Glaube und Gefühl - Gott spüren und erleben im Alltag

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chestnut
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Beiträge: 607

Re: Glaube und Gefühl - Gott spüren und erleben im Alltag

von chestnut am 24.09.2018 21:36

Was ist, wenn ich gerade mies drauf bin und keinen Anlass zur Freude habe? Kann man Freude einfach so befehlen, dazu aufforden: "freut euch, seid fröhlich", wie Paulus es macht?

Wenn ich dieses Zitat von solana lese, dann muss ich mindestens sagen, ich kann nicht auf Befehl "mich freuen". Ich mich zwar bis zu einem rechten Grad entscheiden, ob ich mieser Laune bleiben will oder nicht. Aber damit freue ich mich ja noch nicht.


Ein Mittel um zu dieser Freude zu kommen ist die Dankbarkeit. Vielleicht schliesst das Wort der Dankbarkeit deswegen an den Vers zur Aufforderung an die Freude an.
Wenn ich mich umsehe und frage, wofür ich alles dankbar sein kann, dann wende ich den Blick weg von dem, was grad nicht gut ist. Da gibt es doch so vieles: Wir haben fliessendes Wasser, Seife, Waschmaschine. Wir haben eine funktionierende Stromversorgung, dies funktioniert zB in Afrika längst nicht immer über den ganzen Tag, oder es gibt gar keine. Wir haben nicht nur einen Arzt auf 10'000 Leute, unsere Strassen strotzen nicht vor Schlaglöcher usw.

Dankbarkeit macht froh.
Aber Dankbarkeit als Lebenshaltung zu leben, ist gar nicht so einfach; wie oft vergesse ich das wieder und sehe nur noch das, was grad nicht läuft oder was mir eine schlechte Laune beschehrt.

Chestnut

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solana

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Re: Glaube und Gefühl - Gott spüren und erleben im Alltag

von solana am 24.09.2018 22:30

Ja, Chestnut, Dankbarkeit ist ein ganz wichtiger Punkt. Und es steht ja auch in dem zitierten Vers mit der Aufforderung zum Fröhlichsein zusammen: 1Thess 5,16 Seid allezeit fröhlich, 17 betet ohne Unterlass,
18 seid dankbar in allen Dingen.

Dankbarkeit verändert die Einstellung.
Wenn man etwas mit Dankbarkeit empfängt, fühlt man sich völlig anders, als wenn man sich etwas nimmt, weil man meint, dass es einem zusteht oder wenn man sich etwas kauft, weil man es sich leisten kann usw.

Dankbares Empfangen bedeutet auch: ich vertraue Gott, dass er mir das Beste für mich gibt, dass er mir nichts Gutes vorenthalten wird, das gut für mich ist. Und wenn er etwas anderes gibt als gewünscht, dann muss das wohl besser für mich sein ....
Dankbar empfangen kann ich in manchen Situationen nur dann, wenn ich Gott mehr verrtaue als meiner Einschätzung.

Also beinhaltet die Aufforderung zur Freude "allezeit und allewege" auch eine Aufforderung zum Vertrauen auf Gott, auf seine Liebe und das er in jedem Fall das Beste für mich will und mir alles zum Besten dienen lässt. Sonst wäre das gar nicht möglich

Danksagung verändert viel, in einem Vers spricht Paulus davon, dass sie "heiligt":

1Tim 4,4 Denn alles, was Gott geschaffen hat, ist gut, und nichts ist verwerflich, was mit Danksagung empfangen wird;5 denn es wird geheiligt durch das Wort Gottes und Gebet.

Wenn wir mit Danksagung empfangen, nehmen wir nicht nur etwas in Empfang, wir werden beschenkt und gesegnet und erfahren in dem Geschenk Gottes Liebe. Wie sollte das keine Freude hervorrufen?

Ein anderer Punkt wurde oben schon angesprochen, mit dem Frieden, der die Voraussetzung für die Freude ist und der durch Sünde oder fehlendes Vertrauen gestört sein kann .... auch hier wieder Vertrauen ....

Und beides, Frieden und Freude, werden durch Unzufriedenheit verhindert.
"Murren" ist eine schlimmere Sünde, als uns oft bewusst ist (1Kor 10,10 Murrt auch nicht, wie etliche von ihnen murrten und wurden umgebracht durch den Verderber.11 Dies widerfuhr ihnen als ein Vorbild. Es ist aber geschrieben uns zur Warnung, auf die das Ende der Zeiten gekommen ist.)
Murren beinhaltet Undankbarkeit und fehlendes Vertrauen, gibt Gott nicht die Ehre, verweigert sie ihm und setzt die eigene Einschätzung über Gottes Geschenk, zweifelt an seiner Liebe ....

Und beides Frieden und Freude stehen ganz weit vorn in der Aufzählung der "Frucht des Geistes" (Gal 5,22).
Also beinhaltet die Aufforderung des Paulus: Gal 5,16 Ich sage aber: Wandelt im Geist, (und anderen Stellen) auch: Freuet euch und habt Frieden - durch den Heiligen Geist.
Und wenn dieser Friede und die Freude nicht da sind und stattdessen etwas anderes, andere Gefühle, in uns mehr Raum haben, dann hat auch der Heilige Geist in uns zu wenig Raum ....

So ein paar Gedankensplitter noch dazu ....

Gruss
Solana

angeführte Bibelstellen (soweit nicht anders gekennzeichnet) sind aus Luther 1984/2017 zitiert nach dem Bibelserver

Antworten Zuletzt bearbeitet am 24.09.2018 22:31.

Burgen
Gelöschter Benutzer

Re: Glaube und Gefühl - Gott spüren und erleben im Alltag

von Burgen am 24.09.2018 22:37

Vielleicht braucht es das, das der Heilige Geist uns den inneren buchstäblichen Zerbruch zeigt?

Dabei denke ich tatsächlich an zB zerschmetterten Teller, der zu Boden gefallen war, und jemand die einzelnen Teile dann anschließend wieder zusammensetzte. Unsere Seele kann genau so aussehen. Die Frage ist dann, wie damit umzugehen ist.
Die Seele soll ja nicht zerbrochen bleiben. Sie soll auch nicht mit einer Folie überzogen werden. Und damit in gewisser Weise unangreifbar.

In einem Buch war zu lesen, dass es multiple Persönlichkeiten gibt. Also in einer einzigen Person. Sie sind unterschiedlich alt und habenunterschiedliche Begabungen sowie Interessen. Das ist also bekannt. Und in diesem Buch, in dem es um Heilung geht, wird gesagt, dass, unabhängig von einer Therapie, einer Traumatherapie, jede einzelne Persönlichkeit in einem Menschen, durch und von Jesus gerettet werden „muss“.
Einmal geht es darum, heil zu werden. Und dann geht es darum, die Persönlichkeiten zu vereinigen.

Vielleicht bleiben zwei oder drei Persönlichkeiten nach. Jedoch wenn sie gelernt haben, miteinander zu kommunizieren, sich zu erkennen und anzunehmen, bekommt die ganze Person Heilung, Vergebung und wird in der Lage sein, selber zu vergeben. Vergebung bewirkt auch Heilung, ganzheitliche Heilung.
Der Mensch wirkt dann auch für andere heil, ganz. Und er lernt sich voll und ganz anzunehmen.

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solana

-, Weiblich

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Re: Glaube und Gefühl - Gott spüren und erleben im Alltag

von solana am 25.09.2018 09:36

Liebe Burgen, das finde ich ganz wichtig: Uns vom Heiligen Geist zeigen lassen, wo in uns die Scherben liegen, die noch darauf warten, vor Gott gebracht zu werden, ihm übergeben, damit er sie einfügt und ein Gesamtkunstwerk daraus macht, wie ein Mosaik, bei dem die einzelnen Teilchen zu einem grossartigen Ganzen verbunden werden oder wie in einem Schmuckstück die Splitter edler Steine in einer Goldfassung vereinigt ...



Solange sie als Scherben in unserer Seele liegen, als Überbleibsel von dem, was wir erlebt haben an schlimmen Dingen, was uns andere angetan haben und auch wir selbst, indem wir und nach falschem ausgerichtet haben und damit "zu Bruch" gegangen sind, Schiffbruch erlitten haben .... diese Scherben können "unbearbeitet" immer wieder Schmerzen auslösen und blockieren.

Und davon sind dann auch unsere Gefühle stark betroffen.



Ja, die Heilung und Befreiung geht über die Erkenntnis durch den Heiligen Geist - wenn wir seinem Wirken in uns Raum geben. Und uns dann damit an die richtige Adresse wenden.



Gruss

Solana

angeführte Bibelstellen (soweit nicht anders gekennzeichnet) sind aus Luther 1984/2017 zitiert nach dem Bibelserver

Antworten Zuletzt bearbeitet am 25.09.2018 09:38.

solana

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Re: Glaube und Gefühl - Gott spüren und erleben im Alltag

von solana am 26.09.2018 20:38

Noch ein Punkt, der mir dazu einfällt: Gefühle können ein wichtiger Indikator sein und sollten deshalb ernst genommen werden. Es lohnt sich sehr oft, nachzuhaken und zu überlegen, woher genau ein Gefühl kommt, besonders wenn es sich um ein negatives handelt.
Da sind wir eher geneigt, das einfach wegzuschieben, zu verdrängen, an etwas anderes denken, sich ablenken usw.

Doch wenn man negativen Gefühlen auf den Grund geht, kann man viel entdecken.

Als einfachstes Beispiel: die Enttäuschung.
Das bedeutet doch im Grunde nichts anderes, als dass man sich vorher getäuscht hatte, von falschen Voraussetzungen ausgegangen war, aufs falsche Pferd gesetzt hatte und nun ist die Täuschung aufgeflogen und man ist ent"täuscht".
Also eigentlich doch eine gute Sache, dass die Täuschung jetzt weg ist ...
Aber dennoch fühlt man sich mies. Weil man sich so auf etwas Bestimmtes versteift hatte und damit gerechnet hatte, dass einem ohne dieses etwas fehlt.
Man kann auf diese Weise sehr viel über sich selbst erfahren, vor allem, wenn man dann weiter fragt: warum war mir das jetzt so unheimlich wichtig, dass ich mich dermassen davon runterziehen lasse, nur weil ich es nicht bekommen habe? Oder weil etwas anders gelaufen ist als gewünscht?

Gefühle kommen ja nicht einfach so.
Auch nicht der Schmerz oder eine Verletzung, wenn jemand anderes etwas tut oder sagt.
Auch so ein Gefühl sollte man nicht verdrängen oder von sich wegschieben und sagen:"Als guter Christ darf ich nicht beleidigt oder eingeschnappt sein!"
Lieber dem auf den Grund gehen und fragen: Was genau ist es, das mir da so weh tut, was ist mir unerträglich und warum ist das so schlimm für mich? Wenn bspw andere Menschen mir die Anerkennung nicht geben, von der ich meine, dass sie mir zusteht? Warum ist mir diese Anerkennung so wichtig? Warum ist es mir überhaupt wichtig, was andere über mich denken - eigentlich hatte ich doch gedacht, ich bin da so weit "fortgeschritten", dass ich da drüber stehen kann ....

Und das dann vor Gott bringen.
Ihn bitten, zu zeigen, was noch unklar ist und zu helfen, die innere Einstellung zu verändern, frei zu werden ....
So dass der Schmerz, die Enttäuschung oder was auch immer weicht und der Friede wieder einkehrt und die Freude.
In Freiheit durch die Erkenntnis, nicht durch Verdrängung und Kampf/Krampf.

Gruss
Solana

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Burgen
Gelöschter Benutzer

Re: Glaube und Gefühl - Gott spüren und erleben im Alltag

von Burgen am 27.09.2018 00:52

Mein persönlicher Glaube ist der, dass alles gut wird. Gott ist da und Jesus ist bei mir und ich bin in ihm. Das ist eine tolle Zuversicht, an die ich mich auch tagsüber erinnere, wenn es vielleicht mal kompliziert werden sollte.
Und dann habe ich gelernt ein Stoßgebet an Jesus zu richten und mir auch die rechten Worte zu schenken, wenn es eng wird.

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Pal

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Re: Glaube und Gefühl - Gott spüren und erleben im Alltag

von Pal am 27.09.2018 07:08

Joh 6:63 Der Geist ist's, der da lebendig macht; das Fleisch ist nichts nütze...

Für mich ist es das Wichtigste auch hinsichtlich meiner Gefühle.
Wo ist meine Gefühlswelt "fleischlich, normal" und wo stehen meine Gefühle unter dem Einfluß des Hl.Geistes?
Wenn ich den Unterschied nicht bemerke, bin ich eh aufgeschmissen.
Hierzu das Beispiel von Samuel, bei den Söhnen von Isai.
Er hatte ein spontanes Gefühl, aus dem Fleisch, als der Älteste kam=
1Sa 16:6 Da sie nun hereinkamen, sah er den Eliab an und gedachte, der sei vor dem HERRN sein Gesalbter.

Doch der HERR konnte zu Samuel reden:
1Sa 16:7 Aber der HERR sprach zu Samuel: Sieh nicht an seine Gestalt noch seine große Person; ich habe ihn verworfen.

Wir wissen nun nicht wie der HERR hier zu Samuel redete. Es wäre eine Gedanken-Inspiration möglich. Oder eben auch ein GEFÜHL, das er merkte, das sein erster Impuls eben nur fleischlich war...
Und genau so, meine ich, kann Gott über Gefühle zu uns reden.
Manchmal bekomme ich in meinen Gedanken eine Besorgnis und die ist recht unangenehm. Aber ich weiß, dahinter steht der Friede.
Schwer zu erklären... es ist eine "Beunruhigung des Geistes" und ich tue gut daran, darauf zu achten und dementsprechen zu reden oder zu handeln.
Dann wieder kann es ein anderes erfreulicheres Gefühl aus dem Geist sein...
Das hat absolut nichts mit dem Fleisch gemein...
ich weiß, nicht ob ihr mich verstehen könnt? -
========

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Burgen
Gelöschter Benutzer

Re: Glaube und Gefühl - Gott spüren und erleben im Alltag

von Burgen am 27.09.2018 08:20

Doch, das geschieht jedem von uns, pal. Jedoch, wir leben aus dem, was Jesus für uns am Kreuz vollbracht hat.
Jeden Tag neu. Und das ist unsere Gerechtigkeit aus Glauben. Dieses dürfen und sollen wir auch, jeden Tag neu in Empfang nehmen.
Schon bevor wir unsere Lagerstätte der Nacht verlassen. Das allein ist zunächst wie ein andocken, ein sich ausrichten auf Jesus.
Das kann erstmal „nur“ ein kleines „Guten Morgen, lieber Jesus“ sein. Der Kompass wird ausgerichtet auf IHN.

Wir haben keine Angst etwas falsch zu machen. Selbst dann, wenn wir verstrickt in zB Rechthaberei sind, oder Kettenrauchen und was es alles so gibt, eben auch unter Christen. Sind wir jedoch in Jesus, sind wir trotzdem in Gottes Gunst stehend und wie Abraham sind wir aus Glauben in der Gerechtigkeit Gottes. Das hört sich kompliziert an, wegen der vielen Worte. Jedoch dafür hat Jesus am Kreuz unsere Sünden, Verdammnisse, Krankheiten und alles auf sich genommen.

Und Abraham hat v o r. Den 10 Geboten und dem allem , was danach kam, gelebt.
Dieses darf uns Freudigkeit schenken und auch Freiheit. Selbst dann, wenn wir gefühlsmäßig ganz unten zu sein empfinden.
Wir sind gerechtfertigt im Glauben. Gerade das macht unser Leben so spannend. Wir brauchen keine Angst zu haben und uns selbst bespiegeln. Von innen heraus werden wir verwandelt werden. Abraham machte zwei mal denselben Fehler indem er seine Frau als Schwester ausgeben ließ um seiner eigenen Seele Willen. Und Gott machte zwei mal Sara so jung und schön, dass die damaligen Herrscher sie in ihrem Harem einverleiben wollten.
Zweimal schützte Gott Sara und ließ Abraham sehr reich das Land der Herrscher verlassen, um seiner Gerechtigkeit Willen. Weil Abraham Gott geglaubt hatte.

Und wieviel mehr uns als wiedergeborene, glaubende Christen ...
da passt heute der Vers von Hosea wie die „Faust aufs Auge“ :
Mein Herz wendet sich gegen mich, all mein Mitleid ist entbrannt. Ich will nicht tun nach meinem grimmigen Zorn. Denn ich bin Gott und nicht ein Mensch, in deiner Mitte. Hosea 11,8.9
Und so ist auch Gottes Gnade in uns gegenwärtig. Er schaut Jesus an, nicht unseren Zorn und das sündige Verlangen unserer uns gegenüber eigenen Schuld. Das heißt ja nicht, dass das gut ist, was unser Gefühl uns vermitteln will.

Antworten Zuletzt bearbeitet am 27.09.2018 08:41.

solana

-, Weiblich

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Re: Glaube und Gefühl - Gott spüren und erleben im Alltag

von solana am 27.09.2018 09:56

Ja, das hast du gut beschrieben, Pal.

Und ja, der erste Impuls, das erste Gefühl, das als Reaktion auf etwas als " negativ " erlebtes aufsteigt, ist oft "fleischlich" - man kann auch sagen: " Der alte Mensch", der zwar eigentlich "gestorben" und "abgelegt" ist, aber dennoch sehr aktiv .....

Deshalb muss man sich dessen auch nicht schämen und meinen, das darf nicht sein, ich bin doch ein guter Christ.
Sondern richtig damit umgehen. Es dahin schicken, wo es hingehört und dem Raum und Herrschaft überlassen, dem unser Leben gehört.
So wie in Mt 12 der ausgetriebene Dämon es sich in einem "leeren, geputzten und geschmückten" Haus gemütlich machen kann und gleich noch andere mit einziehen lassen ... weil es leer ist und kein Stärkerer da, der das verhindern könnte ....

Aber wir sind ja nicht "leer" und in uns herrscht der, der stärker ist, wir sind "versiegelt" mit dem Heiligen Geist und wir müssen dem ersten Impuls und den negativen Gefühlen in uns keinen Raum geben, sie dürfen uns nicht beherrschen und unsere Gedanken und Gefühle bestimmen. Wir sind ihnen nicht ausgeliefert, wir müssen uns nicht mit unserem "alten Menschen" "identifizieren" und sagen: " ich bin halt so, ich kann nun mal nicht aus meiner Haut und wenn ich wütend werde, dann platze ich halt und wenn mich einer verletzt, dann bin ich halt beleidigt ....."

Wenn das Haus leer ist, dann ist das wie eine Einladung, es in Besitz zu nehmen.
Wenn ein stärkerer darin wohnt, dann ist es bewacht.
Deshalb fordert Paulus auf, "im Geiste zu wandeln" - dann haben die "fleischlichen" Impulse keine Chance, sich durchzusetzen.

Oder auch wie in einem Garten das Raum einnimmt und gedeiht, was gehegt und gepflegt wird.
Wir können nicht verhindern, dass auch Unkrautsamen hineinfallen. Und wenn man nichts dagegen tut, dann wächst das Unkraut schneller und kräftiger und die Saat, die man eingesät hat, wird erstickt - das kennt jeder Gartenbesitzer.
Die gute Saat fördern und Unkraut erkennen und ihm keine Ausbreitungsmöglichkeit zu geben, ist wichtig. Und am besten mitsamt der Wurzel ausreissen - daher mein Rat, dem nachzudenken: woher kommt dieses Gefühl, was steckt dahinter, warum bin ich jetzt so wütend, was scheint mir so unerträglich und warum?

Gruss
Solana

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Burgen
Gelöschter Benutzer

Re: Glaube und Gefühl - Gott spüren und erleben im Alltag

von Burgen am 27.09.2018 16:42

Wo ist meine Gefühlswelt fleischlich, normal? Das war oben eine Frage von Pal.

Ist es nicht so, dass wir Menschen sind? Mensch wie Gott uns geschaffen hat? Allerdings heute sind die Menschen nicht mehr so, wie Gott sie einst gedacht hat und aufgrund seines Denkens geformt hat.
Und das geschah aufgrund dessen, dass der Mensch den freien Willen aufgrund von Augenlust mißbraucht hat, indem ihm anderes wichtig wurde.

In solch einem „Fahrwasser“ befinden sich alle Menschen, wirklich alle. Und Gott definiert dieses eben, indem er sagt, des Menschen Herz ist böse von Jugend an.
Und deswegen haben wir seit 2 T Jahren diesen wunderbaren Mittler bekommen, Jesus Christus, den Fleisch geborenen Gottessohn.
Im Glaubensbekenntnis bezeugen die Christen seit alters her die Wahrheiten, die zu unserem Schutz und Glauben dienen.
Und meist mündet das Glaubensbekenntnis in das Gebet des Vater unsers.
Beides kraftvolle, starke Glaubensinhalte, die den Christen über die Tausende von Jahren vermittelt worden sind.

Nur wie gehen wir im Alltag damit um? Lassen wir uns mit ihrer Hilfe in die neue Gegenwart Gottes in uns hineinziehen?
So wie die ersten Menschen Angst vor Gott bekamen als ihnen ihre Augen geöffnet, eigentlich verschlossen, wurden, haben wir heute die Möglichkeit dieses Erlebnis wieder umzukehren.
Und bei all dem bleiben wir Mensch mit Gefühlen, Denken und Tun. Wir rutschen menschlich gesehen auch immer mal wieder aus, vermutlich. Aber jederzeit darf uns bewusst werden, eine unmögliche Wortwahl oder Gesichtsausdruck oder Überlegungen zu der Ortsgemeinde, der Kommune oder oder, getroffen haben.
Das Gute daran ist eben, dass wir als Christen wirklich jederzeit aus der Angst vor Gott in das Vertrauen zu Gott durch Jesus kommen sollen und dürfen.

Ähnlich einem Gummiband. Mal ist es stramm, dann wieder total locker. Oder bei Bergsteigern das Seil während des Auf - und Abstiegs. Das Seil bleibt.

Antworten Zuletzt bearbeitet am 28.09.2018 00:05.
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