Chancengleichheit

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Cleopatra
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Re: Chancengleichheit

von Cleopatra am 13.08.2015 07:51

Also Moral und Co sind schon sehr wichtig, denke ich, und auch im Elternhaus sehr gut vermittelt.
Wie oft sagt man "der Apfel fällt nicht weit vom Baum."
Nur eben diese Entscheidung für die Annahme der Sündenvergebung, die muss jeder Mensch selbst treffen.
Und ich denke eben auch, dass Gott jeden ganz individuell zieht und sich ganz individuell bekannt macht.
Bei chestnuts und Wintergrüns Beitrag musste ich sofort an "christliche Heulerei" denken.

Lg Cleo

Die Bibelverse sollen meine Meinung bilden, nicht begründen
Zitate im Forum, wenn nicht anders vermerkt, aus der rev.Elberfelder

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christ90

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Re: Chancengleichheit

von christ90 am 13.08.2015 06:16

Danke zunächst für eure Rückmeldungen.

@Marjo: Ich teile deinen Befund, sowie deine Einschätzung, dass die Frage wohl offen bleiben muss und uns auch nicht weiter zu bekümmern braucht. Wir wissen es schlichtweg nicht.

Katy-111: Ich würde sogar sagen, daß es für jemanden aus einem christlichen Elternhaus schwieriger ist, weil dort der Erwartungsdruck ein ganz anderer ist. Ein Kind mit christlichen Eltern hat schier gar keine andere Wahl als selbst auch "bekehrt" zu sein - egal, ob das nun stimmt oder nicht.
Chestnut: Hast du eine Ahnung davon, wieviel Heuchlerei und Härte in christlichen Elternhäusern gelebt wird? Oder wieviel geistlicher (und auch andere Formen von) Missbrauch in solchen Elternhäusern geschieht? Äusserlich ist alles gut: Regelmässiger sonntäglicher Gottesdienstbesuch und mitmachen in einer Gemeinde. Die Bibel wird gelesen, es wird gebetet... Aber irgendwie bleibt das Evangelium eine Art "religiöser Zwang", dem man sich verpflichtet fühlt.

Dazu muss ich sagen, dass ich gläubiges Umfeld hier schon im (möglichst) vollkommenen, idealen Sinne verstand. Ich denke, dass äußere Umstände und Bekehrung dann gleichsam miteinander „verschmelzen". Gott wirkt direkt durch die Personen seines Umfelds auf den Heranwachsenden und führt ihn damit (etappenweise) vor die Entscheidung, die ihm vorgelebte Liebe anzunehmen (zu erwidern) oder nicht. M. E. wird die Entscheidung dann tendenziell eher zugunsten der Liebe ausfallen, zumal wahre Liebe auf den reinen, noch unverdorbenen Menschen von Natur aus anziehend, überzeugend wirkt, sie seinem Wesen entspricht. Wo ein gläubiges Umfeld nicht oder nur scheinbar gegeben ist, findet Gott dann andere Wege, macht in anderer Form auf sich aufmerksam.

Dafür ist z. B. Damaris ein Beispiel.

Damaris: Eigentlich glaube ich dass es fast doppelt schwer ist, wenn man diesen geistlichen Unterschied nicht nutzen kann, aus der Dunkelheit ins Licht quasi... die Informationen da sind, aber das Herz einfach nicht erreichen.

Wenn du die Worte (der Bibel) als Kind zwar auswendig kanntest, jedoch als „leer" empfandest, sehe ich darin ein Anzeichen, dass du Gott nicht hinreichend vermittelt bekamst, dein Interesse für ihn in Folge nachließ. Gott jedoch machte aus der Situation das Beste, indem er sie (die Worte) deinem Gedächtnis wieder entlockte und mit Leben erfüllte... Noch ein weiterer Vorteil erwuchs dir aus der Situation: Das hören mir „zwei Paar Ohren" und das Bestreben Glauben glaubhaft zu vermitteln.

Antworten Zuletzt bearbeitet am 13.08.2015 06:22.

Wintergruen
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Re: Chancengleichheit

von Wintergruen am 13.08.2015 01:43

Es kommt nicht auf eine bessere oder schlechtere Ausgangslage an, sondern ob derjenige den Glauben in sich trägt oder nicht . Wir können keinen zum Glauben zwingen oder führen.., das liegt in Gottes Hand und ist zunächst ein Geschenk an die Nächsten, gemäß ihrer Herzen..

LG

Antworten Zuletzt bearbeitet am 13.08.2015 01:47.

Wintergruen
Gelöschter Benutzer

Re: Chancengleichheit

von Wintergruen am 13.08.2015 01:38

Liebe Chestnut

genau das meinte ich in dem anderen Threadthema Gott und die Welt mit der Strenge und Zwänge... Ja genau das... und dein Beitrag enthält sehr viel  Wahrheit wie ich finde ...denn es ist so wie du schreibst,, eine bessere Ausganslage ist es dann keinesfalls... 

Jesus wäre ja auch sehr ungerecht, wenn er Menschen aus christlichen Elternhäusern oder ähnlichem bevorzugt behandeln würde

ja wie wahr ,,,, 


Deshalb würde ich also niemals die Meinung vertreten, dass Menschen, die früh mit dem Christsein in Berührung gekommen sind, eine bessere Ausgangslage haben als Menschen, die dies nicht erlebt haben.

ja das stimmt,, jedoch finde ich persönlich , das wenn eine gute und liebevolle christliche Erziehung im Kindes und jugendlichem Alter gewährleistet wird , manchen Eltern auch viel Leid mit ihren  Kindern erspart bleibt, was auch den Kindern  selbst  zum Guten dient..Der christliche Glaube, schützt sie eher vor.. , frühzeitigen  schwangerschaften, , Drogenmißbrauch , mangelnde Schulbildung , Kriminalität und jegliche andere Laster die zum Verhängnis für eine lange Zeit werden können .. Als eine bessere Ausganslage kann ich das nicht nennen,, eher als eine´´ frühe ´´

LG


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chestnut
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Re: Chancengleichheit

von chestnut am 12.08.2015 23:01

Mich beschäftigt aktuell folgende Frage: Nämlich ob/inwiefern in ein gläubiges Umfeld hineingeborene Menschen eine bessere Ausgangslage haben, auch gläubig zu werden und in Folge das Himmelreich zu erlangen.


Ich gebe jetzt mal eine sehr sarkastische Antwort, aber sie ist leider nicht ganz unrealistisch:
Hast du eine Ahnung davon, wieviel Heuchlerei und Härte in christlichen Elternhäusern gelebt wird? Oder wieviel geistlicher (und auch andere Formen von) Missbrauch in solchen Elternhäusern geschieht?
Äusserlich ist alles gut: Regelmässiger sonntäglicher Gottesdienstbesuch und mitmachen in einer Gemeinde. Die Bibel wird gelesen, es wird gebetet... Aber irgendwie bleibt das Evangelium eine Art "religiöser Zwang", dem man sich verpflichtet fühlt. Das betrifft auch Familien, wo die Eltern ganz klar wiedergeborene Christen sind - also nicht nur "fromme Kirchgänger"-Familien...


Leider kenne ich nicht wenige Personen, die gerade durch das, was sie in ihrem sogenannten "frommen" Elternhaus erlebt haben, dem Glauben vollkommen den Rücken zugedreht haben, weil das was sie als "Christsein" erlebt haben, eben abschreckend wirkte - und etwas anderes hatten sie nicht kennengelernt. Einzelne davon sind Kinder von Pfärrern und Gemeindeleitern oder wichtigen Personen in einer Gemeinde.

Andere mal wirklich gläubige und aktive Christen sind wiederum von Schicksalsschlägen oder von Enttäuschungen, auch von wiedergeborenen Christen, so enttäuscht und verletzt worden, dass sie daraufhin mit dem Christsein den Rücken zugedreht haben und nichts mehr davon wissen wollen...

Vielleicht bist du als Threaderöffner jetzt geschockt über diesen Beitrag von mir.
Ich schreibe das bewusst in dieser provokativen Form. Denn wer es nicht erlebt hat, weiss oft nicht, dass ein christliches Elternhaus keine "Garantie" sein muss, mit einem echten Christsein in Kontakt gekommen zu sein, das froh und befreiend erlebt wurde.


Dazu möchte ich ergänzen, dass das obgenannte natürlich niemals verallgemeinert werden darf! Es gibt auch christliche Elternhäuser, wo der Glaube gut gelebt wird und auch auf die Kinder ansteckend wirken kann.
Und es gibt Personen, die sich aus dem was sie in ihren völlig verknorksten christlichen Elternhäusern mitbekommen haben, herausgelöst haben und distanziert haben und es für sie klar ist, dass das was sie mitbekommen haben, wenig mit wahrem Christsein zu tun hat.


Mit diesem Beitrag möchte ich einfach ausdrücken, dass niemand um eine persönliche Entscheidung für Jesus kommt - und sogenannte gute Grundlagen,
wie sie du sie dir vorstellst, eben oft auch ein Idealbild sein können und überhaupt nicht dem entspechen müssen, was sie von aussen zu sein scheinen.

Deshalb würde ich also niemals die Meinung vertreten, dass Menschen, die früh mit dem Christsein in Berührung gekommen sind, eine bessere Ausgangslage haben als Menschen, die dies nicht erlebt haben.


Jesus wäre ja auch sehr ungerecht, wenn er Menschen aus christlichen Elternhäusern oder ähnlichem bevorzugt behandeln würde

Liebe Grüsse
Chestnut



Antworten Zuletzt bearbeitet am 12.08.2015 23:15.

Damaris

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Beiträge: 33

Re: Chancengleichheit

von Damaris am 12.08.2015 19:32

Nun- ich kann nur von mir sprechen.
Sehr "frommes" Elternhaus. Alles als hohl und leer empfunden. Kaum geschätzt, dass ich sämtliche Informationen über Christsein quasi mit der Muttermilch eingesogen habe. Besonders doll rebelliert- eigentlich jeden Mist gebaut, den man nur bauen kann.
So ähnlich wie der verlorene Sohn wirklich mitten in der tiefsten S*** war mein Herzensohr dann bereit und fragte Gott. Und dann antwortete Er. Und seither erst nahm er mich an der Hand und schenkte mir Sein neues Leben.
Eigentlich glaube ich dass es fast doppelt schwer ist, wenn man diesen geistlichen Unterschied nicht nutzen kann, aus der Dunkelheit ins Licht quasi... die Informationen da sind, aber das Herz einfach nicht erreichen.

 

Ich glaube das ist immer eine Sache zwischen Gott und dem einzelnen Menschen und Er kann alle Umstände dazu nutzen, die Guten, sowie die schlechten. Hätte ich nicht so viel Sch*** erlebt, hätte ich mich wohl nicht an Gott gewandt. Und die Worte die ich als Kind zwar auswendig kannte aber eben als leer empfand, die wurden jetzt erst lebendig und aktiv in mir, obwohl ich sie längst vergessen glaubte.

Eine Beziehung zu Ihm läßt sich in keinem Fall ererben.... und nicht unbedingt ist es von Vorteil, wenn man religiöse formen kennt und glaubt damit, alles zu kennen und daher ablehnt.

Noch heute höre ich viele Sachen mit zwei paar Ohren und habe eine Ahnung wie es es sich leer anfühlt. Ich versuche selbst, bewußt solche Worte zu verwenden, dass es glaubwürdig, echt und wirklich rüberkommt. Aber ich kenne diesen Mechanismus in mir noch sehr gut, der einfach ausschaltet, wenn es "religiös" wird.

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Katy-111

68, Weiblich

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Beiträge: 9

Re: Chancengleichheit

von Katy-111 am 12.08.2015 17:45

Was denkt ihr darüber?

Hallo,

also, ich denke, daß es in der Frage der (wahren) Bekehrung völlig unerheblich ist, in welcher Art Sozialisation jemand aufwächst, denn die Bekehrung ist gebunden an die Gnade Gottes und nicht an irgend welche "Voraussetzungen" die eine Bekehrung "erleichtern" oder begünstigen. Ich würde sogar sagen, daß es für jemanden aus einem christlichen Elternhaus schwieriger ist, weil dort der Erwartungsdruck ein ganz anderer ist. Ein Kind mit christlichen Eltern hat schier gar keine andere Wahl als selbst auch "bekehrt" zu sein - egal, ob das nun stimmt oder nicht. Und das ist auch ein Problem. Denn die Echtheit der Bekehrung, bzw. ihre Wirksamkeit, wird gar nicht hinterfragt.

Aber bei Eph. 2, 8+9 heißt es "Denn aus Gnade seid ihr selig geworden durch Glauben, und das nicht aus euch: Gottes Gabe ist es,
9 nicht aus Werken, damit sich nicht jemand rühme."

Diese Stelle sagt eindeutig aus, daß man eine Bekehrung nicht machen kann. Wer sich wirksam bekehrt, wurde von Gott begnadigt. Und da es vor Gott kein Ansehen der Person gibt und Er alles wirkt nach dem Ratschluß Seines Willens, kann ein christliches Elternhaus bei seinen Kindern nur eine Saat säen. Aber ob und mit welchen Früchten diese Saat aufgeht, entscheidet alleine Gott. Ich selbst z.B. stamme aus einem radikal atheistischen Elternhaus und habe mich trotzdem mit 38 Jahren bekehrt - weit weg von meinen Eltern und mit einem ungläubigen Ehemann.

Aber - ich habe eine Tante, die Christin ist (die Schwester meiner atheistischen Mutter) - und sie hat über 30 Jahre lang für mich gebetet. Wie viel Einfluß ihre Gebete hatten, weiß ich nicht. Aber ich bin mir sicher, daß Gott ihre Gebete gehört hat

Grüssle von Katrin



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marjo
Gelöschter Benutzer

Re: Chancengleichheit

von marjo am 12.08.2015 14:15

Wir haben verschiedene Befunde:

- Eltern / Erwachsene sollen auf Gottes Geheiß hin alles über den Ewigen an die nächste Generation weitergeben
- Niemand kann beziffern, ob die Wahrscheinlichkeit im Umfeld eines gläubiges Elternhaus eher erlöst zu werden, steigt.
- Es existiert keine Verheißung auf eine gesteigerte Rate an Erlösung im Umfeld von gläubigen Elternhäusern 
- Niemand kann bezweifeln, dass ein gutes gläubiges Elternhaus für jedes Kind ein Segen ist, egal ob Bekehrung eintritt oder nicht

Daher sehe ich ein gutes gläubiges Elternhaus in jedem Fall als wünschenswert an, ganz unabhängig ob Kinder dadurch eher zu Jesus finden oder nicht. Einwände dagegen beziehen sich stets auf Elternhäuser, denen ich das Prädikat "gut" nicht geben würde.

Gruß,
M.

Antworten Zuletzt bearbeitet am 12.08.2015 14:17.

christ90

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Re: Chancengleichheit

von christ90 am 12.08.2015 12:45

Danke erstmals für eure Rückmeldungen.

Keineswegs will ich behaupten, dass die Entscheidung für oder gegen Gott ausschließlich durch äußere Umstände bedingt ist. Dies liegt auf der Hand. Dass diese so gar keinen Einfluss auf unsere Entscheidung nehmen scheint mir jedoch auch nicht zutreffend. Ich denke schon, dass man für seine Bekehrung auch den Umstand eines gläubigen Elternhauses geltend machen kann. Menschen aus atheistischem Umfeld können dies nicht, können mitunter auch keine sonstigen (vergleichbaren) Umstände, die einer Entscheidung für Gott förderlich gewesen wären, geltend machen.

Bei Cleo spielten äußere Umstände (nebst Erfahrungen mit Gott selbst) laut eigenem bekunden eine Rolle, nahmen einen gewissen Einfluss auf die Entscheidung für Gott, selbst dann, wenn dieselben Umstände für andere Personen möglicherweise nicht im Geringsten ausschlaggebend gewesen wären; was die Bedeutung eben jener Umständen auch wieder relativiert.

marjo: Jeder Mensch den Gott erretten möchte bekommt die notwendigen Grundlagen im Laufe seines Lebens.

Der Meinung bin ich auch. Letztlich hat niemand eine Ausrede. Negative Umstände können niemals eine hinreichende Erklärung bilden, sich nicht für Gott entschieden zu haben.

Die These, dass jemand auch unter veränderten Umständen (z. B. gläubiges Elternhaus) sich nicht für Gott entschieden hätte scheint mir indes jedoch nicht bestätigt. Das weiß wohl nur Gott.

Wenngleich das Wort Jesu aus Lk 16,30f hierfür schon zu denken gibt:

Er erwiderte: Nein, Vater Abraham, nur wenn einer von den Toten zu ihnen kommt, werden sie umkehren. Darauf sagte Abraham: Wenn sie auf Mose und die Propheten nicht hören, werden sie sich auch nicht überzeugen lassen, wenn einer von den Toten aufersteht.


Antworten Zuletzt bearbeitet am 12.08.2015 12:49.

marjo
Gelöschter Benutzer

Re: Chancengleichheit

von marjo am 12.08.2015 07:48

Mich beschäftigt aktuell folgende Frage: Nämlich ob/inwiefern in ein gläubiges Umfeld hineingeborene Menschen eine bessere Ausgangslage haben, auch gläubig zu werden und in Folge das Himmelreich zu erlangen

Nein. Jeder Mensch den Gott erretten möchte bekommt die notwendigen Grundlagen im Laufe seines Lebens. Gott versetzt solche Menschen also in die Lage, sich für Gott zu entscheiden. Der entsprechende Mensch kann nur und wird dann entscheiden, ob er Gott ablehnt.

Die Tatsache, dass Gott geboten hat umfassende Informationen an die Kinder weiterzugeben und ihnen ein gottwohlgefälliges Leben vorzuleben, ist nicht darauf beschränkt eine besseres Ausgangslage zur Bekehrung zu schaffen.

Gruß,
M.

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