Depression / Krankheit

[ Nach unten  |  Zum letzten Beitrag  |  Thema abonnieren  |  Neueste Beiträge zuerst ]


Lia

39, Weiblich

  Neuling

Beiträge: 3

Depression / Krankheit

von Lia am 24.07.2020 15:51

Hallo liebes Forum. 
Ich bin neu hier und finde den Austausch, den ihr untereinander habt sehr schön und respektvoll. Antworten und Fragen sind gut überlegt und man spürt das liebevolle untereinander.

Ich bin durch eine leidvolle Zeit zu Gott gekommen vor ca. 5 Jahren und erlebe den Glauben bis jetzt als Auf und Ab. Ihr kennt das sicher auch. Ich hadere oft mit meinem Glauben und die richtige Liebe Gottes ist mir bis jetzt leider noch fern. Sicher auch durch die Depression, die ich schon immer hatte etwas unterschwellig und flach. Seit der Schicksalszeit hat sie sich richtig aufmerksam gemacht. So ist es ja leider meistens. Ich befasse mich intensiv mit der Beziehung zu Gott und empfinde das Leben leider nicht als schön und freudvoll. Der Glaube ist dennoch ein Anker. Jedoch ein kleiner, der nicht alles hält. 

Im Leid erfährt man viel über sich und die Beziehung zu Gott. Leid muss nicht immer negativ sein... Das weiß ich. Viel zu sehr beschäftige ich mich mit dem Thema. 

Vielleicht gibt es jemanden, dem es ähnlich geht und der auch mit Depressionen zu kämpfen hat?
Liebe Grüße 

Antworten

Christof
Gelöschter Benutzer

Re: Depression / Krankheit

von Christof am 24.07.2020 17:08

High Lia ,
Du gibst uns weiter , wie Dir Krankheit und Depression eine leidvolle Zeit auf Erden gegeben hatte .
-
Auch mein Leben war damals davon betroffen - mit 15 bekam ich ; durch einen gutartigen Tumor , Epilepsie .
Da kamen dann Jahre , wo die Ärzte und ich um alle Möglichkeiten der Abwendung dieser Krankheit gerungen hatten .
In dieser Zeit ging es mir mit dem Glauben so :
ich spürte , niemand kann dir nun gerade helfen - wende dich an Gott und frage Jesus Christus , nach seinem "Licht" ?
War ich dann , durch einen epileptischen Anfall kurz erwischt - so spürte ich : der Satan will dir Böses tun .
Dies führte mich dazu , nur intensiver nach Gott und Jesus Christus zu fragen und mich daran zu "klammern" -psychisch half mir dies ,
all die Leiden dann auch zu ertragen . 
Wir beteten da   zu Gott und er ließ , nach vielen Jahren ,  ein Wunder , an mir geschehen :
durch neu erfundene mikrochirurgische Operation konnte mein Tumor entfernt werden !
Danach kam keinerlei Anfall und Unwohlsein mehr über mich und ich fühlte mich , wie neu geboren .
-
Ich möchte Dir damit nur weitergeben :
ist man im Leid auf Erden , so fühlt man sich oft elend und kaputt ... Du hast  toll weitergegeben , wie da die Beziehung zu Gott aufgebaut wird ...
So möchte ich Dir nur Mut machen , Deine "Beziehung zu Gott " weiter zu vertiefen und auszubauen .
Jesus Christus hat uns dazu ja dann noch weitergegeben : "liebe Deine Nächsten , wie dich selbst " -
gerade im Leid ist es wohl wichtig , dies auszuführen - auch wenn man auf deren Hilfe angewiesen ist .
Die Liebe zu den Mitmenschen lenkt toll ab vom eigenen Schicksal und läßt Anteil an deren Stimmung , Gedanken und Gefühlen bekommen -
dies läßt das eigene Schicksal dann  in den Hintergrund , treten - dies ist für die menschliche Psyche wohl sehr schön ...

Antworten

Cleopatra
Administrator

38, Weiblich

  Urgestein

Forenleitung

Beiträge: 5157

Re: Depression / Krankheit

von Cleopatra am 24.07.2020 18:39

Hallö liebe Lia,
du bist nicht allein, das ist mir wichtig, dir zu schreiben.
ich bin noch ganz hin und weg von deinem Bericht lieber Christof- Mensch, Halleluja, danke Gott für deine große Hilfe in der Not, danke, dass du die Operation möglich gemacht hast und Christof so ganz praktisch geholfen hast!!!
 
Ja liebe Lia, Depression ist etwas ganz Unangenehmes.
Ich glaube, so richtig verstehen können es nur Menschen, die es selbst so erlebt haben.
 
 
Ich selbst habe durch einen Unfall auch von einer Sekunde zur nächsten Vieles verloren und war ziemlich depressiv, auch noch mehr (zB Essstörung).
 
Wäre mein großer Gott nicht da gewesen und hätte er mir nicht so viele liebevolle Beter und Begleiter geschenkt- ich will nicht wissen, wo ich heute wäre.
 
Ich finde es sehr mutig von dir, dass du aussprichst, wie es dir geht.
Und es ist auch gut, dass du Hilfe und Ansprechpartner suchst, weil ich glaube, dass richtige Gespräche wirklich helfen.
 
Ich habe hier auch die Erfahrung gemacht, dass man zum Beispiel im Chat auch gemeinsame Gespräche, Gebete und Begleitung erleben kann, die wirklich sehr gut tun.
 
Wenn man in der Depression so richtig tief drinne ist, dann hat man manchmal auch nicht von alleine die Kraft, von sich aus nach oben zu Gott zu blicken.
Dann braucht man etwas Unterstützung und Hilfe von anderen, die Gott einem schenken kann.

Daher würde ich dir empfehlen, wenn du Lust darauf hast, mal bei uns in den Chat zu gehen, abends sind die meißten da.
 
Es müssen auch nicht immer so viele sein, aber die richtigen werden sicher da sein
 
Es ist doch immerwieder total spannend, zu sehen, wie unterschiedlich Gott jeden Einzelnen zu sich zieht.
 
Du schreibst, dass es bei dir vor 5 Jahren war, war es denn ein bestimmtes Ereignis?
 
Ja, und es geht mal auf und ab, so wie es leider eben auch bei der Depression häufig der Fall ist.
 
Aber ich will dir Mut zusprechen.
 
Das Sschöne ist, was wir uns nämlich immer merken können, dass das Gefühl nicht unbedingt die Wahrheit ist.
Und wenn uns das Gefühl irgendeinen doofen Quatsch erzählen will, dann haben wir die Möglichkeit, selbst zu entscheiden, worauf wir schauen- auf das Gefühl, oder auf die Wahrheit?
 
Und die Wahrheit lesen wir in der Bibel, dort haben wir es schwarz auf weiß, dort steht, wie sehr Gott dich liebt.
Dass er mit dir leidet, dass er dir beisteht, dass er ganz oft auch praktisch hilft und dich ganz arg gern hat.
 
Und darauf dürfen wir vertrauen. Wir dürfen Gott dankbar sein, dass er uns die Möglichkeit gibt, zu ihm zu kommen, der doch unsere Gefühle eh schon genaustens kennt.
 
Vielleicht hat Gott nun diese Krise auch genutzt, um dich "anzusprechen", um dich weiter an sich zu ziehen.
Daher ist es ja schon sehr gut, dass du diesen Schritt gehst.
 
Ich könnte auch zwei gute Apps empfehlen, die ich sehr gut finde, aber ich weiß nicht, ob du gerne auf deinem Handy sowas hast, oder eher nicht.
Ich wünsche dir auf jeden Fall alles alles Gute und hoffe sehr für dich, dass du die richtigen Ansprechpartner findest und dass du Gottes Stimme hörst, der nicht möchte, dass du leidest.
 
Ganz liebe Grüße, Cleo
 

Die Bibelverse sollen meine Meinung bilden, nicht begründen
Zitate im Forum, wenn nicht anders vermerkt, aus der rev.Elberfelder

Antworten Zuletzt bearbeitet am 24.07.2020 18:42.

Lia

39, Weiblich

  Neuling

Beiträge: 3

Re: Depression / Krankheit

von Lia am 24.07.2020 22:09

Vielen lieben Dank euch beiden für eure liebevolle Antwort, Offenheit, Mitgefühl und wie schön zu hören, wie Gott heilt.
Für die Apps bin ich offen :)
Ich werde mir noch Gedanken machen und schreibe die Tage nochmal. Und das mit dem Chat klingt auch gut.
Lieben Dank und eine gesegnete Nacht. 

Antworten

Cleopatra
Administrator

38, Weiblich

  Urgestein

Forenleitung

Beiträge: 5157

Re: Depression / Krankheit

von Cleopatra am 25.07.2020 07:55

Lia schrieb: Für die Apps bin ich offen :)

 
Guten Morgen, Lia, 
 
ich selbst finde diese Bibelapp sehr gut, weil du hier in der Bibel lesen kannst, aber auch kurze Andachten in Leseplänen zu bestimmten Themen haben kannst.
 
 
Auch finde ich sehr hilfreich diese App, hier werden viele grundsätzliche Themen beschrieben, hier kann man gute Infos bekommen und die Bibel näher kennenlernen, diese App ist etwas evangelistischer.
 
Liebe Grüße, Cleo
 

Die Bibelverse sollen meine Meinung bilden, nicht begründen
Zitate im Forum, wenn nicht anders vermerkt, aus der rev.Elberfelder

Antworten

pray

61, Weiblich

  fester Bestandteil

Beiträge: 971

Re: Depression / Krankheit

von pray am 25.07.2020 12:06

Liebe Lia,

leider kenne ich mich nicht so richtig mit Depression aus - aber obwohl ich ca 20 Jahre Christ bin, kenne ich das auch:

erlebe den Glauben bis jetzt als Auf und Ab. Ihr kennt das sicher auch.

Letzte Woche hörte ich im ERF - Radio einen altbekannten Ausspruch von Jesus...total vertraut, aber auf einmal wurde mir e i n Wort darin ganz groß:
Da sagt er zu ihnen: Ihr Kleingläubigen, warum seid ihr so furchtsam? (Mt 8,26)

Ja, warum zweifelt man, ist furchtsam?  ....auf und ab....

Ich habe für mich eine Antwort gefunden und zwar, dass ich nicht groß genug von Gott und Seiner Allmacht, Weisheit und Liebe denke oder ... weiß.

Du schriebst so schön, dass du dich intensiv mit einer Beziehung zu Gott befasst.  Hast du die Bibel schon fast durchgelesen? Ich frage das, weil ich eine Freundin habe, die leidet auch an Depressionen und sagt mir immer, sie könne einfach keine Bibel lesen, sich darauf konzentrieren, hört lieber Geschichten über Erlebtes o.ä von anderen.

Mir helfen  i m m e r  Verheißungen, die ich darin finde.

 

Antworten Zuletzt bearbeitet am 25.07.2020 12:23.

Burgen
Gelöschter Benutzer

Re: Depression / Krankheit

von Burgen am 25.07.2020 16:49



Mir hat damal immer geholfen Joyce Meyer zu hören.  
Sie ist ja fast 18 Jahre sexuell und verbal von ihrem Vater mißbraucht worden und dann nochmal 5 Jahre von ihrem ersten Ehemann, den sie geheiratet hatte, weil sie glaubte, dass kein Mann sie jemals mögen würde.

Inzwischen ist sie fast 50 Jahre mit Dave verheiratet. Sie sagt, dass sie nun, wo sie 77 Jahre alt ist, sich heil und viel jünger fühlt als damals mit 30 oder sogar mit 50.  
Aber - das allein ist ihrer aufrichtigen Beziehung mit Jesus geschuldet. Er hat sie "erzogen", geholfen, aufgezeigt, und sie in die Vergebung geführt. Immer mit dem Bibelwort - ich kenne niemanden, die derart von der Bibel abhängig wurde wie sie. Gerade als Frau.

Mir gefällt und hilft mir, ihre Lebensbeispiele zu den Bibelvorträgen zuhören.

Ich konnte auch lange Jahre mich nicht konzentrieren und brauchte Abstand von Gruppen innerhalb Gemeinde. Jedoch die Bibel weggelegt habe ich nie.
Gerade bin auch wieder ohne Menschengruppen. Das ist erholsam.
Denn Gott / die Dreieinigkeit verlässt einen nicht auf dem Weg, den er einen führt, weil er seine Menschen liebt. Und er will nicht, dass auch nur eines seiner Kinder verloren geht.
Und wenn es sein muss, greift er ganz konkret in die Gedanken des inneren Menschen ein.

Der Körper ist ja "nur" das Zelt, indem wir uns bis zur Entrückung befinden. Pflegen wir doch unser Zelt, jedoch nicht so, dass darüber der innere Mensch verhungern muss.


 

Antworten

Lia

39, Weiblich

  Neuling

Beiträge: 3

Re: Depression / Krankheit

von Lia am 03.08.2020 11:28

Hallo. 
Vielen lieben Dank für die guten, ausführlichen und mutmachenden Antworten von euch. Das hilft mir sehr! Ich sehe es genauso und es ist natürlich nicht einfach im Leid zu wachsen und es anzunehmen. Aber ich kann gar nicht anders, als mich an Gott zu klammern. Die Depression hat viel mit dem Inneren zu tun und mit mit der Einstellung. Zum Leben und auch zum Glauben. 
Bibel lesen fällt mir auch nicht so leicht. Momentan befinde ich mich noch im meinem Fernstudium Seelsorge, welches ich Ende des Jahres beende. Mir hilft da der Kontakt mit anderen im Studium, die Seminare und das Auseinandersetzen mit der Bibel. Joyce Meyer finde ich auch gut. Danke für die Apps, Cleo. Ihr habt alle Leid erfahren und keiner bleibt davor verschont. Im Leid ist man näher bei Gott. Das erfahre ich auch so. Und es ist so schön zu hören, wie Er hilft, verändert und Wunder tut. Das habt ihr auch berichtet. Danke dafür.
Dankbar zu sein, Gefühle nicht so wichtig zu nehmen und für andere leidtragende Menschen eine Stütze zu sein. Ja... Das muss ich noch besser lernen. Aber es hilft. Viele Jahre war das mein Beruf ( Pflegefachkraft). Ich hoffe ich finde da bald wieder rein. An sich eine schöne Arbeit. Aber mit hohen Anforderungen. Gott hat sicher noch etwas mit mir vor in dieser Richtung und ich bin da auch voller Hoffnung.

Ich wünsche euch allen einen guten Wochenstart und Gottes Segen. Ganz liebe Grüße und nochmal Danke! 

Antworten

« zurück zum Forum