Unerträgliche Lasten tragen?

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solana

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Re: Unerträgliche Lasten tragen?

von solana am 14.07.2014 15:58

Hallo Pal
lch würde das so ähnlich sehen, wie ich mich bspw in der Gesellschaft mit Vegetariern verhalten würde, die ich keine Vegetarierin bin.
Da käme ich auch nicht auf die Idee, beim gemeinsamen Essen unbedingt Fleisch servieren zu müssen, um zu zeigen, dass für mich solche 'Essensvorschriften' nicht gelten. Ich habe aber die Freiheit, aus Rücksicht auf ihre Gefühle mich diesen Vorschriften beim gemeinsamen Essen zu unterwerfen. Das tue ich dann aus Rücksicht, nicht um ihnen etwas vorzuspielen, damit sie meinen, ich wäre auch Vegetarier. Auch nicht, weil ich mich ihnen gegenüber für meine Fleischesserei schäme. 
Anders sieht es dann wieder aus, wenn ich damit anderen Fleischessern den Anstoss gebe zu 'heucheln', weil sie sich weniger frei und sicher fühlen in ihrer Überzeugung und meinen, man müsste sich diesen Essensvorschriften unterwerfen, um ja nicht verachtet zu werden. 

Der Vergleich hinkt jetzt ein bisschen, aber vielleicht verstehst du trotzdem, was ich meine?
Gruss
Solana

Noch ein Nachtrag zu Apg 21:
Da ging es ja darum, dass Paulus diejenigen Juden beruhigen sollte, die meinten, er würde die unter den Heiden lebenden Juden den Abfall von Mose und somit die 'Auflösung' der Gesetze lehren.
Die gesetzeskonforme Handlung sollte das Gegenteil offenbaren - so wie Jesus auch gesagt hat, dass er nicht gekommen ist, um das Gesetz aufzulösen, sondern um es zu erfüllen.

angeführte Bibelstellen (soweit nicht anders gekennzeichnet) sind aus Luther 1984/2017 zitiert nach dem Bibelserver

Antworten Zuletzt bearbeitet am 14.07.2014 18:53.

Pal

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Re: Unerträgliche Lasten tragen?

von Pal am 14.07.2014 19:36

Liebe Solana, dein Vergleich mit den Vegetariern finde ich ganz passend.

Ich hätte da auch so einen Vergleich mit Christen die zB Schweinefleisch essen bzw. nicht essen.
Das ist absolut nicht heilsentscheidend, kann aber sehr anstößig für die "anders Denkenden" sein.
Da stellt sich dann die Frage wo und wie man sich einrichten sollte?

Beachtet man das "enge Gewissen" oder drängt man auf ein "freies Gewissen", um es dem anderen "aufs Auge zu drücken"?

Was ist das gottwohlgefällige Verhalten? Worum geht es IHM?

Und zurück zu Jesus Statement: "Tut alles (!), was sie euch sagen!" - Und das war ja so gut wie menschenunmöglich! - Eben die unerträglichen Lasten, die kein Pharisäer in der Wahrheit / aus der Gottesliebe ausführte!  -

Warum reagierte Jesus so?
Warum brach er nicht mit den alten Geboten?
Warum erhält Jesus das althergebrachte "Konstrukt der zig Gebote"?

Was heißt denn ERFÜLLUNG des Gesetzes?
Ist es nicht die Ausführung/Unterordnung/Gehorsam - auch der Gesetzesanforderungen - aus Liebe?

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cipher
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Re: Unerträgliche Lasten tragen?

von cipher am 14.07.2014 23:16

Pal schrieb: Und zurück zu Jesus Statement: "Tut alles (!), was sie euch sagen!" - Und das war ja so gut wie menschenunmöglich! - Eben die unerträglichen Lasten, die kein Pharisäer in der Wahrheit / aus der Gottesliebe ausführte!
Matth 11,28 28 Kommt her zu mir alle, die ihr mühselig und beladen seid, so will ich euch erquicken! 29 Nehmt auf euch mein Joch und lernt von mir, denn ich bin sanftmütig und von Herzen demütig; so werdet ihr Ruhe finden für eure Seelen! 30 Denn mein Joch ist sanft und meine Last ist leicht.

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tefila
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Re: Unerträgliche Lasten tragen?

von tefila am 14.07.2014 23:18

Wo im Gesetz (des Mose) steht denn überhaupt, dass die Juden nicht mit den Heiden essen dürfen?

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Pal

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Re: Unerträgliche Lasten tragen?

von Pal am 15.07.2014 08:07

Tefila:
Wo im Gesetz (des Mose) steht denn überhaupt, dass die Juden nicht mit den Heiden essen dürfen?

Das folgte aus dem Gesetz, das sich das auserwählte Gottesvolk keinesfalls mit den anderen heidnischen Völkern vermischen sollte.
Bei Nehemia zB wurden sogar Mischehen getrennt. Das heißt sie mußten ihren Ehepartner, um der Gottesfurcht willen, entlassen!

Hier noch ein paar Andeutungen aus dem NT:

Apg 10:28 Und er sprach zu ihnen: Ihr wißt, daß es einem jüdischen Manne nicht erlaubt ist, mit einem Ausländer zu verkehren oder sich ihm zu nahen; aber mir hat Gott gezeigt, daß ich keinen Menschen gemein oder unrein nennen soll.

Apg 11:2-3 Und da Petrus hinaufkam gen Jerusalem, zankten mit ihm, die aus den Juden waren, und sprachen: Du bist eingegangen zu den Männern, die unbeschnitten sind, und hast mit ihnen gegessen.

Luk 15:2 Und die Pharisäer und Schriftgelehrten murrten (gegen Jesus) und sprachen: Dieser nimmt die Sünder an und isset mit ihnen.

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Pal

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Re: Unerträgliche Lasten tragen?

von Pal am 15.07.2014 08:11

...doch zurück zum eigentlichen Thema!

auf der einen Seite lesen wir von einer Belastung, die vermieden werden soll:
Apg 15:10 Was versucht ihr denn nun Gott mit Auflegen des Jochs auf der Jünger Hälse, welches weder unsre Väter noch wir haben können tragen?

 

auf der anderen Seite entsteht der Eindruck völliger Gesetzesloyalität:

Apg 28:17 Es geschah aber nach drei Tagen, daß Paulus zusammenrief die Vornehmsten der Juden. Da sie zusammenkamen, sprach er zu ihnen: Ihr Männer, liebe Brüder, ich habe nichts getan wider unser Volk noch wider väterliche Sitten!

Um dann allen zu entsprechen, ohne dabei zu heucheln:

1Ko 9:20-21 Den Juden bin ich geworden wie ein Jude, auf daß ich die Juden gewinne. Denen, die unter dem Gesetz sind, bin ich geworden wie unter dem Gesetz, auf daß ich die, so unter dem Gesetz sind, gewinne. Denen, die ohne Gesetz sind, bin ich wie ohne Gesetz geworden (so ich doch nicht ohne Gesetz bin vor Gott, sondern bin im Gesetz Christi), auf daß ich die, so ohne Gesetz sind, gewinne.

Antworten Zuletzt bearbeitet am 15.07.2014 08:12.
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