am 11.03.2015 07:46Liebe Cleo, Du schreibst explizit beim schwören nicht Lügen.
Dazu auch: "Du sollst nicht schwören !"
Ich habe in einer Predigt vernommen, das im alten Volk/AT vielfach Meineide bei Gerichtsverhandlungen verübt wurden.
Und das war für Gott der Grund Mose dieses Gebot mit auf den Weg gegeben zu haben.
wideawake
Gelöschter Benutzer
Re: Lügen oder Ausreden
von wideawake am 11.03.2015 08:26Guten Morgen an @
Lügen - Ausreden ? Wenn ich lüge oder eine Ausrede habe, habe ich einen Grund . Also kann ich mich auch da fragen, was bewegt mich dazu, dieses zu tun. Falls ich etwas ändern möchte, da ich ja sonst immer im Unfrieden mit Gott bin.
Die häufigste Ursache oder häufigste Beweggrund ist Angst. Das wußte aber auch schon Jesus, sonst hätte er nicht gesagt ;
Solches habe ich mit euch geredet, daß ihr in mir Frieden habet. In der Welt habt ihr Angst; aber seid getrost, ich habe die Welt überwunden. Johannes
16.33
Das bedeutet für mich, in JEsus brauchen wir keine Angst haben und können diese Lügenwelt in uns überwinden. Jesus bewegt mich ehrlich zu sein oder zu werden.
lieben Gruß
Re: Lügen oder Ausreden
von Cleopatra am 11.03.2015 10:31Oh wideawake, den Hinweis finde ich sehr gut und hilfreich.
Es stimmt- welchen Grund gibt es, zu lügen oder die Unwahrheit zu sagen...?
Ist es nicht meißtens das Ego (huhu Pal, unser Lieblingsthema ;-D )?
Auch die sogenannten "Notlügen", immer, um unsere Haut zu retten....?
Lieber Nordermole, dieser Spruch mit dem "Ja Ja und Nein Nein" habe ich nicht aus dem alten Testament.
Schau mal:
Lg Cleo
Die Bibelverse sollen meine Meinung bilden, nicht begründen
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Re: Lügen oder Ausreden
von solana am 11.03.2015 11:12Wir sollen die Wahrheit sagen, ja. Ich denke aber auch, dass wir manchmal Taktgefühl haben sollten und überlegen, was wir sagen (Beispiel: "Du bist aber dick geworden"- Ist die Wahrheit aber ist es nötig gewesen...?)
Das finde ich einen wichtigen Punkt, Cleo.
Es gibt auch Menschen, die "die Wahrheit" als Ausrede benutzen, um "sich über andere das Maul zu zerreissen"andere Menschen zu verletzen mit Kritik, die zwar zutreffend sein mag, aber nicht ständig dem anderen unter die Nase gerieben werden muss: "Hier und dort hast du Defizite, da hättest du besser so gehandelt, das und das musst du unbedingt besser machen usw"
Und sich dann rausreden und sagen: "Ich sage ja nur die Wahrheit und meine es nur gut .
Damit macht man sich selbst und anderen etwas vor, wenn man das in "verletzender" Weise ständig macht.
Sicher kann mal ein "heilsamer Schock" einen Naschsüchtigen dazu bringen, sich ein bisschen mehr zu beherrschen, um in deinem Beispiel zu bleiben.
(vielleich isst er im Frust aber nur noch mehr )
Aber - was in jedem Fall erreicht wird - ist, dass ich mich gut fühlen kann (weil ich ja die kritisierte Schwäche nicht habe und weil ich das so klar bei ihm erkannt habe und ihm auch gesagt), der andere sich aber schlecht fühlt und minderwertig mir gegenüber ....
(und vermutlich war das die "eigentliche" Motivation dahinter )
Wenn ich lüge oder eine Ausrede habe, habe ich einen Grund . Also kann ich mich auch da fragen, was bewegt mich dazu, dieses zu tun. Falls ich etwas ändern möchte, da ich ja sonst immer im Unfrieden mit Gott bin.
Ja, Dörte, das finde ich auch ganz wichtg - sich selbst gegenüber ehrlich zu sein und sich ganz ehrlich der Frage nach dem "warum" stellen.
(Am besten bevor man etwas sagt - es ist aber auch gut, nach einer Lüge, bei der man sich selbst ertappt hat, so vorzugehen, um so beim nächsten Mal nicht so davon überrumpelt zu werden)
Also wenn man eine Ausrede sucht, sich fragen: "Was will ich damit 'verstecken' oder 'überdecken' - und warum kann ich nicht dazu stehen?"
Wenn der Grund - wie oben genannt - in den Gefühlen der anderen Person liegt, dass sie nicht verletzt werden soll, man aber etwas sagen muss, weil es die Situation erfordert, dass kann man das auch "vorsichtig und zartfühlend" sagen, an etwas Positivem anknüpfen und von daher das Negative angehen und sagen, wie toll das wäre, wenn das "Schlechte" stattdessen so und so wäre.
Damit setzt man eine "positive Motivation", stachelt seinen Ehrgeiz an und bewirkt wahrscheinlich mehr als durch einseitig Negatives.
Wenn der Grund in einem selbst liegt, dass man nicht will, das der andere schlecht über einen denkt, einem etwas peinlich ist usw.
Dann ist der beste Weg, da weiter zu fragen: "Warum kann ich nicht dazu stehen und warum ist mir die Meinung des anderen über mich so wichtig - so wichtig, dass ich eine "unwahre Scheinfassade" von mir selbst aufbauen und mich dahinter verstecken muss?"
Das läuft dann meistens auf die Frage hinaus: "Woher beziehe ich eigentlich mein "Selbstbewusstsein", worauf gründet sich mein Vertrauen und wie sind meine Prioritäten gesetzt und warum?"
Das kann ziemlich viel "Arbeit" an sich selbst beinhalten.
Und das geht meistens nicht von heute auf morgen.
Aber ich habe festgestellt, dass ich in diesen Erkenntnisprozess nach und nach von Gott hineingeführt werde, wenn ich mich dem nicht (durch "Ausreden" mir selbst und Gott gegenüber) verschliesse.
Gruss
Solana
angeführte Bibelstellen (soweit nicht anders gekennzeichnet) sind aus Luther 1984/2017 zitiert nach dem Bibelserver
Wintergruen
Gelöschter Benutzer
Re: Lügen oder Ausreden
von Wintergruen am 11.03.2015 11:49Hallo ihr Lieben
Lügen sind nicht gut dessen sind wir uns einig..
aber ich bleibe dabei , wie ich schon einmal erwähnt hatte in einem ähnlichen Thread-Thema Lügen , das Notlügen die dem Nächsten zum Guten dienen oder schlimmeres verhindern, sehr wohl gottgefällig sind..
Wenn wir das Beispiel Paulus aus 1.Korinther 9,19-23 nimmt so sagt es nichts anderes aus :
Den Juden bin ich ein Jude geworden, um Juden zu gewinnen; denen, die unter dem Gesetz stehen, bin ich, obgleich ich nicht unter dem Gesetz stehe, einer unter dem Gesetz geworden, um die zu gewinnen, die unter dem Gesetz stehen..
Er hat also etwas vorgetäuscht um zu gewinnen.. Vortäuschen oder Lügen, besteht da ein Unterschied? Hätte man ihn konkret gefragt ob er auch Jude sei, ,, was hätte er wohl geantwortet.. Nein ? Gewiss nicht ..
Im AT gibt es auch einige Beispiele wo eine Notlüge absolut gerechtfertig ist .. Insofern sollte das jeder nach seinem Erkenntnisstand und je nach dem wie er vom hl. Geist geleitet wird entscheiden wann eine Lüge zu vermeiden ist und wann sie gottgefällig ist ...
Beispiel aus dem AT:1.Mose 20,2-13
Abraham brach von dort auf und zog in den Negeb. Er ließ sich zwischen Kadesch und Schur nieder und hielt sich in Gerar als Fremder auf. 2 Abraham behauptete von Sara, seiner Frau: Sie ist meine Schwester.
aus dem 2. Buch Moses
16 Wenn ihr den Hebräerinnen Geburtshilfe leistet, dann achtet auf das Geschlecht! Ist es ein Knabe, so lasst ihn sterben! Ist es ein Mädchen, dann kann es am Leben bleiben.
17 Die Hebammen aber fürchteten Gott und taten nicht, was ihnen der König von Ägypten gesagt hatte, sondern ließen die Kinder am Leben.
18 Da rief der König von Ägypten die Hebammen zu sich und sagte zu ihnen: Warum tut ihr das und lasst die Kinder am Leben?
19 Die Hebammen antworteten dem Pharao: Bei den hebräischen Frauen ist es nicht wie bei den Ägypterinnen, sondern wie bei den Tieren: Wenn die Hebamme zu ihnen kommt, haben sie schon geboren.
20 Gott verhalf den Hebammen zu Glück; das Volk aber vermehrte sich weiter und wurde sehr stark.
21 Weil die Hebammen Gott fürchteten, schenkte er ihnen Kindersegen.
Wer natürlich vorsetzlich lügt das ist nicht in Gottes Sinne..
LG
marjo
Gelöschter Benutzer
Re: Lügen oder Ausreden
von marjo am 11.03.2015 12:06Leider wird der Begriff "Notlüge" heute sehr weit gefasst, verwässert und als Ausrede mißbraucht. Das Beispiel aus 2 Mose 1,15-20 ist ein passendes und angebrachtes Beispiel für Notlügen. Daran kann man sich gut orientieren.
gruß, marjo
Re: Lügen oder Ausreden
von Burg1 am 11.03.2015 14:47Wenn man die Unwahrheit sagt, um eigene Interessen und Vorteile durchzusetzen, dann ist dies eine sündhafte Lüge.
Wenn man die Unwahrheit sagt, um jemanden zu schützen oder auch sich selbst zu schützen, dann ist es zwar eine Lüge, sie geschah aber nicht aus unlauteren Motiven.
Re: Lügen oder Ausreden
von solana am 11.03.2015 15:10Wenn man die Unwahrheit sagt, um jemanden zu schützen oder auch sich selbst zu schützen, dann ist es zwar eine Lüge, sie geschah aber nicht aus unlauteren Motiven.
Hallo Burg
Hört sich ein bisschen so an wie "der Zweck heiligt die Mittel" ....
Ich denke, dass es in der Regel nicht nur die Wahl zwischen Wahrheit sagen, auch wenn sie schadet oder Lüge, die nütlzich ist, gibt.
Statt sich bspw mit einer Lüge zu rechtfertigen, im gut dazustehen, kann man auch einfach darauf verzichten, sich zu rechtfertigen.
Oder wenn einen jemand in die Enge treibt und zwingen will, seine Meinung zu äussern, die nicht sehr schmeichelhaft für ihn ist, kann man auch einfach sagen: "Tut mir leid, dazu kann/will ich mich nicht äussern."
Wenn das nicht akzeptiert wird, kann man das so begründen, sinngemäss: "Etwas Gutes kann ich nicht sagen und etwas Schlechtes zu sagen ist der Sachlage nicht angemessen und förderlich, bringt meiner Ansicht nach nichts" ...oder so ähnlich.
Das ist dann auch ganz ehrlich.
Oft trauen wir uns das aber einfach nicht.
Gruss
Solana
angeführte Bibelstellen (soweit nicht anders gekennzeichnet) sind aus Luther 1984/2017 zitiert nach dem Bibelserver