Der Sünde tot - auferstanden ins Leben - in Freiheit gesetzt ...

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geli
Gelöschter Benutzer

Re: Der Sünde tot - auferstanden ins Leben - in Freiheit gesetzt ...

von geli am 10.05.2021 12:36

Wie kann ich trotz dieses Konflikts Frieden, Freude und Freiheit leben und erleben?

Ganz einfach - indem ich glaube, dass ich ein Kind Gottes geworden bin, und diese meine neue Identität nicht durch eine Sünde verloregn gehen wird.
Meine Kinder sind auch nicht immer nur "brav" - noch nicht mal die Kleinen. Aber sie bleiben trotzdem immer meine Kinder.
Wenn sie etwas falsch machen, dürfen sie immer zu mir kommen und die Sache in Ordnung bringen.

Genauso können wir immer zu unserem Vater im Himmel kommen und ihn um Vergebung bitten! Er vergibt uns und reinigt uns - und damit ist die Sache "gegessen"  

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Merciful

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Re: Der Sünde tot - auferstanden ins Leben - in Freiheit gesetzt ...

von Merciful am 10.05.2021 12:31

Liebe Cleo,
 
in einem deiner Beiträge hast du quasi unterschieden zwischen alten Sünden und neuen Sünden.
 
Wir könnten also unterscheiden zwischen Sünden der Vergangenheit und Sünden der Gegenwart.
 
Oder genauer: Zwischen Sünden vor der Bekehrung und Sünden nach der Bekehrung.
 
Meines Erachtens handelt dieser Thread von den Sünden der Gegenwart, von den Sünden nach der Bekehrung.
 
Die Sünden der Vergangenheit, die Sünden vor der Bekehrung sind vergeben.
 
Von diesen gilt: "Er warf unsre Sünden ins äußerste Meer. Kommt, betet den Ewigen an!"
 
"Mit Christus der Sünde gestorben" - dieser Satz (von Adolf Schlatter) zielt in die Problematik der neuen Sünden.
 
Ich denke, wir sollen uns dafür halten, dass wir mit Christus der Sünde gestorben sind, damit wir nicht mehr sündigen.
 
Leider ist die Umsetzung dieser Regel aber mit einer Schwierigkeit behaftet.
 
Wenn ich nämlich die Erfahrung mache, dass ich trotz meiner Bekehrung noch immer sündige.
 
Dann kann diese Erfahrung zu einer erheblichen Irritation führen.
 
Sie kann den Menschen verunsichern und in die Verzweiflung treiben.
 
Denn ich soll mich als der Sünde gestorben betrachten - erlebe aber, dass ich sündige.
 
Dieser Konflikt ist nicht leicht zu ertragen.
 
Die Frage also ist:
 
Wie kann ich trotz dieses Konflikts Frieden, Freude und Freiheit leben und erleben?
 
Merciful

Antworten Zuletzt bearbeitet am 10.05.2021 12:32.

geli
Gelöschter Benutzer

Re: Der Sünde tot - auferstanden ins Leben - in Freiheit gesetzt ...

von geli am 10.05.2021 11:47

Cleo: Meiner Meinung nach wiederspricht es sich nicht, denn ich habe ja schon mehrmals geschrieben, dass ich stark differenziere zwischen "sündigen" und Sündiger sein".

Ich denke, wir müssen unterscheiden, ob wir "Sünder" sind, oder ob wir noch sündigen können.

Vor der Wiedergeburt waren wir "Sünder" - geboren nach dem "Bild Adams" - 1. Mose 5,3. 

Nach der Wiedergeburt sind wir Heilige - gerecht gemacht durch das Blut Jesu, (wieder)geboren nach dem Bilde Gottes.

Wir haben durch die Wiedergeburt eine ganz neue Daseins-Form erhalten, wir sind völlig neu geworden, eine neue Kreatur ist entstanden, wie Paulus es ausdrückt.

Allerdings sind wir auch als "Heilige und Geliebte" Gottes noch fähig zu sündigen. Das betrifft dann aber nicht unsere neue Identität, unsere neue Daseinsform in Christus. Sonst würden wir ja ständig wechseln vom "Bild Gottes" ins "Bild Adams". 

Wenn wir sündigen, dann bleibt das sozusagen "außen" - es betrifft nicht unsere neue Identität. 
Es heißt ja: "Christus wohnt in euch" - er ist unser neues Leben. Da er nicht sündigen kann, weil er Gott ist, kann eine Sünde, die wir tun, ihn und damit unser neues Leben nicht berühren.

Wohl kann sie aber unsere Beziehung zu Gott trüben - wir können den Heiligen Geist betrüben.

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Merciful

53, Männlich

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Re: Der Sünde tot - auferstanden ins Leben - in Freiheit gesetzt ...

von Merciful am 10.05.2021 11:24

Cleo schrieb: Du hast aufgezählt, wie du "komplett" interpretierst.

Mein Eindruck ist, du denkst, ich sei der Meinung, die Punkte 2 und 3 finden sich so in der Bibel wieder.

Ich hingegen erläutere nur, was ich mit dem Begriff "komplett weg" assoziiere.

Merciful

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Burgen
Gelöschter Benutzer

Re: Der Sünde tot - auferstanden ins Leben - in Freiheit gesetzt ...

von Burgen am 10.05.2021 11:05



Guten Morgen, 

in der heutigen Losung sprechen mich folgende Verse besonders an und denke, dass sie auch für dieses Thema und die Auseinandersetzung zusprechend sind. In Sprüche 1,7: 
Die Furcht des Herrn ist der Anfang der Erkenntnis. - Damit ist nicht gemeint, ständig Angst vor Gott haben zu müssen oder sollen. 

und Kolosser 2,3: 
i n Christus liegen verborgen alle Schätze der Weisheit und Erkenntnis

Diese beiden Aussagen könnte gut als ein einziger Vers gelesen und gelernt werden. 

Sie meditativ zu bedenken, im Herzen zu bewegen wäre gewinnbringend. 

Im Auslegungungsheft zu den Losungen fand ich dieses so wunderbar beschrieben: 

Es geht da um die Frau, die gesteinigt werden soll, weil der Mann und die Frau beim Ehebruch ertappt worden waren. 

Sie waren also sündige Menschen, die gesündigt hatten. 

Die Pharisäer fragen Jesus: Nach dem Gesetz müsste sie gesteinigt werden. Was sagst du dazu? 

Und Jesus antwortet ganz schlicht: Wer von euch ohne Sünde ist, werfe den ersten Stein! 

Einer nach dem anderen ging weg. Denn niemand ist ohne Sünde! 


Jesus spricht anschließend zu der Frau: Wenn sie dich nicht verurteilen (wie schnell verurteilen wir andere und uns selber) 

verdamme ich dich auch nicht. 

Jetzt das Heftzitat: 
Diese Frau hat erlebt, was Gnade ist. 
Und auf Gnade sind wir auch angewiesen mit unserem Leben, das ebenfalls
nicht immer tadellos und ohne Fehler ist. 
Aber auch wir können darauf vertrauen: 
Gottes Gnade, seine Güte hilft uns wieder auf, wenn wir am Boden liegen. 
Und das gibt uns Stärke und Hoffnung, trotz aller Fehler und Rückschläge. 

Für Martin Luther und die gesamte Reformation war klar: 
Von allen Schätzen, die uns Gott durch Christus schenkt, 
ist diese Gnade der größte Schatz. 

Danke, Gott, dass du und deine Gnade größer sind als alles, was wir Menschen denken und verstehen. 





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Cleopatra
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Re: Der Sünde tot - auferstanden ins Leben - in Freiheit gesetzt ...

von Cleopatra am 10.05.2021 07:26

Guten Morgen, 


Merciful schrieb: Du verstehst mich nicht. Ich habe nur beschrieben, was ich unter "komplett weg" verstehe.

Doch ich habe das schon richtig verstanden.
Du hast aufgezählt, wie du "komplett" interpretierst.
Aber meiner Meinung nach sind Punkt 2 und 3 deiner Interpretation so in der Bibel nicht wiederzufinden, was diese Thematik angeht.


Merciful schrieb: Du hattest betont, der Christ sei ja der Sünde gestorben. Du hattest weiter betont, dass er ein Sünder war. Dem hatte ich entgegengehalten, dass wir im Vaterunser täglich um Vergebung bitten.

Meiner Meinung nach wiederspricht es sich nicht, denn ich habe ja schon mehrmals geschrieben, dass ich stark differenziere zwischen "sündigen" und Sündiger sein".

Auch anhand des Beispiels mit dem Wal, der dann doch nach der alten Nahrung sucht, obwohl er eine neue Kreatur ist und neue Nahrung sucht, war ein Versuch.
Ich weiß nicht genau, mit welchen Worten ich es sonst noch beschreiben soll.

Deine Gedanken um 8:25 Uhr gestern finde ich sehr gut, ja, so sehe ich das auch.
Man sollte immer aufpassen, dass man nicht zu sehr auf eine Seite fällt.

Liebe Grüße, Cleo

Die Bibelverse sollen meine Meinung bilden, nicht begründen
Zitate im Forum, wenn nicht anders vermerkt, aus der rev.Elberfelder

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Burgen
Gelöschter Benutzer

Re: Der Sünde tot - auferstanden ins Leben - in Freiheit gesetzt ...

von Burgen am 09.05.2021 10:27


Die Aufmerksamkeit lenken auf Jesus. Weniger auf die Gefahren der Sünde.
Nach diesem Verständnis ist die neue Kreatur nicht allein ein Zustand, sondern eine Bewegung, eine Dynamik. Eine Dynamik, die täglich neu gelebt werden will.

Diese neue Kreatur ist meinem Verständnis nach (eine)  d i e  eine Wahrheit, um die es geht. 

Nur diese neue Kreatur - selbst der Schächer am Kreuz - hat ein Anrecht darauf, im Reich Gottes 

die neue Dynamik mit und in Jesus zu leben. 

Das ist nicht statisch, sondern ständig im Bewegung. Wie bei den überaus dynamischen Bildern 

Gottes in dem Buch der Offenbarung. Dieses ist ja noch immer unergründlich für den Menschengeist. 

Wir sind Gottes  *erneuerte*  "Familie". 


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Merciful

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Re: Der Sünde tot - auferstanden ins Leben - in Freiheit gesetzt ...

von Merciful am 09.05.2021 08:40

Burgen schrieb: ... und ihn lieben, ihn ehren, ihm vertrauen ...

Dies ist ein positiver, guter Ansatz.

Die Aufmerksamkeit lenken auf Jesus. Weniger auf die Gefahren der Sünde.

Daher schrieb ich:

Merciful schrieb: Die 'neue Kreatur' könnte schlicht in der 'Entscheidung für Jesus' begründet sein.

Nach diesem Verständnis ist die neue Kreatur nicht allein ein Zustand, sondern eine Bewegung, eine Dynamik.

Eine Dynamik, die täglich neu gelebt werden will.

Merciful

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Merciful

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Re: Der Sünde tot - auferstanden ins Leben - in Freiheit gesetzt ...

von Merciful am 09.05.2021 08:34

Cleo schrieb:
Aber im Umkehrschluss bedeutet es eben nicht, dass wir nicht mehr die neue Kreatur oder wiedergeboren sind,
wenn wir mal sündigen.

Sünde erlebe ich als Störung, Verletzung meiner Beziehung zu Gott.

Merciful

Antworten Zuletzt bearbeitet am 09.05.2021 08:34.

Merciful

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Re: Der Sünde tot - auferstanden ins Leben - in Freiheit gesetzt ...

von Merciful am 09.05.2021 08:25

Cleo schrieb: Aber die Versuchung wird weniger, je mehr wir den Versuchungen standhalten.

Die Problematik der Sünde hängt für mich mit dem jeweiligen Verständnis des Glaubens zusammen.
 
Ich kann sowohl die Passivität des Glaubens als auch die Aktivität des Glaubens zu sehr betonen.
 
Die Passivität des Glaubens spricht: Gott hat mich in Christus mit sich versöhnt. Er errettet mich.
 
Die Aktivität des Glaubens spricht: Ich entscheide mich für Christus, nehme die Vergebung an und folge Jesus nach.
 
Betone ich zu sehr die Passivität, so kann es kommen, dass ich meiner Verantwortung nicht gerecht werde.
 
Etwa meiner Verantwortung bezüglich meiner Mitwirkung, meines Gehorsams, meines Dienstes.
 
Betone ich zu sehr die Aktivität, so kann es kommen, dass meine Verantwortung mich überfordert.
 
Die Überforderung besteht dann darin, dass mir bewusst wird: Es liegt auch an mir. Es kommt auch auf meinen Gehorsam an.
 
Die Überforderung ist dann psychologischer Art: Schaffe ich es, so gehorsam und wachsam zu sein, dass mir keine Sünden unterlaufen?
 
Merciful

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