Der Unterschied zwischen Ökumene und überkonfessionell

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StefanS

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Der Unterschied zwischen Ökumene und überkonfessionell

von StefanS am 30.12.2014 19:30

Da das gerade in einem völlig falschen Thread angesprochen wurde möchte ich die Frage in die Runde stellen:

Was ist denn nun der Unterschied zwischen "christlich überkonfessionell" und "Ökumene"?

Ich kann's googlen oder bei Wiki erfragen, aber mir ist es schon wichtig, dass diese Vermischung nicht kommentarlos stehenbleibt!

So gibt es nun keine Verdammnis für die, die in Christus Jesus sind.

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solana

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Re: Der Unterschied zwischen Ökumene und überkonfessionell

von solana am 30.12.2014 20:14

Hallo Stefan
Ich denke Ökumene spielt sich auf "Gemeindeebene" ab, in gemeinsamen Gottesdiensten usw.
Das ist natürlich auch "überkonfessionell".

Aber ein Diskussionsforum ist keine Gemeinde und ein Austausch auf überkonfessioneller Ebebe über biblische Themen ist etwas anderes als "Gemeindearbeit".

Deshalb habe ich das in meinem Beitrag, auf den Micha sich bezog, auch ausdrücklich unterschieden.
Es gibt Gemeinden, die eine strenge Gemeindezucht haben und alle "Abweichler" ausschliessen - entweder aus der Mahlsgemeinschaft oder ganz aus der Versammlung. (Darüber hatten wir auch einmal einen Thread)
 
Und du hast recht, wenn man hier nicht unterscheidet, kann das natürlich dazu führen, "Gemeindezucht" auch in einem Forum zu verlangen.
So ist das ja sicher auch in den Foren, die einer ganz bestimmten christlichen Gruppierung angeschlossen sind.

Deshalb habe ich ja auch immer wieder darauf hingewiesen, dass wir uns hier bewusst sein müssen, welche Grundausrichtung wir hier haben wollen.
Ob das Forum offen oder "geschlossen" - nur für eine ganz bestimmte Richtung" sein soll.
Oder dass man eben trennt in einen "engen" Bereich, in dem sich alle auf ein bestimmtes (dann noch auszuformulierendes) "Glaubensbekenntnis" mit bestimmten "Leitsätzen (ich glaube ....ich lehne ab ...) verpflichten. Und dort darf dann auch nichts "Abweichendes" gesagt werden.
Und einen "überkonfessionellen Austauschteil", bei dem geringere "Minimalanforderungen" bestehen, wie zB "das Evangelium" (oder eben einfach das, wie es bereits für die Community formuliert ist.

Beides gleichzeitig in einem Forum (Enge Festlegung und Überkonfessionalität) ist einfach ein unmöglicher Spagat.
Da hat Micha schon recht.

Also entweder einigen wir uns alle auf einen Grundkonsens - und lassen "Abweichendes" stehen - ohne "Belehrung"/"Ermahnung"/"Bekämpfung"/"Verunglimpfung"/"Beschipfung" (oder was auch immer) oder wir teilen auf.
Oder - was ich sehr schade fände - wenn nicht die beiden Richtungen unter einen Hut zu bekommen sind, muss halt eine Seite gehen ....
Letzteres fände ich die schlechteste Lösung .... allerdings die endlosen Streitereien sind auch nicht viel besser ....
Gruss
Solana
 

angeführte Bibelstellen (soweit nicht anders gekennzeichnet) sind aus Luther 1984/2017 zitiert nach dem Bibelserver

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tefila
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Re: Der Unterschied zwischen Ökumene und überkonfessionell

von tefila am 30.12.2014 20:35

Solana schrieb: Also entweder einigen wir uns alle auf einen Grundkonsens - und lassen "Abweichendes" stehen...

Das Schönste wäre, wenn wir uns zumindest zuletzt alle auf Basis der Bibel "unterhalten" würden.

Mein Traum wäre z.B. dass wir jemandem, der beispielsweise meint, man darf Engel anrufen, die gegensätzlichen Bibelstellen aufschreibt und dann auch fragt, worauf seine "Lehre" fußt, oder wie er die angeführten Bibelstellen denn versteht.

Noch mehr Traum wäre es, wenn jeder auch durchliest und prüft, was der andere schreibt und nicht nur überfliegt. Manchmal werden nur Bibelstellen genannt,ohne den Text anzuführen und manchmal meine ich, dass der interessierte Leser sich nicht immer die Mühe macht, in der Bibel nachzublättern, was da steht.

Wenn sich aber nicht wenigstens ein Teil der User Zeit nimmt, auf Bibelbasis zu bleiben, zu lesen und zu blättern, dann bekommt so ein Forum leider schnell nur noch überkonfessionellen Unterhaltungswert. Das fände ich echt schade.

Insgesamt gesehen zur Frage, WER hier mitmachen "darf" denke ich an Paulus in Athen, wie er dort sinngemäß sagte: Ich sehe, dass ihr eure "Götter" sehr verehrt - aber ich sage euch, wie der wirkliche Gott ist von dem Altar, auf den ihr schriebt: Dem unbekannten Gott.

Paulus hat auch nicht gesagt: Euer Glaube, alles KÄSE, sondern er hat es anerkannt, dass sie auch Gott dienen wollten und hat ihnen dann den biblischen Weg gezeigt.



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solana

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Re: Der Unterschied zwischen Ökumene und überkonfessionell

von solana am 30.12.2014 20:52

Hallo Tefila
Mein Traum wäre es, dass wir erst einmal "Sprachunterschiede" überwinden könnten.

Denn sehr oft hat sich herausgestellt, dass wir - in den unterschiedlichen Gruppierungen - Dinge völlig unterschiedlich ausdrücken (und dazu kommen dann auch noch individuelle, persönliche Unterschiede).
Und dann hören sich bestimmte Aussagen in den Ohren anderer völlig "falsch" an - und doch sind die Unterschiede im Glauben sehr gering oder sogar gar nicht vorhanden.
Wenn man dann darüber ins Gespräch kommt und bei Missverstehen nachfragt: "Meinst du das tatsächlich so ... oder verstehe ich das nur aufgrund deiner Formulierung falsch?" dann kann man erstaunliche Übereinstimmungen feststellen und einander gegenseitig bereichern.

So etwas habe ich bspw mit Wintergruen zusammen einmal "durchgespielt" zu Thema Gnade und Werke. 
Und nach einigen Abklärungen haben wir ganz übereinstimmende Formulierungen gefunden, die wir beide ohne Vorbehalte unterschreiben konnten. Obwohl wir aus ganz unterschiedlichen "Lagern" kommen.

So etwas begeistert mich.
Und das würde ich mir hier viel mehr wünschen.
Gruss
Solana 

angeführte Bibelstellen (soweit nicht anders gekennzeichnet) sind aus Luther 1984/2017 zitiert nach dem Bibelserver

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Henoch
Gelöschter Benutzer

Re: Der Unterschied zwischen Ökumene und überkonfessionell

von Henoch am 30.12.2014 20:59

Hallo tefila,

das ist ein sehr guter Vorschlag, danke.

Henoch

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solana

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Re: Der Unterschied zwischen Ökumene und überkonfessionell

von solana am 30.12.2014 21:16

Tefila schrieb:

Insgesamt gesehen zur Frage, WER hier mitmachen "darf" denke ich an Paulus in Athen, wie er dort sinngemäß sagte: Ich sehe, dass ihr eure "Götter" sehr verehrt - aber ich sage euch, wie der wirkliche Gott ist von dem Altar, auf den ihr schriebt: Dem unbekannten Gott. Paulus hat auch nicht gesagt: Euer Glaube, alles KÄSE, sondern er hat es anerkannt, dass sie auch Gott dienen wollten und hat ihnen dann den biblischen Weg gezeigt.

Dazu habe ich noch eine Frage, Tefila.
Paulus ging ja dorthin und hielt seine berühmte Rede mit dem Ziel der Missionierung - nicht um einen "Austausch auf Augenghöhe" zu pflegen.

Wie siehst du dich in einem überkonfessionellen Dialog und wie deine Gesprächspartner?
Erwartest du einen Austausch oder ist das für dich von vorn herein eine Situation, in der einer "belehrt" und der andere "seine Fehler einsieht und sich korrigieren lässt"?
Oder wie war der Vegleich mit Paulus gemeint?
Gruss
Solana

angeführte Bibelstellen (soweit nicht anders gekennzeichnet) sind aus Luther 1984/2017 zitiert nach dem Bibelserver

Antworten Zuletzt bearbeitet am 30.12.2014 21:16.

tefila
Gelöschter Benutzer

Re: Der Unterschied zwischen Ökumene und überkonfessionell

von tefila am 30.12.2014 21:23

'Solana: So etwas habe ich bspw mit Wintergruen zusammen einmal "durchgespielt"...

Damit das jeder versteht...Thema überkonfessionell: wintergrün sagt ja sinngemäß mit Vorliege, die orthodoxe Kirche sei die einzig richtige, auch mit den zusätzlichen Lehrmeinungen, die nicht auf der Bibel fußen müssen. Aber wintergrün sagt manchmal auch biblische Sachen.

Dass wintergrün das "wegstecken" kann, wissen wir und auch dass das nun hoffentlich nicht ein "wintergrün Thread"  oder orthodoxe Kirchenthread wird.

Nebenbei bemerkt, könnte ich nie sagen, diese oder jene (meine) Gemeinde ist die einzig Wahre. Wenn das Glaubensbekenntnis gesprochen wird, dann sage ich:
....
ich glaube an den Heiligen Geist

die Heilige christliche Kirche   : da schweige ich beharrlich, denn ich glaube da nicht mehr so richtig dran, an dieses heilig = abgesondert

Gemeinschaft der Heiligen

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tefila
Gelöschter Benutzer

Re: Der Unterschied zwischen Ökumene und überkonfessionell

von tefila am 30.12.2014 21:34

Solana schrieb noch: Wie siehst du dich in einem überkonfessionellen Dialog und wie deine Gesprächspartner? Erwartest du einen Austausch oder ist das für dich von vorn herein eine Situation, in der einer "belehrt" und der andere "seine Fehler einsieht und sich korrigieren lässt"? Oder wie war der Vegleich mit Paulus gemeint?

Oh, das ist eine schwierige Frage. o,k. es ist so: Generell glaube ich, dass ich auf der "richtigen Seite" bin und die Bibel richtig verstanden habe und somit dann der andere belehrt und korrigiert wird. Klingt schrecklich, aber so ist es erstmal.

ABER: Im Laufe des Gesprächs kann ich manchmal erkennen, dass der Andere seinen Glauben nicht an einer Konfession festmacht, sondern er Gott und Jesus ja genau so liebt wie ich, sogar wiedergeboren ist. Und DANN atme ich innerlich erstmal auf. Und dann kann es passieren, dass ich irgendwann aufhören will, zu belehren und korrigieren, sondern so wie Paulus seinen / ihren Glauben anerkenne, dass er / sie ja auch GOTT dienen will.

So geschah mir das letztens in einer Katholischen Kirche, wo ich eine kleine Rast machte. Ich habe mehr als gestaunt, wie voller Liebe mir eine Ordensschwester erzählte, welche immense Bedeutung im Herzen ihr das katholische Abendmahl hatte. Ich habe KEIN Wort dazu gesagt und nur zugehört, mit welcher Liebe sie vom Herrn redete, dass ich nicht an die tatsächliche Wandlung in Blut und Fleisch Christi glaube, das hätte ich da nicht übers Herz gebracht zu sagen.

Bleibt nur die Frage, ob es für den ZUHÖRER bzw hier alternativ ANDEREN LESER korrigiert werden muss. Aber da lehne ich mich, wie Cleopatra schrieb, dann entspannt zurück und überlasse ein Eingreifen ggf dann den Forumsverantwortlichen für ihre Leser.

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solana

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Re: Der Unterschied zwischen Ökumene und überkonfessionell

von solana am 30.12.2014 21:35

Tefila schrieb:

Damit das jeder versteht...Thema überkonfessionell: wintergrün sagt ja sinngemäß mit Vorliege, die orthodoxe Kirche sei die einzig richtige, auch mit den zusätzlichen Lehrmeinungen, die nicht auf der Bibel fußen müssen.


Nun, wir haben aber einen schönen Dialog über ein sehr umstrittenes Thema führen können.

Aber nochmal zu meiner Frage, um zu erläutern, wie ich es meine:

Als Beispiel mal das Thema "Zorn", in dem es so heiss her ging, dass der Thread geschlossen werden musste.
Eine Seite sagte: Zorn wird in der Bibel eindeutig "fleischlich" eingeordnet und ist deshalb im Umgang miteinander zu vermeiden. Dazu gab es viele Bibelstellenbelege.
Und die andere Seite sagte, nein es gibt einen heiligen Zorn - und der ist nicht nur gut, sondern in bestimmten Situationen sogar "geboten", auch hier im Forum.
Nach dem Vorbild des göttlichen Zorns oder Jesus gegenµüber den Wechslern im Tempel.

Dahinter standen auch konfessionsbedingte Unterschiede, es wurde immer wieder auf Bibellehrer einer bestimmten "Richtung" verwiesen.

Wer ist hier nun in der Rolle des Paulus zu sehen und wer sind die Athener?
Gruss
Solana

Edit:
Ich sehe gerade, wir haben gleichzeitig geschrieben.
Ich wollte eigentlich nur verdeutlichen, wie problematisch es wird, wenn sich bei solchen Diskussionen beide Seiten in der Rolle des Paulus sehen und keiner aufhören will, bis er den anderen richtig "belehrt" hat ... 

angeführte Bibelstellen (soweit nicht anders gekennzeichnet) sind aus Luther 1984/2017 zitiert nach dem Bibelserver

Antworten Zuletzt bearbeitet am 30.12.2014 21:39.

jonas.sw

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Re: Der Unterschied zwischen Ökumene und überkonfessionell

von jonas.sw am 30.12.2014 21:41

Hallo Tefila,

Wie nimmst du folgende Textstelle wahr?

Denn gleichwie der Leib einer ist und doch viele Glieder hat, alle Glieder des einen Leibes aber, obwohl es viele sind, als Leib eins sind, so auch der Christus. Denn wir sind ja alle durch einen Geist in einen Leib hinein getauft worden, ob wir Juden sind oder Griechen, Knechte oder Freie, und wir sind alle getränkt worden zu einem Geist. (1.Korinther 12,12-13)

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