Beten - wie geht das eigentlich... - Erfahrungsaustausch
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Re: Beten - wie geht das eigentlich... - Erfahrungsaustausch
von JeanS am 25.01.2018 08:41Hallo jovetodimama
Also ich kenne viele muslimische Familien, die beten gleich wie wir Christen im Ort füreinander. Beispielsweise hat eine christliche Nachbarin den Job verloren. Zufällig hörte ich, wie die muslimische Frau zu ihr sagte: Das ist traurig. Ich werde ab sofort täglich Gott bitten, dass Du wieder eine Arbeit bekommst. Gott um etwas bitten, oder ihm für etwas danken ist für mich Gebet.
So wie es im Christentum verschiedene christl. Kirchen, Gemeinschaften, Freikirchen gibt, so gibt es diese Vielfalt mit gewissen Unterschieden auch im Islam. Ich erinnere mich an ein Gespräch mit einer damals 8-jährigen Muslimin. Sie half uns im Schrebergarten und sagte dann plötzlich, sie habe früher mal Angst im Dunkeln gehabt und immer ein Notlicht in ihrem Zimmer gebraucht. Das sei vorbei, seit ihre Mutter ihr empfohlen habe, Gott im Abendgebet zu bitten, dass er ihr Engel sendet, die in der Nacht über ihren Schlaf wachen. Es funktioniere seither, wofür sie Gott immer wieder danke. Gott würde gerne helfen. Und weil er dies nun allabendlich so mache würde sie den Eltern noch mehr gehorchen, und nicht mehr lügen. Denn Gott gefällt sowas absolut nicht. So sei beiden gedient, Gott, den Eltern und ihr.
Wie ist es denn mit dem Gebet, dass unser Herr Jesus den Jüngern aufgab zu beten, wird das nicht auch oft "motivationslos" heruntergeleiert, ohne sich mit Herz und Verstand bewusst zu machen, was Jesus Christus den Jüngern damals und heute mit diesem Gebet auf den Weg geben wollte?
Ich fand es mal sehr aufschlussreich, als jemand vortrug, wie Gott reagieren könne, wenn das Vater unser / Unser Vater gebetet wird. Und immer wieder, nach jedem Satz stellte Gott Fragen oder wies auf etwas hin, das mit den gebeteten Worten im Leben des Entsprechenden -noch- nicht im Einklang zu sein schien. Leider weiss ich die Quelle nicht mehr.
Gruss Hans
Re: Beten - wie geht das eigentlich... - Erfahrungsaustausch
von jovetodimama am 25.01.2018 09:29Lieber Hans,
das ist schön, was Du da für Beispiele beschreibst, wie Musliminnen gebetet haben. Da wurde mir beim Lesen ganz warm ums Herz!
Umgekehrt gibt es auch unter Christen die Gewohnheit, auswendig gelernte Gebete herunterzuleiern. Das Rosenkranzbeten in manchen Dorfpfarreien ist z.B. so eine fragwürdige Gepflogenheit.
Und dann kommt es auch immer auf den Hintergrund des betenden Menschen an. Vielleicht macht sich jemand während des mechanischen Aufsagen eines Gebetes Gedanken und schickt diese zu Gott. Vielleicht betet ein anderer mit freien Worten, ist aber dennoch nicht mit dem Herzen dabei. Kein Mensch könnte das schnell mal von außen beurteilen. Ein Mensch sieht, was vor Augen ist; der HERR aber sieht das Herz an. (1. Sam. 16,7)
Ein neues Gebot gebe ich euch, dass ihr euch untereinander liebt, wie ich euch geliebt habe, damit auch ihr einander lieb habt. (Joh. 13,34)
Re: Beten - wie geht das eigentlich... - Erfahrungsaustausch
von jovetodimama am 25.01.2018 09:34Wie Gott reagieren könnte, wenn jemand das Vaterunser betet - ich habe danach gesucht und das, was JeanS meinte, vielleicht schon bei der Seite der Gebetsbewegung der evangelischen Allianz gefunden:
Ein (nachdenkenswerter) Dialog zum Vaterunser
Ein sichtbarer Beter und eine Hintergrundstimme wechseln sich ab;
Die Szene kann auch während der Allianzgebetswoche gespielt werden.
BETER: Vater unser im Himmel.
GOTT: Jaaa?
BETER: Unterbrich mich nicht, ich bete!
GOTT: Aber du hast mich doch angesprochen!
BETER: Ich dich angesprochen? Ich habe gebetet: „Vater unser im Himmel."
GOTT: Da: Schon wieder!
BETER: Was schon wieder?
GOTT: Du rufst mich an, um ein Gespräch zu beginnen? Also, worum geht es?
BETER: Oh, mein Gott! Mit dir habe ich nicht gerechnet.
GOTT: Du rechnest also nicht mit mir, wenn du betest?
BETER: Doch ... schon ... aber nicht damit, dass du mir antwortest.
GOTT: Na gut ... was wolltest du mir sagen?
BETER: Ich habe nur mein Abendgebet begonnen, wie jeden Abend.
GOTT: Dann bete weiter.
BETER: „Geheiligt werde dein Name."
GOTT: Meinst du das ernst?
BETER: Was soll ich ernst meinen?
GOTT: Ob du meinen Namen wirklich heiligen willst?
BETER: Heiligen? Was bedeutet das denn? Woher soll ich das wissen? Es ist doch nur ein Teil des Gebetes.
GOTT: Es bedeutet, dass dir mein Name wertvoll und einzigartig ist; dass du mich ehren willst. – Sprich weiter!
BETER: „Dein Reich komme, dein Wille geschehe, wie im Himmel, so auch auf Erden."
GOTT: Willst du das wirklich, dass sich mein Reich in deinem Ort ausbreitet?
BETER: Natürlich. Unsere Kirche soll bekannt werden. Dort sprechen wir dieses Gebet immer wieder.
GOTT: Mein Reich ist nicht nur eure Kirche. Überall da, wo mein Wille geschieht, ist mein Reich.
BETER: So habe ich das noch nie gesehen. Du bringst mich ganz durcheinander. Ich wollte doch in Ruhe beten.
GOTT: Was tust du, damit mein Wille geschieht?
BETER: Ich gehöre zu den aktiven Christen. Ich bete und ich spende auch Geld. Ich bin dabei, wenn bei uns was los ist. Ich fasse auch mit an, wenn es was zu tun gibt.
GOTT: Ich möchte aber mehr. Ich will, dass dein Leben mit meinen Worten in Einklang kommt. Ich will, dass andere durch dich erfahren, wer ich bin und
was ich will. Ich will dich ganz.
BETER: Oh, das ist mir ein bisschen viel auf einmal.
GOTT: Ja. Ich will auch, dass dein Leben in Ordnung kommt, dass deine Angewohnheiten, mit denen du anderen auf die Nerven gehst, verschwinden. Ich will, dass du lernst, anderen zuzuhören.
BETER: Warum verlangst du das ausgerechnet von mir? Es gibt in den Kirchen so viele reiche Heuchler. Rede denen doch mal ins Gewissen!
GOTT: Du hast mich angesprochen und gebetet, dass mein Wille überall geschehen soll.
BETER: Oh, auf was habe ich mich mit diesem Gebet eingelassen? Ich hatte keine Ahnung, dass das so persönliche Konsequenzen hat.
GOTT: Bete doch einfach weiter! Ich höre und antworte gern.
BETER: „Unser tägliches Brot gib uns heute."
GOTT: Halt dich zurück! Schau auf deine Figur. Du hast Übergewicht, dein Kühlschrank ist zu voll und du lebst verschwenderisch. Hast du bei deiner Bitte kein schlechtes Gewissen?
BETER: Warum musst du immer so konkret werden? Ich kann doch nichts dafür, dass ich in Europa lebe, wo man sich alles kaufen kann. Ich weiß schon, dass ich bei der Sammlung „Brot für die Welt" für die Armen noch mehr spenden sollte.
GOTT: Versteh' doch: Brot ist viel mehr. Mehr als Speise und satt sein. Warum hast du so wenig Bedarf am Brot des Lebens? Komm doch an den Tisch, den
ich dir vorbereitet habe. Mein Sohn ist das Brot, das dir helfen wird.
BETER: Danke für dein Angebot. Aber mir geht es wirklich gut.
GOTT: Dann bete weiter!
BETER: „Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unseren Schuldigern."
GOTT: Und was ist mit ........................? (konkreten Namen einsetzen)
BETER: Ich wusste es! Dir entgeht auch nichts! Ja, wir haben uns gestritten und reden seit Jahren nicht mehr miteinander. Er hat damals angefangen mit den öffentlichen Beleidigungen. Mit dem bin ich fertig!
GOTT: Was ist mit deinem Gebet? Sind das nur leere Worte? Mich kannst du nicht täuschen. Oder möchtest du Vergebung – und willst selbst ihm vergeben?
BETER: Ja, schon. Ich hätte nicht gedacht, wie schwer das ist, einzugestehen, dass ich dich brauche. Ich schaffe das allein nicht.
GOTT: Na, wenigstens bist du ehrlich. Willst du weiter beten?
BETER: „Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen."
GOTT: Nichts lieber als das! Meide doch Situationen, Orte und Personen, die dich wieder in alte Versuchungen bringen. Vertraue mir!
BETER: Wie meinst du das?
GOTT: Du kennst doch deine schwachen Punkte, deine Tricks und Ausreden.
BETER: Ich glaube, das war heute mein schwierigstes Vaterunser. Ich hätte nicht gedacht, dass das mit meinem täglichen Leben so viel zu tun hat. Ich will es trotzdem oder gerade deshalb zu Ende beten: „Denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen."
GOTT: Ja. So ist es. Du bist mir und meinem Reich ein ganzes Stück näher gekommen. Gern schenke ich dir Kraft und lasse dich meine Herrlichkeit erleben. Ich freue mich schon, wenn du mich wieder anrufst!
Nach einer Idee von Clyde Lee Herring 1977;
Bearbeitung: Wolfhart Neumann
Ein neues Gebot gebe ich euch, dass ihr euch untereinander liebt, wie ich euch geliebt habe, damit auch ihr einander lieb habt. (Joh. 13,34)
Re: Beten - wie geht das eigentlich... - Erfahrungsaustausch
von Cleopatra am 27.01.2018 08:47Es hat richtig Spaß gemacht, das zu lesen, sehr gut und schön ;-D
Ja, ihr lieben, Gebet ist auch unglaubelich wichtig und hat sehr viel Wirkung.
Gestern kam wieder eine neue Ausgabe von opendoors bei mir an.
Dabei die Weltkarte mit den Ländern, in denen die 50 meißten Verfolgungen stattfinden.
Außerdem viele herzzerreißende Geschichten von Betroffenen, die Angehörige verloren haben oder teilweise von der eigenen Familie krankenhausreif geschlagen wurden, nur weil sie an Gott glauben.
Ich habe noch nicht alles durchgelesen aber immerwieder betonen diese Menschen, dass sie trotz Trauer und Schmerz ganz genau gespürt haben, dass andere Menschen für sie gebetet haben.
Und so höre ich das auch immerwieder, zum Beispiel in der Gemeinde, wenn wir für kranke Menschen beten, dass diese Menschen sagen, dass sie ganz genau gespürt haben, dass für sie gebetet wird.
Mein bester Freund ist sehr krank und leider kein Christ.
Er war im Krankenhaus und es ging ihm sehr schlecht.
Sein Handy war aus.
Als ich für ihn betete, schrieb ich ihm eine SMS, dass ich für ihn bete.
Am nächsten Tag rief er mich zurück.
Ihm ging es ganz plötzlich wieder viel besser, sogar der Arzt sagte zu ihm "da haben Sie wohl einen Engel gehabt" oder so ähnlich, weil man erwiesenermaßen auch an den Werten sehen konnte, dass es besser war.
Dann hat mein bester Freund irgendwann das Handy angemacht und die SMS gelesen.
Und es war genau zu dem Zeitpunkt besser geworden, als ich für ihn betete.
Mein bester Freund meinte noch zu dem Arzt "ja klar, meine beste Freundin hat ja auch für mich gebetet."
Obwohl er kein Christ ist- Gebete bewirken viel, wenn es Gottes Willen ist.
Lg Cleo
Die Bibelverse sollen meine Meinung bilden, nicht begründen
Zitate im Forum, wenn nicht anders vermerkt, aus der rev.Elberfelder
Re: Beten - wie geht das eigentlich... - Erfahrungsaustausch
von pray am 27.01.2018 16:40Ich habe eine Frage.
Was würdet ihr sagen, wenn z.B. jemand zu uns sagt: Ich bitte Gott, sich um deine Sache zu kümmern und meint dann z.B als Hindi den "Gott" Ganesha (das ist der mit dem Rüssel). Oder auch einen Gott, der keinen Sohn hat?
Gilt da die Toleranz des Paulus bei den vielen Göttern der Athener, als er sagte:
Ihr Männer von Athen, ich sehe, dass ihr die Götter in allen Stücken sehr verehrt. ( ApG 17,22) und wir nehmen das Gebet an?
Oder gilt da: Ihr wisst nicht, was ihr anbetet; wir aber wissen, was wir anbeten...(Joh. 4,22) und wir nehmen das Gebet an?
Oder gilt da:, dass welche sagen: ....wir haben einen Vater: Gott.
Jesus sprach zu ihnen: Wäre Gott euer Vater, so liebtet ihr mich; denn ich bin von Gott ausgegangen und komme von ihm; denn ich bin nicht von mir selber gekommen, sondern er hat mich gesandt. Warum versteht ihr meine Rede nicht? Weil ihr mein Wort nicht hören könnt!
Ihr habt den Teufel zum Vater, (aus Joh,8. 8,41-44) Oh, wenn es so ist, würde ich in dem Fall würde ich das Gebet ablehnen.
Gerade rief mich ein Christ an und ich stellte ihm diese Frage und er meinte dazu, er würde die Bitte aussprechen: Nett, dass du betest, aber bitte dann meinen Gott!"
Wie seht ihr das?
Angie
Gelöschter Benutzer
Re: Beten - wie geht das eigentlich... - Erfahrungsaustausch
von Angie am 27.01.2018 17:50Würde ich das Gebet zu einem anderen Gott als meinem Herrn annehmen wäre das gleichbedeutend damit, daß ich glaube es könnte helfen, und daß ich auch den Beter in dem Glauben lasse sein Gebet würde gehört werden, was beides Gott missfallen würde. Oder es wäre einfach nur feige weil ich den Beter nicht kränken will indem ich sage daß er es sich sparen kann. Ich würde also erklären daß ich zwar sein Mitgefühl und den guten Willen sehr schätze, aber nicht an den Gott glaube zu dem er beten will, und es somit nicht in meinem Sinne ist. Und im folgenden würde ich natürlich auch von dem einen lebendigen Gott erzählen, der allein Gebet hört und erhören kann.
Angie
Gelöschter Benutzer
Re: Beten - wie geht das eigentlich... - Erfahrungsaustausch
von Angie am 27.01.2018 18:03Zum Vater Unser ist mir soeben eingefallen was ich mal irgendwo gelesen habe: Die Zeile "Und führe uns nicht in Versuchung" ist möglicherweise nicht ganz korrekt übersetzt. Gott führt nicht in Versuchung sondern Satan. Deswegen wäre es möglich daß es heißt "Und führe uns in der Versuchung", was bedeutet für den Fall daß ich in Versuchung gerate bitte ich um Gottes Führung und Hilfe, um der Versuchung widerstehen zu können. Was haltet ihr davon?
Burgen
Gelöschter Benutzer
Re: Beten - wie geht das eigentlich... - Erfahrungsaustausch
von Burgen am 27.01.2018 18:43
Wie hat Jesus seine Versuchungen bewältigt?
Er hat das Wort Gottes, seines Vaters, laut ausgesprochen und dagegen gestellt.
Und ja, "führe uns durch die Versuchung hindurch", könnte die etwas längere Version sein.
So hörte ich es mal.
Jedoch, wir glauben doch daran, dass wir durch den Heiligen Geist Gottes Führung
sicher sein können?
Dann würde es weiterhin die Bitte geben: "Führe uns nicht in Versuchung!"
Oder führe uns an der Versuchung vorbei ... je nachdem, wo der Beter gerade steht.
Üblich ist eben unsere gewohnte Form.
Gruss
Burgen
Burgen
Gelöschter Benutzer
Re: Beten - wie geht das eigentlich... - Erfahrungsaustausch
von Burgen am 27.01.2018 18:57
Zu dem Gebet für einen Menschen anderen Glaubens:
Einerseits ist das die Gelegenheit für ein Zeugnis zB oder zur Evangelisation.
Es ist ja Jesus um den es hier geht.
Anderseits, es gibt ja oft von Missionswerken oder so die Einladung zur Fürbitte ohne irgendetwas
von dem Bittenden zu wissen.
Und Gott erhört, das sagen diverse Zeugnisse aus.
Zu Jesus kamen auch etliche Menschen und baten um Heilung, die nichts von seinem Vater wussten.
Sie hörten Jesus predigen, hörten zu, folgten ihm auf seinen Wanderungen.
Und nahmen ihn beim Wort.
Ich denke, wir sollten nicht so kleinlich sein.
Wir tun doch auch Fürbitte für Frieden usw, ohne eine Einschränkung vorzunehmen?
Mit wir meine ich alle Christen, wo immer Christen sind.
Re: Beten - wie geht das eigentlich... - Erfahrungsaustausch
von pray am 27.01.2018 19:13Liebe Burgen,
vielleicht hast du mich falsch verstanden? Ich meinte nicht das Gebet f ü r jemanden, der einem anderen 'Gott' folgt, sondern das Gebet v o n jemand für mich oder dich, dass er an s e i n e n 'Gott' richten will.
Liebe Angie,
wenn ich mich richtig erinnere, könnte man das griechische Wort "Versuchung" im Vater-unser-Gebet auch mit Erprobung übersetzen, aber ich weiß es nicht genau.