Ja, wenn es denn mal einen "Treffpunkt Gemeinde" noch gäbe......

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Chrissie
Gelöschter Benutzer

Ja, wenn es denn mal einen "Treffpunkt Gemeinde" noch gäbe......

von Chrissie am 20.11.2023 10:41

Als ich gezwungenermaßen hier nach Horror-Bremen verschlagen wurde, habe ich natürlich umgehend nach einer Gemeinde gesucht. Fünf habe ich angeschrieben und war auch sehr offen bezüglich meiner psychischen Erkrankung (Borderline mit schweren Depressionen und sozialer Phobie). 

Und bekam daraufhin ebenso fünf Absagen, dass ich " für ihre Gemeinde ungeeignet sei und "die Gemeinde mit mir überfordert" wäre....
Man kannte mich noch nicht einmal, aber selbst wenn - hat Jesus jemals einen kranken Menschen abgewiesen?? 

Dabei ging es in meiner damaligen Anfrage lediglich um die Bitte, mich die ersten Male abzuholen (gegen Entgelt!), um mir die "Hemmschwelle" zu nehmen.....
Ich wollte einfach nur ehrlich sein bezüglich der Hintergründe.

Treffpunkt Gemeinde - ich durfte Gott sei Dank Gemeinde wenigstens einmal anders erleben und auch darin anders mitarbeiten..... (denn ich habe jahrelang Geschwister von a nach b nach d kutschiert in unserem Landkreis....)

Und so gibt es seit 12 Jahren für mich keine Gemeinde mehr - denn mich will ja keine. Und nun will ich sie auc nicht mehr. 

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Burgen

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Re: Ja, wenn es denn mal einen "Treffpunkt Gemeinde" noch gäbe......

von Burgen am 20.11.2023 13:23


Hallo Chrissie, 

deine Beschreibung bildet wohl unsere Gesellschaft ab. 

Hast du deinen Abba Vater schon gefragt was dein nächster Schritt sein könnte? 

Ich habe schon ein paar Zeugnisse gehört, in denen die eine oder andere Frau von Borderlein geheilt worden ist. 

Hast du auch schon darüber nachgedacht im Gebet, dich heil, fröhlich und gesund zu sehen? 

Unser Selbstbild, das wir von uns haben kann auch ein Hemmschuh der Gesundung sein. 

Und dann noch eine Frage: Wie nutzt du deine Zeit ohne körperliche Gemeinde? 

Es stellen sich mir viele Fragen. Entschuldige bitte, sollte ich dir zu nahe getreten sein. 


Es könnte diese Zeit eine Gelegenheit sein, fernab von körperlicher Gemeinde selbst Schritte in das Buch der Bücher zu tun. Eine Menschenversammlung könnte durchaus hinderlich sein zu gesunden. 

Jesus ist einerseits Brot, Wein, Wasser, Salböl und noch viel mehr. Seine Gnade - ER ist die Gnade in Person, ist unser aller Lebensbrot. Interessanterweise habe ich erst vor wenigen Tagen eine Bibelstelle im Matthäusevangelium rausschreiben müssen, weil sie mich tief getroffen hat. 
Nämlich: Christus sagt: Ich bin zum Gericht in diese Welt gekommen. 
Meist wird gesagt, dass er uns in die Gnadenzeit versetzt hat und uns auf dieser Ebene begegnet und hilft. Dazu gehört eben auch die Heilung. 

Jedoch hier sagt er: Ich bin zum Gericht in diese Welt gekommen. Das bedeutet nicht erst am Ende der irdischen Zeiten. 
Liest man die Evangelien aufmerksam, findet man oftmals nach einer seiner Heilungen: Gehe hin in Frieden und sündige nicht mehr, dass dir nichts ärgeres widerfahre. 

Das bedeutet nun nicht ständig im Sündenbewusstsein zu leben! Im Gegenteil. Es findet eine barmherzige Scheidung statt. Solange bis er uns zu sich holt. Es kommt einem 'einfach' so in den tiefen inneren Augensinn, wofür man um Vergebung bitten sollte, sodass wiedermal ein Knoten gelöst wird.   

Das ist doch eine großartige Hilfe, jeden Tag neu oder immer mal wieder. 

Ich lerne über Jesus auch sehr viel durch meine drei TV-Video-Gottesdienstpredigten. Zwei amerikanische und eine aus Singapur. Diese Zeit hilft mir ungemein verstehen was und wie usw. passiert. Dabei bin ich seit 2006, zunächst per Satellit, jetzt über WLAN  


Lass dir diese Auszeit ohne persönliche GD-Zeiten nicht verdrießen. Wir alle stehen vor ähnlichen Fragen und Tun. Gerade in dieser und der kommenden Zeit müssen wir tief im Wort Gottes selber verwachsen sein. Sonst schaffen wir unser Leben nicht geschützt zu leben. 

Spazieren gehen ist auch ganz wichtig. Da kann man auch gerne mal einen lächelnden Blick erhaschen oder ein nettes vielleicht belangloses 'Guten Tag'  hören. Ach ja, und Lobpreismusik, oder einfach nur die Hörbibel hören. Darin wirkt der Heilige Geist im Herzen ... 
Oder eben Klassikmusik. 



Gruss 
Burgen 






Darum, ist jemand in Christus, so ist er eine neue Kreatur; das Alte ist vergangen, siehe, es ist alles neu geworden! 

2.Kor 5,17 (Schl 1995) 

In Ihm leben, weben und sind wir! (als wiedergeborene Christen)  


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Cleopatra
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Re: Ja, wenn es denn mal einen "Treffpunkt Gemeinde" noch gäbe......

von Cleopatra am 21.11.2023 07:34

Guten Morgen 

puuuuh, schwiiiieeeeerig!

Es tut mir mega leid, dass du darunter so sehr leidest, ich überlege gerade, was man da tun könnte....

Wenn 5 Gemeinden das unabhängig voneinander gemacht haben, da scheint ja irgendetwas in der Kommunikation anders angekommen zu sein, als du vielleicht aussagen wolltest.
Wenn die von einer "Überforderung" sprechen- kann es vielleicht sein, dass sie aus deiner Offenheit keine einfache Offenheit/Ehrlichkeit gelesen haben, sondern eher eine Art Therapie- oder Seelsorgeauftrag einer psychischen Erkrankung? Denn wenn ja, dann wäre es ja mega aufrichtig und ehrlich, zu sagen, dass es einen überfordern würde.

Oder kam es vielleicht sehr "die Welt dreht sich um mich" rüber?
Also- wie Burgen schrieb- ich will dir auch nicht zu nahe treten, sondern nur herausfinden, was denn da passiert ist.
Da wir dich ja nicht kennen, kann man das ja vielleicht fragen, ohne dass es als Unterstellung gesehen wird.

Ich habe damals in den vielen Rehas und Kliniken nach meinem Unfall sehr viel "ich bin so arm dran, seht nur, wie arm ich dran bin" gesehen. Es gab sogar bei den Patienten in einem Gespräch mal eine Art "verbalen Kampf", in der jeder versuchte, den Vorgänger zu übertrumpfen, dass er noch ärmer dran sei als der Vorgänger. Das hatte ich richtig schlimm empfunden, wenn man sich nur durch Krankheit und "Schicksal" interpretiert- da habe ich selbst auch gesagt, dass ich mich nicht durch Krankheit interpretiere, sondern eher durch Charakter.

Ich habe einfach die Erfahrung gemacht, dass sehr oft in der Kommunikation (vor allem per Schreiben, wo Mimik und Tonfall fehlen) die Problematik nicht am Charakterzug des Anderen liegt, sondern eher am "Sender-Empfänger- Unterschied".

Zum Beispiel wurde als Sachlage etwas geschrieben, aber auf der Beziehungsebene empfangen. 
Oder mit dem "Apellohr" gehört.

Oder sind es so kleine Gemeinden, dass tatsächlich eine Person mit PKW fehlt in deiner Nähe...?


Du hast ja den Brief geschrieben mit deiner Motivation und Begründung. Du hast auch die Antwortschreiben bei dir. Vielleicht kannst du ja mal alles nochmal mit dieser Fragestellung durchlesen?

Ich würde dir sehr wünschen, dass du eine Gemeinde findest, denn ich bin der Meinung, dass Jesus und Gott dieses Thema Gemeinde sehr wichtig sind, da dieses Thema sehr oft (sogar mit Vergleich zum Thema "Braut") beschrieben und erklärt ist.
Eine Gemeinde ist erstmal nicht für einen selbst da. Eine Gemeinde, die biblisch gegründet wurde, laut neuem Testament, besteht auch Menschen, die sich regelmäßig zum Abendmahl und zur Anbetung treffen. Die Gestaltung, das drumherum- das kann jede Gemeinde ja so machen, wie sie möchte.

Das schreibe ich, weil ich am Samstag noch das Thema im Seminar hatte. Die Gemeinde ist nicht für mich da, sondern für Gott.
Ich bin auch nicht für mich da, sondern für Gott.
Gott hat mir die ganze Woche so viel geschenkt und verdient jeden Lobpreis. Dann will ich mindestens einmal die Woche mich aufraffen, um Gott zu ehren und zu preisen und dem Wunsch nach Abendmahl nachkommen. Ich erwarte da keine besondere Reaktion- es geht nur um Gott und dass er sich freut.
Wir hatten auch schon eine richtig schlimme Krise, eine sooooo traurige Zeit. Da habe ich oft keine Motivation gehabt, mich aufzuraffen. Wirklich etwas davon gehabt habe ich nicht, bis auf Traurigkeit. Aber das war ja nicht der Grund, weshalb ich hingegangen bin, deshalb war für mich außer Frage, ob ich hingehe oder nicht.

Das ist so meine eigene Einstellung und meine Gedanken zum Thema Gemeinde allgemein, die dich nicht unter Druck setzen sollen oder so, sondern vielleicht helfen, das Thema Gemeinde allgemein nochmal zu bedenken mit Gottes Hilfe.

Letztendlich leben wir ja für Gott.
Und so, wie du es beschreibst, scheinst du ein mega Päckchen zu tragen mit deinen Erkrankungen. Ich kenne auch viele mit dieser Kombination an Diagnosen. Ich kenne auch noch andere Erkrankungen.
Ich selbst bin seit Januar diesen Jahres nicht mehr sitzend in der Gemeinde gewesen, immer nur stehend und laufend. Das ist meeeeega anstrengend mit der Zeit und ich habe einen Ort im Raum gesucht, wo ich niemanden ablenke oder störe dabei. Reaktion: Man hat mir einen Stehtisch organisiert, damit ich die Bibel und so ablegen kann und damit ich mich manchmal unauffällig etwas abstützen kann. Die Reaktion kam irgendwann nach Monaten. Ich hatte aber nichts erwartet, umso größer war dann meine Freude, weil ich nicht daran gedacht habe und mich die Liebe und Aufmerksamkeit meiner geliebten Geschwister total angerührt hat. 

Lass dich ermutigen meine Liebe!

Ganz viel Kraft und Segen dir!

Liebe Grüße, Cleo



Die Bibelverse sollen meine Meinung bilden, nicht begründen
Zitate im Forum, wenn nicht anders vermerkt, aus der rev.Elberfelder

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Burgen

-, Weiblich

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Beiträge: 1654

Re: Ja, wenn es denn mal einen "Treffpunkt Gemeinde" noch gäbe......

von Burgen am 22.11.2023 10:08



Um nochmal auf einen Fahrdienst zurückzukommen: 

1. Hier um die Ecke gibt es einen oder zwei Fahrdienste, die ua körperlich beeinträchtigte Menschen abholen und später wieder nach Hause bringen. Meist sind Männer die Kleinbusse hin und her fahren, die zu den Organisationen gehören. 

2. Die diakonischen Einrichtungen haben auch Männer und Frauen, die auch sogar in Arztpraxen begleiten, wie zB zum Augenarzt. 

3. Auch zum Spazierengehen holen meist Frauen Menschen ab. Sie sitzen auch miteinander in geeigneten Wegen gemeinsam auf der Bank. 

::::::::::::::::::::  

Vor 20 Jahren war meine Mutter kurze Zeit in einer Senioren-Einrichtung. Sie hatte ALS und saß im Rollstuhl. Konnte also nicht den Weg zur Kirche unternehmen. 
Die Kirche, das Gebäude mit den dazugehörenden Menschen war oben auf einem Hügel. Sie wurde auch nicht hin-und hergefahren am Sonntag. Als sie noch zuhause einigermaßen gehen konnte, hatte sie in Hamburg in ihrer Gemeind mit anderen zusammen gekocht. Das tat sie so gerne. 
Und da, wo sie die Monate lebte, schmeckte ihr das Essen gar nicht ;)  

Gruß 
Burgen 





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