Warum wir unbewusst Dinge in die Bibel reinlesen- Video

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Cleopatra
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Warum wir unbewusst Dinge in die Bibel reinlesen- Video

von Cleopatra am 02.10.2022 07:25

Guten Morgen, 

gestern bin ich auf dieses Video gestoßen, ich finde die Anregung, das Thema sehr wichtig.

Deshalb teile ich es mal mit euch, vielleicht können wir darüber auch ein wenig ins Gespräch kommen.


Link zum Video

Liebe Grüße, Cleo



Die Bibelverse sollen meine Meinung bilden, nicht begründen
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Merciful

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Re: Warum wir unbewusst Dinge in die Bibel reinlesen- Video

von Merciful am 02.10.2022 12:09

Ja, es ist wichtig, korrekturfähig zu bleiben.
 
Die Bibel zu lesen und immer wieder zu fragen:
 
Wie steht es geschrieben und wie ist es gemeint?
 
Merciful

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Leah

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Re: Warum wir unbewusst Dinge in die Bibel reinlesen- Video

von Leah am 02.10.2022 16:27

Dazu will ich etwas aus einem Parallelthread hierher verlinken, bitte aber darum, nicht hier über Chosen zu reden, sondern im Chosenthread.Ich will nur zeigen, wie schnell man durch Interpretation von der Wahrheit weggezogen wird. Ganz subtil.

link
Beitrag von Leah, 2.10.22 um 16.20


Leah

Das Evangelium, Was muss ich tun, um errettet zu werden. Klick

Antworten Zuletzt bearbeitet am 02.10.2022 16:29.

Cleopatra
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Re: Warum wir unbewusst Dinge in die Bibel reinlesen- Video

von Cleopatra am 03.10.2022 07:21

Ja, das, was wir uns eben auch immer im Hinterköpfchen behalten sollten, ist eben auch, dass jeder in seiner Prägung, aber auch in seinem eigenen Lebensstil die Bibel liest.

Die Gefahr ist eben immer, dass man Dinge ausblendet, die einem nicht so gefallen oder andere Dinge mehr betont, die mehr in das eigene Weltbild passen.

Ein typisches Beispiel dazu ist ja eben "Gott liebt doch alle Menschen." und "Liebe kann ja keine Sünde sein". Und so wird dann zB Homosexualität, die nunmal für Gott ein Greuel und unnatürlich ist- so steht es in der Bibel- legitimiert.

Ich habe schon hier von Anfang an diese Signatur in meinem Profil hinterlegt "Die Bibel soll meine Meinung bilden, nicht begründen", weil ich es auch so unverschämt und respektlos empfinde, wenn die Bibel (bewusst) missbraucht wird, um für eine eigene Argumentation der eigenen Meinung dann Bibelverse aus dem zusammenhang genommen werden, um dieser Argumentation dann mehr Gewicht zu geben.
Denn- wenn Gott das sagt, dann sollte man besser nicht gegenargumentieren.

Das meine ich jetzt zu bewusst so herausgezogene Bibelstellen, die dann andere ignorieren.

Und das ist echt gefährlich, denn die Bibel ist nicht dazu da.

Wir erleben in der Bibellese, dass Gott ganz persönlich zu uns spricht. Aber wenn es um die Lehre geht oder wenn wir wirklich wissen möchten, was Gottes Wille ist, dann müssen wir im Zusammenhang lesen und innerlich ganz offen sein für Gottes Worte.

Liebe Grüße, Cleo



Die Bibelverse sollen meine Meinung bilden, nicht begründen
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Merciful

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Re: Warum wir unbewusst Dinge in die Bibel reinlesen- Video

von Merciful am 03.10.2022 09:17

Der Beitrag im Video spricht ja einige Aspekte an.
 
Etwa die Wichtigkeit, die Bibel und deren Bücher im Zusammenhang zu lesen.
 
Sich selbst dessen bewusst zu sein, dass man die Bibel immer durch eine bestimmte Brille liest.
 
Der junge Mann im Video spricht hier von jenem Unterbau, den man eher unbewusst als gültig voraussetzt.
 
Auf dem dann alle weiteren 'Einsichten' und 'Erkenntnisse' aufgebaut werden.
 
Es wird die Problematik angesprochen, dass einzelne Bibelstellen herausgesucht werden, die die eigene Meinung stützen.
 
Noch bedeutsamer finde ich das folgende Problem:
 
Manchmal beurteilen Menschen das Zusammenwirken von Mensch und Gott in der Innerlichkeit des Menschen einseitig.
 
Wir hatten über jenen Vers gesprochen, in dem Jesus aussagt, dass der Heilige Geist die Jünger in die ganze Wahrheit führt.
 
Ein Mensch, der diesen Vers missversteht, läuft Gefahr, seine Meinung unkritisch als unumstößliche Wahrheit anzusehen.
 
Darum hatte ich darauf hingewiesen, dass jene ganze Wahrheit nicht mit Allwissenheit verwechselt werden darf.
 
Unser Erkennen und Verstehen bleiben Stückwerk, sie bleiben korrekturbedürftig.
 
Daher soll ein Mensch demütig sein und sich seiner Begrenztheit bewusst bleiben.
 
Und so Gott ehren, lieben und vertrauen.
 
Merciful

Antworten Zuletzt bearbeitet am 03.10.2022 11:49.

Merciful

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Re: Warum wir unbewusst Dinge in die Bibel reinlesen- Video

von Merciful am 03.10.2022 09:45

Für den folgenden Aspekt benötige ich einen weiteren Beitrag.
 
Jesus selbst hat in den Gesprächen damals Worte des Alten Testaments zitiert.
 
Jesus zitierte z.B. 5. Mose 8,3 und Hosea 6,6. Auch die Apostel zitierten Bibelworte.
 
Daher ist es nicht abwegig, wenn auch wir Worte der Bibel anführen.
 
Wir argumentieren auf Grundlage der Schriften des Alten Testaments und des Neuen Testaments.
 
Dies ist zumindest unser Anspruch, der Bibel als Quelle und Norm unseres Denkens und Handelns zu vertrauen.
 
Daher kann ein Zitat eines Bibelverses innerhalb eines Gesprächs helfen, das Gesagte (und Gemeinte) zu verdeutlichen.
 
Das Zitat dient dazu, eine Argumentation nachvollziehbar zu machen.
 
Der Leser hat die Möglichkeit, ein Argument anhand der angegebenen Bibelworte zu prüfen.
 
Ich persönlich habe Worte der Bibel, die ich zitiere, normalerweise im Zusammenhang gelesen.
 
Nicht aber unbedingt zu jenem Zeitpunkt, in dem ich das Wort zitiere.
 
Wenn ich ein Bibelwort zitiere, lasse ich es normalerweise erneut auch zu mir sprechen.
 
Ein zitiertes Wort von Paulus z.B. bleibt ein Wort von Paulus.
 
Auch der, der es zitiert, muss es als Wort von Paulus (und von Gott) zu sich sprechen lassen.
 
Und zugleich das eigene Verständnis erneut selbstkritisch prüfen.
 
Merciful

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Leah

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Re: Warum wir unbewusst Dinge in die Bibel reinlesen- Video

von Leah am 03.10.2022 10:11

Ja, Das sind wichtige Aspekte.

Bei mir erlebe ich das Wirken des heiligen Geistes so, dass er mich warnt, wenn etwas falsch ist. Dann forsche ich in der Schrift nach der Wahrheit. Das dauert manchmal sehr lange, Wochen, Monate oder gar länger, manchmal geht es auch schnell, dass ich Klarheit habe. Dabei erkenne ich beim Bibellesen, ob das, was ich bisher verstanden habe, auch zu den anderen Schriftstellen passt. So kommt es manchmal, dass ich auch bei anderen Stellen prüfen muss. Ich sag immer, es gibt Grundlagen, die sind klar, dann gibt es fragliche Dinge, die noch zu untersuchen sind und Fragen, die noch ausser Sichtweite sind.

Während dieser Zeit des Prüfens erfahre ich oft Umstände und Wirkungen, die wie eine Beweisführung sind, dass ich richtig verstanden habe. Darüber hinaus schenkt der Herr nach diesem Prozess oftmals eine Predigt oder ein Buch, und bestätigt nochmals.

Ich merke es auch in der praktischen Umsetztung. Macht es mich abhängiger von Gott, bringt es mich näher zu ihm, vertieft es mein Vertrauen, löst es mich aus weltlichen Perspektiven in eine neue Sicht, macht es Gott größer? Dann ist das eine zusätzliche Bestätigung.

Ich finde es schon wichtig, dass wir vertrauen, dass wir zwar stückweise erkennen, die einzelnen Stücke aber durchaus genau erkennen dürfen. Wie sollte ich sonst auf einem Felsen stehen, die Füsse auf weitem Raum? Zur Demut gehört die Unterordnung unter Gottes Wort. Wie soll ich mich unterordnen, wenn ich nichts so ganz genau wissen kann? 

Ich denke, es ist falsch verstandene Demut zu sagen, ich kann nichts genau erkennen. Da schaue ich auf mich und ja, dann stimmt es. Wenn ich aber auf meinen wunderbaren und allmächtigen Herrn schaue und ihm vertraue, dann kann ich scharf sehen. Und wo nicht, kann ich erkennen, dass ich da noch nicht durchgedrungen bin. Und ich merke auch, das höchste Ziel alles Erkennens ist Gott selbst, sein Wesen und seine Vertrauenswürdigkeit, und oft ist es einfach die erkannte Wahrheit, dass etwas alleine Gottes unergründliche Weisheit ist, die ich nicht verstehe, in die ich aber zutiefst vertrauen darf. 

Wenn ich mit Erkennen aber "Lehre" meine, dann kann ich sagen: Hier hat mir der Herr Klarheit gegeben und hier habe ich noch keine. Warum? Weil erkennen mehr ist, als das verstandesgemässe erfassen von Tatsachen und Zusammenhängen. Es ist ein überführt sein von Tatsachen. Der heilige Geist tritt, oft recht schmerzhaft, die Beweisführung an. Er zerstört alle Festungen, alle menschlichen Gedankenkonstrukte und sogenannten Erkenntnisse und richtet unser Herz auf das Wort Gottes aus. So werden wir eins mit ihm, der das Wort  ist und dessen Wort die Wahrheit ist.

Das ist Heiligung. Siehe Johannes 17,17 Klick.

Leah

Das Evangelium, Was muss ich tun, um errettet zu werden. Klick

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Re: Warum wir unbewusst Dinge in die Bibel reinlesen- Video

von Cleopatra am 04.10.2022 07:29

Guten Morgen, 

hier sind schon sehr interessante und wichtige Punkte angesprochen worden, die mich zu einer Folgefrage führen:

Wie seht ihr das: Wenn jemand in der Bibel liest und Gott um Führung in bestimmten Fragen bittet, er dann zB in der Bibellese liest, wo Gott Abraham sagt, er solle weiterziehen in ein unbekanntes Land- dieser Leser es dann so interpretiert, dass er selbst auch zB in die Mission gehen soll, oder eben woandershin ziehen soll?

Natürlich steht ja in der Bibel im Zusammenhang, dass Gott Abraham diesen Auftritt gab.

Auf der anderen Seite wissen wir eben auch, dass Gott ganz individuell spricht.

Würdet ihr das demnach als persönliche Antwort Gottes auf den Bibelleser sehen, oder eher als die Gefahr, Dinge in falschen Zusammenhängen hineinzulesen?

Der Hinweis von Leah auf das Thema Lehre finde ich auch gaaaaanz wichtig.

Außerdem finde ich auch wichtig, dass wir bedenken, dass, wenn Gott persönlich zu mir nun spricht oder mir Dinge neu offenbart und klar macht, er dies meistens für mich und nicht stellvertretend für alle Christen oder meine Gemeinde und so weiter macht. Ich habe manchmal das Gefühl, dass die Tendenz der "modernen Propheten" da ist, das ist nun nicht respektlos gemeint, ich weiß nur nicht, wie ich es anders beschreiben soll.
Eben die Auftritte und auch Erwartungen, dass ganze Menschengruppen etwas genauso sehen und "erkennen" sollen.
Dabei denke ich, dass Gott öfter persönlich spricht, wenn er ganze Gruppen zB mahnen wollte, dann würde er auch die ordentliche "Ordnung" benutzen, zB durch einen Leiter oder so dann sprechen- das verstehe ich so.

Liebe Grüße, Cleo


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Re: Warum wir unbewusst Dinge in die Bibel reinlesen- Video

von Leah am 04.10.2022 09:31

Hallo Cleo, 

Danke für Deine Gedanken zum Thema " persönliche Offenbarungen". 

Für mich gibt es da klare Regeln: 
 - Es darf der Schrift nicht widersprechen
- Es betrifft alleine mich, Gott spricht mit mir nicht über andere, auch wenn es sein kann, dass er mich schickt, z.B. jemanden zu besuchen, oder jemandem das Evangelium zu sagen.
- alles, was nicht aus Glauben geschieht, ist Sünde. Sollten Zweifel aufkommen, frag ich nach und warte noch   - - ich wandle in SEINEN Werken, darauf darf ich vertrauen. Es kommt auf das " Wie" an. Deshalb ist Gottes Rede selten ein "tu dies oder das", sondern eher ein " tu Buße  und komm zu mir" oder " sei still und erkenne, dass ich Gott bin"
 - ein Schaf ist orientierungslos, der Hirte bringt es aber sicher ans Ziel. Bin ich also zu doof, Gottes Stimme zu hören, bitte aber, dass er mich leitet, wird er mich auch ohne große " Extraoffenbarungen" sicher führen.

Leah

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Re: Warum wir unbewusst Dinge in die Bibel reinlesen- Video

von Cleopatra am 08.10.2022 08:53

Danke Leah, 

ich hatte ja noch nicht geantwortet, weil ich deine Antwort per Smartphone am Nachmittag las:

Deine Vorgehensweise finde ich sehr weise und gut.

Liebe Grüße, Cleo


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