Beten - wie geht das eigentlich... - Erfahrungsaustausch

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pray

61, Weiblich

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Beiträge: 995

Re: Beten - wie geht das eigentlich... - Erfahrungsaustausch

von pray am 28.01.2018 20:26

Ich habe noch etwas zu dem griech. Wort herausgefunden.
Wie pausenclown ja schon schrieb, hat es die Bedeutung: Versuchung, Erprobung....man kann auch sagen: Prüfung.

In der positiven Bedeutung soll die Prüfung das Gute und Richtige ans Licht bringen.
Die Bedeutung hängt von demjenigen ab, der versucht. Kommt "peirasmus" von Gott, so ist es eine Prüfung für denjenigen, dem es auferlegt wird und niemals ein Stolperstein, damit der Geprüfte fallen soll. Kommt es dagegen vom Satan, so soll derjenige zu Fall gebracht werden;

SMart schrieb: Jesus wurde vom Geist Gottes in die Wüste geführt, damit er vom Teufel verführt würde (Mt4,1ff). Das klingt nach wahrer Absicht Gottes, um Jesu wahre Größe zu prüfen.

Eine gute Idee, dieser Ausflug zu Mt 4,11. Also im Bibeltext steht genau: damit er vom Teufel "versucht" würde. Hier also eine Versuchung zum Bösen, die Gott zugelassen hat, mit dem Ausgang, dass Jesus ohne Sünde blieb.

5. Mose 8,2 ist auch noch ein interessantes Beispiel: Und gedenke des ganzen Weges, den dich der HERR, dein Gott, geleitet hat diese vierzig Jahre in der Wüste, auf dass er dich demütigte und versuchte, damit kundwürde, was in deinem Herzen wäre, ob du seine Gebote halten würdest oder nicht.

Oder auch 5. Mose 8,16:; und speiste dich mit Manna in der Wüste, von dem deine Väter nichts gewusst haben, auf dass er dich demütigte und versuchte, damit er dir hernach wohltäte.

Ahaaa, hier wird es deutlicher: Eine Versuchung (Erprobung) in der das Gute zum Vorschein kommen sollte. Das schließe ich aus der Absicht, dem Volk hernach Gutes zu tun.

Dahin sehend kann ich wirklich von Herzen Gott bitten, er möge uns nicht in solche Versuchungen führen, damit sich gemäß Worterklärung das Gute und das Bestehen herauskristallisiert.

Ich habe in meinem Leben einmal so eine schwere Prüfung erlebt. Und ich bin heute noch froh, dass ich sie - mit Gottes Hilfe - gewagt und bestanden habe. Aber als es zuuuu schwer wurde, hat Gott mich aus der neuen Situation herausgenommen. Seitdem weiß ich auch genau, dass er uns nicht über unsere Grenzen hinaus versucht. Die natürlich bei jedem anders "hoch" gesteckt sind.



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Jonas

53, Männlich

  Engagiert

Beiträge: 328

Re: Beten - wie geht das eigentlich... - Erfahrungsaustausch

von Jonas am 28.01.2018 21:44

Ja, auch bei ersten Vershälfte betrachtet (führe uns nicht in Versuchung) kann man nicht so einfach zur vorgeschlagenen Übersetzung "führe uns in der Versuchung" kommen, ohne den Urtext sehr stark abzuändern, denn da steht nun mal eindeutig μὴ="nicht".

 

Das kann man doch nicht einfach unter den Tisch fallen lassen

Und wenn man es nicht unter den Tisch fallen lässt, dann käme raus: "führe uns nicht in der Versuchung, sondern (ἀλλὰ, s.o.)....

Also passt es hinten und vorne nicht.


Hallo Solana!

Das griechische "eispherein" hat eine weitere Bedeutung als unser "führen". Es heißt auch: zulassen, dass jemand wohin gerät.

Die Ursprüngliche lateinische Übersetzung lautet "et ne nos inferas in tentationem", was voll und ganz dem griechischen Urtext entspricht, und kann demnach nur mit "und lasse uns nicht in Versuchung geraten" wiedergegeben werden.

Mit besten Grüßen

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nennmichdu
Gelöschter Benutzer

Re: Beten - wie geht das eigentlich... - Erfahrungsaustausch

von nennmichdu am 29.01.2018 10:30

Guten Morgen liebe Leser,


wenn wir uns über das Beten unterhalten, uns das "Vater unser" anschauen, an dem Jesus seine Jünger veranschaulichen möchte, was Gebet beinhaltet (Adressat, Intention, Inhalte, Ziele, Gewißheiten) dann stellt sich ja für viele die Frage, beten wir das nun eins zu eins einfach so runter - wie es in vielen Gottesdiensten praktiziert wird. Bedarf es hier vielleicht sogar noch einiger Wiederholungen oder noch eines Rosenkranzes, eines AVE Marias, oder was sich sonst noch Menschen ausgedacht haben, um hiermit eine bestimmte Wirkung bei/auf Gott zu erzielen?


Ich habe mal am die Psalmen mir angeschaut, inwieweit hier die Bitten der Psalmisten im Vater unser wiederzufinden sind.


Wenn Jesus einen Gebetskampf im Garten Gethsemane ausficht und mit den Worten endete, doch nicht mein Wille, sondern dein Wille geschehe, dann drückt das für mich auch eine für uns immer wieder mal nötig Ausrichtung auf Gott zu, wo wir uns durchringen, alles was auf uns zukommt, aus seinen Händen zu nehmen. Unsere Lebensumstände, wie bedrohlich sie auch immer ausschauen mögen, als von ihm gewirkt anzunehmen, in der Zuversicht und im Glauben, das Gott alles zum Besten führen wird - auch wenn wir das noch gar nicht sehen im Augenblick.

Die Tageslosung eines Kalenderblattes bei uns lautet heute:


Ps 19,15 Lass die Reden meines Mundes und das Sinnen meines Herzens wohlgefällig vor dir sein, HERR, mein Fels und mein Erlöser!


Wir sind in seiner Hand und auf ihn angewiesen. Bei all der Eigenverantwortung, die wir haben, uns immer wieder ihm zuzuwenden, ist es doch er allein, der uns gnädig anschauen kann (denn wir sind nicht aus unserer eigenen Anstrengung und Frömmigkeit seine Kinder geworden). Der uns verändert und prägt, auf das die Reden unserer Münder und das Sinnen unserer Herzen ihm wohlgefällig sind.

DEIN REICH komme. Deine Herrschaft  - über uns - über andere Menschen - nehme Gestalt und Raum ein.

Unter diesem Aspekt ist für mich das "Vater unser" also vielmehr als eine Gebetsformel, die ich am Ende eines Gottesdienstes "runterbete".


liebe Grüße,
Thomas

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Burgen
Gelöschter Benutzer

Re: Beten - wie geht das eigentlich... - Erfahrungsaustausch

von Burgen am 29.01.2018 11:04

Hallöchen 

Interessant, habe vorhin gerade eine Lehre zu Psalm 19 gehört, als Übersetzung der King James Bibel. 

Das bewog mich dazu, im Laufe des Tages diesen Psalm in anderen Bibelausgaben zu betrachten.

Und im Anschluss an die laut lesende Betrachtung der Tagesbibellese das "Vater unser" zu beten.

Interessanterweise fiel mir später auf,
während des Betens hier und dort Gedanken wie durch ein Fenster hinauszulassen.
Das Beten der Worte des Vater unsers glitt an meinem Herzen wie Schmierseife drüber. 

Das bestätigte wiedermal für mich, 
dass eine Wiederholung der Worte, mehrfach wiederholt, unumgänglich ist. 
Das Herz ist nicht per se offen und weich für Gottes Wort, auch wenn der Mund es herausgibt. 

Und wenn es in der Bibel heisst, dass der Glaube durch das Hören kommt, 
so ist es doch so, dass Ohren, Augen, Denken, - also Kopf samt Gehirn - immer auch eine 
Herzensangelegenheit ist. 

Die Menschen zur Zeit Jesu waren noch nicht erfüllt mit dem Heiligen Geist. 
Und doch konnte die Gegenwart Jesu durch das Wort, welches er in Kraft und Autorität aussprach, 
in, durch und an den Menschen siviel bewirken. 

Gruss 
Burgen 


 

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Burgen
Gelöschter Benutzer

Re: Beten - wie geht das eigentlich... - Erfahrungsaustausch

von Burgen am 30.01.2018 09:42

Guten Morgen 

von dem nachfolgenden Gebet habe ich schon vielfältige Gebetserhoerung gehört. Es dauert 'nur' 15 Sekunden. 

Jabez war angesehener als seine Brüder. 
Und seine Mutter nannte ihn Jabez (Schmerz/Kummer); denn sie sprach: Ich habe ihn mit Kummer/Schmerz geboren. 

Und Jabez rief den Gott Israels an und sprach: 
Ach dass du mich segnetest und mein Gebiet lehrtest  und deine Hand mit mir wäre und schafftest , dass mich kein Übel bekümmere! 
Und Gott ließ kommen, worum er bat. 
1.Chronik 4, 9-10 



Antworten Zuletzt bearbeitet am 30.01.2018 09:44.

Cleopatra
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Re: Beten - wie geht das eigentlich... - Erfahrungsaustausch

von Cleopatra am 02.02.2018 07:59

Ich habe auch schon sehr viele Gebetserhöhrungen erlebt.
Nicht immer so, wie ich es mir erhofft habe, aber gehört hat Gott mich immer.

Daher weiß ich, wie wichtig Gebet ist und asss Gott in unserem Leben immer da ist.

Und ich weiß daher auch, wie wichtig es ist, dass wir für unsere verfolgten Geschwister beten.

Lg Cleo

Die Bibelverse sollen meine Meinung bilden, nicht begründen
Zitate im Forum, wenn nicht anders vermerkt, aus der rev.Elberfelder

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pray

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  tragende Säule

Beiträge: 995

Re: Beten - wie geht das eigentlich... - Erfahrungsaustausch

von pray am 02.02.2018 22:44

Cleopatra schrieb: Und ich weiß daher auch, wie wichtig es ist, dass wir für unsere verfolgten Geschwister beten.

Ja, das stimmt wohl. Gestern fand ich dazu eine Bibelstelle, die ich so noch nie so gelesen hatte.

Da geht es im Philipperbrief ja um Paulus, der in der Gefangenschaft war und da sogar tapfer das Evangelium verkündet hat.
Und was sagt er über die Gefangenschaft?: ...denn ich weiß, dass mir dies zum Heil ausgehen wird durch euer Gebet und durch den Beistand des Geistes Jesu Christi (Phil. 1,19)

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