Ehevertrag
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Ehevertrag
von oldlangsyne am 17.03.2017 16:48Hallo! Mal eine allgemeine Frage - schickt es sich unter Christen, einen Ehevertrag zu beschließen (Gütertrennung z.B.)? Was ist davon zu halten? Oder unter welchen Umständen ist so ein Vertrag gut?
Meine Meinung ist, dass eine solche Vereinbarung nicht zu einem Ehebund gehört.
Aber vielleicht liege ich ja auch total daneben?
Vielleicht gibt es ha Meinungen dazu? Wie habt Ihr solche Sachen geregelt?
Herzlichst,
Oldlangsyne
Burgen
Gelöschter Benutzer
Re: Ehevertrag
von Burgen am 17.03.2017 23:22Vor einiger Zeit war ein Predigtfazit, eine christlich geschlossene Ehe braucht keinen Vertrag.
Die Ehe ist eine Stiftung von Gott.
Das ist ein Unterschied zur Welt.
Re: Ehevertrag
von Cleopatra am 18.03.2017 08:21Natürlich ist jedem Paar selbst überlassen, ob ein Ehevertrag geschlossen wird, oder nicht.
Ich persönlich würde keinen machen, da ein Ehevertrag ja quasi eine Versicherung ist, wenn man sich wieder trennt.
Aber ich denke, eine Hochzeit ist bindent und für immer.
Deshalb sollte man sich eine Hochzeit ja auch genau vorher überlegen
Lg Cleo
Die Bibelverse sollen meine Meinung bilden, nicht begründen
Zitate im Forum, wenn nicht anders vermerkt, aus der rev.Elberfelder
Re: Ehevertrag
von solana am 18.03.2017 10:54Hallo Oldlangsyne
Ein Ehevertrag kann sinnvoll sein, wenn Geld mit im Spiel ist - und bspw eine "geldgierige" Verwandtschaft /
Ich habe von einem Fall erfahren, wo die Brauteltern der Tochter ihr Haus überschrieben hatten, das sie aber weiterhin auch mit bewohnen wollten.
Unglücklicherweise starb die Tochter (mit Mann? weiss ich nicht mehr genau) bei einem Unfall. Und da keine Kinder da waren, waren die Geschwister des Mannes auch erbberechtigt und das Haus musste verkauft werden, um diese auszubezahlen ... so verloren die Eltern nicht nur ihre Tochter, sondern auch das Haus.
Das ist natürlich nicht der Regelfall, aber solche Dinge können eben passieren. Deshalb ist es gut, vertraglich vorzusorgen, wenn Geld nur von einem Partner aus in die Ehe eingebracht wird.
Und Ehen können auch trotz allem guten Willen scheitern.
Menschen können sich verändern, so dass ein Aufrechterhalten eine Qual bedeuten würde - zB bei einem gewalttätigen Partner oder einem Partner, der sich an den Kindern vergreift.
Warum sollte dann der/die schon unter Misshandlung leidende Teil bei einer Trennung auch noch die Hälfte des eingebrachten Vermögens (zB Erbe der Eltern) verlieren?
So ein Vertrag ist eine Absicherung für den Eventualfall und bedeutet nicht, dass die Ehepartner in der Ehe getrennte Kassen haben müssen oder dass sie einander misstrauen.
So wie man auch Versicherungen für den Eventualfall abschliesset - und das ist auch kein Anzeichen für mangelndes Gott vertrauen oder für übertriebene Vorsorge.
Wie gesagt, ich finde so etwas sinnvoll, wenn die Ehepartner unterschiedlich viel an Vermögen in eine Ehe einbringen und es sich um grössere Summen handelt.
Was dagegen in der Ehe an "Zugewinn" erwirtschaftet wird - auch wenn nur einer der beiden arbeitet oder beide unterschiedlich viel verdienen - ist das natürlich gemeinsam erarbeitet und und steht beiden gleichermassen zu. So ist es ja auch gesetzlich verankert.
Gruss
Solana
angeführte Bibelstellen (soweit nicht anders gekennzeichnet) sind aus Luther 1984/2017 zitiert nach dem Bibelserver
geli
Gelöschter Benutzer
Re: Ehevertrag
von geli am 18.03.2017 11:02Ich sehe keinen Grund, der gegen einen Ehevertrag sprechen würde.
Das Leben veräuft oft anders, als man dachte - auch wenn man Christ ist. Meiner Meinung nach ist es kein Zeichen von Unglaube, wenn man sich absichert - Solana hat ja ein gutes Beispiel gebracht.
Ich selbst habe es so erlebt - nie hätte ich gedacht, dass ich einmal eine Scheidung erleben müsste. Aber mein Mann hatte sich nach vielen Jahren vom Glauben wieder abgewendet, und bei der Trennung hat er gemeint, alles würde ihm gehören.
Weil ich keine Lust hatte, um alles zu streiten, bin ich fast ohne etwas gegangen und habe erlebt, wie Gott mich wunderbar versorgt hat
Aber mit einen vernünftigen Ehevertrag wäre das vielleicht anders ausgegangen.
Lg, geli
Burgen
Gelöschter Benutzer
Re: Ehevertrag
von Burgen am 18.03.2017 13:15Ja, da kann ich euch natürlich voll zustimmen.
Vermutlich würde ich genau so handeln wie von Solana beschrieben.
Re: Ehevertrag
von Pavle am 18.03.2017 15:30Was ist besser: von Gott versorgst zu werden oder ein Ehevertrag?
Eine christliche Ehe besteht m.M.n. aus drei Personen: Ich, meine Frau und Gott!
Wozu brauche ich da einen Vertrag?
Josua 24,15:
Gefällt es euch aber nicht, dem HERRN zu dienen, so erwählt euch heute, wem ihr dienen wollt: den Göttern, denen eure Väter ... gedient haben, oder den Göttern ..., in deren Land ihr wohnt. Ich aber und mein Haus wollen dem HERRN dienen.
Alle Bibelstellen, soweit nicht anders angegeben, aus NeueLuther-Bibel.
Re: Ehevertrag
von solana am 18.03.2017 17:48Wozu brauche ich da einen Vertrag?
Hallo Pavle
Dann brauchst du bestimmt auch keine Versicherungen und keine Gesundheitsvorsorge usw - denn du wirst ja immer von Gott versorgt .
(Wir haben auch keinen Ehevertrag, bei uns sind Kinder da, die vor den Verwandten erbberechtigt wären).
Aber wenn es um grosse Geldsummen geht halte ich eine vertragliche Absicherung auch nicht für ein stärkeres Anzeichen mangelnden Gottvertrauens als Versicherungen und Gesundheitsvorsorge.
Andere mögen das anders sehen.
Ich habe auch schon gelesen, dass jemand nicht zu Vorsorgeuntersuchungen geht, weil er stattdessen lieber auf Gott vertraut
Kann ich nicht nachvollziehen. Aber jeder muss das für sich selbst entscheiden.
Gruss
Solana
angeführte Bibelstellen (soweit nicht anders gekennzeichnet) sind aus Luther 1984/2017 zitiert nach dem Bibelserver
Re: Ehevertrag
von Pavle am 18.03.2017 19:25Hmm, ich würde das nicht vergleichen. Die Ehe ist eine göttliche Institution. Wenn ich Gottes Segen für die Ehe erbitte und gleichzeitig mich absichere - irgendwie würde ich mir dabei seltsam vorkommen. Ich will aber niemand verurteilen. Das ist nur meine Meinung.
Josua 24,15:
Gefällt es euch aber nicht, dem HERRN zu dienen, so erwählt euch heute, wem ihr dienen wollt: den Göttern, denen eure Väter ... gedient haben, oder den Göttern ..., in deren Land ihr wohnt. Ich aber und mein Haus wollen dem HERRN dienen.
Alle Bibelstellen, soweit nicht anders angegeben, aus NeueLuther-Bibel.
geli
Gelöschter Benutzer
Re: Ehevertrag
von geli am 18.03.2017 19:56Das tun wahrscheinlich alle christlichen Brautpaare - aber wie die Realität zeigt, und wie ich selbst es erlebt habe, ist das keine Garantie dafür, dass die Ehe auf jeden Fall gut geht.
Wie vorher schon erwähnt wurde: Wir alle haben ja auch eine Krankenversicherung, eine Arbeitslosenversicherung, eine Pflegeversicherung, Unfall - Haftpflicht, Autoversicherung... etc.
Natürlich versorgt Gott uns - aber wenn die Möglichkeit besteht, sich für bestimmte Fälle abzusichern und vorzusorgen - dann ist das meiner Meinung nach kein Unglaube, sondern wir haben ja auch einen Verstand mitbekommen und dürfen ihn gebrauchen, um vernünftige Vorsorge zu treffen, sofern wir die Möglichkeit dazu haben.
Ich persönlich habe auch eine Kranken-Zusatzversicherung, und bin dankbar, wenn ich dann eine Brille brauche, oder Zahnersatz oder dergleichen, ich dann etwas Geld von dieser Versicherung dazubekomme.
Natürlich könnte ich auch sagen: "Nein, das brauche ich alles nicht - Gott versorgt mich ja".
Aber ist das nicht auch leichtsinnig - wenn man nicht vorsorgt? Und grenzt das nicht daran, dass man Gott versucht? "Ich brauch mich ja um nix kümmern, Gott wird das schon machen..."?
Lg, geli