Gabenträger mit Schattenseite - Salomo

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Pal

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Re: Gabenträger mit Schattenseite - Salomo

von Pal am 01.08.2014 21:23

Wie veränderte Salomo sein Werte Prioritäten?

Zuerst einmal ging das schleichend und nicht von heute auf morgen.
Es fing an mit allerhand Wurzeln von "Unrat" - widergöttliches Zeugs, das er einfach so in seinem Leben fortdauern ließ.

Jeder Christ hat eine kolossale Verantwortung, die in dem folgenden Vers deutlich wird:
Spr 4:23 Mehr als alles andere behüte dein Herz; denn von ihm geht das Leben aus.

Ich bin dafür verantwortlich, was ich liebe! Wovon mein Herz voll ist, liegt (mit) an mir.

Nun hatte Salomo ja wunderbar angefangen: 1Kö 3:3 Salomo aber liebte den HERRN!

Genau diese Liebe galt es zu bewahren.

Doch nun veränderte sich etwas in seiner Einstellung. Er selbst schrieb darüber, das man es fast nicht begreifen mag:
Pre 1:2 Es ist alles ganz eitel, sprach der Prediger (=> das ist Salomo!), es ist alles ganz eitel.

Pre 1:13 und richtete mein Herz zu suchen und zu forschen weislich alles, was man unter dem Himmel tut. Solche unselige Mühe hat Gott den Menschenkindern gegeben, daß sie sich darin müssen quälen.

Pre 1:14 Ich betrachtete alle Werke, die unter der Sonne gemacht werden, und siehe, es war alles eitel und ein Haschen nach Wind!

Was für Feststellungen! Wo bekam Salomo solche "klugen Dummheiten" her?
Ja, für sich selbst gelebt, für sein Ego geschufftet, für seine 1000 Frauen existierend, war alles faktisch unnütz, sinnlos und eine Quälerei.
Warum? Weil es kein wirkliches Glück in sich birgt, keine tiefe Sinnbefriedigung.

Doch was war nun mit seinem Tempelbau?
War das nicht Gottes Werk und Auftrag? - War das auch unnütz, sinnlos, Zeitvergeudung, greifen nach Wind? -

Tatsächlich verschob sich sein Bild über Sinn und Unsinn des Erdenlebens derart, das er nicht mehr den Wert und Nutzen dessen erkannte, was auf Erden geschieht.
Was war das anders als eine LÜGE, der er auf den Leim ging?

=============

Wir alle kennen ja die Verse aus dem NT:
Phi 3:7 Aber was mir Gewinn war, das habe ich um Christi willen für Schaden gerechnet; Phi 3:8 ja ich achte nun auch alles für Schaden gegenüber der alles übertreffenden Erkenntnis Christi Jesu, meines Herrn, um dessentwillen ich alles eingebüßt habe, und ich achte es für Unrat, damit ich Christus gewinne Phi 3:9 und in ihm erfunden werde

...mir scheint, auf Salomos- Prediger angewandt ließen sich diese Aussagen sehr falsch verdrehen. Vielleicht mal so:
Aber was mir Gewinn war, (die wunderbare Gabe der Klugheit) das habe ich um meiner eigenen Lüste willen für Schaden gerechnet; ja ich achte nun auch alles für Schaden gegenüber der alles übertreffenden Selbst Erkenntnis, um dessentwillen ich alles eingebüßt habe, und ich achte es für Unrat, damit ich mich selbst gewinne und in mir erfunden werde...
...genau das macht einen Menschen derart hohl und leer, das er gar nicht mehr weiß, warum er überhaupt auf dieser alten Erde rumdappt.

Salomo konnte niemals beiden Anforderungen gleichzeitig gerecht werden.
Entweder oder! Entweder Götzendiener oder Gottes Kind.
Man muß Gott verachten, wenn man sein SELBST zum wichtigeren Abgott erhöht.

Antworten Zuletzt bearbeitet am 01.08.2014 21:24.

Cleopatra
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Re: Gabenträger mit Schattenseite - Salomo

von Cleopatra am 02.08.2014 09:00

Ich habe mir gerade mal Prediger 1 und 2 zusammen durchgelesen, an einem Stück.
Dort schreibt Salomo quasi eine Art Reihenfolge auf, wie er versucht hat "glücklich" zu werden.
Er versuchte dies- es brachte nichts und war "ein Haschen nach Wind, Unnütz".
Er versuchte das nächste- gleiches Fazit.
Das ist interessant, mal durchzulesen (fürs Zitieren zu viel).

Salomo war ein unglaublich weiser Mann. Er merkte aber, dass all die Weisheit für ihn nicht wirklich ein Segen war.

Auch die Dinge/Taten, die er anschließlich versuchte, brachten nichts, um ihn glücklich zu machen.

Aber was war es, was ihn hat am Ende "zufrieden" hat werden lassen...?

Lg Cleo

Die Bibelverse sollen meine Meinung bilden, nicht begründen
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Pal

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Re: Gabenträger mit Schattenseite - Salomo

von Pal am 02.08.2014 09:36

Cleo:
Salomo war ein unglaublich weiser Mann. Er merkte aber, dass all die Weisheit für ihn nicht wirklich ein Segen war.

Ja, der Segen wurde so etwas wie ein Fluch für ihn, weil er gerade durch seine Klugheit sein eigenes Zukurzkommen überaus deutlich erkannte.

Da schrieb er selbst zB so passend eine Selbstreflektierung: Pre 4:13 Besser ein armer und weiser Jüngling als ein alter und törichter König, der nicht mehr weiß, sich warnen zu lassen.

Die ihn aber zu keinerlei Umkehr bewegen konnte. Und das ist soo tragisch!

Er lief mit offenen Augen in die Unglückseligkeit von: Pre 7:26 und nun finde ich, bitterer als der Tod ist das Weib, deren Herz ein Fangnetz ist und deren Hände Fesseln sind; wer Gott gefällt, wird ihr entrinnen, wer aber sündigt, wird von ihr gefangen.

Von dieser Sorte "Weiber" hatte er eine Unmenge sich selbst auferlegt...

Cleo:
Auch die Dinge/Taten, die er anschließlich versuchte, brachten nichts, um ihn glücklich zu machen.
Aber was war es, was ihn hat am Ende "zufrieden" hat werden lassen...?

Genau, liebe Cleo, das ist für mich auch sehr beachtenswert!

Angenommen ich hätte alle 9 Geistesgaben, dazu noch ein Powerpaket von Vollmacht. Aber ich wäre trotzdem nicht fähig aus meinem "Ego-gefängnis" auszubrechen. Mein Naturell würde mich gefangen halten, das ich nie die Glückseligkeit erlangen könnte, die darin besteht:

Spr 8:35 ...wer mich findet, der findet das Leben...

was nur über den schmalen Weg des:

Mat 10:39 ... wer sein Leben verliert um meinetwillen, der wird es finden. erreichbar ist.

Welch ein unsagbarer Segen hätte ein so mächtiger König wie Salomo sein können? Wieviel Leid und Elend hätte er, allein mit seinen Möglichkeiten, lindern können? Was hätte ihm Ganzherzigkeit für den einzig wahren Gott für eine Befriedigung gebracht? Ja, das wäre ein "Himmel auf Erden" gewesen!

Doch nun war er gefangen und blieb gefangen!

Er verachtet seinen Gott, er schändete seine Gabe, und fügte sich selbst den größten, innere Unzufrieden zu. Das sein Resümee war: Es ist alles umsonst! Ein sinnloses sich abplagen mit unerfüllten Daseins-tagen. - Und das sagt ein "Liebling des HERRN"! - (Jedidja)

Leider sehe ich da manche parallelen unter den Christen, die Jesus, ohne die erste Liebe, folgen.

 

lG


Antworten Zuletzt bearbeitet am 02.08.2014 09:43.

solana

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Re: Gabenträger mit Schattenseite - Salomo

von solana am 02.08.2014 09:49

Hallo Cleo und Pal
Das ist sehr war: Je grösser die Gabe, um so grösser die Verantwortung, und um so schwieriger, damit "richtig" umzugehen, dh demütig und dienend zu bleiben und nicht die Gabe als "Besitz" zu betrachten, die man "selbstherrlich" nach Guttdünken einsetzen kann und die einem - berechtigterweise - zusteht. 
Diese Versuchung ist riesengross.

Wenn man "ganz unten am Boden " ist, nichts hat, nichts kann, bleibt einem ja praktisch gar nichts anderes übrig, als entweder zu verzweifeln oder auf Gott zu vertrauen und alles von ihm zu erwarten.

Je mehr man "hat" und "vor den Menschen darstellt", um so leichter schlittert man da hinein, sein Selbstbewusstsein und Selbstwertgefühl darauf zu gründen und sich unbewusst und unbemerkt aus der Abhängigkeit von Gott zu entfernen.
Manchmal braucht es dann einen ziemlich derben "Paukenschlag", um aufgerüttelt zu werden und zu erkennen ....
Gruss
Solana 

angeführte Bibelstellen (soweit nicht anders gekennzeichnet) sind aus Luther 1984/2017 zitiert nach dem Bibelserver

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Pal

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Re: Gabenträger mit Schattenseite - Salomo

von Pal am 02.08.2014 10:16

Ja, liebe Solana, wie wahr ist auch da der Volksmund der sagt:

Es ist nichts schwerer zu ertragen als eine Reihe von guten Tagen!
Leider ist unser menschliches Naturell so gestrickt...

so das auch ein Paulus, durch das göttlichen Geschenk (Gabe), auf dünnes Eis geriet...

nach moderner Übersetzung:
2Ko 12:7 Ja, ich habe außerordentliche Offenbarungen gehabt! Damit ich mir darauf aber nichts einbilde, hat Gott mir einen Dorn ins Fleisch gedrückt. Ein Engel Satans darf mich mit Fäusten schlagen, damit ich nicht überheblich werde.

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Cleopatra
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Re: Gabenträger mit Schattenseite - Salomo

von Cleopatra am 02.08.2014 14:12

Oh ja solana das denke ich auch, auf jeden Fall.

Je größer die "Gabe/Fähigkeit/Ausrüstung", umso größer auch die Verantwortung damit, nicht stolz, überheblich oder auch eitel zu werden.

Pal, deine Beiträge hören sich für mich so an, deshalb frage ich nochmal ganz direkt:
Meinst du, bei Salomo ist es das Ego, der STolz gewesen, der ihn hat "fallen lassen"?

Lg Cleo

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jonas.sw

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Re: Gabenträger mit Schattenseite - Salomo

von jonas.sw am 02.08.2014 14:31

Hallo,

 

das mit dem Stolz ist interessant. Ist nicht auch König Hiskia dem zugrundegegangen?..."Was? Ich habe eine tödliche Krankheit?" "Was habe ich denn falsch gemacht?"

 

Oder König Josia..."Was? Der König von Ägypten will mich angreifen?" Dabei galt der Angriff ihm garnicht persönlich. Aber weil er es persönlich nahm, ging er in den Kampf und in seinen Untergang.

 

Grüße Jonas

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Henoch
Gelöschter Benutzer

Re: Gabenträger mit Schattenseite - Salomo

von Henoch am 02.08.2014 16:02

Hallo Pal,

Du hast recht, es ist das Ego, das uns falsch handeln und abstürzen lässt. Wie gut ich das kenne......
Wie können wir denn nun verantwortlich mit den Gaben umgehen? Was sagt die Schrift?

Henoch

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jonas.sw

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Re: Gabenträger mit Schattenseite - Salomo

von jonas.sw am 02.08.2014 16:04

Hallo,

 

wir brauchen die Gnade.

 

Grüße Jonas

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Pal

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Re: Gabenträger mit Schattenseite - Salomo

von Pal am 02.08.2014 16:27

Jonas: ...wir brauchen die Gnade.

Ja, lieber Jonas, und die Gnade bekommen laut der Bibel nur die folgende Personengruppe:
1Pe 5:5... Denn "Gott widersetzt sich den Hochmütigen, nur den Demütigen wendet er seine Gnade zu."
Das ist ein göttliches Fundament!
Und darauf kann dann die Liebe Gottes aufbauen:
Röm 5:5 denn die Liebe Gottes ist ausgegossen in unsere Herzen und
Jud 1:21 erhaltet euch selbst in der Liebe Gottes!

Cleo: Meinst du, bei Salomo ist es das Ego, der STolz gewesen, der ihn hat "fallen lassen"?

Liebe Cleo, ich meine nun nicht unbedingt einen "hochmütigen Stolz" sondern einfach die "Liebe zum Selbst", um wissentlich eine Menge göttlicher Anordnungen für nichtig/eitel/unnötig zu erachten. Das bewirkte dann, das ihm später sein ganzes Erdenleben als solche Eitelkeit vorkam.

Man stelle sich einmal vor: Der Mann der genau wußte und sagte:
Spr 5:18-20 Dein Born sei gesegnet, und freue dich des Weibes deiner Jugend. Sie ist lieblich wie die Hinde und holdselig wie ein Reh. Laß dich ihre Liebe allezeit sättigen und ergötze dich allewege in ihrer Liebe. Mein Kind, warum willst du dich an der Fremden ergötzen und herzest eine andere? (Zitat aus den Sprüchen die König Salomos aufschrieb!)
Warum wollte sich Salomo unbedingt an den geistlich "lebensgefährlichen" Ausländerinnen "ergötzen"?
Was war die Ursache als gerade das "fette Selbst", Eigensinn, Selbstverwirklichung? -

Ich stelle mir da immer so ein eigenstarkes Kind vor, das an der Hand der Mutter tobt: "Aber ICH will´s anders!!!!"
Und so kam über ihn, wovor Gott ihn bereits lange zuvor gewarnt hatte, weshalb auch die folgende Aussage Salomos wieder auf sein eigenes Leben paßt:
Spr 1:17-18 Denn es ist vergeblich, das Netz auswerfen vor den Augen der Vögel. Sie aber lauern auf ihr eigen Blut und stellen sich selbst nach dem Leben.
und:
Spr 10:29 Der Weg des HERRN ist eine Schutzwehr für den Unschuldigen; den Übeltätern aber bringt er (nämlich der Weg des HERRN!) den Untergang.
oder wie es Luther so barsch übersetzt:
Spr 10:29 Der Weg des HERRN ist des Frommen Trotz; aber die Übeltäter sind blöde!

Der klügste Mann auf Erden wurde "blöd" - aber richtig! Wegen seiner fehlende Gottesliebe konnte er mit nichts davon abgebracht werden!

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