Die Einehe in der Bibel

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geli
Gelöschter Benutzer

Re: Die Einehe in der Bibel

von geli am 07.07.2018 22:09

Ja, ich denke, die Ehe war ganz grundsätzlich eine Versorgung für die Frauen - eine andere Möglichkeit hatten sie nicht. Ich glaube, sie konnten notfalls, wenn sie keinen Mann gefunden hatten, als "Tante" im Haus eines Bruders oder Schwester leben.

Aber dazu brauchte es eigentlich keine Vielehe.

War da nicht irgendwas, dass wenn ein Mann starb, der Bruder die Witwe nehmen musste ???

Ja, das war so.  Wenn der Mann verstorben war, musste (oder sollte) der Bruder oder wenn keiner da war, ein anderer Verwandter die Frau heiraten. So kam ja auch die Ruth zu ihrem Mann - Boas war der "Löser". Zwar hätte es, glaube ich, noch einen anderen Mann gegeben, aber der wollte Ruth nich lösen. So kam die Reihe an Boas - und Ruth wurde eine Vorfahrin von David. Ich glaube, die Großmutter. Oder Urgroßmutter, da müßte ich nachlesen.

Ich glaube, da ging es auch ums Erbrecht - dass das Land nicht in fremde Hände geraten sollte. 

LG, geli

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pray

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Re: Die Einehe in der Bibel

von pray am 07.07.2018 21:56

Mir kam gerade noch ein (unausgegorener) Gedanke:
Vielleicht was die Vielehe damals auch eine Sache der "Versorung für die Frauen".?
War da nicht irgendwas, dass wenn ein Mann starb, der Bruder die Witwe nehmen musste ???

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geli
Gelöschter Benutzer

Re: Die Einehe in der Bibel

von geli am 07.07.2018 19:33

Burgen:
Vielleicht hat Gott auch deshalb dies mit in die Zehngebote aufgenommen.

Nein, denn auch in den Zehn Geboten wird Ein- bzw. Vielehe nicht erwähnt.
Nur dass man nicht die Ehe brechen soll. Aber auch eine Vielehe ist eine Ehe. Auch in einer Vielehe kann man sich treu sein - der Mann seinen (Ehe)Frauen gegenüber und die Frauen dem (Ehe)Mann gegenüber. 

Wir können zwar aus Gottes Wort erkennen, wie Gott es ursprünglich gemeint hat - aber ein Ge- oder Verbot gibt es nirgends.
Auch keinen Tadel, wenn Männer mehrere Frauen hatten.

Allerdings kann man immer wieder sehen, dass es viele Probleme einbrachte, mehrere Frauen zu haben.

Ja, ich höre schon die Fragen im nächsten Bibelgespräch: "Ja, wenn Gott es an keiner Stelle tadelte, und wenn es dazu kein Verbot gibt - warum sollen wir heute nicht auch mehrere Frauen haben? Bzw. warum sollte nicht eine Frau mit mehreren Männern in einer Ehe zusammenleben?

Dies ist ja auch schon in verschiedenen Partei-Programmen vorgesehen - "Bunte" Lebensformen und Lebensentwürfe".

LG, geli

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Burgen
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Re: Die Einehe in der Bibel

von Burgen am 07.07.2018 09:38


Vielleicht geht es damals noch eher darum, die Erde zu bevölkern ? 

Es ist ja die sog. Mehrehe teilweise bis heute verbreitet. Es heißt dann Polygamie. Vier Frauen, bzw. Mädchen - Kinder bekommen dann Kinder eines Mannes. 

Das ganze Gebiet der Sexualität, der Geschlechtlichkeit ist schwierig. 

Vielleicht hat Gott auch deshalb dies mit in die Zehngebote aufgenommen. Wissend, dass die Menschen allein gar nicht in der Lage sind, in dem Sinne zu leben. 

Ach, wisst ihr, dass in Amerika die Rinder mit Popkorn ernährt werden? 
Sie verlieren ja dadurch die Zeit des wiederkauensund werden eher fett als wenn sie auf der Weide fressen und wiederkauen. (Sendung: Markus Lanz von Do )
Da geht es ums Geld, wie ja auch oft in den Ehen. ....

Die Menschen neigen zur Perversion.

Gruss 
Burgen

Antworten Zuletzt bearbeitet am 07.07.2018 09:40.

Cleopatra
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Re: Die Einehe in der Bibel

von Cleopatra am 07.07.2018 09:11

Man kann ja immer viel Behaupten, gestern hatte ich keine Zeit. Aber ich möchte noch eben die Bibelstellen aufzeigen, die belegen, wer noch mehrere Frauen hatte:
1. Mose 25,6: 1 Und Abraham nahm wieder eine Frau, die hieß Ketura.
2 Und sie gebar ihm Simran und Jokschan, Medan und Midian, Jischbak und Schuach.
3 Jokschan aber zeugte Saba und Dedan; und die Söhne Dedans waren die Aschuriter und Letuschiter und Lëummiter.
4 Und die Söhne Midians: Efa und Efer, Henoch, Abida und Eldaa. Diese alle sind Söhne der Ketura. -
5 Und Abraham gab dem Isaak alles, was er hatte.
6 Und den Söhnen der Nebenfrauen, die Abraham hatte, gab Abraham Geschenke; und er schickte sie, während er noch lebte, von seinem Sohn Isaak weg, nach Osten in das Land des Ostens.
1. Mose 28, Esaus dritte Frau
6 Und als Esau sah, dass Isaak den Jakob gesegnet und ihn nach Paddan-Aram entlassen hatte, sich von dort eine Frau zu nehmen, indem er ihn segnete und ihm gebot: Nimm ja nicht eine Frau von den Töchtern Kanaans!,
7 und dass Jakob seinem Vater und seiner Mutter gehorchte und nach Paddan-Aram ging,
8 da sah Esau, dass die Töchter Kanaans übel waren in den Augen seines Vaters Isaak,
9 und Esau ging zu Ismael und nahm sich Mahalat zur Frau, die Tochter Ismaels, des Sohnes Abrahams, die Schwester Nebajots, zu seinen anderen Frauen hinzu.

1. Samuel 1,1 Es war ein Mann von Ramatajim-Zofim, vom Gebirge Ephraim, und sein Name war Elkana, ein Sohn des Jeroham, des Sohnes Elihus, des Sohnes Tohus, des Sohnes Zufs, ein Ephraimiter.
2 Und er hatte zwei Frauen: Der Name der einen war Hanna und der Name der anderen Peninna; Peninna hatte Kinder, aber Hanna hatte keine Kinder.

Ich denke auch, dass die Moral eben anders war. Wenn man teilweise zB im Richterbuch liest, welche Moral die Menschen entwickelt haben- schaurig.

Ja, wenn etwas eine Sünde ist, dann sagt Gott das explizit. Das stimmt ja auch wiederum. Aber wieso hat Gott nichts zur Einehe gesagt...?

Das ist eine gute Frage...

Vielleicht ist eine Mehrehe in dem Sinne keine Sünde, sondern ein Fehler (gewesen)...?

Die Strafe dafür bekamen die Männer und Frauen am Ende eh. Sei es Eifersucht unter den Frauen, Unzufriedenheit der Frauen, die weniger Kinder bekamen, oder eben anderer Streit.

Lg Cleo


Die Bibelverse sollen meine Meinung bilden, nicht begründen
Zitate im Forum, wenn nicht anders vermerkt, aus der rev.Elberfelder

Antworten Zuletzt bearbeitet am 07.07.2018 09:12.

geli
Gelöschter Benutzer

Re: Die Einehe in der Bibel

von geli am 06.07.2018 16:23

Cleo:
Oh da fällt mir sofort Jacob ein, liebe pray.Außerdem Abraham, nachdem Sarah gestorben war.
Esau hatte auch zwei Frauen.
Hannah, die Mutter von Salomo war auch eine zweite Ehefrau.

Ja, danke, Cleo - an die hätte ich auch gedacht.
Dazu fällt mir noch David ein - der hatte ja auch mehrere Frauen. Abraham heiratete, glaube ich, erst nachdem Sarah gestorben war, wieder. 

Ja, ich finde für die Vielehe im AT keinen einzigen Tadel - außer bei Salomo, aber da ging es nicht um "viele" Frauen, sondern was bei ihm als Sünde genannt wird, ist die Tatsache, dass diese Frauen Ausländerinnen waren, die ihre Götter mitbrachten.

Ja, man kann erkennen - danke Jonas, für Deinen Beitrag und die Bibelstellen - dass Gott es eigentlich nicht so wollte und nicht so will. Aber er hat diese Praxis - ich denke z.B. auch an die Praxis, dass man sich Kinder durch Mägde verschaffte, wie Abraham/Ismael, oder auch Jakob, nie getadelt. 
Wobei Gott ja bei anderen Dingen Sünde schon beim Namen nannte.

Deshalb kam in unserem Geprächskreis die Frage auf, ob es überhaupt in Gottes Augen "Sünde" sei? - Wenn es doch nie getadelt wurde?

Ich könnte mir vorstellen, dass es auch bei den ersten Gäubigen des NT noch Männer gab, die mehrere Frauen hatten - denn ein Verbot existiert ja nicht, und wenn solche Männer - oder auch Frauen - gläubig wurden, konnten sie sich ja nicht extra scheiden lassen!

Vielleicht deshalb auch die "extra-Anordnung für Bischöfe und Diakone in 1. Tim. 3,12 und Tit. 1,6? - Denn wenn die Einehe damals schon so selbstverständlich gewesen wäre, wie für uns heute, hätte man das ja nicht extra erwähnen müssen?

Cleo:
Ich sehe jetzt in der Bibel kein expliziertes "Nein", aber ein verstecktes "Nein" sehe ich schon,

Ja, so sehe ich es auch. es ist nur ein "verstecktes" Nein. 

ray:
Für einen König gab es folgendes Gebot: Der König soll sich auch nicht viele Frauen nehmen, damit er nicht auf Abwege gerät. (5. Mose 17,17)

Ja, hier ist die Frage: Ist gemeint "nicht zu viele", oder "einige", oder nur "eine"? Er sollte ja auch nicht viel Gold und Silber sammeln - d.h. er durfte schon "sammeln", aber eben nicht zu viel.Das könnte nun auch bedeuten, Gott meinte, er könnte schon einige Frauen haben, nur aber nicht zu viele.
Aus dem Text ist es nicht erkennbar.

Jonas:
Ihr habt gehört, dass gesagt worden ist: Du sollst nicht die Ehe brechen.

Selbst das bedeutet nicht unbedingt, dass man nur eine Frau haben dürfte. Denn eine "Ehe" ist ja auch das Verheiratet-sein mit mehreren Frauen.

Auch Jesus selbst hat sich über Ein- bzw. Vielehe nicht ausgesprochen. 
Allerdings sehe ich auch hier ein "verstecktes" Nein - Paulus jedenfalls redet, wenn es um Ehe geht, immer in der Einzahl.
Allerdings: Ein direktes Verbot gibt es auch im NT nicht. 

Ja, es ist ein schwieriges Thema - im Grunde genommen kann man nur in 1. Mose erkennen, wie Gott es gemeint hat. Denn: Hätte er "Vielehe" gewollt, dann hätte er dem Adam sicherlich mehrere Frauen gemacht...  
Und dann hätte er Mann dann nicht mehr allzu viele Rippen...  

LG, geli





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pray

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Re: Die Einehe in der Bibel

von pray am 06.07.2018 08:59

Ach so, ja stimmt, Jacob bekam ja erst die Lea "untergeschoben" und dann konnte er Rahel heiraten. Ich habe übrigens mal eine Auslegung gelesen, dass Jacob auf diese Weise von Gott nochmal auf den Betrug mit dem Erstgeburtsrecht hingewiesen wurde, denn es war wohl Sitte, dass immer erst die älteste Tochter verheiratet wurde.
Von Esau weiß ich grad gar nicht, wen er zur Frau nahm.
Und Abraham, genau, da starb die erste Frau ja und  d a n n  erst heiratete er nochmmal, was ja keine Vielehe ist.

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Cleopatra
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Re: Die Einehe in der Bibel

von Cleopatra am 06.07.2018 07:22

Oh da fällt mir sofort Jacob ein, liebe pray.
Außerdem Abraham, nachdem Sarah gestorben war.

Esau hatte auch zwei Frauen.
Hannah, die Mutter von Salomo war auch eine zweite Ehefrau.
Ich denke, dass sich die Leute eben im Umfeld umgesehen haben und eben dort gesehen haben, dass Männer auch mehrere Frauen hatten und es so einfach kopiert haben.
Ich sehe jetzt in der Bibel kein expliziertes "Nein", aber ein verstecktes "Nein" sehe ich schon, nämlich, wenn man eben die Auswirkungen ansieht, dann sehe ich darin eine Warnung.
Der Beitrag von Jonas hat mir auch sehr geholfen. Ja, man begeht ja quasi schon Ehebruch, wenn Mann eine andere Frau geistig nackt sieht. Wie soll der Mann denn dann mit einer zweiten Frau keinen Ehebruch begehen.....?
Lg Cleo

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pray

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Re: Die Einehe in der Bibel

von pray am 05.07.2018 22:18

Liebe Geli,
ich kann mir eigentlich auch nur vorstellen, dass es keine "Erlaubnis" von Gott für Vielehen gab, vielleicht hat die Bibel wie immer einfach berichtet, was gewesen ist.
Für einen König gab es folgendes Gebot: Der König soll sich auch nicht viele Frauen nehmen, damit er nicht auf Abwege gerät. (5. Mose 17,17)
Wenn ich das jetzt lese, klingt es so, als könne sich der König ruhig ein paar Frauen nehmen, aber nicht zuuuu viele. Es könnte aber genausogut daraus abgeleitet werden, dass der König mit  e i n e r  Frau zufrieden sein soll und sich nicht noch viele andere nehmen soll. Oder was meinst du?
Ad hoc fallen mir nicht mal Männer ein (außer König Salomo), die mehrere Frauen gleichzeitig hatten. Mose nicht, Abraham nicht, Isaak nicht, Josef, Noah nicht. Lot nicht - kannst du mal schreiben bitte, wer sich denn mehrere Frauen "hielt"?

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Jonas

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Re: Die Einehe in der Bibel

von Jonas am 05.07.2018 21:03

Herzlichen Gruß an alle!

 

Jesus hat es unter anderem so ausgedrückt:

Mt 19,4 Er antwortete: Habt ihr nicht gelesen, dass der Schöpfer die Menschen am Anfang als Mann und Frau geschaffen hat
und dass er gesagt hat: Darum wird der Mann Vater und Mutter verlassen und sich an seine Frau binden und die zwei werden ein Fleisch sein?
Sie sind also nicht mehr zwei, sondern eins. Was aber Gott verbunden hat, das darf der Mensch nicht trennen.

um dann auch noch zu zeigen wie wichtig dem Herrn die Treue zwischen diesen beiden Partnern ist:

Mt 5,27-28
Ihr habt gehört, dass gesagt worden ist: Du sollst nicht die Ehe brechen.
Ich aber sage euch: Wer eine Frau auch nur lüstern ansieht, hat in seinem Herzen schon Ehebruch mit ihr begangen.

Der Herr hat die Ehe als heilige Verbindung zwischen einem Mann und einer Frau gestiftet, in der der Plan des Schöpfers, die gelebte Nächstenliebe, verwirklicht werden soll.
Das Eheversprechen beider Partner geht idealerweise soweit, sein eigenen Leben zugunsten des anderen aufzuopfern, sowie Jesus sein Leben für die Seinen aufgeopfert hat.

Es kann nur die Ehe zwischen einem Mann und einer Frau geben, da der Begriff der Treue im Treueversprechen beider Partner füreinander, im Begriff der Liebe enthalten ist.
Im Vergleich dazu die Treue des Herrn, die personifizierte Liebe, zu den Menschen.

Die Gesetze der Menschen seinerzeit bez. der Ehe, zB im Falle einer Scheidung, lauteten schon vielfach anders als vom Herrn selbst:

Mt 19,7-8
Da sagten sie zu ihm: Wozu hat dann Mose vorgeschrieben, dass man (der Frau) eine Scheidungsurkunde geben muss, wenn man sich trennen will?
Er antwortete: Nur weil ihr so hartherzig seid, hat Mose euch erlaubt, eure Frauen aus der Ehe zu entlassen. Am Anfang war das nicht so.

Menschen haben immer schon ihre eigenen Gesetze gelehrt und sowie auch bei der Vielehe, dem Willen Gottes widersprochen.

Mit besten Grüßen

Antworten Zuletzt bearbeitet am 06.07.2018 10:25.
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