Welche Gesetze/Gebote für Christen noch zählen

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geli
Gelöschter Benutzer

Re: Welche Gesetze/Gebote für Christen noch zählen

von geli am 14.02.2017 20:41

Irgendwo hab ich mal gelesen, dass es bei den 10Geboten nicht heißt: "Du sollst nicht...", sondern dass es eigentlich heißt: "Du wirst nicht"...

"Du wirst nicht..." - ja, wenn wir wirklich wiedergeboren sind und die Liebe Gottes in unsere Herzen ausgegossen ist, dann werden wir nicht... töten, ehebrechen, stehlen usw.

Denn wenn wir lieben, werden wir all diese Dinge nicht tun.

Zumindest werden wir sie nicht tun wollen. Und wenn es doch passiert, leitet uns der Heilige Geist, der in uns wohnt, zur Busse und wir können (wieder) umkehren und Gott um Vergebung und Reinigung bitten. Und um die Kraft, uns dauerhaft zu verändern.

Natürlich gelten all die Gebote weiterhin - aber ich denke, nach der Wiedergeburt bekommen wir eine völlig neue Sichtweise dazu.
Wir "müssen" sie nicht "halten", sondern Gott hat uns das steinerne Herz weggenommen und einen neuen Geist in uns hineingelegt, der von der Liebe angetrieben ist.

Ich denke, dabei geht es nicht in erster Linie ums "Halten" von irgendwas, sondern um eine neue Gesinnung, eine neue Denkweise, um eine neue Ausrichtung unseres gesamten Lebens.

Lg, geli

Antworten Zuletzt bearbeitet am 14.02.2017 20:46.

Pavle

45, Männlich

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Beiträge: 392

Re: Welche Gesetze/Gebote für Christen noch zählen

von Pavle am 15.02.2017 09:46

Liebe @geli,

du meintest:

Also da bin ich mir nicht sicher, ob das so stimmt [Paulus hielt das Gesetz, meine Aussage]. Er hat jedenfalls gesagt, dass uns alles erlaubt ist, aber nicht alles zum Guten dient. Ob eine Sache gut oder nicht gut ist, müssen wir immer mit Hilfe des Heiligen Geistes prüfen. An anderer Stelle sagt Paulus, dass er dem "Juden ein Jude und dem Griechen ein Grieche" ist. Hauptsache, es dient dazu, die Menschen zu Gott zu führen.

Was meine Paulus mit: 

Alles ist mir erlaubt, aber es ist nicht alles nützlich. (1. Korinther 6,12)

Meinte Paulus wirklich, dass er alles tun dürfe oder meine er, dass er einen freien Willen hat? Die Antwort ist klar. 
Aber es gibt noch einen Text:

... denn wir halten seine Gebote und tun, was vor ihm wohlgefällig ist. (Johannes 3,22)

Also noch 90/95 n. Christus, also fast 30 Jahre nach Paulus Tod, haben die Christen immer nich die Gebote gehalten.

Irgendwo hab ich mal gelesen, dass es bei den 10Geboten nicht heißt: "Du sollst nicht...", sondern dass es eigentlich heißt: "Du wirst nicht"...

Das ist aktuell ein großer Streit zwischen den Philologen. Aber die Tendenz geht klar in Richtung: Du wirst nicht ..."

 

Josua 24,15:
Gefällt es euch aber nicht, dem HERRN zu dienen, so erwählt euch heute, wem ihr dienen wollt: den Göttern, denen eure Väter ... gedient haben, oder den Göttern ..., in deren Land ihr wohnt. Ich aber und mein Haus wollen dem HERRN dienen.

Alle Bibelstellen, soweit nicht anders angegeben, aus NeueLuther-Bibel.

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geli
Gelöschter Benutzer

Re: Welche Gesetze/Gebote für Christen noch zählen

von geli am 15.02.2017 17:27

Ich denke schon, dass Paulus meinte, dass uns alles erlaubt ist.

Allerdings: Wer wirklich von neuem geboren ist und Gottes Geist in sich trägt, der wird nicht alles tun (wollen).
Der wird die Gebote in seinem Herzen tragen und sich (gerne) danach richten.

Erlaubt ist uns alles - nur: Wir müssen auch die Konsequenzen überdenken. Sünde trennt von Gott - und ich muss mir immer überlegen, ob das, was ich tue, meine Beziehung zu Gott, bzw. zum Heiligen Geist, trübt.

Betrübt nicht den Heiligen Geist... wenn ich einen Menschen wirklich liebe, möchte ich auf keinen Fall, dass durch mein Fehlverhalten unsere Beziehung getrübt ist. Wieviel mehr ist mir dann die Beziehung zu Gott wichtig? Wichtig genug, dass ich diese Beziehung auf keinen Fall getrübt sehen will?

Also das mit den Geboten: "Du wirst nicht..." - das drückt es wunderbar aus!

Ich denke, Gott selbst legt uns bei der Wiedergeburt eine neue Gesinnung, eine neue Einstellung der Dinge gegenüber ins Herz.
Dann geht es nicht mehr um Gebote, sondern um meine Gesinnung, die mich veranlaßt, anders als vorher zu handeln.

Menschen, die Gott nicht kennen, empfinden vielleicht die Ordnung, die Gott uns gibt, als einengend, und sagen gerne: "Ach, wenn ich Christ werde, dann darf ich nix mehr....

Menschen, die Gott kennen, freuen sich an seinen Geboten, weil sie wissen, dass Gottes Ordnung eine gute Ordnung ist, und sie werden bestimmte Dinge einfach nicht mehr tun wollen.

Damit will ich nun nicht sagen, dass wir als Christen dann "perfekt" sind und uns nie mehr ein Fehltritt passiert.
Aber wir werden "nicht mehr wollen" wollen - und um Vergebung bitten, wenn uns ein Fehltritt passiert ist.

Lg, geli

Antworten Zuletzt bearbeitet am 15.02.2017 17:30.

Burgen
Gelöschter Benutzer

Re: Welche Gesetze/Gebote für Christen noch zählen

von Burgen am 15.02.2017 20:28

Anfang der 80 iger des letzten Jahrhunderts sagte eine Pastorin, die vorher Lehramt studiert und ausgeübt hatte, weil Frauen nicht als Pastoren zugelassen waren, aber Seminare geben durften zu :

du sollt nicht = du wirst nicht = du brauchst nicht ...

Diese Erklärung konnte direkt vom Kopf ins Herz und zurück.

Beispiel
Wer sehr gerne Bonbons bzw. alles was Zucker und Transfett enthält, wie Eis usw., isst,

muss nun nicht verzichten, wenn er sich dies ins Gedächtnis hochholt.
Er erlebt das du sollst nicht
nun als kleiner oder größeren inneren Kampf

und steht vor dem Regal und merkt, = ich brauche es nicht.

Ist das nicht schön? Gestärkt kann er nun weitergehen, den Sieg für heute in der Tasche.

Gruß
Burgen

 

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geli
Gelöschter Benutzer

Re: Welche Gesetze/Gebote für Christen noch zählen

von geli am 15.02.2017 22:48

Ja, das stimmt und ist meine eigene Erfahrung.

Sieg über eine Sache erlange ich nicht, indem ich mir immer wieder sage: "Du darfst das nicht".

Im Gegenteil, meine Erfahrung ist, dass man dann umso mehr Verlangen danach hat. Ich spreche aus Erfahrung - weil ich früher mal Magersüchtig war und in meinem Kopf nur der eine Gedanke war: "Dur darfst nichts essen, du bist zu dick, zu musst abnehmen".

Also "Du darfst nicht"... als "Gebot".

Hier half keine Disziplin, sondern ein Umdenken, eine neue Gesinnung im Bezug auf Essen und Gewicht.

Genau das schenkt uns Gott: Eine neue Gesinnung, eine neue Ausrichtung - und das verändert unser Verhalten.
Ge- und Verbote bewirken oft das Gegenteil des Gewünschten.

Wobei das meist nicht unbedingt "sofort" geschieht - die neue Gesinnung ist zwar vorhanden, weil Gott sie uns bei der Wiedergeburt einpflanzt, aber die neue Denkweise und dann die neue Verhaltensweise muss zuerst eingeübt werden.

Lg, geli

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Pavle

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Beiträge: 392

Re: Welche Gesetze/Gebote für Christen noch zählen

von Pavle am 18.02.2017 07:05

Nun ja, es gibt ja die Formel:

nullum crimen, nulla poena sine lege

Also 'keine Sünde keine Strafe ohne Gesetz'. Wenn das Gesetz abgeschafft wurde (was die Bibel dementiert), dann gibt es auch keine Sünde mehr. Und ohne Sünde, kann es keine Strafe geben. Ganz simpel.

Josua 24,15:
Gefällt es euch aber nicht, dem HERRN zu dienen, so erwählt euch heute, wem ihr dienen wollt: den Göttern, denen eure Väter ... gedient haben, oder den Göttern ..., in deren Land ihr wohnt. Ich aber und mein Haus wollen dem HERRN dienen.

Alle Bibelstellen, soweit nicht anders angegeben, aus NeueLuther-Bibel.

Antworten Zuletzt bearbeitet am 18.02.2017 07:13.

Cleopatra
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Re: Welche Gesetze/Gebote für Christen noch zählen

von Cleopatra am 18.02.2017 08:24

Total simpel und nachvollziehbar zusammengefasst- klar, klingt logisch ;-D

Lg Cleo

Die Bibelverse sollen meine Meinung bilden, nicht begründen
Zitate im Forum, wenn nicht anders vermerkt, aus der rev.Elberfelder

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geli
Gelöschter Benutzer

Re: Welche Gesetze/Gebote für Christen noch zählen

von geli am 18.02.2017 11:38

Ja, das sagt Paulus ja auch: Das Gesetz kann nicht retten, sondern nur von Sünde überführen. Wenn es kein Gesetz gäbe, gäbe es auch kein Bewußtsein von Sünde.

Meiner Meinung nach ist das in unserer heutigen Zeit das Hindernis, dass Menschen sich Gott zuwenden. Ihnen fehlt das Bewusstsein, dass sie Sünder sind, und dass sie deshalb von Gott getrennt sind.

In unserer Gesellschaft kann jeder so leben, wie er will - außer vielleicht Mord oder ein Banküberfall oder Entführung, also so "ganz schlimme Dinge" - ist fast alles "erlaubt".

Wozu braucht man dann also das, was Gott anbietet: Vergebung, Frieden mit ihm, Gnade?

Die Menschen glauben in der Regel, dass sie "eigentlich" ganz gut sind und Gott doch am Ende ganz sicher kein Problem mit ihnen haben wird (so hab auch ich mal gedacht...  , Gott hat viel Arbeit damit gehabt, mich davon zu überzeugen, dass auch ich ein Sünder bin ).

"Wir kommen alle, alle in den Himmel, weil wir so brav sind" - das drückt die Haltung sehr gut aus. Wer heute die Menschen auf Sünde anspricht, auf "Hölle", auf das Getrennt sein von Gott, der wird oft nur ausgelacht und als "mittelalterlich" hingestellt.

Ich denke, das fehlende Sündenbewusstsein kommt den Absichten des Teufels sehr gut gelegen - er hat ja auch lange daran gearbeitet, und freut sich sicher über seinen Erfolg, den er beim "modernen" Menschen verbuchen kann!

Lg, geli

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