Allversöhnungslehre sei gefährlich?
Erste Seite | « | 1 | 2 | 3 | 4 | 5 | » | Letzte
[ Nach unten | Zum letzten Beitrag | Thema abonnieren | Neueste Beiträge zuerst ]
Burgen
Gelöschter Benutzer
Re: Allversöhnungslehre sei gefährlich?
von Burgen am 20.04.2017 09:30Die Heilige Schrift ist der Liebesbrief Gottes. Gott hat alles dafür getan, dass kein Mensch verloren gehen sollte.
Er hat sogar seiñen eingeborenen Sohn in diese Welt gesandt, damit niemand verloren gehen solle.
Sein Wille steht dafür, dass jeder Mensch die Freiheit des Reiches Gottes schmecken könne.
Dennoch ist Gott seinem Wort treu, dass Jesus allein, nicht gute Werke, gute Meinungen, sondern allein die Beziehung
mit Jesus in eine Beziehung mit Gott führt.
Und um diese Beziehung geht es. Nicht um eine seelenlose Beziehung auf dem Papier, welches vielleicht durchaus 80 Jahre alt sein kann.
Jesus hat sein sündloses Blut vergossen.
Joh, 3,16
Also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eigenen Sohn gab, aufdass alle, die an ihn glauben, nicht verloren gehen, sondern das ewige Leben haben.
Es ist Gottes Wunsch, dass alle Menschen den Weg gehen sollen und auf dem schmalen Weg bleiben sollen.
Jedoch ist dies kein sogenannter Persilschein.
Es sollte unser Gebet sein, dass Jesus seine Hand nicht von uns abziehen möge und er eines Tages wird sagen:
Ich kenne dich nicht!
S. u.a. das Gleichnis von den klugen und törichten Jungfrauen.
oder, wo Jesus im Gespräch sagt,
dass die Menschen ihm Wasser zu trinken gaben, ihm Kleidung gaben usw.
Und dennoch sagt Jesus, ich kenne euch nicht.
Das dürfte ihr schwärzeste Tag in der Ewigkeit sein. Gott bewahre uns davor.
Gruss
Burgen
Re: Allversöhnungslehre sei gefährlich?
von Merciful am 20.04.2017 09:53Denn wie durch den Ungehorsam des einen Menschen die Vielen zu Sündern geworden sind,
so werden auch durch den Gehorsam des Einen die Vielen zu Gerechten.
(Brief des Paulus an die Römer 5, 19; Lutherbibel 2017)
Man kann nicht den Sinn einer Bibelstelle klären, indem man eine andere Bibelstelle betrachtet.
Dieser Vers des Apostels Paulus spricht nicht nur in Hinblick auf die Gerechten von den 'Vielen', sondern auch in Hinblick auf die Sünder.
Wer aber wollte daran zweifeln, dass durch die Sünde des Menschen Adam alle Menschen unter die Macht der Sünde gerieten und folglich zu Sündern wurden?
Daher kann der Begriff 'die Vielen' auch in Hinblick auf die Gerechten nur so verstanden werden, dass Paulus hier alle Menschen meint. Dies wäre für mich hier jedenfalls der logische Schluss.
Bemerkenswert ist hier gerade dies, dass es der Gehorsam des einen Menschen Jesus ist, durch den hier die Vielen, also alle Menschen, zu Gerechten werden.
Merciful
Re: Allversöhnungslehre sei gefährlich?
von angel121 am 20.04.2017 09:58Hallo Alle
Danke für die vielen Beiträge. Vorallem jener von Merciful am 19.04.2017 10:06 war für mich sehr aufschlussreich.Ja, es scheint wirklich nicht eine allgemein gültige Erklärung zu geben, wass es sich mit der Allversöhnungslehre auf sich hat.
Es scheint offensichtlich einen Unterschied zu geben, zwischen einer "Allversöhnungslehre" und der Lehre in der Bibel zur Versöhnung/ Freundschaft Aller mit Gott, also was letzteres bedingt.
Somit scheint auch der Einlass dereinst in den Himmel damit zusammenhängen.Doch die Kriterien dafür hat Jesus ja klar erklärt. Da gibt es nichts hin und her zu diskutieren, denke ich mal.
Danke und gby angel121
Re: Allversöhnungslehre sei gefährlich?
von Beroeer am 20.04.2017 10:10also alle Menschen, zu Gerechten werden.
Viele = Alle vertritt?
Hier würde ich einen Gedanken des Paulus neben dein Zitat aus Römer 5:19 stellen
Römer 2
5 Du aber, mit deinem verstockten und unbußfertigen Herzen,
häufst dir selbst Zorn an für den Tag des Zorns und der Offenbarung des gerechten Gerichtes Gottes,
6 der einem jeden geben wird nach seinen Werken:
7 ewiges Leben denen, die in aller Geduld mit guten Werken trachten nach Herrlichkeit, Ehre und unvergänglichem Leben;
8 Zorn und Grimm aber denen, die streitsüchtig sind und der Wahrheit nicht gehorchen, gehorchen aber der Ungerechtigkeit;
9 Trübsal und Angst über alle Seelen der Menschen, die das Böse tun, zuerst der Juden und auch der Griechen;
10 Herrlichkeit aber und Ehre und Frieden allen denen, die das Gute tun, zuerst den Juden und ebenso den Griechen.
Paulus meint demzufolge mit viele nicht alle.
Wie würdest Du diese Aussage im Kontext einer Allversöhnung sehen?
Beroeer
Re: Allversöhnungslehre sei gefährlich?
von Pal am 20.04.2017 12:30Daher kann der Begriff 'die Vielen' auch in Hinblick auf die Gerechten nur so verstanden werden, dass Paulus hier alle Menschen meint. Dies wäre für mich hier jedenfalls der logische Schluss. Bemerkenswert ist hier gerade dies, dass es der Gehorsam des einen Menschen Jesus ist, durch den hier die Vielen, also alle Menschen, zu Gerechten werden.
Lieber Merciful, ich denke du mißverstehst hier etwas.
Man kann nicht den Sinn einer Bibelstelle klären, indem man eine andere Bibelstelle betrachtet.
Damit kannst du schon recht haben, dennoch muß man unbedingt das Gesamtdarstellungsbild der Bibel im Augen behalten.
Wenn ich nur ein Puzzelstück betrachte, und nicht das Gesamte sehe, dann kann mich das eine Stückchen ganz gewaltig in Irrtum bringen.
Wenn du also behaupten möchtest, das mit den "vielen durch Gottes Geist Gerechten", alle Menschen gemeint wären, dann widerspricht dies einer riesigen Menge von anderen Schriftstellen, die eindeutig klar machen, das verhältnismäßig wenig Personen in den Himmel kommen werden. -
Re: Allversöhnungslehre sei gefährlich?
von Pal am 20.04.2017 12:35Ja, lieber Beroeer, und da gibt es noch sehr viele weitere, erschreckende Stellen!
Hier ein Beispiel:
1Ko 10:5 Aber an ihrer vielen hatte Gott kein Wohlgefallen; denn sie wurden niedergeschlagen in der Wüste.
Lieber Merciful, könnte ich denn jetzt hergehen und sagen: die "vielen" bedeutet "alle"?
- das wäre dann genauso verkehrt, wie deine Darstellung.
mlG
Re: Allversöhnungslehre sei gefährlich?
von Merciful am 20.04.2017 12:49Dies ist selbstverständlich, lieber Pal,
dass wir letztendlich nicht nur eine Bibelstelle betrachten können, sondern die Botschaft der Bibel insgesamt wahrzunehmen haben.
Dies darf uns aber nicht daran hindern, zunächst einmal die Bibelverse für sich zu uns sprechen zu lassen.
Erst dann, wenn einzelne Bibelverse in ihrer eigenen Aussage erfasst sind, kann man diese nebeneinander stellen und vergleichen.
Was Römer 5, 19 betrifft, so ist dieser Vers für mich tröstlich und lehrreich.
Wenn ich zu den Gerechten gezählt werde und zu jenen gehöre, die in das Himmelreich eingehen werden, so liegt dies vornehmlich an dem Gehorsam Jesu.
Dies schließt jeglichen Selbstruhm aus.
Nicht, weil ich so fromm, so gläubig, so gehorsam bin, werde ich errettet werden.
Sondern, weil Jesus für mich starb.
So ist Jesu Gehorsam Grund und Ursache auch meines Glaubens und meines Gehorsams.
Merciful
Re: Allversöhnungslehre sei gefährlich?
von Pal am 20.04.2017 13:24@Merciful:
Damit gebe ich dir völlig recht, das keiner von uns aus sich selbst heraus, sondern nur aus unverdienbarer Gnade Gottes gerettet werden wird.
Doch gibt diese Tatsache uns nicht die Genehmigung, diese unverdienbare Gnade auf alle Menschen auszuweiten, dieweil die Bibel da ein ganz anderes Zeugnis gibt.
Sieh doch nur mal den Vers den ich zuvor zitierte! - Was sagen dir solche harten, krassen Bibelworte? Die kann man doch nicht ausblenden, so wie es die Allversöhnungslehre versucht! - Oder was meinst du? -
Re: Allversöhnungslehre sei gefährlich?
von solana am 20.04.2017 13:35"Versöhnung" ist etwas, das zwischen Gott und dem einzelnen Menschen geschieht. Und es ist etwas, das Gott aus Gnade gewährt; auf das wir keinen Anspruch haben.
Die Gefahr bei der Lehre der Allversöhnung besteht - meiner Ansicht nach - darin, dass odas oben Gesagte dadurch relativiert werden kann.
Dh dass davon Ansprüche abgeleitet würden wie zB: Wenn Gott allen aus Gnade vergibt und alle errettet, dann muss er mich auch erretten, egal wie ich zu ihm stehe - denn es steht ja so in der Bibel und Gott muss sein Wort halten; also kann ich leben, wie ich will ....
Wenn es um unsere Gerechtigkeit vor Gott geht, dann sollte sich unser Blick nicht auf unsere Mitmenschen richten, um uns im Vergleich dazu einzuordnen und von daher Ansprüche abzuleiten ( zB nach dem Motto: "So schlecht bin ich doch gar nicht, der und der ist viel schlechter und wenn Gott ihn gerechtfertigt hat, dann muss er das bei mir schon lange ...")
Diese Gefahr der Relativierung durch die falsche Blickrichtung scheint mir bei dieser Lehre sehr präsent.
Natürlich möchten wir alle gerne ganz genau wissen, was mit den anderen Menschen sein wird. Und wir sind von Kind auf damran gewöhnt, uns mit anderen zu vergleichen und unseren Stellenwert aus diesem Vergleich heraus zu bestimmen.
Bei Gott ist das aber anders.
Versöhnung und Nachfolge vollzieht sich nicht im Vergleich mit anderen; wir sollen nicht auf die guten und schlechten Taten anderer schielen und daran unser Verhalten ausrichten und unser Selbstwertgefühl aufbauen.
Unser Blick sollte auf den Willen Gottes für unser Leben ausgerichtet sein - ganz absolut und ohne Relativierung.
So wie Jesus dem Petrus sagte:
Joh 21, 21 Als Petrus diesen sah, spricht er zu Jesus: Herr, was wird aber mit diesem?
22 Jesus spricht zu ihm: Wenn ich will, dass er bleibt, bis ich komme, was geht es dich an? Folge du mir nach!
Hier ging es um eine andere Frage in bezug auf die Nachfolge, aber das Prinzip ist gleich.
Wir sollen nicht auf die anderen schielen und uns daran orientieren, sondern auf Jesus sehen und ihm folgen.
Unsere Nachfolge wird nicht davon beeinträchtigt, was mit den anderen sein wird. Wir müssen nicht mehr Angst haben, wenn andere verloren gehen und wir haben nicht dadurch mehr Zuversicht, wenn andere gerettet werden.
Deshalb bringt uns das Wissen um ihr genaues Schicksal auch gar nichts für unsere eigene Nachfolge.
(Es sei denn, wir bauen unseren Glauben auf so eine "Lehre" auf, die aus der Interpretation und weitergehender Spekulation einzelner Bibelstellen entstanden ist - keine besonders tragfähige Grundlage, denke ich).
Gruss
Solana
angeführte Bibelstellen (soweit nicht anders gekennzeichnet) sind aus Luther 1984/2017 zitiert nach dem Bibelserver
nennmichdu
Gelöschter Benutzer
Re: Allversöhnungslehre --- weil ohne Verdienst von Werken Kinder Gottes in den Himmel eingehen?
von nennmichdu am 20.04.2017 13:41Hallo Merciful,
wenn ich dich recht verstehe - und die Vertreter einer Allversöhnungslehre - dann argumentierst du, wie der Eröffner dieses Threads, zum einen mit Gottes Herzenswunsch für die Menschheit, das er keinen gerne verloren gehen sieht und verweist nun darauf, das ja auch unsere Errettung als Menschen, die zu Lebzeiten zum Glauben an Jesus Christus gefunden haben, nicht aufgrund eigener Anstrengung - eigener Werke - geschah, folglich also den Menschen, der errettet wird keine Verantwortung oder Mitbeteiligung an seiner Errettung zugesprochen werden kann, folglich Gott dann ungerecht wäre, würde er manche Menschen nicht erretten.... ---?
Hier übersiehst du aber, das jeder Mensch sehr wohl gefragt ist, "Ja" zu sagen in das Angebot Gottes, der ihn erretten möchte.
Und Ja Sagen kann dann nur derjenige, der Gottes Reden auch hört.
Offb 3,20 Siehe, ich stehe an der Tür und klopfe an; wenn jemand meine Stimme hört und die Tür öffnet, zu dem werde ich hineingehen und mit ihm essen und er mit mir.
Hören nun alle das Reden Gottes? Und die Menschen, die Gottes Reden hören. Öffnen alle ihm die Tür, auf das er in ihr Leben einzieht und der Mensch Gemeinschaft und Frieden mit seinem Schöpfer findet?
Und wo bliebe die Gerechtigkeit Gottes, würde er die Menschen begnadigen, die sich Zeit ihres Lebens dem Bösen zugewandt haben, Sünde um Sünde aufgehäuft haben und sich Gottes Werben und Ziehen widersetzt haben?