Sich genügen lassen - eine veraltete Tugend?

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solana

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Re: Sich genügen lassen - eine veraltete Tugend?

von solana am 15.03.2015 15:07

Vielen Dank, lieber Stefan, für die klaren Worte.
Mit deiner Einstellung und dem Zeugnis deiner Tat kannst du sicher vielen ein Vorbild sein und sie daran erinnern, was wirklich wichtig ist im Leben und was reich macht und Glück bringt - egal ob arm oder materiell reich.

Liebe Widi, ein Super Ergebnis - und ganz ohne Kleber, wie es aussieht .
Ja, ich denke auch, je mehr wir uns an den kleinen Dingen freuen und dafür dankbar sein können, um so weniger kann uns auch "grösserer materieller Segen" aus der Bahn werfen.
Das ist doch ein schöner Weg: nicht die "Gefahr" von Reichtum um Macht im Blick alles vermeiden, was evtl schädlich sein könnte.
Sondern so aus der Fülle leben, dass keine Sehnsucht mehr bleibt, die in "schädliche Begierde"  umschlagen könnte .

So war es ja auch bei dir, Stefan. Du warst vorher schon zufrieden und hast den Reichtum als Geschenk empfangen, dahinter den liebenden Geber gesehen, nicht deinen Besitz und deinen Einfluss dadurch, bist weiterhin "Diener" geblieben und hast Gott allein die Ehre dafür gegeben.
 

Stefan schrieb:

Also gehört IHM allein die Ehre!
...
Mir scheint, einzig und allein Dankbarkeit und Demut! 

Ich denke, mit dieser Einstellung - "Dankbarkeit und Demut" - kann eigentlich gar nichts schief gehen.
Dann können wir alles abgegeben - Gutes wie Schlechtes - und gelassen sein. Nichts wird uns zur Last und alles zum Geschenk und zum Anlass, ihm zu begegnen und ihn zu erfahren.
Gruss
Solana 

angeführte Bibelstellen (soweit nicht anders gekennzeichnet) sind aus Luther 1984/2017 zitiert nach dem Bibelserver

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wideawake
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Re: Sich genügen lassen - eine veraltete Tugend?

von wideawake am 15.03.2015 14:25

Hi, Dörte - Super, das 2. Regalbrett, mal etwas anderes .... selbst ist die Frau und ungemein kreativ ... und eine Tube Kleber gleich dazu, damit die Sachen nichrt runterfallen bei dem "Neigungswinkel" .

Huhu Solana - *widi* fühlt sich jetzt zufrieden und hat genug gewerkelt und das ist dabei rausgekommen ! Eiigentlich ist es ein Segen auch mit kleinen

Dingen zufrieden und glücklich zu sein. Das lindert dimens dass Interesse an Reichtum, Ansehen und dem dazu gehörigen Stress und dessen gesundheitliche Auswirkung  !   sei ganz herzlich umärmelt



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Antworten Zuletzt bearbeitet am 15.03.2015 14:27.

StefanS

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Re: Sich genügen lassen - eine veraltete Tugend?

von StefanS am 15.03.2015 13:08

Liebe solana,

Ist das der wichtigste Punkt? Gott in allem die Ehre geben und auf ihn hin ausgerichtet zu leben - so kann eine falsche Einstellung gar nicht erst aufkommen?

ich denke, er ist es.
Wenn Gott mich (materiell) segnet, wie kann ich mich mit meinen Verdiensten brüsten?
Selbst mein Hirn ist doch von Gott gegeben. Wenn ich also Titel und Würden erreiche, so ist es doch auch nicht mein Verdienst. Jede Zelle meines Körpers (und auch meines Hirns) lebt und führt seinen Dienst aus, weil Gott es will. Also gehört IHM allein die Ehre!
Und wenn mal mein Körper nicht mehr funktioniert, wenn all mein körperlicher und materieller Reichtum schwindet?
Auch dann gebührt Gott die Ehre, denn ich bin der festen Überzeugung, dass ER immer das beste mit seinen Kindern im Sinn hat. 

War das bei dir schon von Anfang an so - als dir der Reichtum zufiel oder auch schon vorher - oder war das ein Prozess, durch den du zu dieser Einstellung gefunden hast?
Ich war schon vorher genügsam. Ich brauchte das nicht zu lernen. Das war wohl mein großes Glück.
Mittlerweile habe ich ja einige Lebenserfahrung. Menschen, auch Christen, denen Macht und Geld imponiert, erkenne ich sofort.
Ich sehe deren große Not mit Neid und Missgunst. Und wenn sie zu Geld und/oder Ansehen kommen wie sie dann kämpfen und leiden.
Jede Form von Mangel oder Überfluss kann ein Übel sein. Ich befürchte, es ist ein dem Menschen innewohnendes Übel.
Wohl dem, der von Herzen demütig ist ...

Und was würdest du einem jungen Menschen raten, der eine grosse Karriere anstrebt?
Mir scheint, einzig und allein Dankbarkeit und Demut!

Aber ehrlich gesagt weiß ich nicht, ob ich damit richtig liege.

Gruß Stefan


 

So gibt es nun keine Verdammnis für die, die in Christus Jesus sind.

Antworten Zuletzt bearbeitet am 15.03.2015 13:09.

solana

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Re: Sich genügen lassen - eine veraltete Tugend?

von solana am 15.03.2015 12:38

Das finde ich ganz toll, lieber Stefan.
Dann bist du ja genau der richtige Ansprechpartner. Du kannst sicher aus deiner Erfahrung sagen, was dir auf deinem Weg ganz besonders wichtig geworden ist und wo du "Stolperfallen" siehst (oder gab es die bei dir gar nicht?).

 

Ich habe das nie als meinen Verdienst angesehen, habe immer Gott dafür gedankt und war mir bewusst, dass mein Erfolg und mein Geld vergänglich ist.

Ist das der wichtigste Punkt? Gott in allem die Ehre geben und auf ihn hin ausgerichtet zu leben - so kann eine falsche Einstellung gar nicht erst aufkommen?

War das bei dir schon von Anfang an so - als dir der Reichtum zufiel oder auch schon vorher - oder war das ein Prozess, durch den du zu dieser Einstellung gefunden hast?

Viele Menschen - auch Christen halten mich für dumm, weil mir das Geld nie etwas bedeutete und ich es nicht vermehrt habe. Ich weiß nämlich, ich habe es vermehrt, indem ich geholfen habe.

Dann gibt es wohl doch sehr viele - auch Christen - die in Reichtum und gehobener Stellung diese Gelassenheit nicht bewahren konnten und mehr "in den Bann" von Geld und Macht gezogen wurden. Was war bei denen anders?

Und was würdest du einem jungen Menschen raten, der eine grosse Karriere anstrebt?

Ich hoffe, ich habe dich jetzt nicht überfahren mit so vielen Fragen.
Gruss
Solana

angeführte Bibelstellen (soweit nicht anders gekennzeichnet) sind aus Luther 1984/2017 zitiert nach dem Bibelserver

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StefanS

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Re: Sich genügen lassen - eine veraltete Tugend?

von StefanS am 15.03.2015 11:43

Burgen schrieb: Ich denke, mit der Weisheit im Gepäck ist Genügsamkeit der Friede, den Gott schenkt, auch dann, wenn jemand oder die Firmenspitze Erfolg anstrebt.

So ist es, liebe Burgen!

1. Kor. 7,31+32
... "die kaufen, als behielten sie es nicht; und die diese Welt gebrauchen, als brauchten sie sie nicht. Denn das Wesen dieser Welt vergeht. Ich möchte aber, dass ihr ohne Sorge seid."

Solana fragt:
Kann man es mit so einer Einstellung an die Spitze eines Unternehmens bringen? 

Ja, kann man!

Es ist eine persönliche Einstellung, weil Erfolg oder Geld haben nicht zwangsläufig bedeutet, dass man es zum Götzen macht.
Ich habe damals als junger Mann materiellen Segen (durch eine innovative Idee) erfahren. Ich habe das nie als meinen Verdienst angesehen, habe immer Gott dafür gedankt und war mir bewusst, dass mein Erfolg und mein Geld vergänglich ist.
Nun sind 35 Jahre vergangen. Mein damaliger Erfolg und meine Karriere habe ich an den Nagel gehängt. Übriggeblieben ist mein Geld und auch das ist vergänglich.
Ich habe es nie gewinnbringend im weltlichen Sinn angelegt, habe nie spekuliert - es war mir egal! Wenn ich Not sah oder Jesus mir einen Menschen oder eine Organisation aufs Herz legte habe ich geholfen.
Viele Menschen - auch Christen halten mich für dumm, weil mir das Geld nie etwas bedeutete und ich es nicht vermehrt habe. Ich weiß nämlich, ich habe es vermehrt, indem ich geholfen habe.
Ich möchte behaupten, dass ich genügsam war, bin und auch sein werde. Weil mein Schatz im Himmel ist! Ich bin sehr sehr dankbar, weil ich ein Segen sein konnte und ich wünsche mir, dass ich es auch weiterhin sein kann.

 


So gibt es nun keine Verdammnis für die, die in Christus Jesus sind.

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solana

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Re: Sich genügen lassen - eine veraltete Tugend?

von solana am 15.03.2015 11:15

Burgen schrieb:

Ich denke, mit der Weisheit im Gepäck ist Genügsamkeit der Friede, den Gott schenkt, auch dann, wenn jemand oder die Firmenspitze Erfolg anstrebt.

 

Ja, liebe Burgen
Wenn jemand arm ist oder nur gerade so reich, dass er genug zum Leben hat, aber keine grossen Sprünge machen kann, dann ist es und allen irgendwie klar, was es bedeutet, auf Gott zu vertrauen und alles von ihm zu erwarten, sich nicht um den nächsten Tag zu sorgen usw

Aber was für eine Einstellung ist nötig, wenn man reich ist und Erfolg hat?

Paulus schreibt ja:

nicht hoffen auf den unsicheren Reichtum, sondern auf Gott, der uns alles reichlich darbietet, es zu genießen; 18 dass sie Gutes tun, reich werden an guten Werken, gerne geben, behilflich seien, 19 sich selbst einen Schatz sammeln als guten Grund für die Zukunft, damit sie das wahre Leben ergreifen.

Also eine Art "Gegengewicht" schaffen zum materiellen Schatz, damit der nicht zu wichtig und bestimmend wird im Leben. Und so der Gefahr entgegen treten, dass man das Herz zu sehr daran "daran verloren" und im Bewusstsein, Denken, Fühlen und Tun genug Raum bleibt für "das wahre Leben"?

Willy, du scheibst ja sehr richtig:

 

Wer ist reich? Der mit anderen teilen kann.

Aber geht das überhaupt, wenn man eine solche Stellung anstrebt? Muss man nicht - um dorthin zu gelangen und sich dort zu halten - ganzen Einsatz bringen und darin seine absolute Priorität sehen ohne sich mit einem "Gegengewicht" zu verzetteln?

Paulus schreibt an anderer Stelle, wie wir mit den "Dingen der Welt" umgehen sollten:

1. Kor 7, 29 Das sage ich aber, liebe Brüder: Die Zeit ist kurz. Fortan sollen auch die, die Frauen haben, sein, als hätten sie keine; und die weinen, als weinten sie nicht;
30 und die sich freuen, als freuten sie sich nicht; und die kaufen, als behielten sie es nicht;
31 und die diese Welt gebrauchen, als brauchten sie sie nicht. Denn das Wesen dieser Welt vergeht.
32 Ich möchte aber, dass ihr ohne Sorge seid.

Kann man es mit so einer Einstellung an die Spitze eines Unternehmens bringen?

Und wenn nein, müssen wir dann diese Aufforderungen für unsere Zeit überdenken und neu formulieren oder auf Karriere verzichten oder irgedetwas dazwischen?

Marjo hat zu recht darauf hingewiesen, dass Paulus aber auch schreibt:

Phil 4, 12 Ich kann niedrig sein und kann hoch sein; mir ist alles und jedes vertraut: beides, satt sein und hungern, beides, Überfluss haben und Mangel leiden;
13 ich vermag alles durch den, der mich mächtig macht.

Also muss es doch eigentlich trotzdem möglich sein.
Habt ihr Ideen dazu?
Gruss
Solana

angeführte Bibelstellen (soweit nicht anders gekennzeichnet) sind aus Luther 1984/2017 zitiert nach dem Bibelserver

Antworten Zuletzt bearbeitet am 15.03.2015 11:17.

Rapp
Gelöschter Benutzer

Re: Sich genügen lassen - eine veraltete Tugend?

von Rapp am 14.03.2015 22:50

Wer ist reich? Der mit anderen teilen kann.

Willy

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Burgen
Gelöschter Benutzer

Re: Sich genügen lassen - eine veraltete Tugend?

von Burgen am 14.03.2015 22:30

Halloechen,

es ist spätestens jetzt an der Zeit ueber die Weisheit Gottes in dem Zusammenhang nachzudenken, denke ich mal.

Ich denke, mit der Weisheit im Gepäck ist Genügsamkeit der Friede, den Gott schenkt, auch dann, wenn jemand oder

die Firmenspitze Erfolg anstrebt.

Erfolg ist ja nicht nur am Kontostand ablesbar, sondern auch, wenn jemand sozusagen ueber seinen Schatten springt

und tut, was gerade angebracht und Not wendend ist.

Grüße
Burgen 

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wideawake
Gelöschter Benutzer

Re: Sich genügen lassen - eine veraltete Tugend?

von wideawake am 14.03.2015 21:04

Huhu Solana und @, habe in einer Zusammenfassung noch einiges zur biblischen Bescheidenheit gefunden ;


Wer hoch hinaus will, stürzt ab; Bescheidenheit bringt Ansehen. (GNB - Sprüche 18:12)

Seid nicht selbstsüchtig; strebt nicht danach, einen guten Eindruck auf andere zu machen, sondern seid bescheiden und achtet die anderen höher als euch selbst. Denkt nicht nur an eure eigenen Angelegenheiten, sondern interessiert euch auch für die anderen und für das, was sie tun. (NLB - Philipper 2:3,4)

Denn wir sind ohne Besitz auf diese Welt gekommen, und genauso werden wir sie auch wieder verlassen. Wenn wir zu es­sen haben und uns kleiden können, sollen wir zufrieden sein. (HFA - 1. Timotheus 6:7,8)

Wer am Geld hängt, bekommt nie genug davon. Wer Reichtum liebt, will immer noch mehr. Auch hier gilt: Alles vergeblich! (GNB - Prediger 5:9)


Naja , wenn man das so liest, bleibt man doch lieber bescheiden und erfreut sich an den Dingen, die man eben doch schon hat und ist zufrieden.
Alles was dazu kommt freu ich mich und wenn nicht, auch oki, freu ich mich auch !

Es kommt doch auch immer darauf an welche Werte man schätzt ! Ich würde es nicht über mein Herz bringen, selber in Saus und Braus zu leben und andere hungern ?

Antworten Zuletzt bearbeitet am 14.03.2015 21:07.

solana

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Re: Sich genügen lassen - eine veraltete Tugend?

von solana am 14.03.2015 16:44

Rapp schrieb:


Keiner lebt davon, dass er viele Güter hat!

Ja, Willy, ich denke darum geht es, das zu erkennen und von dieser Erkenntnis her eine andere Einstellung zum Reichtum zu bekommen.

Liebe Wintergruen, du fragst:

Aber warum verzichtet man wirklich ?Und ab wann ist der Mensch erst zufrieden ?

Ich sehe in der Genügsamkeit einfach den Sinn nicht, nur weil man sagt, ´´ja jetzt ist genug´´ ..oder ´´ich brauche das alles nicht ...


Ich würde mal so sagen: Wenn man "sich genügen lassen" als "Verzicht" empfindet, lebt man noch nicht wirklich "in der vollen Genüge" (Joh 10, 10 Ich bin gekommen, damit sie das Leben und volle Genüge haben sollen.), sondern aus dem "Mangel" - aus dem Bewussttsein und mit dem Gefühl, "mir fehlt noch etwas".

Und ich denke, das ist genau der Sinn und Zweck der Genügsamkeit, so wie er in diesem Abschnitt des Timotheusbriefes formuliert ist: zu erkennen, worin das wahre Leben besteht und seine Hoffnung und seine Sicherheit darin zu suchen.
Hier nochmal die Verse:

1. Tim 6, 17 Den Reichen in dieser Welt gebiete, dass sie nicht stolz seien, auch nicht hoffen auf den unsicheren Reichtum, sondern auf Gott, der uns alles reichlich darbietet, es zu genießen; 18 dass sie Gutes tun, reich werden an guten Werken, gerne geben, behilflich seien, 19 sich selbst einen Schatz sammeln als guten Grund für die Zukunft, damit sie das wahre Leben ergreifen. 

Damit sie erkennen, was wirklich wertvoll und was das wahre Leben ist.
"Sich selbst einen Schatz sammeln", damit ihr Herz nicht am Geld hängt, denn wo euer Schatz ist, da wird auch euer Herz sein.(Lk 12,34)

Dass die Armen auch etwas davon haben, sehr ich nur als "in 2. Linie" im Visier.
Es geht in erster Linie um das Bewusstsein des Reichen oder desjenigen, der Reichtum anstrebt.
Gruss
Solana 

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