Welche Gesetze/Gebote für Christen noch zählen

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Greg

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Re: Welche Gesetze/Gebote für Christen noch zählen

von Greg am 01.02.2017 12:13

Darum hielt er ja die Steiniger davon ab, sich an einem Mitmenschen zu versündigen,

LOL!

Die Aussage Jesu war "Wer ohne Sünde ist, der werfe den ersten Stein."

Und nicht: "Wirft keine Steine, damit Ihr euch nicht versündigt."

Die Geschicht geht doch nicht darum, das er die Aufgbrachte Menge vor Sünde bewahren wollte. Sie lebten in Sünde bereits, deswegen gingen sie alle weg!

Es geht um die Frau und um Jesus, der das Recht hat vor dem Gesetz Sie zu steinigen und sich entschied sie zu vergeben.

 

Ich bin eine fröhliche Knackwurst! 

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Henoch
Gelöschter Benutzer

Re: Welche Gesetze/Gebote für Christen noch zählen

von Henoch am 01.02.2017 12:13

Greg sieht es biblisch korrekt. Jesus hätte kein Problem gehabt, wenn eine Steinigung nach dem Gesetz hätte durchgeführt werden müssen. Denn er ist ja der Geber des Gesetzes. Und wie wir wissen, ist das Gesetz gut.

Woran scheiterte es? Nach dem Gesetz hätte es mindestens zwei Zeugen geben müssen und die hätten selbst ohne Schuld sein müssen in dieser Rechtsangelegenheit, sie hätten nüchtern, sachlich, unparteiisch und ohne Ansehen der Person richten müssen und den ersten Stein werfen müssen. Ferner durfte ein Todesurteil nicht vollstreckt werden vor Ablauf einer gewissen Zeitspanne (ich meine ein Tag, wenn ich mich recht erinnere).

Nun, Jesus schrieb mit dem Finger auf den Boden. Die Bibel erwähnt nichts Unbedeutendes. Was bedeutet das? Also, wann schrieb Gott mit dem Finger?

Als er das Gesetz am Sinai gab. Insofern denke ich, Jesus schrieb das Gesetz auf und das zum Zeichen und um das Gewissen der Beteiligten zu erreichen.

So, was war das Problem? Die Zeugen waren schuldig der Ungerechtigkeit. Wo war z.B. der Mann, der ja am Ehebruch beteiligt war? (Also richteten sie mit Ansehen der Person). Sie hatten die Steine schon in der Hand, also richteten sie ohne ordentliche Verhandlung und emotional, nicht nüchtern, sachlich und unparteiisch. Die Zeugen waren auch schuldig, denn die sprach Jesus an, weil sie zuerst hätten werfen müssen. Außerdem war die nötige "Bedenkzeit" noch nicht abgelaufen, das Urteil hätte also nicht vollstreckt werden dürfen. Der Mob verriet, dass er selbst schuldig war der Ungerechtigkeit und damit durfte er nach dem Gesetz die Tat nicht richten.

Deshalb warfen alle die Steine weg, als Jesus sagte, wer ohne Schuld ist werfe den ersten Stein. Damit sagt er ja auch, dass der Stein geworfen werden darf, aber der erste halt nur von einem echten Zeugen der Tat, der sich in dieser Rechtssache nicht selbst schuldig gemacht hat. Gabs den nicht, durfte keiner werfen.

Jesus richtete dann, mangels glaubwürdiger Zeugen die Frau auch nicht (in seiner Rolle als Mensch!!!!!). In seiner Göttlichkeit richtete er sie sehr wohl, denn er sagte: "Sündige fortan nicht mehr, dass Dir nichts Ärgeres (immerhin als die Todesstrafe!!!) passiere". Hier muss ich daher Greg widersprechen, denn Jesus sagte nichts davon, er würde vergeben, sondern nur, dass er sie (als Mensch unter diesen Umständen gemäß einem irdischen Gericht nach dem Gesetz Gottes) auch nicht verurteilen würde.

Henoch

Antworten Zuletzt bearbeitet am 01.02.2017 12:36.

Cleopatra
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Re: Welche Gesetze/Gebote für Christen noch zählen

von Cleopatra am 01.02.2017 14:37

Liebe Henoch,

woher hast du die genaue Vorgehensweise bei der Todesstrafe?

Mir ist noch wichtig, das Thema Todesstrafe zu erklären, wieso diese nicht mehr aktuell ist:
Die Todesstrafe war ein Zeichen dafür, wie ekelhaft schlimm die Sünde ist.
Der Lohn der Sünde ist der Tod.
Aus diesem Grund mussten auch viele Opfertiere stellvertretend sterben, eben, weil die Sünde getilgt werden muss.

Nun aber ist Jesus gekommen und stellvertretend für unsere Schuld und Sünde gestorben.
Daher ist kein Tod mehr notwendig, denn den Tod gab es schon- bei Jesus.
In der Offenbarung wird er auch "Lamm Gottes" genannt.

Das ist der Grund, weshalb die Todesstrafe nicht mehr aktuell ist, es ist kein beenden eines Gesetzes, sondern ein Erfüllen. Jesus selbst trägt hier die Strafe.

Lg Cleo

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Greg

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Re: Welche Gesetze/Gebote für Christen noch zählen

von Greg am 01.02.2017 14:49

Greg sieht es biblisch korrekt.

Ja, Danke!

"Sündige fortan nicht mehr, dass Dir nichts Ärgeres (immerhin als die Todesstrafe!!!) passiere".

Das sagt aber Jesus woanders. Johannes 5, wo er den von der Lähmung geheilten im Tempel aufsucht und warnt. Ganz andere Geschichte, ganze anderer Zusammenhang.

Hier aber:

10 Da richtete sich Jesus auf, und da er niemand sah als die Frau, sprach er zu ihr: Frau, wo sind jene, deine Ankläger? Hat dich niemand verurteilt? 11 Sie sprach: Niemand, Herr! Jesus sprach zu ihr: So verurteile ich dich auch nicht. Geh hin und sündige nicht mehr!

Also...

Er richtet die Frau auf.

Es gibt keine Ankläger mehr.

Jesus klagt sie auch nicht an.

Er ermahnt sie, nicht mehr zu sündigen.

Mit dem auch will Jesus sagen, das er sie Steinigen könnte, aber es nicht tut. Er klagt sie nicht an, weil sie die Tat nicht begangen hat oder weil die Beweislast nicht ausreicht und er dann nichts machen kann. Er verklagt sie nicht, weil er sie vergibt, obgleich sie den tod verdient hätte. 

Er sagt ihr folgendes:

"In mir ist keine Verdammnis"

Siehe auch Römer 8.





 

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Greg

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Re: Welche Gesetze/Gebote für Christen noch zählen

von Greg am 01.02.2017 14:51

Jesus selbst trägt hier die Strafe.

Hurrah Cleo! High five und dicke pfingstlerische Umarmung meinerseits!

Genau darum gehts bei der Story.

Ich bin eine fröhliche Knackwurst! 

Antworten Zuletzt bearbeitet am 01.02.2017 14:51.

Henoch
Gelöschter Benutzer

Re: Welche Gesetze/Gebote für Christen noch zählen

von Henoch am 01.02.2017 16:14

Hallo Cleo, hallo Greg,

also klar trägt Jesus die Strafe für jeden, der glaubt. Nur ich sehe hier keinen Hinweis darauf, dass Jesus nicht verurteilt, weil er die Strafe tragen wird und auch keinen darauf, dass diese Frau schon glaubt (kann aber noch gekommen sein...klar).

Jesus verurteilt sie mangels Zeugen nicht, aber er klagt sie wohl an, denn er sagt: "Sündige nicht mehr". Die Aussage macht nur Sinn, wenn er hier die Sünde ansprechen will. Sonst hätte er sagen müssen: "Sündige nicht."

Die Zeit unter der Gnade begann erst nach dem Tod Jesu - Jesus lebte für uns unter dem Gesetz, und musste sich genau daran halten. Er erfüllte es für uns und starb für uns, weshalb die, die glauben, jetzt unter der Gnade leben. 

 

(Danke Greg, ich hatte die Stellen verwechselt, stimmt!)

(Zu Deiner Frage Cleo, diese Dinge findet man an verschiedenen Stellen im AT, soll ichs raussuchen?)

 

 

 

Antworten Zuletzt bearbeitet am 01.02.2017 16:22.

Cleopatra
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Re: Welche Gesetze/Gebote für Christen noch zählen

von Cleopatra am 01.02.2017 17:24

(Zu Deiner Frage Cleo, diese Dinge findet man an verschiedenen Stellen im AT, soll ichs raussuchen?)

Wenn es dir nicht zu viele Umstände macht, wäre ich dir sehr dankbar.
Nicht, weil ich es korrigieren will, nein, sondern, weil es mich interessiert.
Es muss auch nicht sofort sein, gerne auch per PN, wenn es hier sonst das Thema ändern sollte.
Vielen Dank

Lg Cleo

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Henoch
Gelöschter Benutzer

Re: Welche Gesetze/Gebote für Christen noch zählen

von Henoch am 01.02.2017 18:23

Hallo Cleo,

bitteschön:

3 Mo 19, 15 Du sollst nicht unrecht handeln im Gericht: Du sollst den Geringen nicht vorziehen, aber auch den Großen nicht begünstigen, sondern du sollst deinen Nächsten recht richten. 16 Du sollst nicht als Verleumder umhergehen unter deinem Volk. Du sollst auch nicht auftreten gegen deines Nächsten Leben; ich bin der HERR.

5 Mo 1, 16 Und ich gebot euren Richtern zu jener Zeit und sprach: Hört eure Brüder an und richtet recht zwischen jedermann und seinem Bruder und dem Fremdling bei ihm. 17 Ihr sollt beim Richten nicht die Person ansehen, sondern sollt den Kleinen hören wie den Großen und vor niemand euch scheuen; denn das Gericht ist Gottes. Wird aber euch eine Sache zu schwer sein, die lasst an mich gelangen, damit ich sie höre.

5 Mo 17,6 Auf zweier oder dreier Zeugen Mund soll sterben, wer des Todes wert ist, aber auf nur eines Zeugen Mund soll er nicht sterben. 7 Die Hand der Zeugen soll zuerst gegen ihn sein, ihn zu töten, und danach die Hand des ganzen Volkes. Und du sollst das Böse aus deiner Mitte wegschaffen.

5 Mo 17,11 Einsetzung eines Obergerichtes (Daraus ergibt sich, dass es mindesten einen Tag dauern muss, bis ein Todesurteil ausgesprochen werden kann...) 8 Wenn eine Sache vor Gericht dir zu schwer sein wird, es gehe um Blutschuld, um Rechtsstreit, um Gewalttat oder was sonst Streitsachen sind in deinen Toren, so sollst du dich aufmachen und hinaufgehen zu der Stätte, die der HERR, dein Gott, erwählen wird, 9 und zu den levitischen Priestern kommen und zu dem Richter, der zu der Zeit sein wird, und sie befragen. Die sollen dir das Urteil sprechen.

5 Mo 19,5 Es soll kein einzelner Zeuge gegen jemand auftreten wegen irgendeiner Missetat oder Sünde, was für eine Sünde es auch sei, die man tun kann, sondern durch zweier oder dreier Zeugen Mund soll eine Sache gültig sein.

Antworten Zuletzt bearbeitet am 01.02.2017 18:26.

Cleopatra
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Re: Welche Gesetze/Gebote für Christen noch zählen

von Cleopatra am 02.02.2017 07:51

Vielen Dank liebe Henoch.

Lg Cleo

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Henoch
Gelöschter Benutzer

Re: Welche Gesetze/Gebote für Christen noch zählen

von Henoch am 02.02.2017 07:54

Zitat von Sister o. J.:

Die 10 Gebote werden einmal als Gesetze und ein anderes Mal als Gebote in der Bibel erwähnt.

 

Paulus schrieb ja, dass die Liebe dazu verhilft, die Gesetze zu befolgen. Dabei handelt es sich klar um die Gebote, du sollst nicht.

 

Hallo Sister,

ich hab das grad entdeckt. Das ist leider überholt durch die neutestamentlichen Gebote.

So heißt es nicht mehr nur, was wir alles nicht sollen (andere Götter haben, den Namen Gottes missbrauchen, sich ein Bildnis machen, nicht falsches Zeugnis geben, nicht begehren, Vater und Mutter ehren, nicht töten... etc, sondern wir sollen nicht nur unterlassen was falsch ist, sondern tun, was Gott will.

Es heißt also stattdessen Gott über alles lieben, ebenso den Nächsten, die Wahrheit reden (also nicht nur nicht falsches Zeugnis wider dem Nächsten geben), statt "begehren"  alles den Armen geben...Die Dinge müssen aus dem Herzen kommen, sonst zählen sie nicht, die Gedanken sind der Tat gleich (wer zürnt ist schon ein Totschläger, wer begehrt, hat die Ehe schon gebrochen...etc)die), wir sollen nicht nur "nicht...tja, das ist also der neue Anspruch.

Es gibt einige hundert neutestamentliche Gebote, da heißt es nicht mehr "Du sollst...", denn das würde nicht zählen, weil es aus einer knechtischen Gesinnung wäre und daher ungültig. Da heißt es lasst uns dies uns das tun, wachsen, nachstreben, ausstrecken, der und der Gesinnung sein, mit Freude und Danksagung tun, den Nächsten höher achten als sich selbst, in Gott bleiben, auf Gott schauen, den Lauf vollenden, die Zeit auslaufen, usw....

Also, auf eine neue Herzenshaltung kommt es an: 1Kor 4,5 Darum richtet nicht vor der Zeit, bis der Herr kommt, der auch ans Licht bringen wird, was im Finstern verborgen ist, und das Trachten der Herzen offenbar machen wird. ...

Henoch

Antworten Zuletzt bearbeitet am 02.02.2017 07:55.
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