Rettungsschiff MS Jesus.

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pausenclown

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Re: Rettungsschiff MS Jesus.

von pausenclown am 22.10.2025 13:12

Ahoi von der MS Jesus.

Beim Aufräumen ist mir ein Buch wieder in die Hände gefallen, der Titel "Dein Herz soll wieder schlagen" vom Autor Dutch Sheets.
Dass ich ein Herz für die Pharisäer habe, ist wohl kein Geheimnis, ebenso habe ich ein Herz für Pastoren.
In diesem Buch sind folgende Statistiken aus den USA aus dem Jahr 2002 veröffentlicht. Vermutlich hat sich nicht viel an der Situation geändert.
Zitat:
Auch unsere geistlichen Leiter sind gegen diese Krankheit nicht immun - 70 Prozent der Pastoren kämpfen ständig mit Depressionen.
80 Prozent der erwachsenen Kinder von Pastoren suchen professionelle Hilfe gegen Depressionen.
50 Prozent der Pastoren würden ihren Dienst quittieren, wenn sie könnten, aber sie haben keine andere Möglichkeit, ihren Lebensunterhalt zu verdienen.
Jeden Monat verlassen 1500 Pastoren ihren Dienst. 


Ich hatte das Glück oder Pech, ein Stück meines Lebens in der Gemeindeberatung tätig zu sein.
Meine Erfahrungen damit decken sich mit der Statistik, Pastoren, die mit Tränen in den Augen ihr Leid erzählen.
Für was sie alles verantwortlich gemacht werden, XY ist Arbeitslos, Krank, Ehelos usw.
Eine Begebenheit hat mich gedanklich nicht losgelassen.


Ich sollte bei einem Projekt in einer Gemeinde mithelfen, das Thema war Evangelisation.
Mit dem Vorschlag des Pastors ging das Drama los.
Ey Pastor, schau doch zuerst nach uns und dass es uns geht, du bist unser Hirte und wir bezahlen dich.
Das ist jetzt die kürzeste Zusammenfassung der Ereignisse.
Es ist nicht verwunderlich, keine Evangelisation.
Die Geschichte hatte für den Pastor noch Folgen.
Ich wollte ihn anrufen und fragen, ob ich ihm irgendwie helfen kann. Seine Leitung war tot, ich bin vorbeigefahren und seine Klingel tot.
Mir blieb nichts anderes übrig, als einen Zettel in den Briefkasten zu werfen.
Einige Zeit später hat er sich gemeldet und gesagt, er sei gekündigt worden und habe kein Geld mehr für die Stromrechnung gehabt….


Wir sind mitten im Herbst und die Herbstzeit ist auch oft die Erkrankungszeit und Deprizeit.
An alle, die in eine Gemeinde gehen, fragt doch euren Pastor, oder die Gemeindeleitung, wie es einem geht, ob man was Gutes tun kann.
Vielleicht mal einen Strauß an die Ehefrau des Pastors schicken….

Shalom Pausenclown 

Antworten Zuletzt bearbeitet am 22.10.2025 13:14.

Burgen

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Re: Rettungsschiff MS Jesus.

von Burgen am 19.10.2025 20:31



Hallo pausenclown, 

interessant, was du oben schreibst. Gerade heute Morgen: Mein Hund steht am ganzen Körper wedelnd in der einen Tür und schaut mich an. Und wie jeden Tag streiche ich ihn segnend ab und spreche dazu den Segen, Freude, Frieden und Bewahrung laut aus. Während ich ihn betrachtend mich wieder aufrichte, denke ich: Danke Jesus, für diesen Hund, du hast uns zusammengebracht. Er schenkt mir seine Liebe - und ist abhängig von mir. 
Genauso liebst du mich, einfach so. Und weil du mich liebst, kann ich dich auch lieben. Und kann sehen, sein liebevolles Gesicht. 

Denn es kam schon vor, dass ich uns Menschen wie einen Ameisenhaufen sah. Ähnlich wie die 'Bork' bei Käpten Picard Enterprise und andere. Ja, ist es nicht erstaunlich, dass er, Gott Vater voller Liebe, manchmal auch traurig auf uns Menschen blickt? Ich glaube, meistens können wir gar nicht richtig ermessen, wie schmerzhaft es für ihn gewesen sein mag als ein Mensch leben zu müssen. Und wer sich nicht retten und erlösen lässt eh nicht. Selbst dann nicht, wenn er zu den guten Menschen gehört. Nicht einmal Petrus konnte ihn so bedingungslos lieben, obwohl er Jesus lieb hatte. 
Ich muss mir das auch immer wieder sagen. Und heute, wie gesagt, hat mein kleiner Hund mir dies im Herzen aufzeigen dürfen. 

Danke pausenclown für dein obigen post. 




Darum, ist jemand in Christus, so ist er eine neue Kreatur; das Alte ist vergangen, siehe, es ist alles neu geworden! 
2.Kor 5,17 (Schl 1995) 

In Ihm leben, weben und sind wir! (als wiedergeborene Christen)  


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pausenclown

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Re: Rettungsschiff MS Jesus.

von pausenclown am 19.10.2025 15:52

Hallo Chestnut.

Danke für deine Ergänzung.

Shalom Pausenclown.



Hallo Burgen.

Im Thread nebenan hast du das geschrieben:
Aber gut. Hatte gehofft, mal einen Nerv zu treffen…

Woher willst du wissen, dass es nicht so ist?
Vielleicht schreibt der Leser oder Leserin keine direkte Rückmeldung.

Ein verstaubter Gitarrenkoffer auf unserem Dachboden hat geholfen, das der Kaminfeger sich bekehrt hat.
Hätte er von der Geschichte nichts erzählt, hätte ich nie davon gehört.
Die ganze Geschichte ging so. Auf dem Gitarrenkoffer klebte ein Aufkleber mit der Aufschrift, wir sind im Auftrag des Herrn unterwegs.
Diese Botschaft hat gereicht, um seinen Entscheidungsprozess zu beenden und auf dem Dachboden sein Leben Jesus zu übergeben. 

Ein Jahr später fragte er, ob er den Gitarrenkoffer fotografieren darf?
Ganz ehrlich, den alten Koffer habe ich längst vergessen, da die kaputte Gitarre nicht mehr genutzt wurde.
Aber, klar fragte ich, weshalb und er erzählte…

Burgen, würdest du mir zustimmen, im Vergleich zu einem Gitarrenkoffer hast du mehr zu sagen?
Würdest du zustimmen, Gott liebt dich mehr als einen Gitarrenkoffer?
Würdest du zustimmen, vielleicht bekommst du nicht in dieser Welt mit, wo du durch Gottes Hilfe überall “den Nerv” getroffen hast?
Würdest du mir zustimmen, in der kommenden Welt wirst du es erkennen?

Falls ich Blödsinn schreibe, Sorry.

Shalom Pausenclown 


Antworten Zuletzt bearbeitet am 19.10.2025 15:54.

chestnut
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Re: Rettungsschiff MS Jesus.

von chestnut am 19.10.2025 14:37

Ich bin ja eher passiv hier, schreibe wenig - lese mehr mit, auch nicht immer alles.


Eigentlich wollte ich erst gar nichts in diesem Thema schreiben. 
Aber das Erleben von Pausenclown und der Gemeinde hat mich doch bewegt: Bewegt was er schreibt, bewegt, etwas dazu zu schreiben.

Menschen, die nicht im frommen Kuchen einer christlichen Gemeinde aufgewachsen sind und deren "Kultur" und "Regeln" nicht kennen, haben doch einfach erstmals ganz viele Fragen. Das ist das normalste - und darf auch sein.
Antworten, aber Regeln dürfen reflektiert werden, der andere mit seiner Denkart soll ernst genommen werden. Auch sind wir doch alle sehr unterschiedene Indivien. Wir alle bringen unsere Prägung, unseren Charakter, unsere Kenntnisse usw. mit ein, und die sind alle anders. 
So verstehe ich Christsein und Gemeinde.

Zugegeben, Neue können das Gefüge erstmals gehörig durcheinanderbringen, was nicht allen passt. Auf Neue zugehen mag für einzelne schwierig sein, aber wie kann denn sonst jemand seinen Platz finden? 
Und Kirche ist keine "biologische Abstammung" (Eltern > Kinder > Grosskinder), sondern soll und darf offen sein für Menschen, die eben zu diesem Rettungsschiff MS Jesus dazufinden.

Chestut

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pausenclown

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Re: Rettungsschiff MS Jesus.

von pausenclown am 17.10.2025 20:10

Hallo Sterntaler.

Danke fürs lesen und Shalom 

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pausenclown

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Re: Rettungsschiff MS Jesus.

von pausenclown am 17.10.2025 20:10

Hallo Sterntaler.

Danke fürs lesen und Shalom 

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Sterntaler

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Re: Rettungsschiff MS Jesus.

von Sterntaler am 17.10.2025 19:20

Hallo, 

ich konnte dir das beim Lesen gut nachempfinden - dieses „zwischen den Stühlen sitzen", 
zu zwei Welten gehören und das Unverständnis auf beiden Seiten.

Danke, dass du das geteilt hast. ★

Antworten Zuletzt bearbeitet am 17.10.2025 22:32.

pausenclown

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Re: Rettungsschiff MS Jesus.

von pausenclown am 17.10.2025 09:50

Hallo.

Jetzt sei doch so, wie ich dich gerne hätte.
Vielleicht wäre das auch Ignatz Lichtenstein seine Überschrift.
Nein, ich will mich und kann mich nicht mit ihm vergleichen.
Aber diese Überschrift passt gut zu mir.

Ich habe Jesus mit 18 Jahren in einem pietistischen Dorf angenommen.
Natürlich ging ich erstmal vor Ort in die Gemeinde.
Schnell merkte ich, ich bin nicht sehr kompatibel, ich habe von meiner Abstammung nichts erzählt.
Ich sah darin keinen Sinn und es war mir nicht wichtig.
Ich hatte keine Ahnung von christlichen Gepflogenheiten, Regeln, Sprache usw.
Was schon damals sehr jüdisch an mir war, Fragen stellen, oder nur ein Wort: Warum?
Ich kann mir gut vorstellen, dass das ziemlich nervig und anstrengend war.
Mein Bibelverständnis hat sich schon damals von vielen in der Gemeinde unterschieden.
Ich wollte tun und gehen und weniger singen, klatschen und im Kreis tanzen.
Mich persönlich stört das nicht, falls XY es gerne macht, bitte.

Ich hatte schon immer Kontakt zu Menschen, die niemand haben wollte, schon damals war ich da, wo gedealt wurde, Drogies, die zerschossen Seelen waren.
Naja, in meiner Naivität, wollte ich sie mitbringen, also in die Gemeinde, oder warum kommt eigentlich niemand mit…..

Jahre später habe ich eine lustige Anekdote über mich erfahren.
Die Kirchengemeinde wollte mich rauswerfen und bemerkte, er ist ja kein Mitglied oder evangelisch.
Jetzt sei doch so, wie ich dich gerne hätte.

Shalom 


Antworten Zuletzt bearbeitet am 17.10.2025 09:51.

Sterntaler

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Re: Rettungsschiff MS Jesus.

von Sterntaler am 17.10.2025 07:46

Zum Abschluss kommt Ignatz noch mal selbst zu Wort: In einem Brief an seinen Sohn einen Arzt, schrieb in Rabbi Lichtenstein: Aus jeder Zeile des Neuen Testaments, aus jedem Wort strömte der jüdische Geist, Licht , Kraft, Ausdauer, Glauben, Hoffnung, Liebe, Nächstenliebe und grenzenlosen und unzerstörbaren Glauben an Gott.

Das ist wunderschön. Dankeschön! ☆

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pausenclown

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Re: Rettungsschiff MS Jesus.

von pausenclown am 17.10.2025 06:45

Hallo.

Zurück zum Rabbi.
Der nächste Vorschlag aus der Synode, Ignatz, dann geh doch zu Christen.
Auch diesen Vorschlag nahm Ignatz nicht an.
Vorerst blieb er in seinem Amt. Ende gut alles gut?

Nein, leider nicht, seine jüdische Umwelt reagierte nicht immer positiv auf ihn.
Verfolgung und Verleumdungen haben ihn begleitet. Sogar sein Friseur wurde besprochen, damit er dem Rabbi seinen Bart verunstaltete. 
Das ganze zog weite Kreise, bis hin zum Vatikan und der Vatikan machte ihm ein Jobangebot und auch hier lehnte Ignatz ab.

Der Druck auf Ignatz wuchs immer weiter und schließlich gab er den Posten als Bezirks Rabbiner auf.
Gemeindemitglieder aus der Ortsgemeinde hielten zu ihm und an ihm fest.
Durch ihre finanzielle Unterstützung habe sie ihren Rabbi vor dem Ruin gerettet.
Rund 20 Jahre lehrte, predigte Ignatz in ganz Europa, darunter viele Streitgespräche mit Rabbinern.

Zum Abschluss kommt Ignatz noch mal selbst zu Wort:
In einem Brief an seinen Sohn einen Arzt, schrieb in Rabbi Lichtenstein:
Aus jeder Zeile des Neuen Testaments, aus jedem Wort strömte der jüdische Geist, Licht , Kraft, Ausdauer, Glauben, Hoffnung, Liebe, Nächstenliebe und grenzenlosen und unzerstörbaren Glauben an Gott.

Shalom.

Antworten Zuletzt bearbeitet am 17.10.2025 06:46.
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