Was ist "christliche Demut"?

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solana

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Re: Was ist "christliche Demut"?

von solana am 29.08.2014 17:09

Hallo
Vielleicht hilft es auch ein wenig, statt des Substantivs die verwendete Verbform anzusehen, die ist im Textzusammenhang oft aussagekräftiger.
Im AT kommt häufig vor "jemanden demütigen" und "sich demütigen". 
Auch im NT:

Jak 4,10 Demütigt euch vor dem Herrn, so wird er euch erhöhen.
1Petr 5,6 So demütigt euch nun unter die gewaltige Hand Gottes, damit er euch erhöhe zu seiner Zeit.

Hier wird auch deutlich, dass Demut kein "Selbstzweck" ist, keine "Tugend", mit der jemand besondere Verdienste erwerben kann und vor anderen damit glänzen.
Wenn jemand aus diesem Grund (um dadurch vor anderen gut dazustehen)  "demütig" ist, wird das als "falsche Demut" bezeichnet:

Kol 2,18 Lasst euch den Siegespreis von niemandem nehmen, der sich gefällt in falscher Demut und Verehrung der Engel und sich dessen rühmt, was er geschaut hat, und ist ohne Grund aufgeblasen in seinem fleischlichen Sinn
19 und hält sich nicht an das Haupt, von dem her der ganze Leib durch Gelenke und Bänder gestützt und zusammengehalten wird und wächst durch Gottes Wirken.
20 Wenn ihr nun mit Christus den Mächten der Welt gestorben seid, was lasst ihr euch dann Satzungen auferlegen, als lebtet ihr noch in der Welt:
21 Du sollst das nicht anfassen, du sollst das nicht kosten, du sollst das nicht anrühren?

Kol 2,23 die zwar einen Schein von Weisheit haben durch selbst erwählte Frömmigkeit und Demut und dadurch, dass sie den Leib nicht schonen; sie sind aber nichts wert und befriedigen nur das Fleisch.

Dh "echte Demut" hält sich für "gestorben" - mit Christus den Mächten der Welt.
Aber nicht gestorben, um nun "tot" zu bleiben.

Gal 2,19 Denn ich bin durchs Gesetz dem Gesetz gestorben, damit ich Gott lebe. Ich bin mit Christus gekreuzigt. 20 Ich lebe, doch nun nicht ich, sondern Christus lebt in mir. Denn was ich jetzt lebe im Fleisch, das lebe ich im Glauben an den Sohn Gottes, der mich geliebt hat und sich selbst für mich dahingegeben. 21 Ich werfe nicht weg die Gnade Gottes; denn wenn die Gerechtigkeit durch das Gesetz kommt, so ist Christus vergeblich gestorben. 

Der "Tod" ist die Durchgangsstation ins neue Leben, zur christlichen Demut gehört auch, sich unverdienterweise erhöhen zu lassen und nicht das "in Staub und Asche liegen" zu einem Verdienst hochstilisieren.

Röm 5,10 Denn wenn wir mit Gott versöhnt worden sind durch den Tod seines Sohnes, als wir noch Feinde waren, um wie viel mehr werden wir selig werden durch sein Leben, nachdem wir nun versöhnt sind.

Röm 5,17 Denn wenn wegen der Sünde des Einen der Tod geherrscht hat durch den Einen, um wie viel mehr werden die, welche die Fülle der Gnade und der Gabe der Gerechtigkeit empfangen,
herrschen im Leben durch den Einen, Jesus Christus.

Gruss
Solana

angeführte Bibelstellen (soweit nicht anders gekennzeichnet) sind aus Luther 1984/2017 zitiert nach dem Bibelserver

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cipher
Gelöschter Benutzer

Re: Was ist "christliche Demut"?

von cipher am 29.08.2014 19:04

Wintergrün schrieb: sorry , aber mit so einem Satz kann ich nicht eins werden
Das ist ja auch nicht notwendig, Wintergrün.
... Demut hat NICHTS mit Erfahrung anderer zu tun .Dadurch erlangt man sie keineswegs.
Du möglicherweise nicht, ich (und einige, die ich kenne) hin und wieder schon. Also bitte nicht alle(s) über einen Leisten schlagen.

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Cleopatra
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Re: Was ist "christliche Demut"?

von Cleopatra am 30.08.2014 09:59

Guten morgen

Wintergrün schrieb: von Selbsthass sprach ich nicht.

Oh das hatte ich dir auch nicht unterstellt, kann es sein, dass du meinen Beitrag so verstanden hast, dass er irgendwo auf dich "gezeigt" hat?
Nein, das wollte ich noch schnell richtigstellen, es war eine komplett von anderen Threads losgelöste kurze Brainstorm-Geschichte, was in meinen Augen eben Demut bedeutet und mit meinen Erfahrungen öfters falsch verstanden wird

Denn ich habe öfters ein Ähnliches Verhalten sehen können bei einigen Christen. Ich selbst bin auch so ähnlich aufgewachsen.

Was solana schrieb, finde ich sehr interessant. Da muss ich mir nochmal genauere Gedanken zu machen.
Sterben, Leben durch Christus- das habe ich mit dem Thema so noch nicht in Verbindung gebracht.

Grundsätzlich stimme ich dem aber voll zu, es ist quasi in anderen Worten wiedergegeben, als meine Gedanken dazu, denke ich, oder?

Auf jeden Fall ist Demut keine Schwäche. Es ist eine Stärke.
Eine Einstellung zu einer Person, zum Leben.

Mir fiel gestern das typische biblische Beispiel zum Thema Demut ein: Die Fußwaschung.
Irgendwie musste ich gestern darüber nachdenken und mir wurde immerwieder klar: Als Jesus sich hinunterbeugte und den Jüngern die Füße wusch (Arbeit der Sklaven keine besonders angenehme Aufgabe), da wusste Jesus zu jedem Zeitpunkt, dass er der große, sündlose Messias ist.
Er sagte nie "ich bin ja trotzdem soooooo klein, ich kann nichts, ich bin nicht würdig...".
Nein, er tat es von sich aus. Er war sich bestimmt seiner Macht die ganze Zeit über bewusst.
Aber er entschied sich, diese "niedrige" Aufgabe freiwillig zu machen und sich dadurch selbst zu erniedrigen, um die Jünger zu erhöhen, zu dienen...

Und traurig wirkt die Geschichte nicht auf mich. Auch nicht selbstzweifelnd. Oder besonders andächtig- er war sich seiner Macht bewusst.

Lg Cleo

Die Bibelverse sollen meine Meinung bilden, nicht begründen
Zitate im Forum, wenn nicht anders vermerkt, aus der rev.Elberfelder

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Wintergruen
Gelöschter Benutzer

Re: Was ist "christliche Demut"?

von Wintergruen am 30.08.2014 11:44

Liebe Cleo

 

nein nein, ich hatte deinen Beitrag nicht auf mich persönlich bezogen . Ich dachte nur du hättest es evtl. so verstanden das ich  das so geschrieben hätte.  Demut mit Selbsthass gleichstelle.  . Deshalb wollte ich das nur aus meiner Sicht richtigstellen . 

du schreibst :

Er sagte nie "ich bin ja trotzdem soooooo klein, ich kann nichts, ich bin nicht würdig...".

Das sagt ein demütiger anderen Menschen gegenüber auch nicht.  Das wäre eher eine Haltung vor Gott . Gott war ja Gott selbst, er hätte das nie so sagen können. ER ist der Allmächtige.   Jesus war sich seiner Macht bewusst, das stimmt. Aber wir Menschen haben diese Macht nicht. Wir können nicht insgeheim in irgendeiner Form uns mit irgendetwas rühmen oder glauben, wir haben diese oder jene Macht, oder sind Wer,  im Gegensatz zu IHM.

Das Jesus sich runterbeugte ist ein Zeichen dessen (ach ich kann mich einfach nicht so gut ausdrücken wie ich es meine und verstehe, hoffe ihr könnte euch wenigsten ein bischen in meine Gedanken reinversetzen ) wie Demut sich im inneren und auch äußerlich zeigt..

Der gesenkte Haupt, sich klein machen , sich runterbeugen , was Jesus auch tat, würde hier für uns bedeuten : 
das Demut die Geschwätzigkeit zügelt ,sie lehrt uns, unser Elend zu spüren, inspiriert den Menschen, für alles sich selbst zu kritisieren zu tadeln, (nicht hassen) und anzuklagen, seinem eigenen Unterscheidungsvermögen und seinen Gefühlen nicht zu trauen, da er ja der Sünde Untertan ist.
Verzeihen wir unserem Bruder, der gegen uns gesündigt hat, bevor er uns um Verzeihung bittet. Wenn wir den Leidenden trösten, langmütig gegen die Rücksichtlosen sind , barmherzig zu unserem Nächsten , ganz gleich was er uns angetan hat, unseren Feind lieben so beugt sich doch der Mensch und macht sich klein 

Das sind wiederum nach außen hin die Zeichen der Demut, die natürlich zuvor schon in den Herzen verankert sind, oder dabei sind sich dort zu verankern.
 Das Verhalten eines demütigen Menschen seinem Nächsten gegenüber  .

Gott aber gegenüber, im Gebet sagen wir: Herr verzeih mir, ich habe gesündigt. Man schämt sich nicht seine Fehler zuzugeben und man weiß das ohne IHN wir zu NICHTS imstande wären  und sind..

Wenn ihr alles getan habt, was euch befohlen wurde, sollt ihr sagen: Wir sind unnütze Sklaven; wir haben nur unsere Schuldigkeit getan. Lukas 17, 10 

Unnütz ist der Mensch eigentlich nicht,,, aber wenn er anfängt  zu glauben  er sei was , hat er sich bereits erhoben und der Hochmut steigt. Ich weiß es klingt was widersprüchig, ist es aber nicht. Das im Einklang bringen und erkennen, mag warscheinlich eine kleine Kunst sein .

Liebe Solana
 

"echte Demut" hält sich für "gestorben" - mit Christus den Mächten der Welt.

das habe ich nicht so recht verstanden..Demut hält sich für mich nicht für gestorben. Vielleicht erklärst du nochmal wie du das gemeint hast. 

LG



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solana

-, Weiblich

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Beiträge: 4164

Re: Was ist "christliche Demut"?

von solana am 30.08.2014 12:52

Wintergrün schrieb:

  "echte Demut" hält sich für "gestorben" - mit Christus den Mächten der Welt.   


das habe ich nicht so recht verstanden..Demut hält sich für mich nicht für gestorben. Vielleicht erklärst du nochmal wie du das gemeint hast.

 

Hallo Wintergruen
Ich habe mich auf das davor Zitierte bezogen:

Kol 2,18 Lasst euch den Siegespreis von niemandem nehmen, der sich gefällt in falscher Demut und Verehrung der Engel und sich dessen rühmt, was er geschaut hat, und ist ohne Grund aufgeblasen in seinem fleischlichen Sinn
19 und hält sich nicht an das Haupt, von dem her der ganze Leib durch Gelenke und Bänder gestützt und zusammengehalten wird und wächst durch Gottes Wirken.
20 Wenn ihr nun mit Christus den Mächten der Welt gestorben seid, was lasst ihr euch dann Satzungen auferlegen, als lebtet ihr noch in der Welt:
21 Du sollst das nicht anfassen, du sollst das nicht kosten, du sollst das nicht anrühren?

Weil hier die "richtige" Einstellung der "falschen Demut" gegenüber gestellt wird.

NorderMole hat ja schon auf die (auch sprachlich vorhandene) Verbindung von "Demut" mit "Dienen" hingewiesen. Demut bedeutet eben nicht nur Tod, "Abtöten des Fleisches" - als "frommes Werk", mit dem man sich einen Verdienst erwirbt, um vor Gott, anderen Menschen und auch sich selbst gut dazustehen; sich so zu fühlen, als müsste man sich doch nicht so ganz alles von Gott schenken lassen.

In Römer 12(wie auch an vielen anderen Stellen des Briefs) wird das deutlich gesagt:

1 Ich ermahne euch nun, liebe Brüder, durch die Barmherzigkeit Gottes, dass ihr eure Leiber hingebt als ein Opfer, das lebendig, heilig und Gott wohlgefällig ist. Das sei euer vernünftiger Gottesdienst. 2 Und stellt euch nicht dieser Welt gleich, sondern ändert euch durch Erneuerung eures Sinnes, damit ihr prüfen könnt, was Gottes Wille ist, nämlich das Gute und Wohlgefällige und Vollkommene.

Das "Opfer" bedeutet nicht wie im Tieropfer "Schlachtung" - und dann ist das Opfertier tot.
Sondern - durch den Tod des alten Menschen hindurch - der Wandel in einem neuen Leben, an dem wir kein "Verdienst" haben, das uns geschenkt wurde und in das wir "hineinverwandelt" werden. Die demütige Haltung bedeutet hier, sich ganz in seinen Dienst stellen (Paulus gebraucht an anderen Stellen den Ausdruck "δουλοσ"= Knecht/Sklave).
Indem er "vergisst, was hinter ihm liegt" (Phil 3,13) und sich ganz als Gottes Neuschöpfung versteht und aus diesem "Selbstverständnis" heraus mit einer neuen Einstellung ("nicht dieser Welt gleich" Röm 12,2) lebt, die ihn zu Taten in Übereinstimmung mit Gottes Willen antreibt.

Also "sich demütigen" nicht als "Selbstzweck", um damit ein Verdienst zu erwerben.
Sondern sich demütigen, um sich von Gott "erhöhen" zu lassen:

Jak 4,10 Demütigt euch vor dem Herrn, so wird er euch erhöhen.

Sterben, um frei werden zum Leben:

Gal 2,19 Denn ich bin durchs Gesetz dem Gesetz gestorben, damit ich Gott lebe. Ich bin mit Christus gekreuzigt. 20 Ich lebe, doch nun nicht ich, sondern Christus lebt in mir.

Röm 5,10 Denn wenn wir mit Gott versöhnt worden sind durch den Tod seines Sohnes, als wir noch Feinde waren, um wie viel mehr werden wir selig werden durch sein Leben, nachdem wir nun versöhnt sind.

Ich habe das Gefühl, wenn man dem "Sterben" einseitig zu viel Gewicht beimisst, betont man das Leiden des alten Menschen, stilisiert den "Todeskampf" zu einer Leistung hoch, mit der man sich (über die Hintertür) doch noch Raum für "Rühmen" offen halten kann.
Das "Sterben" bedeutet für mich ein "vollständiges Loslassen", auch "bewusstseinsmässig" hinter mir lassen, "vergessen". Und eine "rückhaltlose" Identifizierung mit dem neu geschenkten Leben, ohne "einschränkenden" Blick zurück. Denn es ist uns geschenkt, damit wir uns ganz mit dieser neuen Identität identifizieren sollen, nicht "unter Vorbehalt, denn da ist ja auch noch..."
Gruss
Solana

angeführte Bibelstellen (soweit nicht anders gekennzeichnet) sind aus Luther 1984/2017 zitiert nach dem Bibelserver

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Wintergruen
Gelöschter Benutzer

Re: Was ist "christliche Demut"?

von Wintergruen am 30.08.2014 13:06

Liebe Solana 

du schreibst:

zur christlichen Demut gehört auch, sich unverdienterweise erhöhen zu lassen 

 was meinst du hier genauer?? Ich verstehe das nicht..von welcher Erhöhung sprichst du hier ? Wann wird der Mensch und wo erhöht?  

Zum Verdienst: ich glaube einfach nicht gemäß dem was geschrieben steht, das ein Mensch alles unverdient bekommt.  Ein reines Herz beispielsweise haben wir von Geburt an, ALLE nicht,, das müssen wir mit Hilfe Gottes erstmal  schaffen .  ´´reinigt eure Herzen steht geschrieben, damit Gott darin wohnen kann.. Es ist eine Aufforderung an den Menschen. Hier muss , Mensch tätig werden ...Sich ein reines Herz schaffen, setzt Dinge voraus, die wir erstmal erfüllen müssen, mit seiner Hilfe natürlich .. Der Mensch muss sich also anstrengen um alles zu erreichen. Wenn wir uns hinlegen und Gott bitten , `´Herr schaffe mir ein reines Herz, damit DU darin wohnen kannst```so wie es auch geschrieben steht und im selben Atemzug, wir lästern, wir  Stolz sind , unser Ego in den Vordergrund stellen, der Begierde nicht widerstehen und und und.... weil wir unser Fleisch haben,  so kann ich nicht glauben  das diese Veränderung ohne menschlie Anstrengung erfolgen kann.... Denn mal nicht zu lästern, oder Begierden beiseite legen  sind  nicht einfach zu händeln. Wenn wir in unserem Alltag prüfen, wie oft und wieviel wir sündigen, dann sammelt sich gewaltig was an. Ok sorry Leute, bei mir ist es so. Vielleicht seid ihr ja anders. Dann nur sagen ´´Herr verzeih mir,  aber keine Anstrengung erfolgt sich zu bessern, weil man denkt Gott macht das schon irgendwie, so glaube ich NICHT das demjenigen geholfen wird.. Nein , ich glaube es einfach nicht und laut dem was ich lese,möchte ich das auch nicht glauben. Das wäre für mich eine Irrlehre

Der Herr wird es schon machen... alleine das reicht nicht aus...  Und hier sehe ich das Werk, die menschliche Anstrengung den irdischen Verdienst, den geistigen  Verdienst  noch mehr als unumgänglich ..

Deshalb meine ich immer, wenn ich euch so lese, das alles so einseitig und nur hälftig sich anhört.. 

LG


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Wintergruen
Gelöschter Benutzer

Re: Was ist "christliche Demut"?

von Wintergruen am 30.08.2014 13:20

Das "Sterben" bedeutet für mich ein "vollständiges Loslassen", auch "bewusstseinsmässig" hinter mir lassen, "vergessen". Und eine "rückhaltlose" Identifizierung mit dem neu geschenkten Leben, ohne "einschränkenden" Blick zurück. Denn es ist uns geschenkt, damit wir uns ganz mit dieser neuen Identität identifizieren sollen, nicht "unter Vorbehalt, denn da ist ja auch noch..."

ja aber was willst du denn vergessen ??? das wir durch die Erbsünde, Sünder sind ? Was möchtest du denn loslassen, so ganz konkret jetzt  und ändert sich in deinem Lebensweg etwas ?? Und wenn ja, .. was ?? und warum ???

Mal noch leben wir HIER auf Erden, sind nicht tot... das geschenkte ewige Leben bekommen wir NACH dem Tod,, Jeder Mensch ob christ , andersgläubiger und Atheist leben auch . Wie macht sich denn das neu beschenkte Leben welches du ansprichst denn bemerkbar im Gegensatz eines Atheisten. ... Was macht denn ein Christ anders, als NUR glauben ?

Hier , habe ich das Gefühl das Mensch nichts anderes macht, als NUR glauben.. Aber Glaube alleine reicht nicht aus.... Alles weitere was mit dem Glauben zusammenhängt, was wir tun im Namen des Herrn, sind das nicht Werke ?? Ist das nicht der Verdienst??  Durch den Glauben ??

Glaube ohne Werke ist tot heißt es.. diese Werke sind mitunter ein Verdienst.. auch wenn wir aus Gnade gerettet werden ,. alles hat wie 2 Enden. einmal von Mensch zu  Gott und dann von Gott zu Mensch. 
Gott zu Menschen: dem demütigem schenke ich meine Gnade

mensch zu Gott:  ich muss dies und jenes tun damit ich Gott gefalle..und dazu haben wir die Bibel die soooooooovieles uns sagt, was wir tun MÜSSEN und SOLLEN .... Diese Werke, diese Verdienste die eignen wir uns an, damit ER uns seine Gnade schenkt. Er schenkt uns ewiges Leben ... Aber gute Werke und Verdienst eignen sich auch Atheisten an ... dennoch wird ihnen die Gnade nicht geschenkt, da sie nicht glauben und sich nicht gedemütigt haben vor dem Herrn..

Voraussetzung ist natürlich der Glaube und Gott annehmen .. aber DAS alleine reicht nicht aus... Genauso wie NUR Werke und Verdienste nicht ausreichen, reicht der Glaube alleine auch nicht aus.... 

Demut , wahre Demut ist auch ein Verdienst..... 

wenn jemand sagt: ich habe NICHTS vorzuweisen , aber ich glaube und bin demütig vor dem Herrn,, AUCH DIESER HAT EINEN VERDIENST.. nämlich die Demut  und den Glauben ...

Antworten Zuletzt bearbeitet am 30.08.2014 13:22.

solana

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Re: Was ist "christliche Demut"?

von solana am 30.08.2014 13:51

Wintergruen schrieb:

Deshalb meine ich immer, wenn ich euch so lese, das alles so einseitig und nur hälftig sich anhört..

Liebe Wintergruen

Hört sich das für dich weniger einseitig an?:

Röm 3,27 Wo bleibt nun das Rühmen? Es ist ausgeschlossen. Durch welches Gesetz? Durch das Gesetz der Werke? Nein, sondern durch das Gesetz des Glaubens.
28 So halten wir nun dafür, dass der Mensch gerecht wird ohne des Gesetzes Werke, allein durch den Glauben.

Röm 4,2 Das sagen wir: Ist Abraham durch Werke gerecht, so kann er sich wohl rühmen, aber nicht vor Gott.

Die "Werke" sind nicht "Voraussetzung" der Rechtfertigung, sondern deren "Folge". Indem man das neu geschenkte Leben "ergreift" und "darin wandelt", sich mit der neuen Identität "identifiziert" und von dieser veränderten Einstellung (als ein "Opfer, das Gott erwählt hat, dass es ihm "heilig" = "ausgesondert", herausgerufen aus der der Welt, ihm allein vorbehalten sei) "Werke" tut - nicht auf sein eigenes "Verdienstkonto", sondern als "Sklave" des Herrn, der einen "frei gekauft" hat.

Diese Werke erscheinen den "Unmündigen" als "fremdbstimmte Sklavenarbeit".
Der "Mündigen",  erkennt, dass ein Mensch nie "einfach so" unabhängig und frei sein kann, souverän, nur auf sich selbst gestellt.
Sondern:

Röm 6,16 Wisst ihr nicht: wem ihr euch zu Knechten macht, um ihm zu gehorchen, dessen Knechte seid ihr und müsst ihm gehorsam sein, es sei der Sünde zum Tode oder dem Gehorsam zur Gerechtigkeit? 17 Gott sei aber gedankt, dass ihr Knechte der Sünde "gewesen" seid, aber nun von Herzen gehorsam geworden der Gestalt der Lehre, der ihr ergeben seid. 18 Denn indem ihr nun frei geworden seid von der Sünde, seid ihr Knechte geworden der Gerechtigkeit. 19 Ich muss menschlich davon reden um der Schwachheit eures Fleisches willen: Wie ihr eure Glieder hingegeben hattet an den Dienst der Unreinheit und Ungerechtigkeit zu immer neuer Ungerechtigkeit, so gebt nun eure Glieder hin an den Dienst der Gerechtigkeit, dass sie heilig werden. 20 Denn als ihr Knechte der Sünde wart, da wart ihr frei von der Gerechtigkeit. 21 Was hattet ihr nun damals für Frucht? Solche, deren ihr euch jetzt schämt; denn das Ende derselben ist der Tod. 22 Nun aber, da ihr von der Sünde frei und Gottes Knechte geworden seid, habt ihr darin eure Frucht, dass ihr heilig werdet; das Ende aber ist das ewige Leben. 23 Denn der Sünde Sold ist der Tod; die Gabe Gottes aber ist das ewige Leben in Christus Jesus, unserm Herrn.

Die "vermeintliche Freiheit" ohne Gott ist nur ein "Ausgeliefertsein an den "Herrn", den man sich stattdssen erwählt hat - "darum hat sie Gott dahingegeben..."

Röm 1, 20 Denn Gottes unsichtbares Wesen, das ist seine ewige Kraft und Gottheit, wird seit der Schöpfung der Welt ersehen aus seinen Werken, wenn man sie wahrnimmt, sodass sie keine Entschuldigung haben. 21 Denn obwohl sie von Gott wussten, haben sie ihn nicht als Gott gepriesen noch ihm gedankt, sondern sind dem Nichtigen verfallen in ihren Gedanken, und ihr unverständiges Herz ist verfinstert. 22 Da sie sich für Weise hielten, sind sie zu Narren geworden 23 und haben die Herrlichkeit des unvergänglichen Gottes vertauscht mit einem Bild gleich dem eines vergänglichen Menschen und der Vögel und der vierfüßigen und der kriechenden Tiere. 24 Darum hat Gott sie in den Begierden ihrer Herzen dahingegeben in die Unreinheit, sodass ihre Leiber durch sie selbst geschändet werden, 25 sie, die Gottes Wahrheit in Lüge verkehrt und das Geschöpf verehrt und ihm gedient haben statt dem Schöpfer, der gelobt ist in Ewigkeit. Amen.

Die "Mündigen" erkennen, dass sie im Dienst Gottes nicht "fremdbestimmte Sklavenarbeit" tun, sondern dass die Befreiung vom "falschen Dienstherrn" und die "demütige Unterwerfung" unter den Schöpfer und Herrn unseres Lebens der einzige Weg ist, das Leben in seiner ganzen Fülle leben zu können - so wie es uns vorherbestimmt worden ist und von dem uns die Knechtschaft der Sünde abgehalten hat.
So ist nun das Gesetz keine "Zwangsjacke" mehr, sondern kann in einem neuen Leben, von einer veränderten Einstellung aus - als "Selbstverwirklichung" des neuen "Selbst" - in aller Freiheit befolgt werden.

Gal 4, 1 Ich sage aber: Solange der Erbe unmündig ist, ist zwischen ihm und einem Knecht kein Unterschied, obwohl er Herr ist über alle Güter; 2 sondern er untersteht Vormündern und Pflegern bis zu der Zeit, die der Vater bestimmt hat. 3 So auch wir: Als wir unmündig waren, waren wir in der Knechtschaft der Mächte der Welt. 4 Als aber die Zeit erfüllt war, sandte Gott seinen Sohn, geboren von einer Frau und unter das Gesetz getan, 5 damit er die, die unter dem Gesetz waren, erlöste, damit wir die Kindschaft empfingen. 6 Weil ihr nun Kinder seid, hat Gott den Geist seines Sohnes gesandt in unsre Herzen, der da ruft: Abba, lieber Vater! 7 So bist du nun nicht mehr Knecht, sondern Kind; wenn aber Kind, dann auch Erbe durch Gott.

Wir "demütigen" uns in seinen Dienst - und er erhebt uns aus dem "Sklavenstand" in den Rang eines Kindes und Erben, lässt uns mit "herrschen":

Röm 5,17 Denn wenn wegen der Sünde des Einen der Tod geherrscht hat durch den Einen, um wie viel mehr werden die, welche die Fülle der Gnade und der Gabe der Gerechtigkeit empfangen, herrschen im Leben durch den Einen, Jesus Christus.

So verstehe ich das.
Gruss
Solana

angeführte Bibelstellen (soweit nicht anders gekennzeichnet) sind aus Luther 1984/2017 zitiert nach dem Bibelserver

Antworten Zuletzt bearbeitet am 30.08.2014 14:16.

Wintergruen
Gelöschter Benutzer

Re: Was ist "christliche Demut"?

von Wintergruen am 30.08.2014 14:25

ich muss euch mal fragen  warum der der Teufel nicht gerettet wird ?

er hat keine Werke vorzuweisen, er braucht auch keine , denn die sind ja nicht Voraussetzung. Auch er hat Glauben. Er  hat sogar Gottesfurcht, denn es steht geschrieben. er glaubt und zittert 
Sein Glaube ist sogar größer als unserer . Denn zweifeln tut er gewiss nicht ....

wir werden  alleine durch den Glauben gerettet heißt es... warum wird der Teufel nicht gerettet...

LG

ps: Abraham wurde durch den Glauben gerecht gemacht, jedoch hatte er auch Werke .. Glauben ohne Werke ist tot... Er hatte also Werke aufgrund des Glaubens.. Das zusammen vermischt, haben ihn gerecht gemacht... oder hatte Abraham kein einziges Werk??


Antworten Zuletzt bearbeitet am 30.08.2014 14:28.

Cleopatra
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Re: Was ist "christliche Demut"?

von Cleopatra am 30.08.2014 14:46

Hallo Wintergrün,

eine gerechtfertigte Frage, wäre interessant, das zu besprechen.
Allerdings bitte in einem anderen Thread, denn hier wollen wir doh gerne beim Thema bleiben und über christliche Demut sprechen, ja?

Sonst wird es später sehr unübersichtlich und man kann später nicht mehr über das Thema sprechen.

Du kannst gerne einen neuen Thread zu deiner Frage eröffnen.

Lg Cleo

Die Bibelverse sollen meine Meinung bilden, nicht begründen
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