Vorherwissen, Vorherbestimmung und die anderen Eigenschaften Gottes

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christ90

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Re: Vorherwissen, Vorherbestimmung und die anderen Eigenschaften Gottes

von christ90 am 27.08.2015 18:28

Wintergrün: (nur ein kleiner Auszug, denn es gibt noch mehr Bibelstellen die Gefühle äußern)

Dass es solche Stellen in der Bibel (namentlich im AT in nicht geringer Anzahl) gibt, habe ich in keiner Weise bestritten, habe jedoch auf deren anthropomorphen Charakter hingewiesen (siehe daselbst). Worauf es mir ankam, war es herauszustellen, dass Gefühle als etwas durchaus Menschliches betrachtet werden sollten.

So haben Gefühle u. a. auch organische Funktion (Hunger-, Durstgefühl, Müdigkeit, Unwohlsein...), erfüllen überdies eine Schutzfunktion (Angst, Ekel). Der große, evolutionäre Vorteil von Gefühlen liegt in ihrer Schnelligkeit. So ermöglichen sie in Gefahrensituationen eine spontane Reaktion, noch ehe der Verstand sich einzuschalten vermag. Auch im sozialen Austausch, in Bezug auf Empathie, kommt uns dies zugute.

Bei Gott, dem Allwissenden, der keinen Körper hat, fallen all diese Funktionen naturgemäß weg. Er hat Gefühle (in der Form) schlichtweg nicht nötig. (Auf Jesus trifft dies natürlich nicht zu. Er ist nach wie vor Mensch und hat als solcher auch Gefühle)
  

Antworten Zuletzt bearbeitet am 27.08.2015 18:29.

Cleopatra
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Re: Vorherwissen, Vorherbestimmung und die anderen Eigenschaften Gottes

von Cleopatra am 28.08.2015 07:37

Lieber Beroeer,

schön, dass du auf die Argumente noch eingehen möchtest.
Natürlich müssen wir auch aufpassen, dass nicht zu viele andere Themen entstehen.
Hier schlage ich vor, sollten die Themen zu sehr vom eigentlichen Thema abweichen, einen neuen Thread zu eröffnen (nicht nur du, sondern auch die anderen User)

Mich würde einfach interessieren, bevor du auf die Argumente noch eingehst- hast du die zitierten Bibelverse gelesen und glaubst du die Verse so, wie sie dort stehen?

Wir haben sie ja extra herausgesucht um zu zeigen, was die Bibel dazu sagt.
Und wir wollen die Verse so nehmen, wie sie sind.

Lg Cleo

Die Bibelverse sollen meine Meinung bilden, nicht begründen
Zitate im Forum, wenn nicht anders vermerkt, aus der rev.Elberfelder

Antworten Zuletzt bearbeitet am 28.08.2015 07:37.

Beroeer

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Re: Vorherwissen, Vorherbestimmung und die anderen Eigenschaften Gottes

von Beroeer am 30.08.2015 07:55

von Cleopatra

Mich würde einfach interessieren, bevor du auf die Argumente noch eingehst
- hast du die zitierten Bibelverse gelesen?
Ja klar, zu Psalm 139 z. B. hatte ich Eingangs schon was gesagt


ich muss zugeben- der Gedanke, dass Gott eben nicht alles vorhersieht und weiß, ist mir sehr neu.
Ich erinner mich an einige Prophezeiungen:

- noch im Paradies wird der Schlange als Strafe gesagt, dass Satan vernichtet wird

Im nächsten Beitrag (er kommt wirklich noch )kommt zu dieser Prophezeiung was.

 

und glaubst du die Verse so, wie sie dort stehen?
Wir haben sie ja extra herausgesucht um zu zeigen, was die Bibel dazu sagt.
Und wir wollen die Verse so nehmen, wie sie sind.
Ja, ich glaube das so , wie das dort steht, solange der biblische Kontext
mich nicht zwingt, den Vers anders zu verstehen.

Ein Beispielo:
Pal führte an:
1Jo 3:20 ....Gott größer ist als unser Herz und alles weiß.
Daraus könntes man schnell ein absolut ALLES herauslesen,
doch was genau meinte der Schreiber?
Der Kontext zeigt, dass es um Selbstverurteilung geht.
Jemand reisst sich selbst gnadenlos nieder, denkt, er
sei in Gottes Augen nichts wert.
Doch Gott weiß „alles" - auch das, was für und spricht: Er kennt unser Potential,
unsere Beweggründe und Absichten, unsere echten Bemühungen.
Und er weiß sehr wohl, dass wir nur Staub sind.

Auch hierzu ...
Ich finde nirgens in der Bibel einen Hinweis darauf, dass Gott sich im Vorfeld
dafür bewusst entschieden hat, dies nun wissen zu wollen.
Dazu führte ich ziemlich am Anfang, diesen Text an:
1. Mose 18: 21 Darum will ich hinabsteigen und sehen, ob sie es wirklich ganz
nach dem Geschrei über sie getrieben haben, das vor mich gekommen ist,
oder ob nicht; ich will es wissen!
Gott sandte dann ja Engel los.
Wäre das nicht eine einzige Pharse gewesen, wenn doch die Engel (noch besser
als wir Menschen) wussten, daß Gott, so er ALLwissend ist, sehr wohl
schon deatailiert wusste was da los ist?

Es gibt natürlich noch ein paar schwierige Texte – von Euch gebracht -
auf die ich noch gern eingehen würde, natürlich eng an das Thema
gebunden.

Bitte seid gedudig mit mir..

LG Beroeer

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Cleopatra
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Re: Vorherwissen, Vorherbestimmung und die anderen Eigenschaften Gottes

von Cleopatra am 30.08.2015 09:21

Guten morgen

Meinst du diesen Teil, in dem du dich zu Psalm 139 geäußert hast?

Aus Psalm 139 ist ersichtlich, wie gut Gott David kannte, ja dass er seine Erbanlagen sehen konnte, bevor der Körper gebildet wurde.
Ein Wissen jedoch über alles, jegliches tun aller Menschen, zu aller Zeit kann ich hier nicht erkennen.

Also ich kann es erkennen, zumal ja eben auch die anderen Verse das aussagen und quasi bestätigen.

Der Kontext in 1. Johannes sagt übrigens etwas anderes aus, nämlich

Bruderliebe als Kennzeichen des ewigen Lebens
11 Denn dies ist die Botschaft, die ihr von Anfang an gehört habt, dass wir einander lieben sollen.
12 Nicht wie Kain sollen wir sein, der aus dem Bösen war und seinen Bruder ermordete. Und weshalb ermordete er ihn? Weil seine Werke böse waren, die seines Bruders aber gerecht.
13 Wundert euch nicht, Brüder, wenn die Welt euch hasst.
14 Wir wissen, dass wir aus dem Tod in das Leben hinübergegangen sind, weil wir die Brüder lieben; wer nicht liebt, bleibt im Tod.
15 Jeder, der seinen Bruder hasst, ist ein Menschenmörder, und ihr wisst, dass kein Menschenmörder ewiges Leben bleibend in sich hat.
16 Hieran haben wir die Liebe erkannt, dass er für uns sein Leben hingegeben hat; auch wir sind schuldig, für die Brüder das Leben hinzugeben.
17 Wer aber irdischen Besitz hat und sieht seinen Bruder Mangel leiden und verschließt sein Herz vor ihm, wie bleibt die Liebe Gottes in ihm?
18 Kinder, lasst uns nicht lieben mit Worten noch mit der Zunge, sondern in Tat und Wahrheit!
19 Hieran werden wir erkennen, dass wir aus der Wahrheit sind, und wir werden vor ihm unser Herz zur Ruhe bringen,
20 dass, wenn das Herz uns verurteilt, Gott größer ist als unser Herz und alles kennt.
21 Geliebte, wenn das Herz uns nicht verurteilt, haben wir Freimütigkeit zu Gott,
22 und was immer wir bitten, empfangen wir von ihm, weil wir seine Gebote halten und das vor ihm Wohlgefällige tun.
23 Und dies ist sein Gebot: dass wir an den Namen seines Sohnes Jesus Christus glauben und einander lieben, wie er es uns als Gebot gegeben hat.
24 Und wer seine Gebote hält, bleibt in ihm und er in ihm; und hieran erkennen wir, dass er in uns bleibt; durch den Geist, den er uns gegeben hat.

Es sagt einfach aus, dass Gott uns durch und durch kennt und alles weiß.
Und die übrigen Verse eben auch.

Lieber Beroeer, siehst du all die anderen Verse auch anders im Kontext..?
Schau doch mal, wie viele Verse es sind.
Unser Gott kennt uns und er weiß eben alles.

Das Beispiel von 1. Mose- wir kennen doch die ganze Geschichte, oder...?
Klar ist Gott dann eben auf die Erde gekommen, es ist die Geschichte, in der Gott noch mit Abraham verhandelt über Sodom und Gomora. Es ging darum, Lot zu retten.
Aber bei Niniveh hat Gott auch im Vorfeld bereits gewusst, wie sündig die Menschen waren... bei Noah auch.
Oder hat Gott hier auch vorher gesagt "das möchte ich jetzt bewusst wissen und sehe es mir daher mal genauer an"?

Lg Cleo

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Pal

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Re: Vorherwissen, Vorherbestimmung und die anderen Eigenschaften Gottes

von Pal am 30.08.2015 12:49

Bitte seid gedudig mit mir.. LG Beroeer

Sind wir doch!


Beroeer ...1. Mose 18: 21 ... Gott sandte dann ja Engel los. Wäre das nicht eine einzige Pharse gewesen, wenn doch die Engel (noch besser als wir Menschen) wussten, daß Gott, so er ALLwissend ist, sehr wohl schon deatailiert wusste was da los ist?

Ich denke nicht, das diese Stelle Gottes Unwissenheit deutlich macht. Sollte ein omni-fähiger-Gott irgendwelche "Gebrechen" haben? (Wenn ja, dann welche?) Ein Mangel an Information, eine Ratlosigkeit, weshalb er seine Engelswelt zu Rate ziehen müßte, wie im Fall von 1Kö 22:19ff? -
Nein, nein, das meint mE nicht, das IHM irgendetwas gebricht, sondern zeigt nur wie gerne er mit den Menschen/Engeln zusammenarbeitet und nicht alles im "Alleingang" unternimmt. (Was ER ja durchaus könnte.)

Hio 36:4 Denn wahrlich, meine Worte sind keine Lüge; ein an Wissen Vollkommener ist bei dir.

Jesus selbst:
Joh 2:25 und nicht bedurfte, daß jemand Zeugnis gebe von dem Menschen; denn er selbst wußte, was in dem Menschen war.

Nun jeder von uns hat sicher so sein eigenes Gott-Verständnis. Und ich will das meinige keinem "aufzwingen".
Deshalb können wir uns ja auch so nett austauschen....

lG

Antworten Zuletzt bearbeitet am 30.08.2015 13:01.

Beroeer

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Re: Vorherwissen, Vorherbestimmung und die anderen Eigenschaften Gottes

von Beroeer am 01.09.2015 11:42

Liebe Cleo


Cleo schrieb
Der Kontext in 1. Johannes sagt übrigens etwas anderes aus, nämlich

 

Bruderliebe als Kennzeichen des ewigen Lebens
Es sagt einfach aus, dass Gott uns durch und durch kennt und alles weiß.
Und die übrigen Verse eben auch.

In diesem Fall haben wir wahrscheinlich beide "recht"
Pal zitierte so:
1Jo 3:20 ....Gott größer ist als unser Herz und alles weiß.
Mit Kontext meinte ich den unmittelbaren, den ersten Teil des Verses,
den Pal nicht zitierte.

In der „Guten Nachricht", wird 1. Joh. 3:20 interessanterweise genauso
wiedergegeben, wie ich den Text verstehe:
20 wenn es uns anklagt, weil unsere Liebe doch immer Stückwerk bleibt.
Denn wir dürfen wissen: Gott ist größer als unser Herz und weiß alles,
er kennt unser Bemühen wie unsere Grenzen.

Gute Nachricht:

Der Kontext im Kapitel zeigt, dass die Bruderliebe, ein
Merkmal wahrer Christen ist. Weil diese aber nicht vollkommen zum
Ausdruck gebracht werden kann – oft nur ein Stückwerk ist –
deshalb mag uns unser Herz anklagen. Doch Gott weiß eben alles.
Wie genau nun „alles" zu verstehen ist, das macht der nähere (im Vers
Selbst) und der komplette (im Kapitel) Kontext deutlich, ich denke das muss nicht
ein „absolutes" Alles sein.
Wenn meine Frau vor dem Urlaub sagt: Hast du „alles" eingepackt?
Dann ist damit auch nicht alles gemeint, was wir haben, sondern
alles was wir für den Urlaub benötigen – alle gepackten Taschen z.B.
Aber ich lass das so stehen.

Das Beispiel von 1. Mose- wir kennen doch die ganze Geschichte, oder...?
Klar ist Gott dann eben auf die Erde gekommen, es ist die Geschichte, in der Gott noch mit Abraham verhandelt über Sodom und Gomora. Es ging darum, Lot zu retten.
Aber bei Niniveh hat Gott auch im Vorfeld bereits gewusst, wie sündig die Menschen waren... bei Noah auch.
Oder hat Gott hier auch vorher gesagt "das möchte ich jetzt bewusst wissen und sehe es mir daher mal genauer an"?
Wenn Gott sein Vorherwissen einsetzt, dann dient das der Verwirklichung seines Vorsatzes
– wobei wir die Bedeutung des „Vorsatzes" oder „Plans"
Gottes wahrscheinlich unterschiedlich sehen.
Ich gehe im nächsten Beitrag darauf ein.

 

Lieber Pal

Pal schrieb

Ich denke nicht, das diese Stelle Gottes Unwissenheit deutlich macht. Sollte ein omni-fähiger-Gott irgendwelche "Gebrechen" haben? (Wenn ja, dann welche?) Ein Mangel an Information, eine Ratlosigkeit, weshalb er seine Engelswelt zu Rate ziehen müsste, wie im Fall von 1Kö 22:19ff? -
Nein, nein, das meint mE nicht, das IHM irgendetwas gebricht, sondern zeigt nur wie gerne er mit den Menschen/Engeln zusammenarbeitet und nicht alles im "Alleingang" unternimmt. (Was ER ja durchaus könnte.)
Letzterem stimme ich gern voll und ganz zu. Gott lässt andere gern mitmachen.
Doch Ersteres (Gott wäre ratlos, er hätte ein Gebrechen wenn er nicht alles wüsste)
lässt eine andere Eigenschaft Gottes außer acht.
Kommt gleich in meinem nächsten Betrag

Hio 36:4 Denn wahrlich, meine Worte sind keine Lüge; ein an Wissen Vollkommener ist bei dir.
Da könnte man wieder einen Thread zur Bedeutung des Begriffs „vollkommen" aufmachen...


Joh 2:25 und nicht bedurfte, daß jemand Zeugnis gebe von dem Menschen; denn er selbst wußte, was in dem Menschen war.
Es ist unbestritten, dass Jesus ins Herz sehen konnte und auch etwas
Vorhersehen konnte. Dies jedoch wieder „maximal" zu sehen, steht im Widerspruch
zu anderen Texten:
Markus 6:4-6
4 Da sagte Jesus zu ihnen: Nirgends hat ein Prophet so wenig Ansehen wie in seiner Heimat,
bei seinen Verwandten und in seiner Familie.
5 Und er konnte dort kein Wunder tun; nur einigen Kranken legte er die Hände auf und heilte sie.
6a Und er wunderte sich über ihren Unglauben.
Gäbe es wirklich Verwunderung, Überraschungen bei einem ALLwissenden Wesen?

Dann hätten wir ein weiteres Problem mit
Markus 13: 32
Doch jenen Tag und jene Stunde kennt niemand, auch nicht die Engel im Himmel,
nicht einmal der Sohn, sondern nur der Vater.
Einheitsübersetzung
Sieht so ALLwissenheit aus?

Das legt nach m. M. eher den Schluss nahe, dass Jesus von seinen Fähigkeiten
nicht immer Gebrauch machte, nur dann wo er dies für nötig sah.

Nun jeder von uns hat sicher so sein eigenes Gott-Verständnis.
Und ich will das meinige keinem "aufzwingen".
Deshalb können wir uns ja auch so nett austauschen....
Ja, der Umgang hier ist doch sehr respektvoll, sehe ich auch so.
Ich hoffe, ich wirke nicht dogmatisch. Ich lasse jedem natürlich
auch seine Sicht.

Danke und LG
Beroeer

Antworten Zuletzt bearbeitet am 01.09.2015 11:57.

Beroeer

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Re: Vorherwissen, Vorherbestimmung und die anderen Eigenschaften Gottes

von Beroeer am 01.09.2015 11:46

Christian schrieb
Die Problematik an der Idee vom ›selektiven Vorherwissen‹ ist, dass sie als Option zulässt,
dass es für Gott gewissermaßen ›Überraschungen‹ geben könnte – Ereignisse,
die er in seinem Plan nicht berücksichtigt oder nicht einkalkuliert haben könnte,
und zwar schlicht und einfach deshalb nicht, weil er von ihnen so lange nichts wissen würde,
bis sie geschehen oder anderweitig absehbar werden würden. Kann man allen Ernstes meinen,
Gott würde ganz bewusst davor zurückschrecken, etwas vorherzuwissen?
Das ist die klassische Argumentation der Verfechter der Prädestinationslehre.
Hier lässt man jedoch die anderen Eigenschaften Gottes (>Thema)
außer acht.

 

Nach meinem Verständnis bringt Gott durch sein Tun immer alle seiner Eigenschaften,
wunderbar „austariert", zum Ausdruck.

Liebe
In seiner Liebe schuf Gott den Menschen 'in seinem Bilde', was u. a. bedeutet,
er hat Willensfreiheit. Wie „frei" genau der Mensch entscheiden kann, darüber ließe sich
natürlich wieder diskutieren. Aber ich denke, dass wir u. a. eine großartige Wahl treffen können,
wir können/dürfen uns entscheiden unseren Schöpfer zu lieben - oder ohne ihn zu leben.
Darau resultierende Folgen „erschrecken" Gott keineswegs, denn er ist:...

....Weise und mächtig
In unserer Literatur heißt es hierzu, dass „aufgrund seiner Allmacht und seiner überragenden
Weisheit keine künftige Handlung, kein Umstand und kein unvorhergesehenes Ereignis
ein unüberwindliches Hindernis oder Problem für die Verwirklichung seines souveränen
Vorsatzes darstellen würde".
(Einsichten II S.1249)

......flexibel
In diesem Zusammenhang fällt mir die Beschreibung des göttlichen Licht- und Feuerwagens
(Thronwagen) mit den vier Cheruben in Hesekiel 1 ein:
14 Die Gestalten liefen hin und her, dass es aussah wie Blitze.
15 Als ich genauer hinsah, erblickte ich neben jeder der vier Gestalten ein Rad,
das den Boden berührte. 16 Alle Räder waren gleich groß und funkelten wie Edelsteine.
In jedes Rad war ein zweites Rad im rechten Winkel eingefügt, 17 so dass es
nach allen vier Richtungen laufen konnte, ohne vorher gedreht zu werden.
Gute Nachricht

Ich sage mal salopp, Gott bewegt sich nicht auf „Schienen". Er ist jederzeit in der Lage,
„blitzschnell", extrem flexibel die Richtung zu ändern, wie es die Situation
– die sich aus dem Gebrauch des freien Willens seiner Geschöpfe ergibt -
erfordert.
Er erreicht immer unfehlbar seine Ziele.
Als Adam und Eva sündigten, war Gott deshalb sofort in der Lage zu reagieren,
sofort anzukündigen wie er jetzt vorgehen würde (1.Mose 3:15).
Hier setzt sein „Plan" oder „Vorsatz" ein, zu verwirklichen, was mit Adam und Eva begann.
Zur Formulierung „von Grundlegung der Welt an bestimmt",
die Euch in diesem Zusammenhang kommen könnte, sage ich später nochmal was

Ich trenn die Gedanken mal ein bischen ab.

........................

Antworten Zuletzt bearbeitet am 01.09.2015 11:46.

Beroeer

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Re: Vorherwissen, Vorherbestimmung und die anderen Eigenschaften Gottes

von Beroeer am 01.09.2015 11:48

........................

Sollte Gott der ALLwissende sein, sehe ich Widersprüche zu weiteren
Eigenschaften Gottes:

 

Ehrlichkeit, Aufrichtigkeit, Geradheit
Als Gott dem Menschen ein sinnvolles Leben unter gewissen Bedingungen anbot,
geschah dies - wie immer, wenn Gott positives zur Wahl anbietet -
in diesem Sinne:
...... nicht habe ich zu den Nachkommen Jakobs gesagt:
›Vergebens sollt ihr mich suchen!‹ Nein, ich, der HERR, rede Gerechtigkeit
(=Berechtigtes) und verkünde Aufrichtiges (=die Wahrheit).
Jesaja 45:19
Menge

Im anderen Fall , so er der Allwissende wäre, hätte er „sehenden Auges",
einen Auftrag gegeben, dessen Ausführung von vornherein zum Scheitern verurteilt war.

Über Gottes Angebot an Adam und Eva, unter gewissen Bedingungen ewig zu leben,
- sofern Gott den konkreten Sündenfall gesehen hätte - heißt es in unserer Literatur:
„Jemandem etwas sehr Begehrenswertes unter Bedingungen anzubieten, von denen man
im voraus weiß, dass sie nicht erfüllt werden können, gilt als heuchlerisch und grausam".
(Einsichten II S.1248)

Es ist vielleicht nicht leicht, sich vorzustellen, dass Gott selbst bestimmt, was überhaupt,
oder wie genau er künftige Handlungen seiner Geschöpfe beleuchten will -
nur, über eines muss man sich im Klaren sein, so man davon ausgeht,
das ER absolut ALLES weiß:
Es würde letztlich bedeuten, dass jegliche Schlechtigkeit und Grausamkeit
im Laufe der Geschichte einst, vor Beginn der Schöpfung, bereits in Gottes Sinn existierte,
Gott hätte quasi „sehenden Auges" den Anstoß für ein unglaubliches „Drama „ gegeben.

.......................................

Antworten

Beroeer

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Re: Vorherwissen, Vorherbestimmung und die anderen Eigenschaften Gottes

von Beroeer am 01.09.2015 11:55

..................


Die Annahme vom selektiv wissenden Gott, der mit seiner überragenden
Weisheit und Macht, jede Situation, die sich aus dem Gebrauch des freien
Willens seiner Geschöpfe ergibt meistert, harmoniert auch zu weiteren
Eigenschaften Gottes

 

Gottes Eigenschaft etwas zu Bedauern und seine Gerechtigkeit
Gott kann (weil er nicht ALLES wissen muss) auch negative Entwicklungen, die zwar
- bedingt sind durch den freien Willen seiner vernunftbegabten Geschöpfe -
in die er aber mehr oder weniger direkt involviert ist, ehrlich bedauern.

Nehmen wir König Saul.
Gott selbst sorgte dafür, dass er zum König gesalbt wurde. Zum Zeitpunkt
seiner Salbung war er dazu bestens geeignet –Gott erkannte im Herzen dieses
Mannes wohl die Demut, die ihn auszeichnete.
Deshalb veranlasste Gott dass Saul – und nicht ein anderer Kandidat,
dessen Herzenszustand nicht so vortrefflich wäre, König wurde.
Irgendwann danach entwickelte Saul schlechte Eigenschaften, worauf Gott
es schließlich „bedauerte" Saul zum König gemacht zu haben.

Daraus kann man Zweierlei folgern:
Zum Einen:
Nachdem Gott keinen Fehler macht, den er bedauern müsste, ist die Formulierung,
wohl so zu verstehen, wie sich das in einer Szene die sich zwischen Vater und Sohn
abspielen könnte gut veranschaulichen lässt:
Es könnte sein, dass ein Vater seinem Sohn öfter mal das Auto leiht, weil sich dieser,
als er - mit dem Vater als Beifahrer unterwegs war – stets als vernünftiger und
umsichtiger Fahrer zeigte. Eines Tages baut der Sohn – grob fahrlässig – einen Unfall.
Da bedauert der Vater ihm das Auto geliehen zu haben, nicht weil er, der Vater,
einen Fehler gemacht hätte, indem er ihm das Auto gab, sondern weil sein Sohn,
nicht wie bisher gefahren war, sondern sich einen anderen Fahrstil angeeignet hatte.

Zum Anderen:
Wäre dieses Bedauern wirklich ehrlich, wäre Gott der ALLwissende?

Weiters müsste man Gottes Gerechtigkeit in Frage stellen, so er im Voraus
genau gewusst hätte, wie sich Saul später verhielt.

Dies könnte man - Bezug nehmend auf das Beispiel - folgern:
Hätte sich der Vater nicht in dem Falle mitschuldig gemacht, wenn er dem Sohn
sein Auto geliehen hätte, obwohl jener, bereits in Anwesenheit des Vaters,
gern mal -auch in riskanten Situationen- überholt hätte?

Hätte Gott nicht seinen eigenen gerechten Forderungen direkt zuwider gehandelt,
so er Sauls schwere Sünden bereits sah, bevor sie begangen wurden und dennoch
ausgerechnet ihn in sein Amt brachte?
1.Timotheus 5:22
22 Lege niemand zu schnell die Hände auf, um ihn in das Ältestenamt einzusetzen;
sonst machst du dich mitschuldig, wenn er sich verfehlt.
Sieh zu, dass du nicht in so etwas verstrickt wirst.

Darum nochmal:
Der heilige, allweise und allmächtige Gott, kann nicht im Widerspruch mit sich selbst handeln.

In einem (hoffentlich letzten) Beitrag werde ich auf diesen
– von Christian gebrachten -Text eingehen:
Alle ihre Namen stehen im ›Buch des Lebens‹, und zwar ›von Grundlegung der Welt an‹
(Offb 13,8; 17,8; s.a. Mt 25,34)

Und auf diese Überlegung
Gott weiß alles. Er steht auch in einem völlig anderen Verhältnis zur Zeit als wir.

Ich habe fertig .......erstmal

LG Beroeer

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Pal

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Re: Vorherwissen, Vorherbestimmung und die anderen Eigenschaften Gottes

von Pal am 01.09.2015 13:42

Beroeer:
Es würde letztlich bedeuten, dass jegliche Schlechtigkeit und Grausamkeit im Laufe der Geschichte einst, vor Beginn der Schöpfung, bereits in Gottes Sinn existierte, Gott hätte quasi „sehenden Auges" den Anstoß für ein unglaubliches „Drama „ gegeben.

Genau das hat ER auch und dabei eine LIEBE offenbart, wie es ohne das Negative gar nie möglich gewesen ist.
Es wäre zu vergleichen, das ein Licht ganz besonders hell scheint, wenn die Umgebung auch ganz besonders finster ist.
Das "unglaubliche Drama" - mit einer "Lichtentfaltung" wie es heller nicht sein konnte - war GOLGATHA!
Golgatha ist der Kernpunkt göttlicher Selbstdarstellung. Das "Absorbieren" all des Bösen und die Verwandlung in Gnade und Vergebung, durch die stellvertretende Bestrafung aller Sünden, in Jesus Christus. Der sich aus Liebe zu uns selbst hat "zur Sünde" werden lassen... - Natürlich nur für all diejenigen, die dieses Opfer auch für sich persönlich akzeptieren. -

Antworten
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