Hiob: ... ich bin mir keiner Schuld bewusst ...
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Burgen
Gelöschter Benutzer
Re: Hiob: ... ich bin mir keiner Schuld bewusst ...
von Burgen am 20.03.2018 21:16
Beim Lesen der K 38 u. 39 dachte ich, dass sie durchaus geeignet scheinen, sich mit einem Darwinisten/Atheisten auszutauschen.
Mir gefallen diese Kapitel sehr, führen sie doch beinahe in die Anfänge der göttlichen Schöpfung des Lebens zurück.
Dass Gott in seinem Reden den Hiob nun nicht "bedauert" finde ich ok. Gott führt ihn in die Weite.
Ähnlich reagierte Jesus auf die Nachfrage Johannes des Täufers, ob er es ist, auf den sie warteten,
oder sollte es ein anderer sein. Zu dem Zeitpunkt war Johannes im Gefängnis.
Jesus "tröstete" ihn nicht, sondern liess ihm die Taten und Auswirkungen des Handeln Jesu berichten.
Das ist das gleiche Verfahren. Beide legitimieren sich. Und helfen dem Menschen im Glauben zu wachsen
und der Lohn ist eine Standfestigkeit im Glauben - tiefer Friede und Freude.
Re: Hiob: ... ich bin mir keiner Schuld bewusst ...
von Pal am 21.03.2018 04:17Ja, so wahr! - Gut heraus kristallisiert.
Gott braucht sich niemals auf menschlche Stufe herablassen, um irgendwelche menschlichen Rechtfertigungen für sein Wirken abgeben zu müssen...
Gott ist GOTT! Und ER spricht durch seine SELBST, sein SEIN bereits "Bände"!
Das ist so wichtig! Das gleiche Liebespotential habe ich bei Samuels Mutter erkannt, die treu dabei blieb zu beten, obwohl sie allen Grund gehabt hätte, Gott zu verlassen. Darüber habe ich gerade letzten Sonntag, hier in Dnepropetroswsk, folgendes gesagt =>
Hannas Vorbild
Burgen
Gelöschter Benutzer
Re: Hiob: ... ich bin mir keiner Schuld bewusst ...
von Burgen am 21.03.2018 08:52
Guten Morgen zusammen.
Gestern schrieb ich, dass Gott Hiob in die Weite führte und damit auch uns.
Im Anschluss dachte ich, dass Gott eigentlich den Hiob in die Tiefe führte.
Das können wir ja auch in unserem eigenen Leben sehen und erfahren.
Wir klammern uns in schwierigen Zeiten vermutlich viel mehr an Jesus fest,
suchen nach Antworten in der Schrift und mühen uns um eine bessere Beziehung
zu Gott und Jesus. Jedenfalls ist das meine eigene Wahrnehmung.
Für andere kann ich nicht sprechen, nur erzählen, was Zeugnisse schenken.
》》》Wie in Adam alle sterben, so werden sie in Christus alle lebendig gemacht werden. 1.Kor 15,22 《《《
Im Buch Hiob wird Hiob meist auf Jesus bezogen.
Jesus war zugleich Gott und zugleich Mensch geworden. Er allein war ohne Sünde.
Und daher geht es hier eben auch um Jesus, wie auch in den Propheten es um Jesus geht.
Das erschließt sich auch in der Bedeutung des Namens "Hiob".
pausenclown war so nett, mir die Bedeutung des Namens zu erläutern.
Der Name Hiob kommt aus dem Babylon und bedeutet: " wo ist der Vater".
Und hier im Buch sehen wir, wie Hiob/jesus/ Gott ganz neu erkennt, in der tiefsten Tiefe des Herzens Gott kennenlernt.
Vielleicht kann sogar gesagt werden,
dass Jesus ganz früh am Morgen, wenn er allein beim Beten war, Ähnlichkeit mit dem Inhalt des Hiobbuches hatte.
Jeden Morgen neu.
Jeden Morgen durchbrechen zu Gott, wie im Himmel so auf Erden.
Gruß
Burgen
Re: Hiob: ... ich bin mir keiner Schuld bewusst ...
von Pal am 21.03.2018 10:02Ja, liebe Burgen, der Vergleich zwischen Hiob und Jesus ist überdenkswert... Danke!
gleichwie =>
Und bei dieser Erkenntnis kann das Sterben des Weizenkorns nicht wegbleiben, sondern da bringt gerade dieses "Sterben am Selbst" die entscheidende Öffnung für die Gottesbegegnung. Denn alles Egowesen hindert seinen Geist... mE
Burgen
Gelöschter Benutzer
Re: Hiob: ... ich bin mir keiner Schuld bewusst ...
von Burgen am 21.03.2018 12:19
Hallo pal,
ja, Gott führt uns in die Tiefe, Breite und Höhe. Jedoch nicht so, dass es nur um den Verstand des Menschen geht.
An Hiob kann ich nicht erkennen, dass er sein Ego streichelte oder dass Gott forderte, als Weizenkeim sterben zu sollen.
Schon gar nicht auf Jesus bezogen.
Dein Einwurf führt mE in eine ganz andere Richtung für Hiob.
Ich könnte eher Abraham neben die Betrachtung des Hiobbuches stellen.
Allerdings habe darüber noch nicht weiter nachgedacht
Vielleicht tun wir es ja noch.
Gruss
Burgen
Re: Hiob: ... ich bin mir keiner Schuld bewusst ...
von Pal am 21.03.2018 12:35Ich schon! Aber so sind unsere Perspektiven halt unterschiedlich...
Burgen
Gelöschter Benutzer
Re: Hiob: ... ich bin mir keiner Schuld bewusst ...
von Burgen am 21.03.2018 14:53
Siehst du die anfänglichen Kapitel, in der Selbstgerechtigkeit, als Ego und Weizenkorn?
Schade, dass du das nur so mit einem Satz als Unterschied schreibst. Das stoppt einen fruchtigen Dialog, jedenfalls für mich.
Re: Hiob: ... ich bin mir keiner Schuld bewusst ...
von Pal am 21.03.2018 15:38Ich sehe Hiobs Vollkommenheit eindeutig in den ersten 2 Kapiteln.
In den darauf folgenden erkenne ich sein stolzes Egowesen deutlich, und das mußte sterben und es starb am Ende!
Oder meinst du, es gab keine Ursache für =>
geli
Gelöschter Benutzer
Re: Hiob: ... ich bin mir keiner Schuld bewusst ...
von geli am 21.03.2018 19:29Hio 42:6 Darum verabscheue ich mich und bereue in Staub und Asche! (Elberfelder)
Ja, es gab dafür eine Ursache, sicher.
Allerdings glaube ich nicht, dass Hiob sein bisheriges Leben, das er ja in Gottesfurcht und Frömmigkeit gelebt hatte, bereut hat. Sein bisherhiges Leben wurde ja selbst von Gott, der einen absolut durchdringenden Blick hat, so bewertet:
"Hast du (als er zu Satan sprach) achtgehabt auf meinen Knecht Hiob? Denn es ist seinesgleichen nicht auf Erden, fromm und rechtschaffen, gottesfürchtig und meidet das Böse".
Was Hiob allerdings verabscheut, und worüber er bereut, das drückt er in Hiob 42,3 aus: "Darum habe ich unweise geredet, was mir zu hoch ist und ich nicht verstehe. ...nun will ich dich (Gott) fragen, lehre mich!
Vor dem Leid, das Gott über ihn hereinbrechen ließ, hatte er ein ganz bestimmtes Bild von Gott - eben das, was er vom "Hörensagen" vernommen hatte.
Dieses Bild war - wie wir ja auch schon vorher erwähnt hatten - so, dass er dachte, wenn ein Mensch ein gottesfürchtiges Leben führen würde, dieser Mensch automatisch von Gott vollen Segen erwarten könnte.
Dieses Bild geriet natürlich total ins Wanken, nachdem er soviel Leid erleben musste. Nicht nur für ihn - auch für seine Freunde.
Gott handelte nicht so, wie er es sich vorgestellt hatte - wie man es sich wohl auch allgemein vorstellte, denn auch die Freunde versuchten ja, Hiob um jeden Preis irgendeine Schuld unterzuschieben, um das erlebte Leid zu rechtfertigen - wohl auch, um ihr festgefahrenes Bild von Gott nicht in Frage stellen zu müssen.
Hiob dagegen war bereit, sein altes, falsches Bild von Gott und die damit verknüpften Erwartungen loszulassen, er war bereit, zu erkennen, dass Gott so ganz anders ist... so viel größer, so unverständlich in seinem Handeln.
"Nun hat mein Auge dich gesehen" - nun wußte er, wie Gott in Wirklichkeit ist: Hoheitsvoll, majestätisch, souverän in seinem Handeln, aber auch unverständlich und vielleicht auch ein bisschen angsteinflößend.
Nun tat es ihm leid er bereute es, Gott so in seine kleine "Schublade" gepresst zu haben und ihm Vorwürfe gemacht zu haben, weil er ihn so gar nicht verstehen konnte und er so ganz anders handelte, als er es erwartet hatte.
Ich denke, worüber er Busse tat, war dieses falsche Gottesbild, seine falschen Erwartungen, seine Anklagen, sein ganzes Reden, das den "Ratschluss Gottes verdunkelt" hatte.
Sein bisheriges Leben war tadellos - das hat ihm ja selbst Gott bescheinigt. Denn gerade das war ja auch das Unverständliche für Hiob.
LG, geli
Re: Hiob: ... ich bin mir keiner Schuld bewusst ...
von pray am 21.03.2018 19:49Liebe Geli,
sehr gute Auslegung, dass Hiob nach dem Elend nun bewiesenermaßen Gott am Ende umsonst fürchtet.
Kannst du / ihr mir nochmal bitte genauer erkären, was damit gemeint ist: Den Ratschluss Gottes verdunkeln.
Ich verstehe es so, dass Gott für etwas einen bestimmten Plan hat. Und dann komm ich daher und rede etwas von Gottes Wesen und Absichten, dass überhaupt nicht stimmt. Ist es das?