Den Feind segnen....was passiert dann?

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pray

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Den Feind segnen....was passiert dann?

von pray am 19.09.2017 20:25

Hallo zusammen,
...segnet, die euch verfluchen; bittet für die, die euch beleidigen.(Lk. 6,28)
...Segnet, die euch verfolgen; segnet, und flucht nicht. (Römer 12,14)

Ist es ein Unterschied, wenn ich innerlich sagen würde: "Ich segne dich!" (wieso ICH eigentlich? Kann ICH segnen?) Oder müsste es richtiger heißen: "Vater, bitte segne du bitte diese Person." ?

Was genau ist Segen? Ich habe die Bibel so verstanden, dass der Segen Gottes ein gewisses Wohlergehen schenkt.
Das hebräische Wort für segnen ist ´"barak" und bedeutet: Mit heilvoller Macht ausstatten.

Was also passiert, wenn wir den Feind segnen?

5. Mo. 28,8 Der HERR wird gebieten dem Segen, dass er mit dir sei in dem, was du besitzt, und in allem, was du unternimmst....
und dann folgt eine kleine Aufzählung des Überflusses an Gutem.

oder auch:

5. Mo. 7,13 ff: ...und wird dich lieben und segnen...
und dann folgt wiederum eine Aufzählung, dass Gott es dann auch den Nachkommen, dem Vieh und allem Ertrag wohlergehen lässt, auch die Krankheit nimmt usw.

Ist es DAS, was dem Feind passiert, wenn wir um Segen bitten?



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Burgen
Gelöschter Benutzer

Re: Den Feind segnen....was passiert dann?

von Burgen am 19.09.2017 21:07

Liebe pray, 

nicht nur den Feind, sondern auch Jerusalem.

Gott ein Ohr und Auge für denjenigen, der sein Jerusalem samt seine Menschen segnet.

Den Feind segnet anstatt zu fluchen ist  doch viel logischer, oder? 

Das was wir einem anderen Tun kann dabei helfen, uns in Gottes Frieden zu führen.

Und der andere kann durch zugesprochenen Segen sogar zum Glauben kommen.

Wir sehen ja nur das, was uns vor Augen ist...

Gruß
Burgen


 

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solana

-, Weiblich

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Beiträge: 4164

Re: Den Feind segnen....was passiert dann?

von solana am 19.09.2017 21:27

Ein schöner Vers dazu ist: 

1Petr 3,9 Vergeltet nicht Böses mit Bösem oder Scheltwort mit Scheltwort, sondern segnet vielmehr, weil ihr dazu berufen seid, auf dass ihr Segen erbt.

Eine wunderschöne Zusage!

Die das bestätigt, was Gott Abraham verheissen hat: "Ich will dich segnen und du sollst ein Segen sein ... und in dir sollen gesegnet werden alle Geschlechter auf Erden. "(1. Mose 12, 2+3)

Wir "erben" den Segen und die Verheissungen; und wir sind dazu bestimmt auch für andere zum Segen zu werden, den Segen weiterfliessen zu lassen - auch zu denen, die uns feindlich gesinnt sind.

Wir legen sie damit in Gottes Hand - sie und auch das, was sie uns Böses angetan haben (So wie Jesus es auch tat: 1. Petr 2, 23 der, als er geschmäht wurde, die Schmähung nicht erwiderte, nicht drohte, als er litt, es aber dem anheimstellte, der gerecht richtet;) und geben stattdessen das Gute weiter, das wir von Gott empfangen.

Dadurch erfahren wir selbst um so mehr Segen und das Böse, das uns angetan wurde, kann unser Herz nicht mehr erreichen und es steht auch nicht mehr zwischen uns.

Gutes und Segen können Bosheit viel eher überwinden als Vergeltung und Kampf.
Das zeigt sich immer wieder in der Christenverfolgung: die Liebe und Vergebung der Verfolgten beeindruckt oft ganz harte und grausame Verfolger und gewinnt die Herzen.
 
Röm 12,21 Lass dich nicht vom Bösen überwinden, sondern überwinde das Böse mit Gutem.

Gruss
Solana

angeführte Bibelstellen (soweit nicht anders gekennzeichnet) sind aus Luther 1984/2017 zitiert nach dem Bibelserver

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SMart
Gelöschter Benutzer

Re: Den Feind segnen....was passiert dann?

von SMart am 20.09.2017 03:11

Und nicht vergessen Ps 23,5.

Was denkt sich David dabei?

Ist das das Ergebnis des Segnens seiner Feinde oder eher so zu verstehen, dass Gott David vor den Feinden erhöht?

Das AT enthält doch sehr viele Stellen, in denen Gottes Rache an den Feinden gewünscht wird. Ob nun dadurch, dass Israel über seine Feinde siegt oder Gott selbst für sein Volk eingreift.

LG SMart

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angel121

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Beiträge: 154

Re: Den Feind segnen....was passiert dann?

von angel121 am 20.09.2017 08:41

@pray
Ich verstehe und erlebte das Segnen statt Fluchen als wohltuend für seelische Gesundheit so auch für bleibende Gottverbundenheit.

Es ging Jesus ja immer darum, eher gelassen zu reagieren, statt sich zu Wut und Fluch hinreissen, provozieren zu lassen. Dies auch bei seine Empfehlung, wer auf die eine Wange geschlagen wird, die andere hinzuhalten statt Böses mit Bösem zu vergelten.

Unnrein machende Gedanken sind ja laut Jesus Wut, Hass, Eifersucht, Neid (und natürlich auch damit verbundene Unversöhnlichkeit) All diese machen es Gottes Widersacher möglich, solche als Werkzeuge seiner teuflischen, gottlosen, also lieblosen Machenschaften einsetzen zu können, was dem Nahen Gottes Reiches entgegenwirkt statt es zu fördern, wie Jesus Christus es sich erhoffte, wofür er sich mutig und beherzt einsetzte.

gby angel121

Antworten Zuletzt bearbeitet am 20.09.2017 08:43.

Burgen
Gelöschter Benutzer

Re: Den Feind segnen....was passiert dann?

von Burgen am 20.09.2017 10:14

Hallo SMart

ja, das Gott strafte, wurde zur Zeit des AT oft sehr plastisch beschrieben.
Und alles deshalb, weil Gott sich ein sehr kleines Volk als Gegenüber heranbilden wollte.
Sie sollten ein Zeugnis für ihn sein gegenüber der Heidenvölker.

Voller Verheißungen und eben auch voller Liebe lesen wir von seinen Bemühungen.
Alles versuchte er, um die Menschen der 12 Stämme im Guten an sich zu binden.

Wir selbst, die wir unter dem neuen Bund leben, wissen auch, welch eine Kraft Widerstände gegen Gottes Liebe
von und durch Menschen entwickelt werden können, die nichts von Jesus, Gott und Bibel wissen wollen.
Das kann bis zum Töten führen, wie wir sehr plastisch aus anderen Ländern hören und sehen. 

Im neuen Bund wird dagegen deutlich, dass wir noch immer in der Gnadenzeit leben.
Die Strafe, das Gericht wird später kommen, jetzt, heute, sind wir alle aufgerufen, auf seine Stimme zu hören.

Jesus lebt jetzt in uns. Doch auch dadurch sind wir , aus Liebe zu ihm, aufgefordert, Gott zu (ge)horchen.
Und das kann z.B. Fürbitte sein. Gott ein Lob- und ein Dankopfer zu bringen.
Dafür, dass er ist und mit uns geht.

Das Alte ist vergangen - Neues ist geworden.

Gruss
Burgen



Antworten Zuletzt bearbeitet am 20.09.2017 10:16.

solana

-, Weiblich

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Beiträge: 4164

Re: Den Feind segnen....was passiert dann?

von solana am 20.09.2017 10:33

Ja, die Aussagen im NT sind schon sehr eindeutig dazu, dass wir eben nicht gleiches mit Gleichem vergelten sollen und auch unsere Feinde lieben:

Mt 5, 38 Ihr habt gehört, dass gesagt ist: »Auge um Auge und Zahn um Zahn!«10 39 Ich aber sage euch: Ihr sollt dem Bösen nicht widerstehen; sondern wenn dich jemand auf deine rechte Backe schlägt, so biete ihm auch die andere dar; 40 und dem, der mit dir vor Gericht gehen und dein Hemd nehmen will, dem lass auch den Mantel; 41 und wenn dich jemand nötigt, eine Meile weit zu gehen, so geh mit ihm zwei. 42 Gib dem, der dich bittet, und wende dich nicht ab von dem, der von dir borgen will!

Liebe zu den Feinden
43 Ihr habt gehört, dass gesagt ist: Du sollst deinen Nächsten lieben und deinen Feind hassen. 44 Ich aber sage euch: Liebt eure Feinde, segnet, die euch fluchen, tut wohl denen, die euch hassen, und bittet für die, welche euch beleidigen und verfolgen, 45 damit ihr Söhne eures Vaters im Himmel seid. Denn er lässt seine Sonne aufgehen über Böse und Gute und lässt es regnen über Gerechte und Ungerechte. 46 Denn wenn ihr die liebt, die euch lieben, was habt ihr für einen Lohn? Tun nicht auch die Zöllner11 dasselbe? 47 Und wenn ihr nur eure Brüder grüßt, was tut ihr Besonderes? Machen es nicht auch die Zöllner ebenso? 48 Darum sollt ihr vollkommen sein, gleichwie euer Vater im Himmel vollkommen ist!

(Schlachter 2000)

Hier sind wir aufgefordert, über das hinauszugehen, was das Gesetz vorschreibt und in der Liebe vollkommen zu sein. 

Nicht, weil wir das von uns aus besser könnten - aber weil uns diese Liebe von Gott geschenkt wird, "in unser Herz ausgegossen" (Röm 5, 5).
Und die sollen wir weiter geben ....

Gruss
Solana

angeführte Bibelstellen (soweit nicht anders gekennzeichnet) sind aus Luther 1984/2017 zitiert nach dem Bibelserver

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geli
Gelöschter Benutzer

Re: Den Feind segnen....was passiert dann?

von geli am 20.09.2017 13:54

Ich denke, seit Jesu Kreuzigung leben wir in einer "Zwischenzeit" - oder "Gnadenzeit".

Ja, Gott wird Gericht halten über seine Feinde - so wie es auch im AT gewesen ist.
Aber jetzt, in der "Gnadenzeit", wartet er ab, wer sein Angebot annehmen wird.
Deshalb ist in dieser Zeit nicht "Vergeltung, Strafe, Rache" angesagt, sondern eben Gnade, Segen und Vergebung.

Aber diese Zeit, wo er abwartet und uns anweist, zu vergeben und zu segnen - auch die "Feinde" - diese Zeit wird irgendwann zu Ende sein.
Und dann gilt, was im AT geschrieben ist: Trennung von denen, die zu ihm gehören, und denen, die ihn abgelehnt haben, und Strafe und Gericht über alles Böse.

Aber das ist dann Gottes Sache - nicht unsere.

LG, geli

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nennmichdu
Gelöschter Benutzer

Re: Den Feind segnen....was passiert dann?

von nennmichdu am 21.09.2017 12:09

Hallo Pray,




Ist es ein Unterschied, wenn ich innerlich sagen würde: "Ich segne dich!" (wieso ICH eigentlich? Kann ICH segnen?) Oder müsste es richtiger heißen: "Vater, bitte segne du bitte diese Person." ? Was genau ist Segen?

Also den Feind zu segnen bedeutet:


Röm 12,20 Vielmehr, »wenn deinen Feind hungert, so gib ihm zu essen; dürstet ihn, so gib ihm zu trinken. Wenn du das tust, so wirst du feurige Kohlen auf sein Haupt sammeln« (Sprüche 25,21-22).

Segnen bedeutet dann allgemein dem anderen Gutes zu tun - wie in Römer 12,20 angedeutet.

Und hier sollen wir allen Menschen in Liebe begegnen - Geschwistern wie Feinden.
Wobei an andere Stelle steht, das wir den Geschwistern noch vorrangig gutes tun sollen.

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Cleopatra
Administrator

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Beiträge: 5158

Re: Den Feind segnen....was passiert dann?

von Cleopatra am 21.09.2017 19:30

Als ich Klein war, hat man es mir so erklärt: "Wenn du segnest, dann bedeutet das, dass du jemanden das Beste wünscht. Wenn du hasst, dann wünschst du ihm das Schlechteste"

Lg Cleo

Die Bibelverse sollen meine Meinung bilden, nicht begründen
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