Wie "wandelt" man im Geist?
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Re: Wie "wandelt" man im Geist?
von Merciful am 07.06.2017 10:02Mit Jesus zu leben bedeutet für mich auch Grenzen zu setzen.
Und zwar muss ich Grenzen setzen und ich darf Grenzen setzen.
Ich sehe es als ein Merkmal der Freiheit der Kinder Gottes, Grenzen setzen zu können.
Es ist dies eine Frage der Verhätnismäßigkeit.
Wenn ich esse und trinke, so setze ich Grenzen.
Wenn ich fernsehe, so setze ich Grenzen.
Ich kann nicht den ganzen Tag essen.
Ich kann nicht den ganzen Tag fernsehen.
Ich kann auch nicht den ganzen Tag arbeiten.
Ich kann auch nicht den ganzen Tag Beiträge lesen und schreiben.
Mit Jesus zu leben hat mit der notwendigen Ausgewogenheit zu tun.
Ich kann in allem darauf achten, dass ich es gemeinsam mit Jesus mache.
Aber die Dinge und Vorgänge meines Lebens brauchen Ordnung und Ausgewogenheit.
Das 'normale Leben' benötigt die Zielvorgabe des Glaubens, die Struktur der Liebe.
So ergeben sich für mich in allem notwendige Grenzen, innerhalb derer ich mich bewege.
Eben das ist Freiheit, die Gottes Gebot mir ermöglicht.
So sprachen die Alten vom Zaun des Gesetzes, der uns nicht einengt, sondern Orientierung für gutes Leben gewährt.
Wie ein Zaun die Pflanzungen eines Gartens schützt und deren Gedeihen ermöglicht.
So ist auch das Leben mit Jesus ein Leben aus seiner Kraft, orientiert an seinem Gebot.
Geordnet nach seinem Willen, ausgewogen gemäß seiner Weisheit, inspiriert durch seinen Geist.
Merciful
nennmichdu
Gelöschter Benutzer
Re: Wie "wandelt" man im Geist?
von nennmichdu am 07.06.2017 17:36Hallo Merciful,
wenn ich deine Aussagen und dein "Frömmigkeitsstil" mal hinterfragen darf -
Du sprichst im Zusammenhang mit dem Leben aus dem Geist Gottes heraus von "Grenzen setzen", von Zielvorgaben eines Glaubens, Gebote die nicht einengen, sondern Orientierung geben, Gedeihen ermöglichen.
Sind dies nicht alles Bemühungen und Anstrengungen eines Menschens, der aus eigener Kraft versucht, Gottes Wohlgefallen zu erlangen?
Ein Wohlgefallen, was doch Gott längst uns zugesprochen hat und welches wir uns nun nicht mehr verdienen müssen.
Von einer Freiheit des Geistes und einem im Geiste wandeln stelle ich mir mehr vor, als nur die Gebote zu nehmen und sie als Umzäunung eines rechtschaffenden Leben hochzuhalten.
Im 1. Timotheus 1,9 steht:
8 Wir wissen aber, dass das Gesetz gut ist, wenn es jemand recht gebraucht,
9 weil er weiß, dass dem Gerechten kein Gesetz gegeben ist, sondern den Ungerechten und Ungehorsamen, den Gottlosen und Sündern, den Unheiligen und Ungeistlichen, den Vatermördern und Muttermördern, den Totschlägern,
10 den Unzüchtigen, den Knabenschändern, den Menschenhändlern, den Lügnern, den Meineidigen und wenn noch etwas anderes der heilsamen Lehre zuwider ist,
11 nach dem Evangelium von der Herrlichkeit des seligen Gottes, das mir anvertraut ist.
Im Lukas bei den Abschiedsworten Jesu vor seiner Himmelfahrt steht geschrieben, das die Jünger warten sollten auf den Geist - auf die Kraft aus der Höhe.
An anderer Stelle steht geschrieben, wo der Geist des Herrn ist, das ist Freiheit. Und im Prediger 11 lesen wir von der Freude das zu tun, wonach dem Herzen gelüstet - in aller Verantwortung und in allem Einklang, welches mein Leben haben kann, mit Gottes Absichten für die Menschen.
Ich sehe selber an mir, das ich von einem solchen Leben oft weit entfernt bin. Ich sehe aber auch an anderer Leute Leben, das sie oft ein solch frommes Leben vorgeben, was ich ihnen aber nicht als echt abkaufe und welches mich eher verwundert und abschreckt.
Was wir hier wohl alle brauchen, ist Gottes Gnade und sein Erbarmen, das wir uns in seinem Lichte recht beurteilen und erkennen können -
um dann glauben und warten zu können, bis er uns ausrüstet mit Kraft aus der Höhe.
lg
Thomas
Burgen
Gelöschter Benutzer
Re: Wie "wandelt" man im Geist?
von Burgen am 07.06.2017 20:03Wenn ich jetzt mal so die letzten Beiträge betrachte, stelle ich fest, dass Worte ziemlich statisch wirken können. Denn wir alle denken und schreiben von unterschiedlichen Erfahrungsschätzen, obwohl eindeutige Bibelverse bedacht werden.
Jemand, der z.B. viele und oft Gedichte liest, evtl. Literatur studiert hat oder so, wird sich anders ausdrücken, als jemand, der im Handwerksbetrieb arbeitet oder jemand, der einen grossen Betrieb leitet.
Aus dem Grunde hatte sich vor vielen Jahren die Christlichen Geschäftsleute gegründet.
Jede Berufssparte benutzt für gleiche Dinge, Beschreibungen, andere Worte, Begriffe.
Den vorletzten Beitrag oben kann ich sehr gut verstehen, auch den Menschen, der dahinter steht.
Und gerade diese Vielfalt in so einer Community ist durchaus "befruchtend".
Und wenn auch von Grenzen gesprochen wird, hat es nichts mit Gesetzlichkeit zu tun.
Die Freiheit eines Christenmenschen wäre vielleicht auch ein Gesprächsaustausch wert.
Wir alle ringen vielleicht mehr oder weniger darum, im Gehorsam Christi zu leben,
ganz sich der Gnade und Wahrheit bewusst zu sein.
Es ist Freiheit z.B. nicht jeden Abend vor dem TV oder dem Computer zu sitzen usw.
Es ist Freiheit, nicht den ganzen Tag Beiträge zu lesen und zu schreiben.
Es ist Freiheit, sich zur Clausur zurückzuziehen usw.
Also da, wo einer meint, er ziehe Grenzen hoch,
ist es für einen anderen Freiheit - nein - zu sagen.
Gruß
Burgen
Re: Wie "wandelt" man im Geist?
von Merciful am 07.06.2017 21:34Nein!
Merciful
Re: Wie "wandelt" man im Geist?
von Merciful am 07.06.2017 21:44Es gibt zumindest zwei Arten fleischlichen Verhaltens.
Die eine Art ist die Gesetzlosigkeit. Die andere Art ist die Gesetzlichkeit.
Aus der Gnade leben in und nach den Geboten Gottes ist etwas gänzlich anderes.
Merciful
Re: Wie "wandelt" man im Geist?
von Merciful am 07.06.2017 22:17Wir wissen aber, dass das Gesetz gut ist, wenn es jemand recht gebraucht.
(1. Brief des Paulus an Timotheus 1, 8; Lutherbibel 2017)
Halte fern von mir den Weg der Lüge und gib mir in Gnaden dein Gesetz.
(Psalm 119, 29; Lutherbibel 2017)
Wer glaubt, dass Jesus der Christus ist, der ist aus Gott geboren;
und wer den liebt, der ihn geboren hat, der liebt auch den, der aus ihm geboren ist.
Daran erkennen wir, dass wir Gottes Kinder lieben, wenn wir Gott lieben und seine Gebote halten.
(1. Brief des Johannes 5, 1.2; Lutherbibel 2017)
Merciful
Re: Wie "wandelt" man im Geist?
von Cleopatra am 08.06.2017 07:57Lieber Merciful,
ich habe deinen Bezug auf das Thema nicht ganz verstanden.
Wie genau kommst du auf das Thema Grenzen...?
Meinst du damit, dass man auch im Geist wandelt, wenn man sich eben an Gottes Vorschriften hält...?
Lg Cleo
Die Bibelverse sollen meine Meinung bilden, nicht begründen
Zitate im Forum, wenn nicht anders vermerkt, aus der rev.Elberfelder
Re: Wie "wandelt" man im Geist?
von Merciful am 08.06.2017 08:30Liebe Cleo,
ich sehe es nicht so, dass ich über das 'Thema' 'Grenzen' schrieb.
Die Anknüpfung an das Thema dieses Threads geschah mit den Worten 'Mit Jesus zu leben bedeutet ...'.
Im Geist zu wandeln bedeutet mit Jesus zu leben.
Daher bezog sich mein Beitrag durchaus auf das Thema dieses Threads.
Manchmal habe ich den Eindruck, wenn Christen von den Geboten Gottes sprechen oder schreiben, dann wird ihnen sogleich Gesetzlichkeit unterstellt.
Und dieser Eindruck hat sich darin bestätigt, dass mir als Reaktion sofort entgegengehalten wurde, dass der, der Grenzen setzt, nach Regeln lebt, aus eigener Kraft lebe und sich Gottes Wohlgefallen zu verdienen suche.
Dem ist aber nicht so.
Ich halte es gerade für wichtig zu betonen, dass das Leben aus der Gnade und somit der Wandel im Geist Jesu keineswegs im Widerspruch steht zu einer Lebenseinstellung, die an den Geboten Gottes sich orientiert.
Ganz im Gegenteil lehrt uns die Bibel, dass eben dies die Liebe zu Gott ist, dass wir seine Gebote halten.
Es ist etwas gänzlich anderes als Gesetzlichkeit. Denn die Gesetzlichen leben nicht aus der Gnade.
Es ist etwas gänzlich anderes als Gesetzlosigkeit. Denn die Gesetzlosen kennen nur ihre Begierde und folgen nicht Gottes Gebot.
Merciful
nennmichdu
Gelöschter Benutzer
Re: Wie "wandelt" man im Geist?
von nennmichdu am 08.06.2017 15:09Hallo Merciful,
wenn Gott uns die Gebote ins Herz schreibt - indem er uns ein neues fleischernes Herz und einen neuen beständigen Geist schenkt - werden wir doch automatisch dann das tun, was Gott gefällt.
Und nur dort, wo wir es nicht tun, dann an den Geboten Gottes erkennen, das wir halt noch nicht im Geiste wandeln. Einem Geiste, der halt nicht sich fragen tut - darf ich dies tun oder soll ich das lassen ... sondern der uns in den Geboten Gottes ganz natürlich leben lässt. So das wir auf ganz natürliche Weise unseren nächsten lieben werden - weil wir ein neues Herz und einen neuen Geist haben.
Kolosser 2 ab Vers 20 ist mir in diesem Zusammenhang wichtig geworden.
20 Wenn ihr nun mit Christus den Mächten der Welt gestorben seid, was lasst ihr euch dann Satzungen auferlegen, als lebtet ihr noch in der Welt:
21 Du sollst das nicht anfassen, du sollst das nicht kosten, du sollst das nicht anrühren?
22 Das alles soll doch verbraucht und verzehrt werden. Es sind Gebote und Lehren von Menschen,
23 die zwar einen Schein von Weisheit haben durch selbst erwählte Frömmigkeit und Demut und dadurch, dass sie den Leib nicht schonen; sie sind aber nichts wert und befriedigen nur das Fleisch.
nennmichdu
Gelöschter Benutzer
Re: Wie "wandelt" man im Geist?
von nennmichdu am 08.06.2017 16:02Ein weiteres - "Merciful" -
ich unterstelle dir nichts und bin etwas überrascht, das du meinst, ich würde in deinen Worten dir nun eine Art von Gesetzlichkeit unterstellen.
Darum geht es nicht. Es geht darum zu verstehen, was du mit deinen Worten meinst und dann zu schauen, ob wir mit unserem - ja teils unterschiedlichem - Schriftverständnis zu einem gemeinsamen Verständnis kommen.
Frei von Irritationen - die bei mir halt aufkamen... als ich deine Zeilen las...
Du schreibst:
Das sich die Liebe zu Gott darin zeigt, wenn wir in seinen Geboten leben.
Aber du verstehst vielleicht, das es missverständlich klingen kann und ich aus dieser Aussage ableiten könnte, ich müsste ersteinmal Gottes Gebote halten um dann dadurch Gott zu zeigen, das ich ihn liebe.
Weil er mich liebt - und das ist ja "die erste Liebe" zu der wir erstmal zurückfinden müssen, --das Gott uns zuerst geliebt hat... - also weil er mich liebt, WERDE ich ihn lieben. Dort wo ich seine Liebe empfangen/erfahren habe. Das wir dann dazu aufgefordert sind, einander zu lieben, heißt ja auch, in seiner Liebe zu bleiben und auf den anderen zu schauen. Was ich dort tue, wo ich mich halt nicht mehr in erster Linie um mich selbst drehe.
Und dann WERDE ich durch ihn, durch seinen Geist, seine Gebote erfüllen.
Vor Christus, unter dem Gesetz des Mose, wurde dem Menschen durch das Gesetz, durch die Gebote, lediglich vor Augen geführt, das er diese nicht gänzlich vollbringen kann. Denn das Gesetz ist gegeben worden um zu erkennen, das ich ein Sünder bin. Das bei Übertretungen, die unweigerlich immer folgen werden, Opfer nötig sind. Die aber nun ein für alle Mal Jesus durch sein Opfer am Kreuz getilgt hat.
Dadurch hat das Gesetz keinen Anspruch mehr an uns. Kann keine Forderungen mehr stellen -- tue dies...oder lasse jenes...
Nicht das wir einen Freibrief nun haben zum sündigen. Aber wir haben unser altes - fleischliches - Leben - unseren alten Adam, der das Gesetz nicht erfüllen kann, mit Jesus in den Tod gegeben. Dürfen uns nun für gestorben halten --- und dieses "sich für gestorben halten" ist wohl ein Zustand, den es dann immer wieder einzunehmen gilt. Und wenn wir uns hier für gestorben halten, dann werden wir durch Gottes heiligen Geist in den Geboten Gottes leben. Im Geiste wandeln.
Aber nicht indem wir sorgsam darauf schauen -- nun bloss die Augen abwenden und nicht der Versuchung dort nachgeben....--- das wird zum nächsten Frusterlebnis führen... ---sondern Gott selbst wird es uns schenken und in uns wirken, das wir so leben, wie Jesus lebte, wie es Gott gefällt.
lg
Thomas