Praxis: Wann ist man (jemand) ein Christ und wie stellt man das fest?

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marjo
Gelöschter Benutzer

Praxis: Wann ist man (jemand) ein Christ und wie stellt man das fest?

von marjo am 20.03.2015 09:08

Seit geraumer Zeit beschäftigt mich das Thema, wie man praktisch erkennen kann ob jemand Christ ist oder nicht. Mit "Christ" meine ich die biblische Variante. Jemand hat den Heiligen Geist und wurde dadurch in den Leib Christi eingegliedert. Woran erkennt man das?


Hintergrund:
Als leitendes Mitglied einer ev. Landeskirche in Deutschlang macht man sich ab und an Gedanken darüber, ob die Mitleiter und die anderen Gemeindemitglieder Christen sind. Das klingt vielleicht absurd, ist für die Leitung einer Kirchengemeinde jedoch von vitalem Interesse.

Die Ansicht meiner Pastors dazu lautet: Jeder, der in die Kirche kommt hat zumindest einen kleinen Funken an Glauben in sich. Diesen Funken gilt es zu entfachen. In der Konsequenz sieht er alle Leute die in die Kirche und zu den sonstigen Veranstalltungen der Kirche kommen als Christen an. Niemand betritt also einen kirchlichen Raum (zumindest nicht regelmäßig) ohne bereits in einer (und sei es "winzigen") Form von Gott gezogen zu sein. Das sind keine Zitate, zeigen aber die Richtung in die es geht.

Nun sind wir (Pastor und ich) bereits einige Male zu den Leitungskongressen von Willow Creek gefahren. Der Pastor nimmt immer nur mich mit, was ich bereits öfter kritisiert habe. Selbst als andere Mitglieder der Kirchenleitung Interesse bekundeten (vermutlich, weil Leipzig immer eine Reise wert ist....) wurde dieses Ansinnen vom Pastor abgebügelt... da gehe es um geistliche Impulse, was nichts für die anderen Mitglieder der Kirchenleitung wäre. Ihr könnt euch denken, wie meine Reaktion darauf war.  Mein Pastor meinte auf Nachfragen, dass ein solcher Kongress "zu viel des guten" sein könnte. Der "Witz" ist, dass die o. g. Erklärung tatsächlich von allen anderen Mitglieder der Kirchnleitung als ausreichende Begrüdung (geistliche Impulse) für eine Nichtteilnahme akzeptiert wurden.

Im Grunde drehen wir uns in unserer Gemeinde seit Jahren im Kreis.

1. Die Gemeinde dümpelt vor sich hin (typsiche ev. Kirchengemeinde)
2. Alle Leute die mehr oder weniger regelmäßig die Kirche besuchen, werden als Christen mit "Entfachungs-Potential" angesehen
3. Alle bisherigen Predigten / Besonderen Gottesdienste änderten an 2. nichts oder nur marginal.
4. Gelegenheiten wie der Willow Kongress werden als ungeeignet für das Gro der Kirchenleitung angesehen
5. Nach einem solchen Kongress kommt (jedesmal) die Frage auf, was kann man davon übernehmen -> Gemeindebau mit für Jesus "brennenden" Mitarbeitern
6. Als Antwort zu 5. landet man irgendwann bei Situation von 2. und 3., jammert eine Weile darüber, versucht kurzzeitig die "Entfachungspotentiellen" zu motivieren. Landet dann bei 4. geht über zu 5., rutscht zu 6. und kommt dann wieder bei 2. mit Übergang zu 3.

Das geht nun schon seit Jahren so. Wäre ich nur in dieser Gemeinde aktiv, ich wäre wohl schon "durchgedreht". Der immer wiederkehrende Punkt ist: SInd die anderen Mitarbeiter überhaupt Christen? Wenn ja, weshalb kommt keine "Frucht des Geistes" zum Vorschein? Im Gegenteil. Ich habe das Gespräch mit den anderen Leitern gesucht und festgestellt, dass sie halt in der Kirchenleitung sind, weil das Tradition ist. Einige Ehrenamtliche sind halt dabei, weil man ja irgendwas soziales tut und der Pastor so nett ist. Der Pastor ist tatsächlich nett. Allerdings redet der ständig von Jesus und so "frommen" Sachen, wie mir einer der anderen Gemeindeleiter klagte.

Wie seht ihr das? Woran erkennt man einen Christen? Ich meine jetzt nicht innerhalb von 5 Minuten. Ich rede von Jahren an Zusammenarbeit.

gruß, marjo 

     

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gunwohl

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Re: Praxis: Wann ist man (jemand) ein Christ und wie stellt man das fest?

von gunwohl am 20.03.2015 09:40

Ich glaube das man einen wirklichen Christen  daran erkennt, dass er im Laufe der Jahre Jesus immer ähnlicher wird. Um das zu erkennen, muss man selbst Jesus kennen.

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marjo
Gelöschter Benutzer

Re: Praxis: Wann ist man (jemand) ein Christ und wie stellt man das fest?

von marjo am 20.03.2015 09:52

Hallo guwohl,

da stellt sich natürlich die Frage, von welchem Zeitraum man da ausgeht. 1 Jahr? 10 Jahre? 20 Jahre? Und was tut man mit Mitarbeitern bis dahin? Also bis zu dem Zeipunkt an dem selbst ich bei ihnen erkenne "Ja, da ist Jesus am Werk." Behält man diese Menschen alt Mitarbeiter? Sucht man sich Mitarbeiter die Jesus bereits offensichtlich lieb haben? Macht man die Arbeit zur Not allein... also bevor man Menschen mitmachen lässt, die keine Liebesbeziehung zu Jesus haben?

  Bislang höre ich halt immer die genannten Sätze wie "Na, wie müssen ja nicht laufend von Jesus reden." Außerhalb des "kirchenlichen" Aufenthalts scheinen sie die Leute quasi gar nicht mit Gott und alles was dazu gehört zu befassen. Dabei denke ich nicht mal an regelmäßiges Bibellesen. Jesus kommt in deren Leben außerhalb der Kirche nicht vor. Ist Maßstab für nichts. Es wird nicht mit ihm gesprochen. Nichts.

gruß, marjo 

Antworten Zuletzt bearbeitet am 20.03.2015 09:53.

gunwohl

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Re: Praxis: Wann ist man (jemand) ein Christ und wie stellt man das fest?

von gunwohl am 20.03.2015 10:19

na, wenn man in einm Jahr nicht merkt, dass da Forschritt ist, wird es wohl keinen geben. Solche menschen würd ich nicht als Mitarbeiter behalten woleln denn es soll ja keine weltliche Verein sein sondern eine gemeinde und da haben keine papiertiger in der Leitung was verloren. Solche bemerungen, dass einer ja nicht dauernd jesus im munde führen muss sind unsinn denn wessen Hherz voll ist, desse Mund quillt über. Der muss ja trotzdem keine quassestrippe sein.

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jonas.sw

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Re: Praxis: Wann ist man (jemand) ein Christ und wie stellt man das fest?

von jonas.sw am 20.03.2015 10:24

Hallo Marjo,

Jesus hat gesagt, das jeder erkennen wird, das wir ihm folgen, wenn wir Liebe untereinander haben.
Diese Liebe kommt von Jesus, der in uns ist, wenn wir ihn im Glauben annehmen. Und doch steht auch im Galaterbrief, das wenn wir schon den Geist Gottes haben nach ihn auch leben sollte.

Vielleicht ist es zu theoretisch?

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Cleopatra
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Re: Praxis: Wann ist man (jemand) ein Christ und wie stellt man das fest?

von Cleopatra am 20.03.2015 10:30

Zum zweiten Teil der Frage:

Ich glaube, dass letztendlich nur Gott, der unser Herz genau kennt, sagen kann, ob wir "Christ" sind, also im Buch des Lebens stehen.
Ja, es gibt viele Bibelverse, die Christen beschreiben. Nächstenliebe, vor allem untereinander, Früchte des geistes und so weiter.
Aber "leider" kann Mensch auch gut schauspielern und teilweise heucheln.

Ich denke, jeder kann bei sich selbst schon gut abschätzen, ob etwas ernst und ehrilch so gemeint ist und wie es um unser Herz steht. Aber andere? Die sehen nicht das Herz.

Lg Cleo

Die Bibelverse sollen meine Meinung bilden, nicht begründen
Zitate im Forum, wenn nicht anders vermerkt, aus der rev.Elberfelder

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solana

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Re: Praxis: Wann ist man (jemand) ein Christ und wie stellt man das fest?

von solana am 20.03.2015 10:44

Hallo Marjo
Ich denke, das sind eigentlich 2 Fragen in einer:
1) Wie belebt man einen "schlafenden" Christen bzw eine schlafende Gemeinde
2) Ab welchem Punkt des "Einschlafens" auf dem Weg mit Gott bzw der "Schlaftiefe" kann man überhaupt noch von "Christ" sprechen?

 

2) finde ich recht schwierig zu beantworten, denn wir sehen nicht das Herz eines Menschen.
Und unser Vorbild, denke ich, sollte da Jesus sein:

Mt 12,20 das geknickte Rohr wird er nicht zerbrechen, und den glimmenden Docht wird er nicht auslöschen, bis er das Recht hinausführt zum Sieg;

Um aus einem Funken ein Feuer zu entfachen, reicht es wohl nicht, wenn man 1x pro Woche einen zaghaften "Luftpuster" drüberbläst.
"Schläfer" haben die unangenehme Eigenschaft, aller über sich hinweg rieseln zu lassen, alles Gesagte gut zu finden, aber es dringt nicht weiter ein.

Und es gibt unter den Kirchenbesuchern vielleicht auch viele, die das "Defizit" in ihrem Leben sehr wohl spüren und damit nicht zufrieden sind, es aber nicht schaffen, da raus zu kommen, sich über die Jahre daran gewöhnt und damit abgefunden haben.

Aus eigener Kraft schafft das ja sowieso niemand, ein reiches Leben aus der uns geschenkten Fülle zu leben und den "überfliessenden Segen" auch an andere weiter zu geben.
Dazu muss man sich überhaupt erst einmal dessen bewusst werden, was für einen "Schatz" wir haben und lernen, daraus zu schöpfen, so dass das Leben davon bereichert wird.

Das Bewusstsein dafür zu schärfen und Gedanken darüber anzustossen - dazu sollte eigentlich auch mein Thread über das "Fruchtbringen" dienen..
Denn wenn einem solche Worte und Bilder nicht "lebendig, praktisch nachvollziehbar und aktuell" werden, dann kann daraus auch nicht "reifen", dann bleibt das ein schönes Bild, das in dem Augenblick, in dem man es hört, einen guten Gedanken und ein gutes Gefühl in einem aufkeimen lässt - der aber dann gleich wieder "im Keim erstickt" wird, wenn die Anforderungen des Alltags über einen hinwegrollen.
Dann lebt man wieder "reagierend auf den Mangel/die Erfordernisse" und nicht "aus der überquellenden Fülle", die nach aussen sprudelt:

Lk 6,45 Ein guter Mensch bringt Gutes hervor aus dem guten Schatz seines Herzens; und ein böser bringt Böses hervor aus dem bösen. Denn wes das Herz voll ist, des geht der Mund über.

Gruss
Solana

angeführte Bibelstellen (soweit nicht anders gekennzeichnet) sind aus Luther 1984/2017 zitiert nach dem Bibelserver

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marjo
Gelöschter Benutzer

Re: Praxis: Wann ist man (jemand) ein Christ und wie stellt man das fest?

von marjo am 20.03.2015 11:06

Solana schrieb: Ab welchem Punkt des "Einschlafens" auf dem Weg mit Gott bzw der "Schlaftiefe" kann man überhaupt noch von "Christ" sprechen?

Wie sieht es denn umgekehrt aus, denn darum dreht sich meine Frage?

Ein schlafender Christ müsste ja irgendwann wach gewesen sein.. zumindest beim Zeitpunkt seiner "Zeugung". Nur weiß bei der von mir angesprochenden Zielgruppe niemand was von einer solchen "Zeugung" in seinem Leben. Natürlich hat nicht jeder ein gewaltiges Bekehrungserlebnis, ich zum Beispiel auch nicht. Trotzdem kann ich sagen, dass es einen Zeitpunkt / Zeitraum gibt, ab welchem sich alles in mir zu verändern begann und Christus ein aktiver Teil meines Lebens wurde. All dies finde ich bei meinen Mitleitern nicht, auch nach deren eigenen Aussagen nicht.

Was ist ein "Funken Glaubens"? Jesaja 42? Math. 12,20?

Das praktische Problem ist doch, dass ich keine Gebetsgemeinschaften machen kann. Ich kann keine "geistlichen " Aktivitäten abfragen, weil alles was mit der Bibel zu tun hat "lassen wir mal den Pastor machen, der hat das studiert" und bei sich daheim nicht in der Bibel gelesen wird und auch noch nie wurde. Ich spreche also nicht von Leute die mal "Feuer und Flamme" für Jesus waren und es nicht mehr sind. Ich sprechen von Leuten, die es noch nie waren... also "Feuer und Flamme" und in die kirchliche Arbeit aus Tradition oder relativ oberflächlichem Interesse  "hineingerutscht" sind.

gruß, marjo

Antworten Zuletzt bearbeitet am 20.03.2015 11:07.

gunwohl

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Re: Praxis: Wann ist man (jemand) ein Christ und wie stellt man das fest?

von gunwohl am 20.03.2015 11:23

Ich glaube, dass letztendlich nur Gott, der unser Herz genau kennt, sagen kann, ob wir "Christ" sind, also im Buch des Lebens stehen.
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Das hat Cleopatra geschrieben. Aber das sehe ich ein bischen anders. Wozu haben wir denn in der Bibel gesagt bekomemn, woran man uns Christebn erkennen kann, wenn Cleopatra nun sagt, nur Gott könnte das erkennen, Es muss ja für uns Menscen erkennbar sein. Eben damt wir wissen, mit wem man zusammen im Joch ziehen kann. Wenn wir die Früchte nicht erkennen können und müssten wäre es unsinnig gewesen, uns mitzutzeilen, welches diese Früchte sind. Die anderen brauchen sie, um uns als Christen zu erkennen und wir, um auch einander zu erkennen. Uns zeit auch der geist, welcher Geist beim anderen vorhanden ist. Wenn wir aber nichts erkennen das liegt das sicher daran, dass nix da ist. Auch wenn einer "schläft". Und wenn da nur Passivität ist wie Mario das beschreibt, dnn ist da einfach nichts. Dann sind das vielleicht nete Leute mit religiosem Toch aber eben keine wiedergeborene Christen.

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jonas.sw

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Re: Praxis: Wann ist man (jemand) ein Christ und wie stellt man das fest?

von jonas.sw am 20.03.2015 11:28

Hallo Marjo,

geht es vielleicht auch darum, jemanden vor Augen zu führen, ob er auch wirklich bewusst Jesus angenommen hat oder nur so mitgelaufen ist aus Tradition?
Es natürlich eine heikle Sache andererseits auch wichtig, denn es ist schon wichtig, das man die Sicherheit hat, das man Jesus angenommen hat.

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