Richtige Gemeinde finden....

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Leah
Gelöschter Benutzer

Re: Richtige Gemeinde finden....

von Leah am 08.08.2018 21:30

Hallo Bergpredigt,

ich habe eine solche Erfahrung schon gemacht und bin noch immer in der Gemeinde.

Im Rückblick lag das Problem an einer gestörten Beziehung zum Herrn und das hatte mehrere Ursachen. Ich hatte nicht vergeben, bzw. auch gar nicht gewusst, wie das richtig geht, denn wir sollen ja nicht irgendwie vergeben. Und ich hatte falsche Vorstellungen davon, was es heißt: ich will keine Opfer sondern Barmherzigkeit. Ich hatte auch die Idee, dass es als Christ in erster Linie um gut oder böse geht. In erster Linie geht es aber darum, in IHM zu bleiben und dort zur Ruhe zu kommen. Denn wenn wir zuerst das Himmelreich suchen, also Nähe zu unserem Herrn, dann wird alles andere dazugegeben, eben auch die Fähigkeit zu vergeben und zu lieben und dem Herrn zu vertrauen.

Ursache war, dass ich dachte, die Sünde trennt mich von Gott und trübt die Beziehung. Es ist aber umgekehrt, die getrübte Beziehung führt zu Sünde. Daher war ich unsicher, ob ich wirklich so wie ich bin zu IHM kommen darf und die Sünde wurde größer (Bitterkeit/Depression). Ich wurde immer unsicherer, ob er mich annehmen würde und bin auch fast vom Glauben abgefallen.

Die Lösung war: Zuerst das Himmelreich und die Nähe vom Herrn suchen.

Vieleicht hilft Dir diese Betrachtung: https://www.soundwords.de/der-juenger-den-jesus-liebte-a10015.html

Für mich gab es Zeiten, da wollte ich unter keinen Umständen mehr in die Gemeinde, aber ich merkte, der Herr wollte gerade das. Und im Rückblick waren nicht sie das Problem, sondern ich in meiner harten Sicht. Der Herr kann solche "schmerzhaften zwischenmenschlichen Störungen" heilen, aber dazu müssen wir ihm vertrauen, in seiner Liebe zur Ruhe kommen und trotz alle Nöte in die Gemeinde gehen. Und damit wir das lernen können, brauchen wir unbedingt Geschwister, die wir einfach deshalb lieben sollen, weil der Herr das so will. Ich muss heute sagen: "Hut ab vor meinen Geschwistern, die es mit mir so gut und in Liebe ausgehalten haben, als ich so mit ihnen "haderte". Und ja, sie haben auch Fehler gemacht, aber sie machten das wichtigste richtig, denn sie vergaben mir und sie blieben nahe beim Herrn.

Leah

 

Antworten Zuletzt bearbeitet am 08.08.2018 21:40.

pray

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Beiträge: 971

Re: Richtige Gemeinde finden....

von pray am 08.08.2018 21:20

Ach so, mir fällt noch was ein:
Mir geht es auch so, dass ich mich mittlerweile in dieser Welt immer unwohler fühle, es passiert so viel Schlimmes und Böses und es ist echt so, dass das Unrecht überhand nimmt, wie es die Bibel ja schon gesagt hat und die Straftaten und die menschlichen Abgründe werden immer ekliger und schrecklicher und unmenschlicher. Ich bin froh, dass vieles an mit vorbei geht, weil ich kein TV gucke und von den Nachrichten nur im Radio morgens das Nötigste mitkriege.

Umso wichtiger ist mir aber dann ein christlicher Kreis (und sei er noch so klein), wo ich dann auftanken und "andoggen" kann, wo Gottes Prinzipien gelten und die Freude und Singen und gute Sachen vorhanden sind - "meine kleine Gotteswelt sozusagen" - für eine Zeitlang aussteigen vom Tand der Welt.
Christen brauchen ihresgleichen - unbedingt.

Antworten Zuletzt bearbeitet am 08.08.2018 21:21.

pray

61, Weiblich

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Beiträge: 971

Re: Richtige Gemeinde finden....

von pray am 08.08.2018 21:11

Lieber Bergpredigt,
ja, ich kenne dein Problem und würde es gemeinsam mit den anderen gern aufarbeiten und vor allem lösen, woran sowas liegt. Auch für mich selber etwas, denn ich habe meinen kleinen Bibelkreis und der ist mir mehr "Gemeinde" als meine Gemeinde, wo ich sonntags in den Gottesdienst gehe.
Ich schreibe mal meine ersten Gedanken her:
Zunächst mal gibt es kaum Briefe in der Bibel, worin die Gläubigen nicht erstmal an die Liebe untereinander "erinnert" werden und wo Paulus sogar auf Missstände zu sprechen kommt. Die Sendschreiben in der Offenbarung kennst du sicher auch. Außerdem werden wir ermahnt, einander zu  e r t r a g e n.Das alles klingt für mich so, als gäbe es den Schalter nicht, der sich umlegt und jedes Christen Herzleuchte blinkt für jeden anderen Christen.
Wohlgemerkt, es geht nicht um Äußerlichkeiten, Küsschen links, Küsschen rechts, Lächeln an, freundliche (unverbindliche) Nachfragen usw, - wenn es darum ginge, würden andere Religionsgemeinschaften besser abschneiden, sondern es geht echt um die Liebe und tiefes Vertrauen innendrin, die sich dann auch im Handeln bemerkbar machen sollte.
Als erstes möchte ich dich fragen: Was genau hast du in den Gemeinden vermisst??

Wenn jemand, wie du von dir ja selber schreibst - ein eher zurückhaltender und schüchterner Mensch ist, der auch nicht auf andere Christen zugeht und z.B. sie mal zu sich einlädt oder sich für eine AufGABE anbietet, kann es sein, dass man Schlusslicht wird und nirgends "reinkommt" und dann einsam wird.
Oder dass man sich anfürsich wünscht, dazuzugehören, aber sich doch lieber auf Dauer nicht festmacht und investieren mag. Oder man sich ein Gegenüber wünscht, das ist, wie man selber oder das den eigenen Erwartungen entspricht und dann bekümmert ist, dass der Andere anders reagiert oder andere Empfindlichkeiten oder sogar ein etwas anderes Bibelverständnis hier und da hat. Das habe ich sogar in den Jahren im christlichen Forum gelernt, mich anzupassen, nicht gleich beleidigt zu sein, eben lernen mit verschiedenartigen Christen "gemeinsam" zu bleiben, auch wenn ich mich mal ärgere z.B.

Manchmal ist man auch selber vielleicht gar nicht wirklich bereit große und viele und herzliche Freundschafte zu  p f l e g e n und das weiß Gott und lässt erstmal laufen.
Daher erstmal die Frage oben an dich, was genau du dir gewünscht hättest und ob du selber auch bereit gewesen wärst, dich trotz deiner Beeinträchtigungen irgendwie  e i n z u b r i n g e n.

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Bergpredigt
Gelöschter Benutzer

Richtige Gemeinde finden....

von Bergpredigt am 08.08.2018 16:31

Liebe Geschwister im Herrn!

ich habe mir sehr lange überlegt ob ich meine Frage hier schreiben soll, da ich in einem anderen Forum diesbezüglich keine so guten Erfahrungen gemacht habe. Da der Versuch natürlich gross ist einem "Suchenden" die eigene Konfession ans Herz zu legen. Nun gut, ich wage es trotzdem.

Erstmal eine Kurz-Vorstellung von mir:

Ich bin männlich und glücklichst verheiratet (meine Frau ist auch bekehrt und mein grosses Geschenk von Gott an mich). Leider bin ich körperlich sehr krank und meine Leistungsfähigkeit ist stark eingeschränkt. Ich bin (und war ich schon immer) sehr Gerechtigkeits-Liebend und ein Harmonie-Bedürftiger Mensch. Da die Welt weder gerecht ist noch vor Harmonie strotzt habe ich mich also selbst (vor allem im Arbeitsleben) verleugnet und mich angepasst. Ich bin an der Ellenbogen-Mentalität, Verlogenheit und dem bösen ICH der Menschen (auch von mir) zerbrochen.

Ich sehne mich sehr nach einer Gemeinde vor Ort, so wie die Bibel sie anmahnt und wo Liebe zwischen den Geschwistern herrscht.

Leider habe ich den Gemeinden (evangelikal, Brüdergemeinde, STA, Evangelisch, katholisch) immer wieder statt Liebe einfach nur Egoismus und Ausgrenzung erlebt. Statt Hirtentum gabs Unterdrückung und Drohung. Statt Frieden gabs Streit usw. Von der Schere vom Reden und Tun möchte ich gar nicht anfangen.

Natürlich steht es mir nicht zu zu richten (Gott sei Dank!). Natürlich ist mir klar dass wir alle Sünder sind.

Mein Problem: Ich bin Menschenscheu da ich oft enttäuscht wurde und sicherlich auch aufgrund meiner Persönlichkeit. Und wenn ich dann in der Gemeinde quasi alle Sünden (auch untereinander) sehe wie in der Welt bin ich depressiv, traurig und verstimmt und micht zieht diese "Scheinheiligkeit" dann immer weg von meinem Glauben und Gott.

Wir sollen ja nicht schlecht voneinander reden und vegeben. In Ordnung. Aber der Vertrauensverlust bleibt erstmal bis Buße getan wird da. Diese Buße habe ich nur nie erlebt. Die wird zwar gerne eingefordert...aber entschuldigt hat sich bis jetzt keiner. Geändert auch nicht. Im Gegenteil: Da schwingt auch immer durch "Wer bin ich und wer bist Du".

Wie bin ich also Vorgegangen:

Nach Fassungslossigkeit, Wut-Abgabe an Gott, tiefer Traurigkeit, Leugnung und Fehlersuche bei mir, Versuch zur Retten was zu Retten ist schließlich Resignation und Zurückzug.

Ich habe sogar zeitweise meinen Glauben verleugnet - wegen dieser Heuchelei und habe meine Bibel in den Papierkorb geworfen. Meiner Beziehung zu Gott hat die Gemeinde eher geschadet, da ich den Glauben verloren habe dass es in den Gemeinden anders zugeht als in der Welt. Eine Welt die ich verachte. Geholfen hat mir die Gemeinde viel bei Predigten und Wissen über Gott. Nur die Praxis ist halt das Problem.

Mittlerweile habe ich wieder zu meinem Glauben zurückgefunden. Und bin versucht nicht auf die Sünden meiner Geschwister zu schauen...sondern auf meine eigenen Sünden.

Trotzdem habe ich den inningen Wunsch nach Gemeinschaft. Aber ich traue mich einfach nicht mehr. Ja, ich weiß noch nicht einmal wo ich hingehen soll. Denn an den Früchten sollen wir doch erkennen. Und wenn ich statt Liebe Kaltherzigkeit finde gehe ich immer rückwärts wieder raus.

Kennt jemand mein Problem? Wie habt Ihr das gelöst?

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