2 Perspektiven aus 2 Welten
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Re: 2 Perspektiven aus 2 Welten
von solana am 08.05.2015 14:151Joh 3,19 Daran erkennen wir, dass wir aus der Wahrheit sind, und können unser Herz vor ihm damit zum Schweigen bringen,
20 dass, wenn uns unser Herz verdammt, Gott größer ist als unser Herz und erkennt alle Dinge.
Das bedeutet - meiner Meinung nach: nicht festhalten an der "Verdammungspersektive", damit mir Gottes Heilung um so herrlicher erscheint.
Sondern sich so davon befreien lassen, als wäre das "Verdammenswerte" niemals geschehen.
Denn so ist es aus der göttlichen Perspektive.
Und in die sollen wir uns hineinnehmen lassen, unser eigenes "Urteil" loslassen, "vergessen, was dahinten ist",es nicht krampfhaft uns weiterhin vor Augen halten.
Im AT wird so ein schönes Bild oft gebraucht - das vom Adler, der den Jungen fliegen beibringt.
Er wirft sie ganz rabiat aus dem Nest und lässt sie ihre kümmerlichen Flugversuche machen.
Wenn sie dann abstürzen, fängt er sie sicher auf und trägt sie sicher auf seinem Rücken.
So lernen sie das "Fluggefühl", sehen und erleben die Welt aus der Perspektive eines Flugkünstlers.
Das soll ihnen Sicherheit geben und Vertrauen, dass der Elternvogel sie nicht einfach ins Verderben wirft.
Es soll sie nicht dazu bringen, entsetzt in die Tiefe zu starren und im Rückblick auf ihre kümmerlichen Flugversuche vor Scham und dem Bewusstsein der eigenen Unfähigkeit gelähmt zu erstarren und zu stammeln: "Aber die Tiefe, und ich kann nicht, jetzt hab ichs doch schon sounso oft probiert und kriegs immer noch nicht hin ...."
Gruss
Solana
angeführte Bibelstellen (soweit nicht anders gekennzeichnet) sind aus Luther 1984/2017 zitiert nach dem Bibelserver
Re: 2 Perspektiven aus 2 Welten
von Pal am 08.05.2015 15:421Joh 3,19 Daran erkennen wir, dass wir aus der Wahrheit sind, und können unser Herz vor ihm damit zum Schweigen bringen, 20 dass, wenn uns unser Herz verdammt, Gott größer ist als unser Herz und erkennt alle Dinge.
Das bedeutet - meiner Meinung nach: nicht festhalten an der "Verdammungspersektive"
Ja und nein! -
meines Erachtens bleibt beides für sich, als Realität, unleugbar bestehen:
Es gibt den Schmerz der Selbstverdammung, genauso wie den Trost der heilsamen Perspektive. -
Aber hätte ich keinen Schmerz, bräuchte ich auch keinen: "Wer wird mich erlösen - ich danke Gott für J.Ch.!" -
Für mich gehört beides, als eine Einheit, zusammen.
Re: 2 Perspektiven aus 2 Welten
von solana am 08.05.2015 17:44meines Erachtens bleibt beides für sich, als Realität, unleugbar bestehen:
Ja, natürlich ist beides Realität.
Aber ich sehe darin keinen "statischen Zustand des hin und hergerissen-Seins", der inneren Zerrissenheit.
Sondern der "Schmerz der Selbstverdammung" führt in den "Trost der heilsamen Perspektive". Immer wieder, lenkt immer wieder den Blick von mir weg auf Gott hin. Und von dort "getröstet" und mit veränderter Sicht wieder zurück auf meine Unvollkommenheit und Schwäche.
Nur so finde ich Frieden - der dir doch auch so wichtig ist.
Wie kannsst du den den finden, wenn du am Schmerz der Selbstverdammung" festhältst und dich nicht in die befreiende Perspektive der göttlichen Liebe ganz hineinnehmen lässt und dich selbst darin loslässt?
Gruss
Solana
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Re: 2 Perspektiven aus 2 Welten
von Pal am 08.05.2015 18:02Aber ich sehe darin keinen "statischen Zustand des hin und hergerissen-Seins", der inneren Zerrissenheit. Sondern der "Schmerz der Selbstverdammung" führt in den "Trost der heilsamen Perspektive". Immer wieder, l...
Wie kannsst du den den (Frieden) finden, wenn du am Schmerz der Selbstverdammung" festhältst?
Wieder ein Mißverstehen! Ich halte keinesfalls am "Schmerz der Selbstverdammung" fest, (um seiner selbst willen) sondern ich erlebe nur das "Essig die Medizin" ist. Also Zerbrochenheit der Nähe Gottes förderlich ist.
Ja, es ist ein Prozess. Wenn das "Töten" des alten Wesens (zB mit der Taufe) abgeschlossen wäre, dann hätten wir kein tagtägliches Kreuztragen mehr nötig, sondern wären absolute "Götter". -
Eigentlich meinen wir eh das Gleiche! - Die Sprache ist die gleiche, nur die Betonung liegt wo anders...
Re: 2 Perspektiven aus 2 Welten
von Cleopatra am 09.05.2015 09:41Danke solana, fürs erklären, welche Frage du meintest
Ja, ich denke auch.
"Kinder" und frisch bekehrte nehmen erstmal alles auf.
Diese intensive Gedanken, die teilweise sehr kompliziert werden können, gehen sie ja noch nicht so ein.
Ich denke, man kann doch einfach sagen, man solle nicht einzeln Verse nehmen, sondern alles in der Bibel zu diesem Thema nehmen, weil es sonst nicht vollständig is.
Darüber reden wir doch die ganze Zeit, oder nicht...?
Ich denke, ich tue mich manchmal schwer mit den Beispielen, lieber Pal, wie du vielleicht bemerkt hast, weil ich in den Beispielthemen scheinbar anderer Meinung bin als du.
Lg Cleo
Die Bibelverse sollen meine Meinung bilden, nicht begründen
Zitate im Forum, wenn nicht anders vermerkt, aus der rev.Elberfelder
Re: 2 Perspektiven aus 2 Welten
von christ90 am 10.05.2015 19:28Hallo Pal,
Ich stieß heute auf folgende Stelle: Math 26:52f
Da sagte Jesus zu ihm: Steck dein Schwert in die Scheide; (...) Oder glaubst du nicht, mein Vater würde mir sogleich mehr als 12 Legionen Engel schicken, wenn ich ihm darum bitte?
Wie würdest du hier die beiden Perspektiven, die Gott Vaters und die Jesu harmonisieren?
Konnte Jesus um die Legionen tatsächlich bitten und würde sie ihm der Vater dann schicken? War diese Möglichkeit überhaupt real?
Ich denke, dass er ihm in diesem Fall nicht geholfen hätte, zumal es Jesus auch so möglich gewesen wäre die Situation durchzustehen und sein Wille dann nicht dem des Vaters entsprochen hätte.
Doch warum sagt Jesus dann so etwas?
Re: 2 Perspektiven aus 2 Welten
von Cleopatra am 13.05.2015 07:45Da Pal noch nicht geantwortet hat, würde ich mal versuchen, die Sichtweisen anzuwenden:
Ich denke, in dem Beispiel würde die menschliche Sichtweise sagen "Da wollte jemand Jesus helfen. Er verteidigte ihn und riskierte dabei sein Leben. Aber Jesus sorgt für Unterbrechung. Er sagt, dass er,wenn er wollte, viel bessere Unterstützung haben könnte."
Die göttliche Sichtweise wäre hier: "Jesus hat einen Auftrag. Er könnte sehr wohl um Unterstützung dieser Engel bitten, tut es aber nicht. Die Hilfe des Menschen ist hier nicht hilfreich, denn Jesus hat das Ziel vor Augen. Er muss ja festgenommen werden, was der Mensch nicht erkennt"
Beide Sichtweisen sind ja eben da und auch richtig.
Im Grunde genommen könnte Jesus um alles bitten. Er ist schließlich jesus
Aber er hätte es sicher nicht getan, denn er war schließlich wegen dieser letzten Zeit überhaupt auf die Erde gekommen.
Ein "ich könnte, wenn ich wollte" bedeutet ja nicht automatisch "ich werde tun", verstehst du den Unterschied....?
Und ein kleines Schwert gegen die vielen Soldaten- das ist keine wirkliche Hilfe, auch wenn sie aus Mut und Liebe kam. Jesus hätte auf Wunsch eine weitaus größere Hilfe haben können. Das sagte Jesus zu seinem Verteidiger.
Lg Cleo
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emil
Gelöschter Benutzer
Re: 2 Perspektiven aus 2 Welten
von emil am 13.05.2015 10:02Es fällt mir schwer, den Gedanken nachzuvollziehen, jemand wollte tatsächlich die Perspektive des Ewigen einnehmen. Perpektive ist stets an den Ort des Betrachters gebunden. Wir Menschen können nicht, auch nicht mit aller Phantasie, Gottes Perspektive einnehmen und infolgedessen sind solche Betrachtungen zwangsläufig aufgrund der unendlichen und unvorstellbaren Größe Gottes mit einer unendlich großen Vielzahl an Fehlern behaftet. Warum sonst sollten uns die Worte gelten: "Meine Gedanken sind nicht eure Gedanken"? "Soviel der Himmel höher ist denn die Erde, so sind auch meine Wege höher denn eure Wege und meine Gedanken denn eure Gedanken....". Wie kann man sich unter dieser Voraussetzung anmaßen, Gottes Perspektive einnehmen zu können?
Re: 2 Perspektiven aus 2 Welten
von solana am 13.05.2015 10:35Wie kann man sich unter dieser Voraussetzung anmaßen, Gottes Perspektive einnehmen zu können?
Hallo Emil
Ich verstehe das so, dass sich dabei keiner anmasst, so wie Gott alles verstehen und sehen zu können.
Sondern so:
1Kor 2,13 Und davon reden wir auch nicht mit Worten, wie sie menschliche Weisheit lehren kann, sondern mit Worten, die der Geist lehrt, und deuten geistliche Dinge für geistliche Menschen.
14 Der natürliche Mensch aber vernimmt nichts vom Geist Gottes; es ist ihm eine Torheit und er kann es nicht erkennen; denn es muss geistlich beurteilt werden.
15 Der geistliche Mensch aber beurteilt alles und wird doch selber von niemandem beurteilt.
Wir brauchen diese "göttliche Perspektive" unbedingt, um die Wahrheiten des Glaubens verstehen zu können, vor allem dann, wenn uns das "Schauen" und unser menschlicher Verstand mit seiner menschlichen Interpretation der Dinge eine andere Perspektive nahelegt.
So kann Paulus bspw so etwas sagen:
Röm 8, 28 Wir wissen aber, dass denen, die Gott lieben, alle Dinge zum Besten dienen, denen, die nach seinem Ratschluss berufen sind.
Das ist keine "menschliche Perspektive" - das ist eine Sicht auf die Dinge, die nur entstehen kann, wenn man sich in Gottes Perspektive hineinnehmen lässt und die "Sachlage" aus seine Liebe betrachtet.
Die menschliche Perspektive würde hier sagen: "Das, was meinen Wünschen und Zielen förderlich ist, dient mir, beim Rest hab ich halt Pech gehabt, das schadet mir."
Gruss
Solana
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emil
Gelöschter Benutzer
Re: 2 Perspektiven aus 2 Welten
von emil am 13.05.2015 12:03Solana schrieb: "Ich verstehe das so, dass sich dabei keiner anmasst, so wie Gott alles verstehen und sehen zu können."
Schon. Aber der TO versteht es als "himmlische, unbeschränkte, stabile, wissende, göttliche Sichtweise.", welche wir nun einmal nicht einnehmen können. Also schreiben hier zumindest 2 Personen in mindestens 2 unterschiedlichen Perspektiven. Da wird schwerlich eine Verständigung zustande kommen.