Frage zu Jesaja 7,14-15 "Butter und Honig" ?

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pray

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Re: Frage zu Jesaja 7,14-15 "Butter und Honig" ?

von pray am 12.04.2021 19:35

Liebe Burgen,

 

du schriebst: Jes 8,8 + Jes 8,10 sind zunächst schwer einzuordnen, sie klingen so anders ...


Weil du auch so fleißig warst, wollte ich dir auch ne Freude machen und die Bibelstellen erklärbar machen. Dazu saß ich jetzt ganz lange über Jesaja Kap. 7 und 8.
Ich bin leider nicht so der politische Geschichte Versteher. Wie ich mit das jetzt erlesen habe in Kap 7 schlossen Syrien und Israel ein Bündnis gegen Juda.
Ahas war der König von Juda und Gott versprach ihm, dass seine Gegner nicht mehr in Jerusalem herrschen sollten, sondern nur da wo sie eigentlich hingehören.
Boah, ne, ich hänge schon wieder fest....kriege ich nicht hin. Aber dir war Jes, 8.8 genau wie mir, etwas suspekt, was das heißt, dass da jemand "dein Land, oh Immanuel" überfluten will.

Das Land "Immanuel" steht für Israel, dass die Assyrer (als Strom) überfluten wollen.

Ich habe das mit Hilfe eines Auslegers so ein wenig verstanden. Und dieser andere Ausleger sagt auch in Bezug auf Kap 7,21, dass der Reichtum dahin ist, wenn e i n Mann nur e i n e Kuh und z w e i Schafe hat. Aber nach dem folgenden Vers 22 wird es dennoch für ihn ausreichen, er wird versorgt sein.

Dass es dann dort doch was arm sein muss, liest du weiter in 7,24, wo steht, dass im Land Dornen und Diesteln wachsen werden.

So puuuh, ich geb jetzt auf mit meiner Frage. Danke dir auch nochmal für dein Engagement. Mir macht das auch oft Freude, mich in so was zu vertiefen und Schätze zu heben - aber nicht, wenns politisch wird, leider. Ich habe eine Riesenbildungslücke was Israel und Juda die Trennung angeht. Ich wusste das mal durch viel Ausarbeiten, aber habs schlichtweg vergessen. :( und diese Basics muss man haben, um das ganze Geschehen und die Könige damals zu verstehen.

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Burgen
Gelöschter Benutzer

Re: Frage zu Jesaja 7,14-15 "Butter und Honig" ?

von Burgen am 11.04.2021 15:53



Vielen Dank, liebe pray. Ich hatte mir schon Sorgen gemacht darüber, dass dein Thema
vielleicht "zerschossen" wurde. 

Daher habe ich gerade einige Parallelverse von Jesaja 7,14 herausgeschrieben. aus Luth 84.
Mir wurde dabei bewusst, dass Jesus selbst zB den Jüngern aus Emmaus alles über ihn erzählt hatte,
als er mit ihnen auf dem Wege war: 

Jesaja 7,14: Mt 1,28 (Jes 8,8 ; 8,10 als Parallelstelle sind für mich jedenfalls zZt schwer zu verstehen) 
Darum wird euch der HERR selbst ein Zeichen geben: 
Siehe, eine Jungfrau wird schwanger und wird einen Sohn gebären, den wird sie nennen Immanuel. 

Luk 1,31 
Siehe, du wirst schwanger werden und einen Sohn gebären, und du sollst ihm den Namen Jesus geben. 

Joh 1,45 
Philippus findet Nathanael und spricht zu ihm: 
Wir haben den gefunden, von dem Mose im Gesetz und die Propheten geschrieben haben,
Jesus, Josephs Sohn, aus Nazareth. 

Jes 8,8 + Jes 8,10 sind zunächst schwer einzuordnen, sie klingen so anders ... 

Jes 7,14 zu Lukas 

Genesis 1,11 
Weiter sprach der Engel des HERRN zu ihr: 
Siehe, du bist schwanger geworden und wirst einen Sohn gebären, dessen Namen sollst du Immanuel nennen;
denn der HERR hat dein Elend erhört. 

Richter 13,3 
Und der Engel des HERRN erschien der Frau und sprach zu ihr: 
Siehe, du bist unfruchtbar und hast keine Kinder, aber du wirst schwanger werden und einen Sohn gebären. 

Jesaja 7,14 
Darum wird euch der HERR selbst ein Zeichen geben: 
Siehe, eine Jungfrau ist schwanger und wird einen Sohn gebären, den wird sie nennen Immanuel. 

Jes 7,14 zu Johannes 1 

Dtn 18,18 
Ich will ihnen einen Propheten, wie du bist, erwecken aus ihren Brüdern und meine Worte in seinen Mund geben;
der soll zu ihnen reden alles, was ich ihm gebieten werde. 

Jes 9,5 
Denn uns ist ein Kind geboren, ein Sohn ist uns gegeben, und die Herrschaft ruht auf seiner Schulter;
und er heißt Wunder-Rat, Gott-Held, Ewig-Vater, Friede-Fürst; 

Hes 34,23 
Und ich will ihnen einen einzigen Hirten erwecken, der sie weiden soll, nämlich meinen Knecht David. 
Der wird sie weiden und soll ihr Hirte sein, 

Joh 1,45 
Philippus findet Nathanael und spricht zu ihm: 
Wir haben den gefunden, von dem Mose im Gesetz und die Propheten geschrieben haben, Jesus, 
Josephs Sohn, aus Nazareth. 

Jesaja 7,14 zu Offenbarung 12 

Psalm 2,9 
Du sollst sie mit einem eisernen Zepter zerschlagen, wie Töpfe sollst du sie zerschmeißen." 

Jesaja 66,7 
Ehe sie Wehen bekommt, hat sie geboren; [wird heute auch bezogen auf 1948, Gründung des Staates Israel] 
ehe sie in Kindsnöte kommt, ist sie eines Knaben genesen. 

Offb 12,5 
Und sie gebar einen Sohn, einen Knaben, der alle Völker weiden sollte mit eisernem Stabe. 
Und ihr Kind wurde entrückt zu Gott und seinem Thron. 

*** 



Antworten Zuletzt bearbeitet am 11.04.2021 15:56.

pray

61, Weiblich

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Re: Frage zu Jesaja 7,14-15 "Butter und Honig" ?

von pray am 11.04.2021 14:47

Danke für euer Mitlesen und Antworten. Vor allem Liebe Burgen, du hast dir ja sooo viel Mühe gemacht und ausführlich so interessante Dinge über den Honig herausgesucht. Das wusste ich alles noch gar nicht, hatte auch nicht dran gedacht, dass man damals womöglich noch keinen Zucker rieseln lassen konnte, so wie wir heute.
DANKE!

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Merciful

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Re: Frage zu Jesaja 7,14-15 "Butter und Honig" ?

von Merciful am 11.04.2021 09:43

Adolf Schlatter schrieb in seiner 'Einleitung in die Bibel' (Calwer 1923) mit Blick auf 'Immanuel':
 
Immanuel "Gott mit uns" heißt der Knabe
und verbürgt dadurch die Erhaltung Jerusalems,
der feigen Furcht des Königs zur Beschämung.
Aber er hat von früher Jugend an die Entbehrung und Not zu tragen,
die die Verheerung des Landes durch dieselben Assyrer begleiten wird,
deren Schutz jetzt Ahas unendlich mehr gilt als Gott.
 
Merciful

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Burgen
Gelöschter Benutzer

Re: Frage zu Jesaja 7,14-15 "Butter und Honig" ?

von Burgen am 10.04.2021 16:13


13 Da sprach Jesaja: Wohlan, so hört, ihr vom Hause David: Ist's euch zu wenig, dass ihr Menschen müde macht? Müsst ihr auch meinen Gott müde machen?
14 Darum wird euch der HERR selbst ein Zeichen geben: Siehe, eine Jungfrau ist schwanger und wird einen Sohn gebären, den wird sie nennen Immanuel. 15 Butter und Honig wird er essen, bis er weiß, Böses zu verwerfen und Gutes zu erwählen.
16 Denn ehe der Knabe lernt Böses verwerfen und Gutes erwählen, wird das Land verödet sein, vor dessen zwei Königen dir graut.
17 Der HERR wird über dich, über dein Volk und über deines Vaters Haus Tage kommen lassen, wie sie nicht gekommen sind seit der Zeit, da Ephraim sich von Juda schied, nämlich durch den König von Assyrien.

18 Zu der Zeit wird der HERR herbeipfeifen die Fliege am Ende der Ströme Ägyptens und die Biene im Lande Assur,
19 dass sie kommen und sich alle niederlassen in den tiefen Tälern und in den Steinklüften und in allen Hecken und an jeder Tränke.
20 Zu der Zeit wird der Herr das Haupt und die Haare am Leib scheren und den Bart abnehmen durch das Schermesser, das gedungen ist jenseits des Stroms, durch den König von Assyrien.
21 Zu der Zeit wird ein Mann eine junge Kuh und zwei Schafe aufziehen
22 und wird so viel zu melken haben, dass er Butter essen wird; denn Butter und Honig wird essen, wer übrig bleiben wird im Lande.
23 Und es wird zu der Zeit geschehen:
Wo jetzt tausend Weinstöcke stehen, tausend Silberstücke wert, da werden Dornen und Disteln sein,
24 dass man mit Pfeil und Bogen dahin gehen muss.
Denn im ganzen Lande werden Dornen und Disteln sein,
25 dass man auch zu all den Bergen, die man jetzt mit der Hacke zu behacken pflegt, nicht kommen kann aus Scheu vor Dornen und Disteln, sondern man wird Rinder darüber treiben und Schafe es zertreten lassen.

(Die Bibel nach der Übersetzung Martin Luthers (1984);  (Jes 7,13–25). Deutsche Bibelgesellschaft.) 

Wenn ich das jetzt hier so im Zsammenhang lese, ist es eigentlich wohl eher als ein Gerichtswort zu verstehen. 
Jedoch der Honig, die Butter schützen davor zu verhungern. Jedenfalls in diesem wohl geschichtlichen Zusammenhang. 

Gut und Böse unterscheiden zu können wird wohl ca ab 3.-4. Lebensjahr eines Kindes festgestellt. 
Vielleicht wird hier das Volk so als bis dahin unmündig vor Gott bezeichnet. 
Und bei alledem was zu der Zeit passierte, tötet das Gericht Gottes da nicht. 

Ich weiß jetzt nicht, ob man nun den Bogen zu Johannes dem Täufer sozusagen nahtlos ziehen kann und dann weiter zu Jesus. 
Das scheint mir etwas zu früh, grob gesagt. Jedenfalls wuchs Johannes dT in der Wüste auf und ernährte sich von Honig.
Seine Kleidung passte wohl zu seinem Lebensstil. Abgesondert und wartend auf den Christus. 

Und das Wort Gottes für Menschen nach der Wiedergeburt, nach der Auferstehung Jesu schmeckt oft bitter zunächst - wie bei Jeremia meine ich, der es aß, schmeckt dann aber süß wie Honig. Würde bedeuten, tun wir das Wort, wird es uns ebenfalls süß wie Honig sein. Denke, dass dies dann ein geistig geistlicher Vorgang als Erfahrung ist. So in der Weise, dass die Last auf unserer Schulter nun von Jesus getragen wird - oder ein dienstbarer Engel hilft zu tragen. 



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Burgen
Gelöschter Benutzer

Re: Frage zu Jesaja 7,14-15 "Butter und Honig" ?

von Burgen am 10.04.2021 15:51



Im Lexikon zur Bibel werden 6 Punkte bezüglich Honig aufgeführt.

ZB: I) Das hebr. Wort "dewasch" ist in vielen Fällen aus dem Textzusammenhang heraus als Bienenhonig erkennbar (Ri 14,18; 1Sam 14,25f; Ps 19,11; Mt 3,4; Mk 1,6), und es ist anzunehmen, dass die Bibel auch an den übrigen Stellen den Bienenhonig meint.


II) Der H. war in Palästina wichtig, weil er anstelle des noch unbekannten Zuckers gebraucht wurde. Man aß ihn ausgepresst (1Kön 14,3), manchmal auch mit den Waben (Ri 14,9; Hld 5,1). Da die Bienen vielfach in Baumhöhlen oder Felsspalten (vgl. 5Mo 32,13; Ps 81,17) bauen, kann der H. gelegentlich auf den Boden ausfließen (1Sam 14,26ff). Öfter ist die Rede vom H.seim (Ps 19,11; Spr 5,3; 24,13; 27,7; Hld 4,11). Es besteht die Möglichkeit, dass es sich dabei um Wabenhonig, flüssigen H. oder – wenn mit H. zusammen genannt – um den edelsten H. handelt.

III) Bei den Ausgrabungen unter Amihai Mazar in Tel Rehob bei Bet-Schean wurden im Jahr 2005 viele tönerne Bienenstöcke aus dem 10. Jh. v.Chr. gefunden. Sie entsprechen ägyptischen Darstellungen um 2500 v.Chr. Die vermutlich aus Anatolien eingeführten Bienen waren produktiver und weniger aggressiv als die einheimischen. Diese bisher älteste bekannte Bienenzucht der Welt deutet darauf hin, dass H. bereits in atl. Zeit im »Land, das von Milch und Honig überfließt«, mindestens ab der Zeit Davids nicht nur ein seltener Gelegenheitsfund war. → Biene 

V) Mit H. werden die Süße des Gotteswortes (Ps 19,11; 119,103; Hes 3,1–3; Offb 10,9), die Weisheit (Spr 24,13ff), aber auch die Lippen der fremden Frau (Spr 5,3) verglichen.

Rienecker, F., Maier, G., Schick, A., & Wendel, U. (Hrsg.). (2017). Honig. In Lexikon zur Bibel: Personen, Geschichte, Archäologie, Geografie und Theologie der Bibel (3. Auflage, S. 546). Witten: SCM R. Brockhaus.




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Cleopatra
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Re: Frage zu Jesaja 7,14-15 "Butter und Honig" ?

von Cleopatra am 10.04.2021 13:12

Ja, ich mich auch
 
Liebe Grüße, Cleo

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Re: Frage zu Jesaja 7,14-15 "Butter und Honig" ?

von Merciful am 10.04.2021 10:42

Ob Butter und Honig etwas mit Armut oder Reichtum zu tun haben - das weiß ich nicht.
 
Aber jene Begründung für Armut klang gar nicht nach Armut.
 
Darüber hatte ich mich gewundert.
 
Merciful

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Re: Frage zu Jesaja 7,14-15 "Butter und Honig" ?

von Cleopatra am 10.04.2021 08:17

Guten Morgen,  
die Auslegung kann ich auf keinen Fall unterstreichen. 

Ein Muttertier bekommt erst Milch, wenn ein Jungtier geboren ist.
Das ist ja auch das Tragische, wieso hier die Kühe manchmal tagelang nach ihren Babys brüllen. Sie werden ja weggenommen, damit der Mensch die Milch bekommt (hier ist es so, dass die Kälbchen noch einen Teil der Milch bekommen). 

Von daher würde ich diese Auslegung des Reichtums auch nicht sofort glauben.
Der Honig kommt auch bekanntlich von den wilden Bienen, in dem Land wird es dann sehr viele Bienen gegeben haben. 

Wenn ich aber schaue, diese Redewendung von "Milch und Honig" wird ja meistens im reichen Zusammenhang genutzt. 

Honig ist eine Delikatesse, es ist etwas Süßes. 

Ich habe mir nun mal den Vers in meiner Bibel mit Sprachschlüssen angeschaut, vielleicht hilft uns das ja ein wenig:

Das Wort "weiß" bedeutet  "jada". Es ist nicht ein einfaches "Wissenslücke geschlossen", sondern eine spürbare Erfahrung, eine Erkenntnis, etwas aktiv Gelebtes.

Liebe Grüße, Cleo

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Re: Frage zu Jesaja 7,14-15 "Butter und Honig" ?

von Merciful am 10.04.2021 08:15

pray schrieb: Ob Jesus auch erst lernen musste, das Böse zu verwerfen?

Jesus wurde ja auch als Baby geboren.
 
Er musste laufen und sprechen lernen.
 
Er lernte die Geschichte seines Volkes kennen.
 
Er hörte und fragte die Lehrer im Tempel.
 
In der Wüste widerstand er den Versuchungen.
 
So hat er, obwohl er der Sohn war, doch an dem, was er litt, Gehorsam gelernt.
 
(Hebräerbrief 5, 8; Lutherbibel 2017)
 
Merciful

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