die "erste Liebe" - Offb 2,1-7

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Burgen
Gelöschter Benutzer

Re: die "erste Liebe" - Offb 2,1-7

von Burgen am 19.12.2017 11:23

Die "erste" Liebe 
ist vielleicht vergleichbar mit einem Kind, welches in der Mutter, in ihrem Leib, heranwächst. 

Heiss und aufgeregt von den Eltern erwartet. - Und endlich, nach etlicher Unbill auf dem Weg ins irdische Leben, ins Licht, 
von Vater, Mutter und anderen 
glücklich in die Arme geschlossen. 

Was hat das Kind für diese Umarmung, diesen Empfang, getan? 
Nichts, rein gar nichts. 

Und im weiteren Verlauf des Lebens wächst es eben einfach heran, wird erwachsen, und und und. 

So ist es im irdischen, materiellen, sichtbaren Leben. 
Doch wie viel mehr erst in unserem unsichtbaren, geistlichen, inneren Dasein...
Jesus in uns durch Gottes heiligen Geist immer gegenwärtig. 

Das ist Liebe pur. Er hat uns zuerst geliebt. Bleiben wir fest und auf festem Stand. 
Sein Ja zu uns ist ein Ja und geht mit uns durch dick und dünn, wie es so schön heißt. 

Wir leben ja aus Glauben und nicht aus Schauen. 
Lernen wir, mit Gottes Augen zu schauen. 
Gott helfe uns. 



Antworten Zuletzt bearbeitet am 19.12.2017 11:25.

solana

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Re: die "erste Liebe" - Offb 2,1-7

von solana am 21.12.2017 13:27

Burgen schrieb:

Doch leider ist es so, und ich glaube, das betrifft die meisten Gläubigen, besteht eine Gefahr darin, in eine gewisse 'Glaubensroutine' zu geraten.

Ja, das ist eine grosse Gefahr, vor allem für Christen in einer sehr komfortablen Position, die alle Freiheiten haben, keine Verfolgung oder Unterdrückung erleben, nicht einmal irgendwelche gesellschaftlichen Nachteile haben wegen ihres Glaubens - höchstens mal ein bisschen Spott oder mitleidige Blicke wegen ihrer "Weltfremdheiheit" und "Rückwärtsgewandheit" ......

Wie äussert sich da das Abkühlen der ersten Liebe?

Durch das Fehlen der Freude an der Gemeinschaft mit Gott?
Dass einem vieles im Glaubensleben, das einen anfangs in Begeisterung versetzt hat, eher lästig wird? Eher als "Pflichterfüllung" empfunden wird, zu der man sich aufraffen muss und nicht einem "inneren Bedürfnis" entspringt?
Dass das Staunen über alles, was Gott an Wunderbarem in meinem Lenen tut, abgelöst wird durch ein Schielen auf das, was ich gerne hätte und nicht bekomme, obwohl ich schon so lange drauf warte ... und das andere vielleicht haben .....?
Dass ich micht mehr reich beschenkt fühle mit dem Bedürfnis, aus dem Vollen zu schöpfen und weiter zu geben?

Was gibt es sonst noch an Kennzeichen?

Und was kann man dagegen tun?

Weihnachten ist ja ein prima Anlass, den Blick wieder mehr auf das zu lenken, was Gott für uns getan hat und jeden Tag für uns tut.

Röm 8,32 Der auch seinen eigenen Sohn nicht verschont hat, sondern hat ihn für uns alle dahingegeben – wie sollte er uns mit ihm nicht alles schenken? 

Darin zeigt sich doch in unübertrefflicher Weise Gottes Liebe zu uns.
Und wenn wir die in unser Herz lassen, dann entzündet sich da die Flamme der Liebe oder wird wieder neu belebt, wenn sie an Strahlkraft verioren hat.
Diese Liebe, die Gott in unser Herz ausgiesst (vgl Röm 5,5), drängt von da nach aussen (Lk 6,45 Ein guter Mensch bringt Gutes hervor aus dem guten Schatz seines Herzens; und ein böser bringt Böses hervor aus dem bösen. Denn wes das Herz voll ist, des geht der Mund über.), drängt uns dazu, diese Liebe anderen weiter zu geben und die Freude darüber miteinander zu teilen.
 
Das ist ja auch der eigentliche Sinn hinter den Weihnachtsgeschenken, der heutzutage immKonsumrausch schon fast verloren gegangen ist. 
Sich zu überlegen, womit man den anderen eine Freude bereiten kann und seine Liebe zu ihnen zum Ausdruck bringen.

1Joh 4,11 Ihr Lieben, hat uns Gott so geliebt, so sollen wir uns auch untereinander lieben. 

Und selbst Menschen, die dem Glauben fern stehen oder sehr weit ins "Lauwarme" hin abgekühlt sind, entdecken in diesem Schenken und den anderen Freude bereiten, des öfteren ganz neu, dass sie dadurch selbst am meisten beschenkt werden und mehr davon für sich selbst empfangen als durch alles "an sich raffen" von Besitz, Durchsetzen der eigenen Wünsche und Ziele usw.
Das wird dann gerne in Filmen etwas kitschig als "Weihnachtswunder" oder "der Zauber der Weihnacht" dargestellt - wenn ein hart gewordenes Herz sich erweicht und diese Freude entdeckt.
Menschen sind gerade an Weihnachten offener und empfänglicher für die Botschaft, die uns sagt, worauf es wirklich im Leben ankommt, worauf die tiefe Sehnsucht hinstrebt, die Gott jedem von uns ins Herz gelegt hat.

Wenn ich Weihnachten unter diesem Blickwinkel betrachte, dann stört mich der ganze Konsumrummel, der darum gemacht wird, schon viel weniger  .

Gruss
Solana

angeführte Bibelstellen (soweit nicht anders gekennzeichnet) sind aus Luther 1984/2017 zitiert nach dem Bibelserver

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pray

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Re: die "erste Liebe" - Offb 2,1-7

von pray am 21.12.2017 15:24

Ich habe eben den Epheserbrief nochmal durchgelesen, ob sich da etwas findet, was die damalige Generation der Epheser besonders auszeichnete.
Neben vielen Ermahungen und Gebeten für ein Leben aus Gott und für die volle Erkenntnis Gottes fand ich dies Eph. 1,15: :

Darum, nachdem auch ich gehört habe von dem Glauben bei euch an den Herrn Jesus und von eurer Liebe zu allen Heiligen, höre ich nicht auf, zu danken für euch...

In der Offenbarungstelle steht nun, dass die Epheser die erste Liebe verlassen haben,  Buße tun und die ersten Werke tun sollen.

Die gängige Lehrmeinung ist ja dass Jesus damit sagen will, dass sie Ihn nicht mehr so brennend lieben wie am Anfang. Aber könnte es nicht um die Liebe zu den Heiligen gehen, die sich nicht mehr in den Werken der Liebe zeigt???

Aber wenn es zu der ersten LIebe zu Jesus geht...wie kann man die denn verlassen? Die Epheser sind ja nicht müde geworden und nahmen für Jesus vieles mit Ausharren auf sich. Ich würde meinen, wenn man nicht mehr für Jesus "brennt", dann ist es auch schwer, vieles mit Geduld zu ertragen.

Wie kann man die erste LIebe wieder anfachen? O.k: Steht ja da: Darüber Buße tun, also eine reumütige Hinwendung zu Gott und dann wieder die ersten Werke tun. Wenn es nicht um die Liebe zu den Heiligen geht, dann überlegen,  w a s  waren denn damals meine ersten Werke nach der frischen Bekehrung.


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geli
Gelöschter Benutzer

Re: die "erste Liebe" - Offb 2,1-7

von geli am 21.12.2017 18:46

pray: Die gängige Lehrmeinung ist ja dass Jesus damit sagen will, dass sie Ihn nicht mehr so brennend lieben wie am Anfang. Aber könnte es nicht um die Liebe zu den Heiligen gehen, die sich nicht mehr in den Werken der Liebe zeigt???

Gerade vor kurzem habe ich im 1. Johannesbrief gelesen - und da sind sehr viele Aussagen über die Liebe drin, die mich immer wieder sehr nachdenklich machen. 
Z.B. 1. Joh. 4,19 ff:
"Laßt uns lieben, denn er hat uns zuerst geliebt.
Wenn jemand spricht: Ich liebe Gott - und hasst seinen Bruder, der ist ein Lügner. Denn wer seinen Bruder nicht liebt, den er sieht, wie kann er Gott lieben, den er nicht sieht?
Und dies Gebot haben wir von ihm, dass, wer Gott liebt, dass der auch seinen Bruder liebe."

Oder 5,1:
"Wer glaubt, dass jesus der Christus ist, der ist von Gott geboren; und wer den liebt, der ihn geboren hat, der liebt auch den, der von ihm geboren ist" -  das heißt also: der liebt auch seine Mitchristen.

Hier sehe ich zwei Kriterien, an dem man die Liebe zu Gott erkennen kann: "Wer glaubt"... und: "...dass der auch seinen Bruder liebe".

Liebe und Glaube zeigt sich also an den Auswirkungen und ist erkennbar in der Liebe zum Bruder, bzw. zur Schwester.

Soweit mal meine Gedanken...

LG; geli

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Burgen
Gelöschter Benutzer

Re: die "erste Liebe" - Offb 2,1-7

von Burgen am 22.12.2017 21:12

@pray und Geli, 

an euren beiden Beiträgen bin ich die ganze Zeit irgendwie hängen geblieben. 
Bei Solana's Beitrag könnte ich nicken und denken, ja, so kann es zutreffen. 

Doch nun denke ich, was ist denn eigentlich damit gemeint, dass wir lieben sollen.?

Erstens Gott, den Ewigen in Jesus Christus. 
Dann natürlich sich selbst lieben, womit es schon nicht so einfach bestellt ist. 
Und dann auch noch, ein kleiner Höhepunkt vielleicht, den Nächsten lieben. 

Und im natürlichen Leben kennen und erleben die meisten Menschen, dass sie meinen, 
entweder nicht geliebt zu sein, oder eben gar nicht wissen, was eigentlich Liebe ist. 
Vielfach wird Liebe gleichgesetzt mit körperlichen Übergriffen, weil einer meint, den anderen zu lieben. 

Liebe scheint ein seeehr weiter Begriff in der Bedeutung zu sein. 

In der Schrift zeigt sich Liebe oft darin, einem anderen zB zum Arzt zubringen - der Sameriter. 
Und innerhalb der ersten Christengemeinden die Witwen und Waisen mit Essen und Trinken 
durch eine Geldgabe zu versorgen. 

Auch kann übertragen in unsere Zeit Liebe bedeuten, einem anderen keine schlechten Worte und Gedanken 
zu übermitteln. Dies kommt außerdem auf einen selbst zurück. 
Bedeutet, seine Zunge im Zaum zu halten und ein neues, gottgeschenktes Denken einzuüben. 
Z.B. Jona, der eine ganze Stadt verurteilte. 
Aber Gott blieb bei ihm dran. 

Was also ist Liebe, lieben ... 
Laut dem Offenbarungstext steht jemand sehr hoch in Gottes Augen, wenn er sich die erste Liebe bewahrt. 
Liebe ist da kein Gefühl, sondern eher Wahrheit. 

Gruß 
Burgen 


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pray

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Re: die "erste Liebe" - Offb 2,1-7

von pray am 23.12.2017 00:05

Liebe Burgen,

da hast du eine gute Frage gestellt und schon gute Antworten geliefert. Manchmal denkt man vielleicht, die Liebe  m u s s  doch mit einem wärmlichen Gefühl messbar sein. Darüber war ich mal ganz verzagt, dass man nicht jeden gleich herzlich mögen kann und dann fand ich dies aus dem Römerbrief:
»Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst.«
10 Die Liebe tut dem Nächsten nichts Böses. So ist nun die Liebe des Gesetzes Erfüllung.

o.k, gerade merke ich, dass es hier ja allgemein um den Nächsten und nicht um den Mitchristen geht.

Zum Mitchristen fiel mir noch ein, dass es eine Bibelstelle gibt, wo steht, dass, wenn wir den Bruder darben sehen, es nicht damit getan ist, dass wir sagen: Och geh mal hin und wärme dich - sondern ihm eben geben, was er braucht.

Mir persönlich geht es so, dass wenn ich weiß, dass jemand wirklich, wirklich Christ ist, ich ihn auch liebhabe - sogar die Liebe, wie es auch in der Bibel steht, viele Sünden zudeckt. D.h. wenn ein Christ oder Christin irgendwas macht, was ich doof finde, ich es gern und leicht nachsehe in dem Wissen: Ist auch Christ, Gott wirds schon machen - so in etwa.

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Cleopatra
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Re: die "erste Liebe" - Offb 2,1-7

von Cleopatra am 23.12.2017 09:01

Bei der Frage nach de Liebe denke ich auch, das Gefühl viel zu wenig ist.
Ja, Liebe ist ein Gefühl, klar. Aber Liebe äußert sich eben durch Taten.

So sehe ich es grundsätzlich. Nur- ist auch diese Liebe mit Taten verbunden in Offanbarung 2 gemeint...?

Lg Cleo

Die Bibelverse sollen meine Meinung bilden, nicht begründen
Zitate im Forum, wenn nicht anders vermerkt, aus der rev.Elberfelder

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geli
Gelöschter Benutzer

Re: die "erste Liebe" - Offb 2,1-7

von geli am 23.12.2017 11:50

Burgen: Liebe scheint ein seeehr weiter Begriff in der Bedeutung zu sein.

Das ist wirkich wahr... Die Liebe kommt von Gott, bzw. Gott ist sogar die Liebe selbst. Deshalb ist auch die Liebe für uns so unbegreiflich, weil ja auch Gott in weiten Teilen für uns unbegreiflich ist.

Ich denke, Liebe ist deshalb so unbegreiflich, weil man dazu nicht sagen kann: "Mach dies, mach das" - das ist nun Liebe.
Liebe kann in einem Fall heißen, dass man nichts sagt, oder sogar auch mal, dass man nichts tut und jemanden einfach nur "hängen" läßt.
Es kann aber auch sein, dass man vielleicht in einem ähnlichen Fall eine bestimmte Wahrheit aussprechen muss, oder etwas Bestimmtes tun muss.

Die Frage ist für mich immer: "Was hilft dem anderen, was bringt ihn weiter, was bringt ihn näher zu Gott, was bringt ihm den Glauben näher, was hilft ihm, im Glauben zu wachsen?"

Genau dazu gibt es für jeden Menschen, mit dem ich zu tun habe - egal, ob nun Gläubig oder nicht - völlig unterschiedliche Antworten.

Sicher ist für mich allerdings, dass unser Verhalten nicht unbedingt von großen Liebesgefühlen begleitet sein muss.

Selbst wenn es mir gefühlsmäßig sehr schwer fällt, eben weil die Person, die ich nun "lieben" soll, mit Unrecht getan hat, kann ich diese (negativen) Gefühle beiseite schieben, bzw. sie Gott bringen, und mein Verhalten kann sich an dem orientieren, was ich in diesem Moment für den anderen als "Liebe" erkennen kann.

Da aber nun "Liebe" ein so sehr weit gefaßter Begriff ist, und auch so unglaublich viele "Gesichter" haben kann, brauchen wir meiner Meinung nach unbedingt den Heiligen Geist, der die Herzen der Menschen kennt und der genau weiß, was jeder in jeder Situation braucht.

LG, geli

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Pal

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Re: die "erste Liebe" - Offb 2,1-7

von Pal am 23.12.2017 11:55

Burgen: Liebe ist da kein Gefühl, sondern eher Wahrheit.

Ich möchte meinen "Lieben" ist LEBEN! Und zwar nicht das normal gängige "für sich selbst leben", sich selbst gefallen, sondern eben "für den anderen/Mitmenschen/Gott leben" - ihnen zu gefallen, ihnen zu helfen, für sie da zu sein.
Das beginnt in Gedanken / an andere denken und mündet in Werken, für andere tätig, hingegeben, hilfsbereit da zu sein...

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pray

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Re: die "erste Liebe" - Offb 2,1-7

von pray am 28.12.2017 22:01

Joh. 14,15.21 Liebt ihr mich, so werdet ihr meine Gebote halten. Wer meine Gebote hat und hält sie, der ist's, der mich liebt

Ich würde gern wissen, ob die erste Liebe auch was mit Gebote halten zu tun hat. Nicht etwa, um aus der Gnade zu fallen und durch das Gebote befolgen versuchen gerecht zu werden - sondern eben die Gebote hält, weil man Gott Freude machen will. Kann Jesus DAS meinen, wenn er sagt: Tu die ersten Werke -  dass damit also Glaubensgehorsam gemeint ist?

Wie habt ihr das denn erlebt, als ihr gläubig wurdet? Und bis heute? Ich würde es eher als Wachstum im Gehorsam (es kommen immer weitere und schwierigere Dinge dazu) beschreiben, als ein Rückfall in ein "selbstverbindliches Leben".

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